Die Befürworter eines Umbaus der Wirtschaft bekommen Zuspruch – von Managern und Unternehmern. Wie aus dem „Sustainable Economy Barometer 2023“ hervorgeht, glauben 71 Prozent, dass Unternehmen eine wichtige Rolle beim Erreichen einer klimaneutralen Wirtschaft spielen. Abgelehnt wird diese Position von 18 Prozent. 57 Prozent sind zudem davon überzeugt, dass nachhaltige Geschäftsmodelle ein Treiber für ihren langfristigen Erfolg sind. Zu den Initiatoren des Sustainable Economy Summit, der zum ersten Mal an Dienstag und Mittwoch in Berlin stattfindet, gehören unter anderen der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft und Bioland. Für Dienstag hat sich Schirmherr Robert Habeck angekündigt, und er will offenbar ein Zeichen setzen: „Nachhaltige Geschäftsmodelle sind die Bedingung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sowie des Wirtschaftsstandorts Deutschland."
Für die repräsentative Umfrage wurden mehr als 2.500 Entscheider aus Unternehmen befragt. Die Ergebnisse liegen Table.Media exklusiv vor. Einbezogen wurden Unternehmen, die mindestens 50 Mitarbeitende beschäftigen. Ohne mehr Unterstützung kommen die Firmen aber kaum aus. 68 Prozent erklären, dass das Erreichen der Klimaziele aktuell nicht mit den Wirtschaftsbedingungen vereinbar sei. 55 Prozent erwarten deshalb von den politischen Entscheidern „ein umfassendes Investitionsprogramm“. Bei konkreten Maßnahmen stehen zwei Wünsche mit Abstand ganz oben: Die Politik sollte nachhaltige Produkte niedriger besteuern (43 Prozent) und klimaschädliche Subventionen abbauen (42). Für eine weitere Anhebung des CO2-Preises sprechen sich nur 14 Prozent aus.
Die Kammern und klassische Wirtschaftsverbände sind bei der Transformation offenbar kaum eine Hilfe. 62 Prozent der kleinen Firmen mit bis zu 250 Mitarbeitenden fühlen sich „eher nicht“ und „auf keinen Fall“ unterstützt. Insgesamt sind nur 13 Prozent der Entscheider mit den angebotenen Services zufrieden.