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Erscheinungsdatum: 30. November 2023

Umgang mit China: Kevin Rudd lobt Deutschland

Es gibt wenige westliche Politiker, die sich so gut mit China auskennen wie der frühere australische Premier Kevin Rudd. Er lobt die neue deutsche Tonlage gegenüber Peking und empfiehlt eine Strategie der selbstbewussten Abschreckung.

Umgang mit China: Kevin Rudd lobt Deutschland. Während Deutschland noch mit seiner Haltung zu China hadert, sieht ein prominenter ausländischer Beobachter bereits einen klaren Kurswechsel. „Bei der China-Strategie, die die deutsche Regierung zuletzt erarbeitet hat, erkenne ich eine zunehmend harte Haltung gegenüber China“, sagte der australische Spitzenpolitiker, Diplomat und Sinologe Kevin Rudd Table.Media. Deutschland sei zu Recht skeptisch geworden, glaubt Rudd. Seine Begründung: China sage von sich selbst, dass es die alte Weltordnung aufbrechen und im eigenen Sinne neu aufbauen wolle. „Da sollten wir genau hinhören“, rät Rudd. Gerade Deutschland könne helfen, ein Gegengewicht zu bilden. Denn es habe „enormes Gewicht“, was Deutschland sagt – und zwar nicht nur in Europa, sondern auch im Indopazifik.

Rudd empfiehlt, den Preis für einen Angriff auf Taiwan hochzutreiben. Der ehemalige Premier umreißt seine Vision für einen effektiven Umgang mit China. Er rät zu einer konsequenten Strategie der Abschreckung. Ziel sei es, den Preis für einen Griff nach Taiwan so hochzutreiben, dass Xi Jinping ihn nicht wagen kann. Für Israel wird China kein verlässlicher Partner sein, so Rudd. „Solange die Führung in Peking sich weigert, die Verbrechen der Hamas klar zu verurteilen, wird Israel gegenüber China skeptisch bleiben.“ China wiederum hatte vor allem ein Interesse an High-Tech aus Israel, sucht nun aber gute Kontakte in die arabische Welt. Was Rudd am meisten fürchtet, lesen Sie im Interview von Nana Brink und Felix Lee im China.Table.

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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