Wadephul in Peking: Deutschlands Botschaft zwischen Handel und Machtpolitik

07. Dezember 2025

Wadephul in Peking: Deutschlands Botschaft zwischen Handel und Machtpolitik. Mit sechswöchiger Verzögerung macht sich Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) auf den Weg nach Peking, um den Dialog mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi fortzuführen. Am Montag sind zudem Gespräche mit Handelsminister Wang Wentao sowie mit Liu Haixing, dem Leiter der Internationalen Abteilung des Zentralkomitees der KPCh, geplant. Im Mittelpunkt stehen die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Europa und China.

Wadephul will insbesondere die Sicherheit und Verlässlichkeit von Lieferketten für kritische Rohstoffe und Technologien ansprechen. „Handelsbeschränkungen insbesondere bei Seltenen Erden bereiten unseren Unternehmen ebenso große Sorgen wie Überkapazitäten bei Elektromobilität und Stahl“, erklärte er vor Abflug am Sonntag. Zudem betonte er, dass Regeln des fairen und offenen Handels eingehalten werden müssten. Auch Europas Sicherheitsinteressen stehen auf der Agenda, darunter der Ukraine-Krieg, die Lage im Nahen Osten und Chinas Präsenz im Südchinesischen Meer. „Kein anderes Land hat so viel Einfluss auf Russland wie China und kann sein Gewicht so sehr dafür einsetzen, dass Russland endlich zu ernsthaften Verhandlungen bereit ist, die die Souveränität der Ukraine achten“, sagte Wadephul.

Am Dienstag reist er weiter in die Provinz Guangdong, um Unternehmen in der Tech-Metropole Guangzhou zu besuchen. Begleitet wird er von einer Wirtschaftsdelegation sowie Vertretern des Bundestags und der Zivilgesellschaft. Spannend bleibt, wie die Gespräche in Peking auf europäischer Seite aufgenommen werden und ob Wadephul konkrete Fortschritte in Handel und Sicherheit erzielen kann. Warum die chinesische Führung auf Wadephul in jüngster Zeit nicht so gut zu sprechen war, lesen Sie im China.Table. Amelie Richter

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Letzte Aktualisierung: 07. Dezember 2025