Im Iran sind bei einem Anschlag auf eine Gedenkfeier für einen General der Revolutionsgarden nach offiziellen Angaben mehr als 100 Menschen getötet worden. Zwei Explosionen seien in der Provinz Kerman durch „terroristische Angriffe“ bei dem Grab von Kassem Soleimani ausgelöst worden, teilten iranische Regierungsvertreter am Mittwoch mit. Soleimani war 2020 bei einem gezielten Drohnen-Angriff der USA getötet worden.
Die beiden Sprengsätze seien von „Terroristen“ ferngesteuert gezündet worden, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Irna einen amtlichen Vertreter, der nicht näher identifiziert wurde. Demnach gab es Dutzende Verletzte. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Im iranischen Fernsehen wurden Aufnahmen gesendet, in denen Rettungskräfte des Roten Halbmonds Verwundete versorgten. „Unsere Einsatzteams evakuieren die Verletzten“, sagte der Leiter des Roten Halbmonds der Provinz Kerman, Reza Fallah, im Fernsehen. Allerdings blockierten Menschenmassen die Straßen. Der Nachrichtensender Nournews berichtete, mehrere Gaskanister auf der Straße zum Friedhof seien explodiert.
Das Auswärtige Amt hat den Anschlag als Terrorakt verurteilt. „Wir sind zutiefst betroffen über die vielen Toten bei den heutigen Explosionen in #Kerman, darunter auch viele Kinder“, schrieb das Auswärtige Amt am Mittwoch auf der Online-Plattform X, vormals Twitter. „Wir verurteilen diesen Terrorakt.“ Die Menschen im Iran hätten eine Zukunft in Frieden und Sicherheit verdient, hieß es weiter.
Zum Todestag Soleimanis hatten sich Hunderte Menschen an seinem Grab versammelt. Der einflussreiche General war in der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet worden. Er war Chef der Quds-Brigade, der Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden für Auslandseinsätze. Der Iran reagierte auf den Vorfall mit Angriffen auf zwei irakische Militärstützpunkte, in denen auch US-Soldaten stationiert waren. rtr/ dpa