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Erscheinungsdatum: 16. August 2025

Lagodinsky: „Europas Rolle ist, den Prozess professioneller zu machen.“

Sergey Lagodinsky, Mitglied des Europäischen Parlaments als Teil der Fraktion Die Grünen/EFA, spricht während des Landesparteitags von Bündnis 90/Die Grünen in der Potsdamer Schinkelhalle.

Lagodinsky: „Europas Rolle ist, den Prozess professioneller zu machen.“ Nach dem Treffen zwischen Trump und Putin stellt sich die Frage, ob europäische und vor allem ukrainische Interessen berücksichtigt wurden. Dass die Ukraine aufgefordert wurde, einem Deal zuzustimmen, kritisiert EU-Außenpolitiker und Europaabgeordneter Sergey Lagodinsky (Grüne) im Table.Briefings-Interview. „Das setzt Selenskyj massiv unter Druck.“ Zwar betone Trump, dass die Ukraine das letzte Wort habe, doch wie freiwillig eine Zustimmung wäre, sei fraglich. „Trump könnte so viel Druck ausüben, dass Kyjiw kaum Spielraum bleibt“, so der Grünen-Politiker. 

Er sehe das Risiko, dass die US-Russland-Beziehungen durch etwaige wirtschaftliche Vereinbarungen vom Kriegsgeschehen entkoppelt werden, sagt Lagodinsky. Er sieht Europas Rolle nun darin, den Friedensprozess ernsthaft und professioneller zu machen – sodass auch Trump sich daran beteiligen kann. Dass auch die europäischen Staatschefs nicht mehr von einem Waffenstillstand sprechen, betrachtet er dagegen nicht als großes Problem: „Das ist ein Zugeständnis an die Realität, in der die EU nicht vorbestimmen kann, in welche Richtung die Verhandlungen laufen.“ Waffenstillstand oder nicht, wichtig sei, dass Ukraine und Europa einbezogen würden. Wie Europa auf Trumps Andeutungen, dass sich die USA an Sicherheitsgarantien beteiligen könnten, reagieren sollte, lesen Sie im Europe.Table. Lukas Knigge

Letzte Aktualisierung: 16. August 2025
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