Zukunft der Energieversorgung: Konzernbetriebsräte wollen Taten sehen – und mitreden. Während die Bundesregierung noch um ihre Haltung zur Energiewende ringt, bringen sich die Betriebsräte der großen Energieunternehmen, darunter Vattenfall, Eon, RWE und Uniper, in Stellung. Am Mittwoch treffen sie sich nicht nur zu einer Konferenz in Berlin, sondern haben auch Friedrich Merz eingeladen. Und der Kanzler hat zugesagt. Offenkundig ist: Die Betriebsräte wollen mehr Dynamik im Prozess – und sie wollen beteiligt werden. In einer Erklärung, an der die Arbeitnehmervertreter arbeiten, soll es heißen: „Wir brauchen verlässliche Bedingungen, die langfristige Planungssicherheit in der Transformation geben.“ Es brauche „bezahlbare Energiepreise“ und letztlich „eine klare Orientierung“.
Vor allem wollen die Betriebsräte beteiligt werden. „Die Energiewende ist ein gemeinsamer Aufbruch“, sagt der EnBW-Betriebsratsvorsitzende Joachim Rudolf. „Sie ist mehr als ein Umbau der Infrastruktur.“ „Nur gemeinsam können wir auch zukünftig eine sichere und bezahlbare Energieversorgung in Deutschland gewährleisten“, sagt auch Eon-Kollege Axel Winterwerber. Die Vorstellungen der Arbeitnehmervertreter: Es brauche eine stärkere Fokussierung auf den Netzausbau, die Wasserstoff-Infrastruktur benötige mehr Dynamik, die erforderlichen Gaskraftwerke sollten endlich ausgeschrieben werden, und der Kapazitätsmarkt mit Batteriespeichern, Biogasanlagen und anderen Lösungen solle technologieoffen gestaltet werden. Horand Knaup