Table.Briefing: Europe

Von der Leyens Zukunft + KMU-Paket + Nicola Beer im Interview

Liebe Leserin, lieber Leser,

nein, Ursula von der Leyen wird heute nicht die Katze aus dem Sack lassen, ob sie eine zweite Amtszeit als Kommissionspräsidentin anstrebt. Sie wird in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union auflisten, was sie mit dieser Kommission erreicht hat in den vergangenen vier Jahren, und sie wird sagen, “was ihre Prioritäten für den weiteren Weg sind”, wie es ein hochrangiger Kommissionsbeamter formuliert.

Ob dieser Weg nach der Europawahl im kommenden Jahr enden soll? In Straßburg mag man daran nicht recht glauben: “Ich gehe davon aus, dass sie eine Rede hält, wo sie in die Zukunft schaut, welche Projekte sie realisieren möchte, und dass sie kein Resümee zieht”, sagt der Chef der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament, Daniel Caspary.

Zumindest in der deutschen Bevölkerung scheint der Rückhalt aber nicht sonderlich groß: Nur jeder Vierte sprach sich in einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag von Table.Media für eine zweite Amtszeit für von der Leyen aus. 60 Prozent der rund 2.500 Befragten lehnten es ab, wobei nur acht Prozent eine erneute Kandidatur “auf keinen Fall” befürworten.

In anderen Mitgliedstaaten genießt von der Leyen höheres Ansehen als zu Hause. Auch im Kreis der Staats- und Regierungschefs und im Europaparlament hat sie sich viel Respekt erarbeitet durch entschlossenes Handeln.

In ihrer SOTEU-Rede wird die 64-Jährige die Hauptpunkte ansprechen, die ihre eigene Parteienfamilie von ihr hören will – zu besseren Bedingungen für die europäische Industrie, zur praktischen Umsetzung des Green Deal und zu den Sorgen der Bauern. Die Langfristaufgabe der Migration wird sie laut dem hochrangigen Kommissionsbeamten ansprechen und auch die Notwendigkeit, die EU auf die Aufnahme weiterer Mitgliedstaaten vorzubereiten.

Die Rede könnte aber auch eine kleine Bombe enthalten, jedenfalls aus Sicht der deutschen Autoindustrie. Sie werde sagen, so der Kommissionsbeamte, was ihrer Meinung nach mit Blick auf Elektroautos getan werden müsse “um sicherzustellen, dass wir unsere ehrgeizigen Ziele erreichen und zugleich, dass diese Industrie einem fairen Wettbewerb ausgesetzt ist und nicht einer unfairen Konkurrenz von Handelspartnern”.

Frankreich fordert seit Monaten Anti-Dumpingzölle für chinesische Hersteller, die deutschen Autokonzerne lehnen das strikt ab – sie fürchten insbesondere Vergeltungsmaßnahmen Pekings.

Ab 9 Uhr erfahren wir mehr.

Ihr
Till Hoppe
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Analyse

KMU-Paket: Kommission will Mittelständler entlasten

Die EU-Kommission hat ein Maßnahmenpaket zur Entlastung kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) vorgelegt, am Vortag der Rede zur Lage der Europäischen Union von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Es enthält zwei Gesetzesvorschläge:

  • schärfere Regeln zur Begleichung ausstehender Rechnungen
  • Vereinfachung bei der grenzüberschreitenden Besteuerung

Die Kommission will kleineren Unternehmen die Expansion in andere EU-Staaten erleichtern, indem sie ein neues Steuerregime schafft: Das Head Office Tax System – HOT. Der Vorschlag sieht vor, dass sich KMU dafür entscheiden können, nur in dem Land eine Steuererklärung einzureichen, in dem sie ihren Hauptsitz haben. Das dort zuständige Finanzamt soll die Erklärung dann an die Behörden der anderen Mitgliedstaaten weiterleiten, in denen das Unternehmen eine Betriebsstätte hat. Das Finanzamt würde dann auch die Steuereinnahmen an die Länder weiterleiten, in denen diese sich befinden.

Dadurch bliebe es kleineren Unternehmen erspart, sich mit unterschiedlichen Steuerregimen und Behörden herumzuschlagen und womöglich doppelt besteuert zu werden. Laut Kommission wenden KMU im Durchschnitt 2,5 Prozent ihres Umsatzes auf, um ihrer Steuerpflicht administrativ nachzukommen.

Weniger Spielraum für Schuldner

Als weitere Belastung besonders für KMU hat die Kommission die geringe Zahlungsmoral von Kunden ausgemacht. Häufig handele es sich dabei um größere Unternehmen, gegen die die KMU wenig Handhabe hätten. Eine Überarbeitung der Zahlungsverzugsrichtlinie soll Abhilfe schaffen. Die bisher geltende Richtlinie hatte hier wenig geholfen, weil viele Staaten den Schuldnern immer noch viel Spielraum eingeräumt hätten, so die Kommission.

