Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

  • Steuern: Habeck plant große Senkung, Länder blockieren kleine
  • Klimageld: EU-Vorgaben erschweren Einführung
  • Lieferkette: Ampel streitet wieder
  • Kriegsflüchtlinge: Sonderstatus läuft aus
  • Ukraine-Hilfe: Kein Gegengeschäft mit Orbán
  • Rüstungsexporte: Neues Gesetz lässt auf sich warten
  • Verfassungsschutz: Brandenburger AfD im Visier
  • Streit um Zeitungsvertrieb: Post gegen Verlage
Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Olaf Scholz musste am Donnerstag erleben, wie schnell das Gegeneinander in Berlin das Miteinander in Brüssel zur Seite drängen kann. Nach langen Mühen war es dem Kanzler beim EU-Gipfel mit seinen Amtskollegen gelungen, Viktor Orbán davon zu überzeugen, frisches Geld in die Ukraine zu schicken. Faktisch zur gleichen Zeit wurde in Berlin ein Brief bekannt, den Christian Lindner und Marco Buschmann geschrieben haben. Darin machten sie klar, dass die FDP dem EU-Lieferkettengesetz nicht zustimmen wird. Dem Erfolg von Brüssel folgte der nächste Streit zu Hause – das konnte dem Kanzler nicht gefallen. Ein europäisches Leuchtturmprojekt droht zu platzen; Deutschland steht schon wieder als Bremser da. Scholz wählte in seinem Kommentar zwar diplomatische Töne: “Manchmal ist der Fortschritt eine Schnecke.” Die Enttäuschung über den neuerlichen Querschläger war ihm trotzdem anzusehen.

Wir vom Berlin.Table grüßen Sie herzlich!

Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Gabriel Bub, Caspar Dohmen, Damir Fras, Till Hoppe, Stephan Israel, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Falk Steiner und Sven Siebert mitgewirkt.

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Steuern: Habeck plant große Senkung, Länder blockieren kleine

Robert Habeck am Donnerstagmorgen im Bundestag

Steuern: Habeck plant große Senkung, Länder blockieren kleine. Es ist ein Vorstoß, mit dem Robert Habeck den Schulterschluss mit der Wirtschaft sucht und die Union einbinden will: In der Bundestagsdebatte über den Haushalt des Wirtschaftsministeriums regte er an, neue Steuervergünstigungen zu schaffen und diese über ein Sondervermögen zu finanzieren. Zur möglichen Größenordnung eines solchen Programms sprach Habeck vom Wachstumschancengesetz “mal 10, vielleicht mal 50”. In dessen ursprünglichen Form war eine Steuerentlastung von 7 Milliarden Euro vorgesehen; Habecks Rechnung würde demnach ein Sondervermögen von 70 bis 350 Milliarden Euro ergeben.

Ein konkretes Konzept für ein solches Sondervermögen gibt es aber noch nicht, war aus dem Umfeld des Ministers zu erfahren. Mit seinem Vorstoß wolle Habeck zum einen eine Möglichkeit aufzeigen, die Wirtschaft ohne eine kaum realistische Abschaffung der Schuldenbremse zu entlasten; zum anderen sei es ein Versuch, die Zusammenarbeit mit CDU und CSU zu suchen. Die Großdemonstrationen gegen die AfD zeigten den “Wunsch, dass dieses Land zusammenkommt und dass man unter Demokraten miteinander redet”, sagte Habeck im Bundestag – und wandte sich direkt an die Union: “Was wir brauchen, ist ein gemeinsames Gespräch, um das bitte ich und dazu lade ich ein.”

Die Union reagierte öffentlich ablehnend auf den Vorstoß. Fraktionsvize Jens Spahn antwortete mit massiven Vorwürfen auf Habecks Rede. Dieser habe Angebote zur Zusammenarbeit bisher stets abgelehnt, sagte Spahn – und forderte: “Machen Sie eine andere Politik – dann sind wir gerne zur Zusammenarbeit bereit.” Intern ist aus CDU-Kreisen dagegen zu hören, dass man für ein Gesprächsangebot des Vizekanzlers durchaus offen sei, wenn Termin und Themen konkret würden. An wen genau sich die Einladung richtet, blieb derweil offen. Man werde das Gespräch “mit den relevanten Akteuren suchen”, hieß es aus Habecks Umfeld. Dazu gehörten auch Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft.

