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Datenschutz

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USA verbieten Weitergabe von DNA-Daten

Die US-Regierung hat die Übertragung genetischer Daten an China und eine Reihe anderer Staaten verboten. Der Kauf solcher Daten durch Datenmakler ist in den USA derzeit legal, stellt laut Behörden aber ein Sicherheitsrisiko dar.

Von

Analyse

Auf der größten Bildungsmesse Europas dominiert der Megatrend KI

An jedem zweiten Stand auf der Didacta ist Künstliche Intelligenz Thema: im Maschinenraum oder als Chat-Fenster. Nur bei der Premiere der Datenschutzbehörden auf der Didacta geht es um etwas anderes: Können Datenschützer auch beraten?

Von Table.Briefings

Temu Photo Illustrations A laptop keyboard and Temu logo displayed on a phone screen are seen in this illustration photo taken in Krakow, Poland on March 27, 2023. Krakow Poland PUBLICATIONxNOTxINxFRA Copyright: xJakubxPorzyckix originalFilename: porzycki-temuphot230327_npRiJ.jpg
News

Tschechische Sicherheitsbehörde untersucht Temu

Die tschechische Sicherheitsbehörde hat Bedenken wegen der Verwendung der Kundendaten im Online-Shop Temu. Es geht um das Sammeln sensibler personenbezogener Daten.

Von Amelie Richter

News

Datenschützer: Kelber wird wohl nicht verlängert

Im Stillen hofft er vielleicht noch, aber in der Ampel sind die Würfel wohl gefallen: Ulrich Kelber, der Bundesdatenschutzbeauftragte, muss seinen Stuhl räumen. Und das auch, weil in der SPD nicht mehr alle hinter ihm standen.

Von Horand Knaup

Sinolytics Radar

Sozialkredit-System trifft immer mehr Unternehmen

Es scheint widersprüchlich, Unternehmen im wirtschaftlichen Abschwung behördlich strenger zu kontrollieren. Doch immer mehr Unternehmen werden wegen schwerer Verstöße auf die schwarze Liste des chinesischen Sozialkredit-Systems gesetzt.

Von Experts Table.Briefings

News

Amazon bestreitet Verstöße gegen EU-Datenschutzverordnung

Hat Amazon zu viele Daten gesammelt? Das Unternehmen wehrt sich vehement gegen eine der höchsten Strafzahlungen in der Geschichte der EU-Datenschutzgrundverordnung. Ein Luxemburger Gericht versucht den Streit nun zu klären.

Von Redaktion Table

Heads

Kerstin Schneider – fordert Daten zum Bildungsverlauf

Kerstin Schneider ist stellvertretende Vorsitzende des Rats für Sozial- und Wirtschaftsdaten. Sie forscht zu den Effekten von Bildung und evaluiert bildungspolitische Maßnahmen. Kein Verständnis hat sie für die schlechte Datenlage in Deutschland.

Von Redaktion Table

Datenschutz ist ein zentrales Thema in unserer digital vernetzten Gesellschaft. Er umfasst den Schutz vor missbräuchlicher Verarbeitung und Weiterleitung personenbezogener Daten und stützt sich auf das im Grundgesetz verankerte Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Dieses Recht ermöglicht es Individuen, selbst zu entscheiden, wie und in welchem Umfang ihre Daten verwendet werden. Datenschutz dient auch dem Schutz der Privatsphäre und der Wahrung von Persönlichkeitsrechten, was seine hohe gesellschaftliche und rechtliche Bedeutung unterstreicht. Lesen Sie aktuelle News zu Datenschutz von der Table.Briefings-Redaktion hier! 

Datenschutz: Definition  

Eine allgemeine Datenschutz-Definition lässt sich schwer geben. Das zentrale Element ist jedoch der Schutz vor missbräuchlicher Datenverarbeitung und -weiterleitung. Das wird immer dann besonders wichtig, wenn personenbezogene Daten erhoben werden. Der Schutz von Daten beruht auf dem im Grundgesetz verankerten Recht auf

informationelle Selbstbestimmung.

Damit ist gemeint, dass Menschen selbst darüber verfügen können, was mit ihren Daten passiert. Außerdem dienen Datenschutzmaßnahmen dem Schutz der

Privatsphäre

und der Einhaltung von

Persönlichkeitsrechten.

 

 Häufig wird der Datenschutz mit Cybersicherheit gleichgesetzt.Tatsächlich sind beide Pfeiler einer modernen Datenstrategie. Datenschutz bezieht sich allerdings weniger auf unbefugtes Nutzen von Daten durch Hacker und Cyberkriminelle als auf den missbräuchlichen Umgang mit Daten.  

Warum ist Datenschutz wichtig?  