Die Behörde setzt nun auf eine Verordnung, die eine Vollharmonisierung der Regeln im Binnenmarkt bedeutet. Künftig soll eine harte Frist von 30 Tagen für kommerzielle Transaktionen gelten. Die bisherigen Ausnahmen, die Fristen von 60 Tagen erlauben, werden weitgehend abgeschafft. Der Generaldirektor des Industrieverbandes Business Europe, Markus Beyrer, mahnte aber, die Vertragsfreiheit müsse gewahrt bleiben.

KMU-Beauftragter: Noch keine Namen

Zusätzlich zu den beiden Gesetzesvorschlägen sollen auch organisatorische Maßnahmen ergriffen werden:

KMU-Beauftragter: Die Kommission will nun, wie schon lange angekündigt, einen Beauftragten für KMU einsetzen. Es werde sich um eine Vollzeit-Stelle handeln, sagte Binnenmarktkommissar Thierry Breton. Der- oder diejenige soll direkt an von der Leyen und Breton berichten. Zudem werde die Beauftragte an den Sitzungen des Regulatory Scrutiny Boards teilnehmen, ein Expertengremium, das intern die Qualität der Folgenabschätzungen der Behörde prüft.

Auch der KMU-Test für neue Gesetzesvorschläge soll stringenter als bisher angewandt werden “Jetzt geht es darum, dass die Kommission den KMU-Beauftragten auch zügig benennt”, forderte der CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke. Das aber erscheint fraglich: Man habe noch niemanden für die Aufgabe im Kopf, sagte Breton.

Elektronische Bescheinigung

Technische Lösungen: Ein neues System – das Once-Only Technical System (OOTS) – soll künftig vermeiden, dass Unternehmen dieselben Unterlagen mehrfach bei Behörden einreichen müssen. Es soll bis Jahresende einsatzbereit sein, als Teil des E-Government-Projekts Single Digital Gateway. Zudem sollen Arbeitgeber die A1-Bescheinigung für entsandte Mitarbeiterinnen elektronisch einreichen können.

Weniger Berichtspflichten: Von der Leyen hatte im März angekündigt, Unternehmen von einem Viertel der durch EU-Recht entstandenen Berichtspflichten zu entlasten. Konkrete Vorschläge enthält das gestern vorgestellte Paket noch nicht, die Kommission stellte aber für Oktober Vorschläge in Aussicht. Das Generalsekretariat sammele und bewerte dazu aktuell Vorschläge aus den Generaldirektionen, sagte Breton. Laut Kommission könnten angesichts der Inflation etwa die Schwellenwerte in den Rechnungslegungsrichtlinien angehoben werden, wodurch etliche Unternehmen aus dem Geltungsbereich fielen.

Kritik von der DIHK

One-in-one-out: Von der Leyen hatte früh in ihrer Amtszeit versprochen, für jede zusätzliche Belastung durch EU-Regulierung eine entsprechende Entlastung zu schaffen. Die Kommission behauptet nun, im ersten vollen Jahr der Anwendung dadurch eine Netto-Entlastung von 7,3 Milliarden Euro erreicht zu haben. Konkrete Beispiele konnte Breton auf Nachfrage aber nicht nennen.

KMU-Definition: Bis Jahresende soll die geltende EU-Definition von kleinen und mittelgroßen Unternehmen überprüft werden. Aktuell gelten Firmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und höchstens 50 Millionen Euro Jahresumsatz als Mittelständler. Die deutsche Wirtschaft fordert seit langem eine Anhebung der Schwellen, damit mehr Firmen von der KMU-Förderung profitieren können. Laut Kommission stehen in der aktuellen Finanzperiode bis 2027 mehr als 200 Milliarden Euro an Förderung für KMU zur Verfügung.

Das Entlastungspaket sehe auf den ersten Blick nicht nach dem großen Wurf aus und komme insgesamt zu spät, kritisierte die DIHK. Nach der Ankündigung von der Leyens hatten KMU schnelle und spürbare Entlastungen erwartet, die aber auch ein ganzes Jahr später nicht zu finden sind.

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AI Act: Experten fordern mehr Freiraum für Innovationen  

Wer demnächst das KI-System ChatGPT für seinen Betrieb nutzen will, könnte durch den geplanten AI Act hart ausgebremst werden. “Wenn es mit der Gesetzgebung ganz schlecht läuft, dann zieht ein simpler Kundendialog mithilfe eines Chatbots einen Rattenschwanz von Dokumentations- und Auskunftspflichten nach sich, der jede Innovation abwürgt”, sagt Aljoscha Burchardt, Principal Researcher am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Berlin.

Im Mai warnten 150 Chefs europäischer Tech-Unternehmen in einem offenen Brief vor dem Gesetz. In seiner jetzigen Form gefährde es die KI-Zukunft Europas: Es bürde der Wirtschaft enorme Haftungsrisiken und Compliancekosten auf, erzwinge die Auslagerung innovativer Firmenteile in Länder außerhalb der EU und schrecke Investoren ab. Die Problematik besteht weiterhin.