Wie schwierig die Zusammenarbeit ist, zeigt sich unterdessen beim Wachstumschancengesetz. Das Gesetz, das Habeck als kleines Vorbild für seine Steuervergünstigung nannte, ist im Bundesrat gestoppt worden, weil die Länder sich von den geplanten Steuerentlastungen überfordert sehen. Eine Arbeitsgruppe der Koalition hat bereits angeboten, die Entlastung von 7 auf 3 Milliarden Euro im Jahr zu verringern. Erreicht werden soll das nach Informationen aus Koalitionskreisen vor allem durch Änderungen bei Verlustvorträgen und Abschreibungen. Die unionsgeführten Länder drängen nun aber darauf, auch die sogenannte Investitionsprämie zu streichen, die Steuergutschriften für Investitionen etwa in Klimaschutz und Effizienz bringen soll. Dieses neue Instrument, das ursprünglich im Mittelpunkt des Gesetzes stand und auch das Vorbild für die von Habeck vorgeschlagenen Steuergutschriften darstellt, ist nach Ansicht der B-Länder in der Umsetzung zu aufwendig.

  • Jens Spahn
  • Klimaschutz
  • Robert Habeck
  • Steuerpolitik
  • Wirtschaftswachstum

Presseschau von morgen

Solarbranche + Twitter-Boykott + Blumenkohl und Karotten

Handelsblatt: Solarbranche drosselt Produktion weiter. Nach Meyer Burger und Solarwattstelle auch der dritte große Modulproduzent, Heckert Solar in Chemnitz, seinen Standort in Frage. Es sei klar, dass es eine Produktion hier nur so lange geben kann, wie sie sich auch rentiere, sagte Unternehmenschef Benjamin Trinkerl. Derzeit sei die Produktion gedrosselt und Investitionen pausiert. Man warte auf verbesserte politische Rahmenbedingungen. (“Solarindustrie vor dem Aus”, Seite 6)

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Welt: Paris verärgert über Berlin. Olaf Scholz hat den EU-Partnern vorgeworfen, zu wenig Militärhilfe für die Ukraine zu liefern. Die französische Regierung stellt die deutschen Zahlen infrage. Die Deutschen verglichen “Blumenkohl und Karotten”, in Paris zähle man die geleisteten Hilfen, in Deutschland auch Zusagen bis 2026. Unter dem Strich belaufe sich Frankreichs Unterstützung auf 0,14 Prozent des BIP – und liege damit auf demselben Niveau wie die deutsche. (“Das erbitterte Duell um die Wahrheit der Waffenlieferungen”, Seite 9)

Taz: Innenpolitiker fordern Disziplinarmaßnahmen gegen Maaßen. Die SPD-Abgeordnete Carmen Wegge und der Grünen-Innenpolitiker Marcel Emmerich fordern dienstrechtliche Konsequenzen für Hans-Georg Maaßen. Der Werteunion-Vorsitzende und frühere Verfassungsschutz-Chef dürfe sich auch als Beamter im Ruhestand nicht gegen die Verfassung betätigen. (“Maaßen droht Ärger”, Seite 3)

Tagesspiegel: SPD ohne Tweets. Der Parteivorstand der SPD zieht sich aus “X” (ehemals Twitter) zurück. Nach der Übernahme durch Elon Musk habe sich die Plattform “massiv zum Negativen verändert”, sagte ein SPD-Sprecher. Desinformation, Fake News und hasserfüllte Propaganda seien dort an der Tagesordnung. Die Partei verlege ihre Kommunikation auf Kanäle wie Tiktok, Instagram, Facebook, YouTube und WhatsApp. (“Wir ziehen unsere Konsequenzen”)

Klimageld: EU-Vorgaben erschweren Einführung

Klimageld: EU-Vorgaben erschweren Einführung. Kurzfristig wird die Einführung eines Klimagelds dadurch erschwert, dass die Einnahmen aus dem CO₂-Preis bereits komplett verplant sind. Ab 2027 werden deutlich höhere Einnahmen erwartet, weil sich dann auch der CO₂-Preis für Wärme und Verkehr am Markt bildet, was steigende Preise zur Folge haben dürfte. Doch auch dann ist ein einheitliches Klimageld ohne weitere Bedingungen, wie es derzeit vor allem diskutiert wird, voraussichtlich nicht möglich. Denn ab diesem Zeitpunkt macht die EU in der entsprechenden Richtlinie genaue Vorgaben, wie die Einnahmen zu verwenden sind. Dabei wird zwar auch eine “Klimadividende” als Möglichkeit genannt, aber nur unter der Bedingung, dass diese “nachgewiesene positive Umweltauswirkungen” hat.

