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Erscheinungsdatum: 19. Oktober 2025

Extremwetter: Bei Erfassung und Forschung hinkt Deutschland hinterher

Extremwetter: Bei Erfassung und Forschung hinkt Deutschland hinterher. Trotz immer wiederkehrender Schäden – nicht selten in Milliardenhöhe – ist Deutschland bei Schutz und Prävention von Hagelschäden nicht auf der Höhe der Zeit. „Anders als in Österreich oder der Schweiz haben wir in Deutschland keine Hagelkarten“, beklagte der Risikoingenieur Florian Leo von der SparkassenVersicherung beim TransVerday der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), auf dem einmal jährlich Wege zu einer klimafreundlichen und widerstandsfähigen Wirtschaft diskutiert werden. In der Schweiz etwa würden Hagelereignisse sorgfältig kartiert und erfasst oder Baumaterialien in Prüfinstituten testweise mit Hagelkanonen beschossen. Leo: „Da sind wir in Deutschland noch am Anfang.“ In Deutschland fehle für vieles die Datengrundlage, in Österreich und der Schweiz gebe es ein grundlegend anderes Bewusstsein für Naturgefahren.

Längst mahnen die Versicherer einen anderen Umgang mit dem Klimawandel an. 120 Milliarden Euro hätten Naturkatastrophen in den letzten 20 Jahren die deutsche Assekuranz gekostet, beklagte GDV-Präsident Norbert Rollinger: „Ein echter Wohlstandsverlust.“ Zeitweise erinnerte der TransVerDay an eine Grünen-Veranstaltung. Die Versicherungsmanagerin Monika Sebold-Bender schwärmte vom klimafreundlichen Umbau von Paris, der Abteilungsleiter im Umweltbundesamt Martin Schmied monierte eine Bundesverkehrswegeplanung, „die keine Klimaanpassung mitdenkt“. Und Uwe Schneidewind, Ex-OB in Wuppertal, berichtete von den ritualisierten Erwartungen von Kommunalpolitikern nach Extremwetterereignissen, „dass das Land schon irgendein Programm auflegt, um die Schäden zu kompensieren“. Horand Knaup

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Letzte Aktualisierung: 19. Oktober 2025

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