Strack-Zimmermann: Wir brauchen eine EU-Armee. Die Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat sich für eine europäische Armee und einen Kommissar oder eine Kommissarin für Außenpolitik und Verteidigung in der EU-Kommission ausgesprochen. „Wir müssen sofort nach der Europawahl loslegen. Es muss zunächst mal formal einen Ausschuss für Sicherheit, Verteidigung und letztlich auch Industrie in Brüssel geben“, sagte Strack-Zimmermann im Podcast Table.Today. „Am Ende des Prozesses brauchen wir eine gemeinsame europäische Armee, die vom EU-Parlament auf den Weg gebracht wird und einem Oberbefehl untersteht.“
Die Befehlsgewalt könne rotierend zwischen den EU-Staaten wechseln, sagte Strack-Zimmermann. Eine gemeinsame Beschaffung wäre der erste Schritt. „Wir haben in Europa 14 verschiedene Panzertypen. Viel zu kompliziert, viel zu viel Kleinstaaterei.“ Außerdem müsse die neue EU-Kommission einen Kommissar oder eine Kommissarin nominieren, der oder die sich ausschließlich mit der Außen- und Sicherheitspolitik befassen werden, so die FDP-Politikerin.
Notwendig seien zudem mehr finanzielle Anstrengungen in den EU-Mitgliedstaaten für die Ukraine. „Es reicht europäisch hinten und vorne nicht“, sagte Strack-Zimmermann. In der Frage der Waffenlieferungen werde sie auch aus Brüssel eine Kritikerin eines zu zögerlichen Kurses bleiben, sagte die FDP-Politikerin in Richtung Bundeskanzler Olaf Scholz. „Wer immer glaubt, er sei erlöst von mir, der irrt gewaltig. Man kann auch von Brüssel aus in der Sicherheitspolitik deutlich sein, und das werde ich bleiben.“ Den Podcast finden Sie ab 6 Uhr hier.