Diese Bedingung dürfte das Klimageld nicht erfüllen. Zu diesem Schluss kommt die Stiftung Umweltenergierecht in einer ausführlichen Analyse zum Thema. Auch beim Ausgabenfeld finanzielle Unterstützung, um soziale Aspekte in Haushalten mit niedrigem und mittlerem Einkommen anzugehen” ist nach Einschätzung der Stiftung zweifelhaft, ob das Klimageld ohne soziale Staffelung darunter fallen kann. Die EU-Kommission und das BMWK wollten sich auf Anfrage nicht dazu äußern, wie die nicht eindeutig formulierte Richtlinie genau auszulegen ist. Wie heikel das alles beim wichtigen Thema sozialer Ausgleich werden kann, lesen Sie in der Analyse von Malte Kreutzfeldt im Climate.Table.

  • BMWK
  • CO2-Preis
  • Europäische Kommission
  • Finanzen
  • Klimageld

Lieferkette: Ampel streitet wieder

Lieferkette: Ampel streitet wieder. Die FDP-Minister Christian Lindner und Marco Buschmann wollen den Entwurf eines EU-Lieferkettengesetzes “nicht mittragen”. Dies teilten sie am Donnerstag mit. Damit müsste sich Deutschland bei der Abstimmung in Brüssel enthalten, was wie eine Nein-Stimme gewertet würde. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) legte umgehend ein Entlastungspaket vor, das der FDP doch noch eine Zustimmung ermöglichen soll. Darin schlägt er etwa vor, Berichtspflichten auszusetzen.

Die oberste Verbraucherschützerin verteidigt derweil das Gesetz. Weil die Richtlinie Mindeststandards schon in der Produktion schaffe, würde nachhaltiger Konsum erst ermöglicht, schreibt Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), in einem Gastbeitrag für Table.Media. Das oft vorgebrachte Narrativ der “verantwortungsbewussten Verbraucher”, die durch ihre Kaufentscheidungen für mehr Nachhaltigkeit verantwortlich seien, könne auf diese Weise korrigiert werden. Mehr zum Streit über das Lieferkettengesetz lesen Sie in der Analyse von Caspar Dohmen im ESG.Table.

  • Ampel-Koalition
  • Christian Lindner
  • Europapolitik
  • Lieferkettengesetz
  • Marco Buschmann
  • Nachhaltiger Konsum

Lösung für Ukraine-Flüchtlinge gesucht

Kriegsflüchtlinge: Sonderstatus läuft aus. Auch wenn der bisherige Schutz unter der Massenzustrom-Richtlinie erst im März 2025 endet, bleibt nur wenig Zeit für eine Anschlussregelung. Das liegt auch am EU-Kalender: Das Europaparlament tagt im April letztmalig vor der Wahl im Juni, das Ende der Amtszeit der amtierenden Kommission naht – und eine weitere Schwierigkeit kommt hinzu: Wenn Ungarn im Juli die Ratspräsidentschaft übernimmt, hat die Regierung von Viktor Orbán die Herrschaft über den Terminkalender. Die politisch heikle Materie der Ukraine-Flüchtlinge in dessen Hände zu geben, wäre schwer vorstellbar.

Es bleiben real also nur wenige Wochen. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson präsentierte den Mitgliedstaaten nun erste Ideen – darunter auch eine Verlängerung des bisherigen Systems. Doch sie will erst bei guten Einigungschancen einen konkreten Vorschlag unterbreiten. Eine Möglichkeit: das EU-Asylpaket um eine Änderung an der Richtlinie für temporären Schutz zu ergänzen. Doch das Paket ist umstritten. Läuft die jetzige Regelung allerdings ersatzlos aus, droht insbesondere in Deutschland ein Verwaltungschaos: Etwa eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer müssten dann in reguläre Asylverfahren wechseln. Das würde die zuständigen Ämter massiv fordern. Mehr dazu lesen Sie in der Analyse von Falk Steiner.

