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Erscheinungsdatum: 06. Dezember 2023

Union: Laumann will im Ruhrpott gewinnen

Karl-Josef Laumann (CDU), Sozialminister in Nordrhein-Westfalen, möchte den Sozialflügel der Union stärken – die CDA. Seine Partei soll der SPD die Industriearbeitnehmer als Wähler abjagen.

Union: Laumann will im Ruhrpott gewinnen.Karl-Josef Laumann (CDU) erhebt den Anspruch, mit der von ihm geführten Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) eine größere Rolle in der Union zu spielen. Schließlich vertrete sie einen „sehr großen Teil der Wähler“ in der Partei. Bei ihm in Nordrhein-Westfalen habe die CDU die besten Wahlergebnisse dort, wo das Land die höchste Arbeitnehmerdichte hat, sagte der Sozial- und Gesundheitsminister im Interview mit Table.Media. Die Union solle die Partei der Industriearbeitnehmer werden. Die SPD habe in der Ampel-Koalition den Draht zu ihnen verloren, das sei eine riesige Chance. „Nachdem Hessen nicht mehr rot ist“, sagte der 66-Jährige mit Blick auf die letzte Landtagswahl, „möchte ich das noch in meinem politischen Leben erreichen: im Ruhrgebiet Wahlkreise gewinnen“.

Der CDA-Chef pocht auf Mitsprache bei der Ausrichtung der CDU. „Wir brauchen ein Grundsatzprogramm und ein Wahlprogramm, in dem die Fragen der sozialen Marktwirtschaft, des Klimaschutzes und unsere industrielle Stärke verbunden werden.“ Ob Parteichef Friedrich Merz das auch wolle, ließ Laumann offen. Er habe ein sehr gutes Verhältnis zu Merz. „Es ist überhaupt kein Problem, wenn wir uns über unterschiedliche Standpunkte austauschen.“ Fakt sei: „Das CDU-Grundsatzprogramm muss deutlich machen, dass die CDU einen christlich-sozialen Flügel hat.“

Die derzeitige Schwäche des Sozialflügels begründet Laumann mit den großen Koalitionen. Die SPD habe in ihnen immer das Arbeitsministerium beansprucht: „Das ist in deren DNA.“ Der letzte Arbeitsminister der Union sei Norbert Blüm gewesen, „das hat uns schon wehgetan“. Zudem seien die kirchlichen Sozialverbände kleiner geworden. Die CDA sei die politische Vertreterin der christlichen Soziallehre, die für ihn bedeute: „Wenn wir auf der Erde christlich handeln, dann bringt das vielen Menschen etwas. Man muss dann nicht so lange auf den Himmel warten!“ Wie Laumann Armut bekämpfen will und wie er zum Bürgergeld steht, lesen Sie im Interview von Okan Bellikli und Annette Bruhns.

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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