Im neuen Bericht werden Gruppierungen eingeordnet, mit denen die AfD kooperiert. Die Vernetzungsplattform „Ein Prozent“ mit Sitz in Dresden wird als gesichert rechtsextrem eingestuft, sie verbreite unter anderem antisemitische Narrative. Deren Chef Philip Stein hatte in der Vergangenheit Mitglieder der Jungen Alternative in seinem Podcast, durfte auf deren Kongress für sich werben, sprach auf Einladung eines AfDlers in Räumen des Bundestags und kennt Thüringens AfD-Vize Torben Braga besonders gut. Sie waren zusammen in der rechtsextremen Burschenschaft Germania zu Marburg.
Ebenfalls als gesichert rechtsextrem gilt Götz Kubitscheks Verlag Antaios. Der Vordenker der Neuen Rechten hat kürzlich sein „Institut für Staatspolitik“ (IfS) aufgelöst, um einem Verbot zuvorzukommen. Das Schicksal könnte auch seinem Verlag drohen, der ebenfalls in Schnellroda sitzt und eng vernetzt ist mit Ein Prozent, Identitärer Bewegung, JA und zahlreichen AfD-Funktionären. Kubitschek galt lange als Einflüsterer von Björn Höcke. Inzwischen soll er ein Netzwerk von AfD-Bundestagsabgeordneten geknüpft haben, um seinen Einfluss auszudehnen. Er kann aufgrund der Unvereinbarkeitsliste selbst kein AfD-Mitglied sein. Das BfV führt die AfD bislang als Verdachtsfall, geht im Bericht allerdings von 11.000 potenziellen Extremisten aus. Franziska Klemenz