  • EU
  • Flüchtlinge
  • Kommunen
  • Migrationspolitik
  • Sozialpolitik
  • Ukraine
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Ukraine-Hilfe: Kein Gegengeschäft mit Orbán

Olaf Scholz und Viktor Orbán

Ukraine-Hilfe: Kein Gegengeschäft mit Orbán. Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán hatte sich lange gesträubt, aber beim Sondergipfel in Brüssel lenkte er schnell ein: Bereits im Vorgespräch im kleinen Kreis mit Olaf Scholz und Emmanuel Macron ebnete Orbán den Weg für das Finanzpaket, das Hilfen für die Ukraine von 50 Milliarden Euro bis 2027 vorsieht. Scholz und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonten, es habe keinerlei Zusagen an Orbán gegeben, als Gegenleistung eingefrorene EU-Gelder für Ungarn freizugeben. Orbán konnte sich auch nicht mit seiner Forderung durchsetzen, ein jährliches Vetorecht für die Auszahlung der Ukraine-Gelder zu erhalten. Scholz bezeichnete die Finanzhilfen als “gute Botschaft in Richtung USA”. Dort blockieren die Republikaner im Kongress aus taktischen Gründen Milliardenzahlungen an Kiew. Der Kanzler drängte überdies die anderen Staats- und Regierungschefs in Brüssel erneut, mehr Waffen an Kiew zu liefern. Mehr lesen Sie in der Analyse von Till Hoppe und Stephan Israel im Europe.Table.

  • EU-Gipfel
  • Olaf Scholz
  • Ukraine
  • Ursula von der Leyen
  • Viktor Orban

Rüstungsexporte: Neues Gesetz lässt auf sich warten

Rüstungsexporte: Neues Gesetz lässt auf sich warten. Die Ampel kommt beim neuen Rüstungsexportkontrollgesetz nicht voran. Für das im Koalitionsvertrag vereinbarte Vorhaben stand schon im Oktober 2022 ein Eckpunkteentwurf. Mehr als ein Jahr später sind die beteiligten Ministerien aber noch keinen Schritt weiter gekommen: Es fehlt noch immer die Verständigung auf Eckpunkte. Der für die Ausarbeitung zuständige Staatssekretär aus dem Wirtschaftsministerium, Sven Giegold, machte diese Woche seine Position klar. “Wir liefern weiterhin nicht einfach an Länder blind Waffen, die mit Rechtsstaat und Demokratie wenig am Hut haben und die Menschenrechte brechen”, sagte er bei der Handelsblatt-Konferenz Sicherheit und Verteidigung.

Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz wünscht sich dagegen eine lockerere Exportpolitik. Gerhartz will von seinen Counterparts in London und Paris nicht länger hören, dass Waffensysteme “German free” sein sollen, damit sie besser in Nicht-Nato-Staaten exportiert werden können. Aus internen Gesprächsrunden heißt es, zwischen den Ministerien gebe es Streit über die Liberalisierung der deutschen Exportpolitik. Nichtregierungsorganisationen fordern das Gesetz, weil sie mehr Transparenz bei Rüstungsexporten wollen. Sollte sich die Koalition nicht auf ein Gesetz einigen können, werden Exporte weiter flexibel genehmigt. Warum die Rüstungsindustrie gerne ganz auf das Gesetz verzichten würde, lesen Sie in der Analyse von Gabriel Bub.

  • NGO
  • Rüstungsexporte
  • Sven Giegold

Verfassungsschutz: Brandenburger AfD im Visier

Verfassungsschutz: Brandenburger AfD im Visier. Der brandenburgische Verfassungsschutz sieht in einer Äußerung des AfD-Landtagsabgeordneten Lars Hünich “einen klaren Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung”. Hünich hatte erklärt, dass die AfD, sobald sie regiere, “diesen Parteienstaat abschaffen” müsse. Das ZDF hatte die Rede gefilmt und im Länderspiegel gezeigt. Der Geheimdienst prüft jetzt, ob die Landes-AfD als rechtsextremistisch einzustufen ist. Landesinnenminister Michael Stübgen (CDU) sagte der FAZ, mit dem “Kampfbegriff Parteienstaat” sei 1933 die parlamentarische Demokratie abgeschafft worden.

In einer neuen Umfrage verliert die Partei derweil an Zustimmung. Laut ARD-Deutschlandtrend kommt sie mit 19 Prozent auf drei Punkte weniger als vor einem Monat. Sie läge damit aber weiterhin hinter der Union an zweiter Stelle. Für die Erhebung hat Infratest Dimap von Montag bis Mittwoch – also nach den großen Demonstrationen gegen AfD und Rechtsextremismus – 1303 Menschen befragt.