Beim Einsatz digitaler Technologien entstehen immer größere Datenmengen. Da es gleichzeitig immer leichter wird diese zu missbräuchlich weiterzuleiten, sind klare Schutzvorkehrungen vonnöten. Für Unternehmen scheint es verlockend, ihre Dienstleistungen und Produkte durch gesammelte Daten zielgruppenorientiert zu vermarkten. Geschieht dies allerdings ohne explizite Einwilligung, wird das Selbstbestimmungsrecht von Einzelnen verletzt.  Im digitalen Zeitalter unterliegt der Datenschutz einem stetigen Wandel technischer Prozesse. Datenschutz-News sind also an der digitalpolitischen Tagesordnung. Der Datenschutz in Deutschland wurde zuletzt durch eine Neuerung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG 2018) ergänzt.  

Grundrechte des Datenschutzes in Europa 

Das EU-Datenschutzrecht beruht auf dem

Artikel 8 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union

. Dort ist neben basalen Freiheitsrechten explizit das Recht auf den Schutz personenbezogener Daten festgehalten. Außerdem findet dort Erwähnung, dass Daten nur mit vorheriger Einwilligung erhoben werden dürfen. Weiterhin steht geschrieben, dass Daten nur für vorab festgelegte Zwecke gesammelt werden. Diese Vorschriften sollen der Charta zufolge von einer unabhängigen Stelle überwacht werden.  Kernelement ist also, dass Einzelne stärkere Rechte an ihren Daten haben. Gleichzeitig gilt mehr Kontrolle sowie Transparenz bei der Datenverarbeitung. Die insgesamt 99 Artikel der DSGVO regeln in elf Kapiteln alle darauf aufbauenden Einzelheiten. Die DSGVO gehört damit zu einer der komplexesten Verordnungen der europäischen Digitalpolitik. Sie bedarf darum immer wieder genauer Analysen und Beurteilungen.  

Datenschutzausschuss und Datenschutzbeauftragte in der EU 

Ein wichtiger Pfeiler des Datenschutzes in der EU ist der Einsatz eines Datenschutzausschusses. Dieser agiert der Grundsatzcharta entsprechend als unabhängiges europäisches Gremium.  Er setzt sich aus den nationalen Datenschutzbehörden und der:dem Europäische Datenschutzbeauftragten zusammen.  Die Hauptaufgaben des Datenschutzausschusses sind die Bereitstellung von Kompetenzen der Strafverfolgung und Beratung bei Gesetzesentwürfen. Der:die Europäische Datenbeauftrage kümmert sich konkreter um die korrekte Anwendung von Datenrecht und Datenschutzvorschriften.  

Finanzierung des Datenschutzes in Europa 

Die Finanzierung des Datenschutzes in der EU erfolgt im Rahmen des Programms „Rechte, Gleichstellung und Unionsbürgerschaft“. Neben der Bekämpfung von sozialer Ungleichheit und Diskriminierung sieht das Programm auch die Stärkung von Daten- und Verbraucher:innenschutz vor. Dafür wurden sechs Jahre und ein Budget von 439 Milliarden Euro veranschlagt.  

Datenschutz in der EU: DSGVO 

Seit Mai 2018 regelt die Europäische Union den Datenschutz in der EU mittels einer neuen Datenschutzverordnung. Das über hundert Seiten starke Papier nennt sich

General Data Protection Regulation (GDPR)

oder auch auf Deutsch

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

 In dieser Verordnung werden vor allem die Grundrechte für EU-Bürger:innen gestärkt. Das bedeutet eine größere Mitbestimmung darüber, wie personenbezogene Daten weiterverarbeitet werden dürfen. Die DSGVO regelt gleichzeitig durch klare Vorschriften, welche Richtlinien Unternehmen im digitalen Binnenmarkt einhalten müssen.   Zuvor galten in der EU uneinheitliche Bestimmungen über das Datenschutzrecht der einzelnen Mitgliedsstaaten. Der Datenschutz in Europa wird durch die DSGVO also ganz maßgeblich vereinheitlicht. Gleichzeitig gibt es weiterhin nationale Stellen, die konkret für die Regularien in den Mitgliedsstaaten z.B. den Datenschutz in Deutschland zuständig sind. Inwiefern der Datenschutz nach DGSVO zufriedenstellend geregelt wird, wird alle vier Jahre durch die EU-Kommission evaluiert. 

Datenschutz und der Data Governance Act 

Als Rahmen für den Umgang mit Daten, darunter der Datenschutz, fungiert der sogenannte

Data Governance Act

in Europa

.

Dort bestimmt die EU, wie Datenverwaltung und Datenaustausch in Zukunft gestaltet wird. Mit einheitlichen Richtlinien zur Datennutzung will die EU-Kommission vor allem den Einsatz Künstlicher Intelligenz und Big Data-Technologien ermöglichen.   Der Data Governance Act (DGA) ergänzt die bereits existierenden Richtlinien der

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Der DGA regelt auch die Möglichkeiten einer gemeinschaftlichen Nutzung von Daten. Datenschutz soll dabei durch bestimmte Schutzmaßnahmen wie Anonymisierung und Pseudonymisierung gewährleistet werden.