Nach Treffen in Genf: Europa und Russland buhlen um Gunst von Donald Trump

Nach einem russischen Luftangriff in Charkiw (picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Andrii Marienko)

Nach Treffen in Genf: Europa und Russland buhlen um Gunst von Donald Trump. Auch, wenn das Treffen in Genf beendet ist und man sich auf einen ersten alternativen Vorschlag einigen konnte, ist nun entscheidend, wie der US-Präsident auf den Kompromiss reagiert. Für die Europäer bleibt dabei wichtig, was schon in den Tagen zuvor immer wieder betont wurde. Friedrich Merz fasst es am Rande des EU-AU-Gipfels in Angola so zusammen: „Jede Verständigung, welche die europäischen Staaten, die Europäische Union oder die Nato betrifft, bedarf einer Zustimmung der europäischen Partner beziehungsweise eines Konsenses im Bündnis der Nato.“ Übersetzt: Großmächte, wie die USA und Russland, entscheiden nicht über die Köpfe der Europäer und der Nato hinweg.

Aus den 28 Punkten sind inzwischen 19 geworden. Vorläufig ausgeklammert sind die Fragen über die Nutzung eingefrorener russischer Gelder in Belgien sowie die Fragen nach Gebietsabtretungen. Merz sagte, einige Fragen hätten geklärt werden können. Allerdings sei klar: „Frieden in der Ukraine gibt es nicht über Nacht“. Außenminister Johann Wadephul sprach gar von einem „großen Erfolg“ nach Genf. Laut Bloomberg könnten Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump das sehr heikle Thema der Territorien persönlich diskutieren. Wann Selenskyj nach Washington reist, ist noch unklar. Trump hatte eigentlich bis Donnerstag eine Deadline für Entscheidungen gesetzt.

Moskau gab sich am Montag unnachgiebig, das Njet klang aber weniger kategorisch. Jurij Uschakow, wichtigster außenpolitischer Berater von Wladimir Putin und einer der drei Verhandlungsverantwortlichen in Sachen Ukraine, nannte die europäischen Pläne „auf den ersten Blick unkonstruktiv“. Die entscheidenden Worte sind jedoch „auf den ersten Blick“. Seine Botschaft richtet sich an Washington. Was passieren dürfte, wenn es Russland gelingt, Trump wieder stärker auf die eigene Seite zu ziehen, lesen Sie im Europe.Table. Viktor Funk, Stephan Israel, Sara Sievert

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Letzte Aktualisierung: 24. November 2025