Maroš Šefčovič

Als Kommissar für Handel und wirtschaftliche Sicherheit befindet sich Maroš Šefčovič im Zentrum des Orkans. Der 59-jährige Slowake mit der stets passenden Krawatten-Einstecktuch-Kombination ist der letzte Hoffnungsträger jener Mitgliedstaaten, die sich wie Deutschland trotz Trumpscher Zollpolitik und chinesischer Industriepolitik eine Zukunft für ihre exportorientierten Wirtschaftsmodelle erhoffen. Deshalb ficht er nicht nur möglichst geordnete Rückzugsgefechte in den beiden wichtigsten Handelsbeziehungen der EU, sondern reist um die Welt, um möglichst viele Handelsabkommen mit anderen Handelspartnern abzuschließen. Šefčovič springt von einer schwierigen Verhandlung zur nächsten. Aber wenn es selbst der geschmeidige und herzliche Diplomat nicht schaffen sollte, die europäische Exportindustrie mit neuen Absatzkanälen zu versorgen, werden die exportorientierten Volkswirtschaften Europas ein Requiem auf ihr Wirtschaftsmodell anstimmen müssen.