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Erscheinungsdatum: 12. Juni 2024

Die Hälfte der AfD-Wähler hat bei den Europawahlen die Partei aus Überzeugung gewählt

Eine Wahlanalyse der Friedrich-Ebert-Stiftung schlüsselt auf, wem Jungwähler ihre Stimmen gaben, warum AfD-Wähler für die Partei stimmten und wie die Chancen von Ursula von der Leyen stehen, Kommissionspräsidentin zu bleiben.

Rechtsextreme Positionen wurzeln zunehmend tiefer: 51 Prozent der AfD-Wähler haben die Partei bei der Europawahl aus Überzeugung gewählt, nur 44 Prozent aus Enttäuschung. Zu diesem Schluss kommt eine Wahlanalyse der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Die besten Ergebnisse habe die AfD bei männlichen Wählern im berufstätigen Alter mit geringer formeller Bildung erzielt. Weitere Befunde: Ein Drittel der Jungwähler habe Kleinparteien gewählt, Union und SPD erzielten bei den Über-60-Jährigen doppelt so hohe Werte wie bei den Wählern unter 35 Jahren.

Ursula von der Leyen hat gute Chancen, Kommissionspräsidentin zu bleiben. So sehen es jedenfalls die FES-Analysten. Eine Gegenkandidatur habe kaum Chancen, Viktor Orbán könne nicht blockieren, und auch Emmanuel Macron habe genug Probleme im eigenen Land. Mehrheiten links von der EVP werde es nicht mehr geben. Die FES-Leute erwarten „ein weiteres Verwässern der ambitionierten Klimaziele der EU, was angesichts der Hochwasserkatastrophen 2023 und 2024 in ganz Europa fatal erscheint“. Die internationale Führungsrolle in der Klimapolitik jedenfalls, die die EU bislang innehatte, dürfte der Vergangenheit angehören. Dies könnte die Beziehungen zu den Ländern des Globalen Süden belasten. Horand Knaup

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Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025

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