News
Erscheinungsdatum: 25. August 2025

Berlin-Wahl: Steffen Krach soll der SPD zum Comeback verhelfen

Berlin-Wahl: Steffen Krach soll der SPD zum Comeback verhelfen. Steffen Krach, 46, soll Spitzenkandidat der Berliner SPD bei der Abgeordnetenhauswahl am 20. September 2026 werden. Noch hat sich der amtierende Präsident der Region Hannover nicht offiziell erklärt. Und noch hat der Berliner geschäftsführende Landesvorstand seinen Segen nicht gegeben. Aber das soll nach Informationen von Table.Briefings zeitnah erfolgen, nachdem sich die verschiedenen Flügel der Berliner Genossen auf Krach verständigt haben. Vorausgegangen waren zahlreiche Gespräche mit dem früheren Berliner Wissenschafts-Staatssekretär. Auch mit Raed Saleh, SPD-Fraktionschef, Anführer der Parteilinken und einer der mächtigsten Akteure der Berliner SPD, soll sich Krach mehrfach getroffen – und verständigt – haben.   

Die frühe Einigung auf einen Kandidaten ist für die Berliner SPD erstaunlich. Denn noch Anfang Juni hatte der pragmatische Teil der Partei – angeführt von den Ex-Senatoren Peter Strieder, Ehrhart Körting und Jürgen Zöllner und unterstützt vom Ex-Bürgermeister Michael Müller – in einem „Weckruf“ für eine grundlegende Erneuerung der Berliner SPD geworben. Das war seinerzeit als Kampfansage an den linken Flügel und damit auch an Raed Saleh verstanden worden. Auch die Parteivorsitzenden Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini waren wenig erfreut. Sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits diskret auf Kandidatensuche.  

Krach fasste 2007 als persönlicher Referent des damaligen Wissenschaftssenators Jürgen Zöllner politisch Fuß. Sein Weg führte durch die Bundestagsfraktion und den Senat schließlich nach Hannover. Nachdem vor der Sommerpause dort der Posten des Wirtschaftsministers frei wurde, lotste Olaf Lies statt seiner Grant Hendrik Tonne ins Amt. Eine Kandidatur in Berlin dürfte Krachs Karriere kaum schaden. Zum einen ist auch 2026 eine Koalition ohne die SPD in Berlin kaum vorstellbar. Zum andern dürfte er – einen soliden Wahlkampf vorausgesetzt – die 14 Prozent, die die SPD im Moment in Umfragen auf die Waage bringt, wohl deutlich überspringen. Was ihm für die fernere Zukunft auch in Niedersachsen noch Perspektiven ermöglicht. Horand Knaup

Letzte Aktualisierung: 25. August 2025
Teilen
Kopiert!