  • AfD
  • Brandenburg
  • Rechtsextremismus
  • Umfrage
  • Verfassungsschutz

Streit um Zeitungsvertrieb: Post gegen Verlage

Streit um Zeitungsvertrieb: Post gegen Verlage. Vor der Stellungnahme des Bundesrats zum geplanten Postrechtsmodernisierungsgesetz am Freitag schwelt der Konflikt zwischen Post und Verlagen um die Auslieferung von Zeitungen und Zeitschriften weiter. Die Verlage wollen, dass ihre Medien am Erscheinungstag beim Leser ankommen. Der Post ist das zu teuer. Weil manche Länder dieser Argumentation folgen, gilt ein Scheitern als möglich. Hintergrund des Konflikts: Immer mehr Verlage müssen beim Versand an Abonnenten auf die Auslieferung durch die Post zurückgreifen, weil ein eigener Vertrieb zu teuer geworden ist. Die Bundesregierung versucht hinter den Kulissen nun, einen für beide Seiten tragbaren Kompromiss zu finden. Der Bundestag muss sich noch in zweiter und dritter Lesung mit dem zustimmungspflichtigen Gesetz beschäftigen.

Aus den Professional Briefings

Security.Table: Kiew sucht neuen Militärchef. Im Streit mit Präsident Wolodymyr Selenskyj soll der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj seinen Posten räumen. Das gilt als sicher. Doch wer ihm nachfolgen soll, ist noch unklar. Welche Namen in Kiew kursieren, lesen Sie hier.

China.Table: Zwiespältiges Verhältnis zum Drachen. Das nach chinesischer Rechnung anbrechende neue Jahr steht im Zeichen des Drachen. Eigentlich sollte die mystische Kreatur, traditionsreiches Symbol für Chinas Stärke, ein beliebtes Motiv sein. Warum die chinesische Führung das aber nicht will, lesen Sie hier.

Morgeninterviews am 2. Februar

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Gregor Thüsing, Rechtswissenschaftler an der Universität Bonn: Streikregulierung?

7:15 Uhr: Ron Prosor, Israelischer Botschafter in Deutschland: Kein Geld mehr für UNRWA

rbb24-Inforadio

6:45 Uhr: Alexander Kaas Elias, Sprecher für Bahn und ÖPNV beim Verkehrsclub Deutschland (Grüne): ÖPNV-Streik

7:25 Uhr: Achim Post, SPD-Fraktionsvize: Letzter Tag der Haushaltsberatungen im Bundestag

9:05 Uhr: Andreas Umland, Politikwissenschaftler am Stockholm Institute for Eastern European Studies: EU-Gelder für die Ukraine

Das Erste

6:15 Uhr/8:15 Uhr: Oliver Lembcke, Politikwissenschaftler an der Universität Bochum: AfD verliert leicht an Zustimmung

7:10 Uhr: Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen (CDU): Forderung nach neuem Asylgipfel

8:10 Uhr: Harald Kraus, Arbeitsdirektor der Dortmunder Stadtwerke: ÖPNV-Streik

Geburtstage

Freitag, 2. Februar

Susanne Hoffmann, Justizministerin von Brandenburg (CDU), 64 / Anton Hofreiter, MdB (Grüne), Europaausschuss-Vorsitzender, 54 / Hella von Sinnen, Komikerin, 65 / Barbara Sukowa, Schauspielerin, 74 / Klaus Zimmermann, Staatssekretär im Innenministerium von Sachsen-Anhalt, 61

Samstag, 3. Februar

Albert Füracker, Finanzminister von Bayern (CSU), 56 / Jogi Löw, ehemaliger Fußballtrainer, 64 / Bettina Lugk, MdB (SPD), 42 / Stephan Manke, Staatssekretär im Innenministerium von Niedersachsen (SPD), 57

Sonntag, 4. Februar

Thorsten Bischoff, Bevollmächtigter des Saarlandes beim Bund (SPD), 50 / Marcus Faber, MdB (FDP), Bundesparteivorstand, 40 / Franziska Mascheck, MdB (SPD), 45 / Katja Mast, MdB (SPD), Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion, 53 / Boris Mijatović, MdB (Grüne), 50 / Moritz Oppelt, MdB (CDU), 35

Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute ins Syrien des Jahres 1985. Genauer gesagt: in die Kindheit des Comic-Zeichners und Filmemachers Riad Sattouf. Eine arabische Familie, ein Junge, der andere Haare hat als die anderen, eine Mama, die am liebsten in Frankreich leben würde, ein Papa, der alles versucht, um alles zusammenzuhalten. Und drumrum eine arabische Welt, die auch damals große Probleme hatte, aber den Islamismus kaum kannte. Ein sechsteiliger Comic der Extraklasse, voller Humor, Ironie und feiner Blicke auf die Welt.

Der Araber von morgen | Knaus

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Sonntagabend.

Good night and good luck!

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Memo für die Table.Media-Community.

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