Moment des Jahres: Ende einer Fraktion. Am 14. November kommt für die Linken-Bundestagsfraktion alles zusammen: die persönliche Niederlage ihres Vorsitzenden, das Ende einer Ära und gleichzeitig ein Neuanfang. Nach der Sitzung der nach 10 Austritten verbliebenen 28 Abgeordneten verkündet ihr Noch-Fraktionsvorsitzender Dietmar Bartsch die Auflösung der Fraktion. Am 6. Dezember ist Ende nach 18 Jahren im Deutschen Bundestag. In den parteiinternen Querelen mit Sahra Wagenknecht war Bartsch lange als Schlichter aufgetreten – zu lange, wie ihm einige vorwerfen. An diesem Tag ist seine Strategie endgültig gescheitert. Bartsch verheimlicht seine Enttäuschung darüber nicht. Gleichzeitig wirken er und andere Abgeordnete auch erleichtert. Und Bartsch schafft es sogar, Zuversicht zu verbreiten: „Lieber einig mit 28 als zerstritten mit 38“ ist seine Losung des Tages.