„Wir wollen die Repräsentation Ostdeutscher in Führungspositionen und Entscheidungsgremien in allen Bereichen weiter verbessern.“ So steht es im schwarz-roten Koalitionsvertrag. Während die Ostdeutschen rund ein Fünftel der Bevölkerung stellen, sind sie unter den 16 Kabinettsmitgliedern der Union nur zu einem Achtel repräsentiert: Katherina Reiche aus Brandenburg übernimmt das Wirtschaftsministerium, Christiane Schenderlein aus Sachsen wird Staatsministerin für Sport und Ehrenamt. Schenderlein soll zwischendurch als Kulturstaatsministerin vorgesehen gewesen sein. Sie hat für die Union die Verhandlungsgruppe Kultur und Medien geleitet. „Christiane kann beides“, sagte ein Parteikollege Table.Briefings.
Schenderlein gelang in Sachsens konservativer CDU ein schneller Aufstieg; dabei gilt sie als eher progressiv, wenn auch weniger als etwa die frühere Vize-Bundestagspräsidentin Yvonne Magwas. „Sie weiß zu changieren“, sagt eine sächsische Politikerin über Schenderlein. 2023 scheiterte sie trotz Unterstützung von Michael Kretschmer überraschend an der Wahl zur Vize-Landeschefin. Kretschmer lobte das Kabinett am Montag bei Politico. Auch der frühere Ostbeauftragte Christian Hirte sah zur Frage nach der Repräsentanz kein Problem: „Ich bin überzeugt, dass wir insgesamt einen politischen Wechsel hinbekommen“, sagt er Table.Briefings. „Die Regierungsmitglieder aus Ost- und Mitteldeutschland sind dabei gute Repräsentanten.“