Die Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) will mit dem neuen Filmfördergesetz, das im Juni ins Kabinett kommen soll, die Bürokratie bei der Filmförderung reduzieren und die Mittel stärker an Diversität, Geschlechtergerechtigkeit und Antidiskriminierung knüpfen. Zugleich sollen aber auch die Mittel für die Filmförderung im kommenden Jahr um 5 Prozent gekürzt werden, wie aus dem Gesetzentwurf hervorgeht, der Table.Briefings vorliegt. Im laufenden Jahr war die Förderungen bereits um 15 Millionen Euro abgesenkt worden.
Die Produzentenallianz, in der 370 Unternehmen aus den Bereichen Film, Kino, Werbung und Dokumentation zusammengeschlossen sind, warnt vor diesem Schritt. „Die Kürzung der Produktionsförderung ist angesichts der Unsicherheit, ob die große Filmförderreform aus Steueranreiz und Investitionsverpflichtung wirklich kommt, ein fatales Signal“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Björn Böhning. Die Bundesregierung müsse endlich Klarheit schaffen, dass sie die große Filmförderungsreform noch umsetzen wolle, so Böhning. Im Koalitionsvertrag hatte die Ampel eine große Filmfördernovelle versprochen, die die Instrumente bündeln und die steuerlichen Anreize verbessern sollte. Die Branche rechnet im laufenden Jahr mit einem Rückgang der Auftragsproduktion von rund 10 Prozent. Michael Bröcker