„Abnorme Wasserwerte“, abgeriegelte Kasernen, ein Loch im Zaun – auf dem Bundeswehrstützpunkt Köln-Wahn und auf dem Nato-Stützpunkt Geilenkirchen gehen Ermittler dem Verdacht von Sabotage nach. An beiden Orten könnte das Trinkwasser bewusst verseucht worden sein. Nach Informationen von Table.Briefings heißt es in einer internen Mitteilung vom Mittwoch an Bundeswehrangehörige in Köln-Wahn, der Stützpunkt „ist für heute bis auf unabsehbare Zeit abgeriegelt“. Die Soldatinnen und Soldaten dürften „weder rein noch raus“. Am späten Nachmittag wurde der Stützpunkt in Köln wieder geöffnet.
Über die Luftwaffenkaserne Köln-Wahn sollen ukrainische Soldaten nach ihrer Ausbildung in Deutschland wieder in Richtung Heimat abfliegen. Ziel ist der Flughafen im polnischen Rzeszów nahe der Grenze zur Ukraine. Ob sich aktuell ukrainische Soldaten in Köln-Wahn befinden, ist unklar. In der Kaserne hat auch die Flugbereitschaft der Bundeswehr ihren Sitz. Sie ist zuständig für Reisen von Kabinettsmitgliedern und hohen Regierungsbeamten.
Im Zaun des Stützpunkts ist ein Loch entdeckt worden. Die Süddeutsche Zeitung berichtete zudem von einer möglichen Festnahme. Diese blieb aber zunächst unbestätigt. Auch auf dem Nato-Stützpunkt Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen, wo unter anderem die Aufklärungsflugzeuge Awacs stationiert sind, besteht der Verdacht auf ein ähnliches Problem wie in Köln: verseuchtes Wasser. Beide Kasernen verfügen offenbar über eigene Wasserpumpwerke.
Zahlreiche Spezialisten und die Staatsanwaltschaft untersuchen die Vorfälle. Auch der Militärische Abschirmdienst (MAD) ist aktiv. Über mutmaßliche Täter wurde bis Mittwochabend nichts bekannt. Sicherheitsexperten warnen seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, dass auch militärische Infrastruktur Ziel von Sabotageversuchen sein könne.