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Erscheinungsdatum: 07. Mai 2024

TUI-Chef sieht „schleichende De-Industrialisierung“

TUI-Chef Sebastian Ebel ist unzufrieden mit dem deutschen Standort, das Geschäft auf dem Heimatmarkt sei „das unattraktivste“. Die Kritik an Kreuzfahrtreisen kann er nicht nachvollziehen: Es gebe „kaum eine ökologisch sinnvollere Form des Reisens“.

Der Vorstandsvorsitzende des Tourismus-Konzerns TUI, Sebastian Ebel, erwartet einen breiten Abbau von Industriekapazitäten in Deutschland. „Ich sehe Deutschland in einer sehr schwierigen Situation. Alles, was ich erlebe, hilft nicht, den Standort zu verbessern. Das Deutschland-Geschäft ist das unattraktivste“, sagte Ebel im Podcast von Table.Briefings.

Die TUI wachse nur noch im Ausland, lediglich 20 Prozent des Umsatzes erziele das Unternehmen noch im Heimatmarkt, sagte der Manager. Gerade erst habe die TUI IT-Investitionen in Portugal getätigt. „Es ist unfassbar, dass wir überhaupt noch so positiv dastehen in Deutschland.“ Es gebe eine „schleichende De-Industrialisierung“ im Land, sagte Ebel. Die zahlreichen Regularien und finanziellen Belastungen seien das größte Problem für Unternehmen.

Zur Klimabilanz der umstrittenen Kreuzfahrtreisen, sagte Ebel: „Es gibt kaum eine ökologisch sinnvollere Form des Reisens als Kreuzfahrten“, sagte Ebel. Die Kreuzfahrt-Flotte der TUI sei die effizienteste in der Branche. „Unser Ziel ist es, mit green fuel zu fahren. Wir bekommen die ersten Biogas-LNG-Schiffe im nächsten Jahr. Wir werden jedes Schiff nach und nach mit Bio-Methanol ausrüsten.“ Michael Bröcker

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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