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Erscheinungsdatum: 17. Januar 2024

Krankenhausreform: Miterfinder zweifelt am Erfolg

Der Berliner Gesundheitsökonom Reinhard Busse gehört der Regierungskommission an, die für Karl Lauterbach die Krankenhausreform vorgedacht hat. Die Länder hätten die Reform verwässert, kritisiert Busse. Der Ausgang: ungewiss.

Krankenhausreform: Miterfinder zweifelt am Erfolg. Reinhard Busse, Mitglied der Regierungskommission beim Bundesgesundheitsministerium, beklagt eine erhebliche „Verwässerung“ der von dem Expertengremium erarbeiteten Krankenhausreform. Ob die Reform überhaupt noch zu retten sei, sei „schwer zu sagen“, erklärte Busse gegenüber Table.Media. Die von den Bundesländern abgelehnte Stufeneinteilung der Krankenhäuser in „Level“ hält Busse für alternativlos, denn: „Man muss doch bei der Planung immer zuerst die für die Versorgung unerlässlichen Krankenhäuser definieren.“ Das Problem sei: „In Deutschland wird die Planung nicht von den Patientinnen und Patienten aus gedacht, sondern von den Krankenhäusern.“

Welcher Landesminister noch das übergeordnete Ziel der Reform verfolge, wisse er nicht. „Die meisten Länder wollen einfach mehr Geld, um genauso weiterzumachen wie bisher“, kritisierte der international renommierte Gesundheitsökonom von der TU-Berlin die Blockadehaltung der Bundesländer. „Dass der Bund den Ländern eine privilegierte Rolle bei der Gesetzgebung zugebilligt hat, war ein Irrweg.“ Derzeit hat Deutschland rund 1700 Kliniken, für eine gute Notfallversorgung würden dem Experten zufolge schon 416 reichen. Warum bisherige Reformversuche der Länder ihn nicht überzeugen und wie Regionen unter Fehlentwicklungen leiden, lesen Sie im Interview mit Annette Bruhns.

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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