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Erscheinungsdatum: 12. März 2024

Elon Musk besucht Tesla-Werk in Brandenburg

Nach dem Anschlag auf das Tesla-Werk in Grünheide hat Elon Musk überraschend einen Besuch angekündigt. Die Lage in Brandenburg ist durch Proteste angespannt.

Der US-amerikanische Investor und Tesla-Gründer Elon Musk kommt an diesem Mittwochmorgen nach Brandenburg und besucht das Tesla-Werk in Grünheide. Das erfuhr Table.Briefings aus Unternehmenskreisen. Das Werk ist nach einem Anschlag auf die Stromversorgung seit Montagabend wieder am Netz. Elon Musk wird direkt vom Flughafen BER nach Grünheide in das Werk reisen und soll dort angeblich auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach treffen.

In Grünheide bei Berlin, Standort für das einzige Tesla-Werk in Europa, herrscht seit Tagen Aufruhr. Auch fünf Tage nach dem Anschlag auf seine Stromversorgung ist noch keine Ruhe eingekehrt. In der Region löste der gewaltsame Angriff wachsende Verunsicherung aus.

Umweltaktivisten demonstrierten am Sonntag in Grünheide gegen die Erweiterungspläne von Tesla, begleitet von Polizeikräften. Zudem hält die Besetzung eines Waldstücks seit mehr als zehn Tagen nicht weit entfernt von der Fabrik an. Die Tesla-Ansiedlung erfuhr am Wochenende aber auch Unterstützung: Einige Anwohner, die sich an die Seite des Unternehmens stellen, gingen ebenfalls auf die Straße. Teils kam es zu verbalen Reibereien zwischen den beiden Demonstrationslagern.

Umweltinitiativen distanzierten sich inzwischen von einer linksextremen Gruppe, die sich für den Angriff auf Tesla verantwortlich erklärt hatte. Der Sprecher der Bürgerinitiative Grünheide, Steffen Schorcht, sagte, ein Anschlag sei kein Mittel der politischen Auseinandersetzung. Das Unternehmen jedenfalls muss massive Folgen hinnehmen.

Tesla rechnete damit, dass die Produktion wegen des Stromausfalls noch bis Ende der Woche stillsteht. Beschäftigte hatten sich aus Solidarität am Freitagabend vor dem Werk versammelt. Die Attacke auf einen frei zugänglichen Strommast, der auch die Autofabrik versorgt, verursachte zudem eine breite Debatte über einen besseren Schutz für Energienetze in Deutschland.

Nach Angaben der Sprecherin des Umweltbündnisses „Tesla den Hahn abdrehen“, Lou Winters, demonstrierten am Sonntagnachmittag in Grünheide weit über 1.000 Teilnehmer gegen eine Erweiterung des Tesla-Geländes für einen Güterbahnhof und Logistik- und Lagerflächen. Die Polizei machte keine Angaben zur Zahl der Teilnehmer. Die Demonstranten forderten die Politik auf, sie solle das Votum der Bürger gegen die Tesla-Pläne umsetzen und den Ausbau verhindern. Bei einer Befragung hatte eine Mehrheit der Anwohner die Erweiterung abgelehnt. Die Zusammensetzung der Demo-Teilnehmer war bunt gemischt, einige kamen mit dem Fahrrad, auch Familien waren bei der Demonstration dabei. „Bäume statt Beton - Stoppt Gigafactory“ war auf einem Schild zu lesen.

Zeitgleich zur Protestdemo wollten Anwohner ein Zeichen der Unterstützung für Tesla senden. Es kamen laut Veranstalter mehr als 100 Menschen zusammen - hier hieß es auf einem Transparent: „Dialog statt Berufsprotest“. Die Organisatoren teilten zuvor schriftlich aus Solidarität mit Tesla mit: „Wir begrüßen die Präsenz und streben eine enge Zusammenarbeit an, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Ein Angriff auf Tesla ist ein Angriff auf uns.“ Der Anschlag stelle eine Bedrohung für den Zusammenhalt in der Gemeinde dar. mit dpa

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Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025

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