Die „deutschen Häfen der Zukunft“ sind: wettbewerbsfähig, Teil der Landesverteidigung, resilient gegenüber dem Klimawandel und nachhaltige Knotenpunkte für die Energiewende. Das alles und mehr verspricht die Nationale Hafenstrategie, die Verkehrsminister Volker Wissing am Mittwoch vorgestellt hat. Nur: Wie das alles bezahlt werden soll, verriet er nicht. „Erst der Plan, dann das Geld“, lautete seine Devise. „Politprosa“, nennt Stefan Seidler, einziger MdB des SSW (Südschleswigscher Wählerverband) aus Schleswig-Holstein, daher die Strategie. Im Norden wisse man: „Leere Container poltern im Hafen immer am lautesten“, sagte zu Table.Briefings.
So fehlen in den Küstenländern Flächen für die Lagerung von Offshore-Anlagen. Ohne mehr schwerlastfähige Hafenflächen scheitert die Energiewende“, prophezeit Seidler. Auch die Stiftung Offshore Windenergie rechnet damit, dass in den nächsten fünf Jahren bis zu 200 Hektar solcher Flächen in den Häfen fehlen würden. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass die Länder liefern müssten, so Seidler: „Ich erwarte, dass Schleswig-Holstein als Musterland der Energiewende vorangeht und ein klares Konzept für die Zukunft der Häfen entwickelt.“ Es brauche mehr als „schnelle Forderungen nach zusätzlichem Geld vom Bund“. Was der MdB vor allem erwartet, ist eine Einbindung des Bundestags: „Hier besteht Nachholbedarf.“