Brüssel warnt vor einer „humanitären Katastrophe“ im Gazastreifen. Eine Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten sprach sich beim Gipfel am Donnerstag auch für eine Waffenpause und die Freilassung aller Geiseln aus, die die Terrororganisation Hamas in Gaza hält. Österreich und Tschechien blockierten jedoch bis zum frühen Abend die entsprechenden Gipfel-Schlussfolgerungen. Am Abend forderten die EU-Staaten dann eine sofortige Feuerpause. Das teilte EU-Ratspräsident Charles Michel am Donnerstagabend nach Gesprächen der Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel in Brüssel mit.
Kriegsverbrechen müssten überall geahndet werden. Uno-Generalsekretär Antonio Guterres hatte die EU zu Beginn des Gipfels aufgefordert, bei den Kriegen in der Ukraine und in Gaza keine „Doppelstandards“ anzuwenden. Die Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen sei „beispiellos“, beklagte Guterres. „Wir haben eine Situation der Straflosigkeit, in der jedes Land oder jede bewaffnete Gruppe denkt, dass sie tun kann, was sie will.“