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Erscheinungsdatum: 21. Mai 2024

Paketbranche: Verband legt Fallsammlung zu Ausbeutung vor

Ein Beratungsnetzwerk hat sich mit Fällen aus der Kurier-, Express- und Paketdienst-Branche beschäftigt. Dokumentiert werden Ausnutzung von migrantischen Arbeitskräften und undurchsichtige Subunternehmerstrukturen. Die geplante Novellierung des Postgesetzes bietet Hoffnung auf Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Das Beratungsnetzwerk „Faire Mobilität“ hat 50 Fälle aus der Kurier-, Express- und Paketdienst-Branche dokumentiert. Die Sammlung wird diese Woche veröffentlicht und liegt Table.Briefings vor. Sie zeige eindrucksvoll, wie Arbeit- und Auftraggeber „die Abhängigkeit und die Notlagen der mehrheitlich migrantischen Beschäftigten ausnutzen“, so Tina Morgenroth vom DGB. Zu den Problemen gehören intransparente Subunternehmerketten, ausbleibende Bezahlung im Urlaubs- und Krankheitsfall und das Ausnutzen von mangelnden Sprach- und Rechtskenntnissen.

Bisherige Regulierungsversuche seien weitgehend ins Leere gelaufen. Morgenroth sieh die geplante Novellierung des Postgesetzes als Chance. Das von Arbeits- und Wirtschaftsministerium verantwortete Vorhaben sieht vor, dass Beschäftigte Pakete über 20 Kilogramm Gewicht nicht mehr allein tragen müssen. Unternehmen, die wiederholt gegen Arbeitsschutz und -rechte verstoßen, die Marktzulassung verlieren. Das Gesetz liegt im Wirtschaftsausschuss des Bundestags und soll nach Informationen von Table.Briefings vor der Sommerpause durch den Bundesrat. Ein viel gefordertes Verbot von Werkverträgen ist nicht geplant.

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Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025

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