Hamas-Terror: Verfassungsschutz warnt vor Anschlägen. Die Terrorangriffe der Hamas auf Israel haben in Deutschland die Gefahr von Anschlägen erhöht. Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang erklärte am Mittwoch, es könne „jeden Tag auch in Deutschland ein islamistischer Anschlag verübt werden“. Die Gefahr sei real „und so hoch wie seit langem nicht mehr“. Dabei zeichne sich eine neue Qualität der Gefahr ab. Es gebe „im islamistischen Spektrum Aufrufe zu Attentaten und ein ‚Andocken‘ von ‚Al-Quaida‘ und IS an den Nahostkonflikt“. „Diese Gefahr trifft nun auf hoch emotionalisierte, durch Trigger-Ereignisse inspirierte Personen“, so Haldenwang weiter. Dies könne zur Radikalisierung von allein handelnden Tätern führen, die „weiche Ziele“ mit einfachen Tatmitteln angreifen könnten.
Der Antisemitismus dient als gemeinsamer Nenner. Judenhass und Israelfeindlichkeit verbinden nach Erkenntnissen des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) auch extremistische Organisationen, die für gewöhnlich ideologisch völlig gegensätzlich sind. Die Morde der Hamas und der Gaza-Krieg hätten eine „Sogwirkung“ entwickelt. Terrorgruppen wie der sogenannte „Islamische Staat“, die ein weltweites Kalifat anstrebten, und lediglich regionale agierende Terrorgruppen wie Hamas hätten in der anti-israelischen Kampagne einen gemeinsamen Nenner gefunden – auch wenn sie sich aus ideologischen Gründen weiterhin gegenseitig ablehnten. Die Schlussfolgerung des BfV: „Das Gefahrenpotenzial für mögliche Terroranschläge gegen jüdische und israelische Personen und Einrichtung sowie gegen ‚den Westen‘ insgesamt ist in der Folge deutlich angestiegen.“