Ein flexibler Rechtsrahmen für die besten Köpfe in Europa

“Beim Internet hat Europa viel verschlafen, das darf uns mit KI nicht noch einmal passieren”, mahnt Gerard de Melo, Professor am Hasso-Plattner-Institut und an der Universität Potsdam. Um die besten Köpfe und Start-up-Gründer auf dem Kontinent zu halten, sei ein flexibler Rechtsrahmen wichtig. “Die USA als Weltmeister der KI, Europa als Weltmeister der KI-Regulierung”, zitiert Philipp Hacker, Rechtswissenschaftler an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), ein Spötterwort. “Die Gefahr ist real, aber wir sollten und können sie abwenden.”

Für die Optimierung des AI Acts bleiben noch gut drei Monate Zeit. Anfang Juni hat das Europaparlament seine Position zum Gesetz verabschiedet. Seither wird der Text im Trilog mit der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten abgestimmt. Bis zum Jahresende soll eine Einigung gefunden werden, damit das Regelwerk mit Beginn des neuen Jahres offiziell in Kraft treten kann. Anschließend haben die Unternehmen etwa zwei Jahre Zeit, um sich an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Dann gilt das Gesetz auch in der Praxis.

KI enger definieren und schlanker regulieren

Auf welche Änderungen kommt es in jetzt an? Jörg Bienert, Präsident des KI-Bundesverbands, plädiert zunächst für eine engere Definition von KI: “Derzeit fällt praktisch jede Software unter den Begriff, was ihre Entwicklung und Anwendung mit vielen neuen Vorschriften belastet.” Gleiches gelte für die Einstufung von Basismodellen wie ChatGPT als Hochrisikoanwendung. Die Modelle sind so gut wie die Daten, mit denen sie regelmäßig neu trainiert werden. Bienert: “Wenn das aber jedes Mal einen Wust an Bürokratie nach sich zieht, wie für Hochrisikoanwendungen typisch, erlahmt der Innovationselan.”

Für das KI-Gesetz bedeutet das auch: Basismodelle sollten nur dann als hochriskant eingestuft werden, wenn sie für entsprechend heikle Tätigkeiten eingesetzt werden – und nicht bloß zur Gestaltung von Geburtstagskarten oder für die Praxisorganisation beim Arzt.

DFKI-Forscher Aljoscha Burchardt plädiert für eine schlanke, agile Regulierung: “Das Gesetz sollte nicht alle Probleme auflisten, die passieren könnten. Es sollte aber dafür sorgen, dass wir, wenn etwas passiert, wenn die KI tatsächlich Probleme macht, Gewehr bei Fuß stehen.”

Deutsches KI-Rechenzentrum für große Basismodelle

Über Deutschlands Abschneiden im weltweiten KI-Rennen entscheiden nicht allein Rechtsfragen. “Wir haben eine gute Basis in der KI-Forschung”, sagt Bienert. “Es mangelt bei uns jedoch an Praxistransfer, an Mut und Investitionsbereitschaft, was die Voraussetzungen für disruptive Entwicklungen à la ChatGPT sind.” Das Potenzial von KI sei gewaltig und reiche von neuen Produkten und Dienstleistungen bis hin zur Umwälzung des gesamten Arbeitsmarktes.

Ausschöpfen lasse es sich mithilfe eines KI-Hochleistungsrechenzentrums, wo unter anderem große, vertrauenswürdige Basismodelle made in Germany trainiert werden könnten. Den Weg dorthin skizziert der KI-Bundesverband in einer Machbarkeitsstudie.  Bienert: “Für das neue Zentrum brauchen wir staatliche Investitionen von 300 bis 400 Millionen Euro, was im Vergleich zu den 10 Milliarden für Intel bescheiden ist.” Gerechtfertigt sei die Investition allemal, schließlich gehe es um die digitale Souveränität Deutschlands und Europas.

Spezialanwendungen für Medizin und Industrie

Ob Google, Microsoft und Co sich einholen lassen, darf bezweifelt werden. Auf Anhieb erfolgversprechend wirken jedoch Spezialanwendungen, etwa für Medizin, Verwaltung oder Industrie, die auf Daten basieren, die europäischen und überseeischen Big-Tech-Konzernen nicht zur Verfügung stehen. “Hier sehe ich große Chancen für kleine und mittlere Unternehmen”, sagt Philipp Hacker. KMU seien häufig die Innovationstreiber im KI-Bereich und verdienten massive öffentliche Unterstützung.

Entscheidend sei am Ende ein innovationsfreundliches, unbürokratisches KI-Ökosystem, sagt Gerard de Melo. “Weil es das in den USA und in Kanada gibt, geht die gründungswillige KI-Welt heute vor allem dorthin.” Um Europa für die wählerische Klientel attraktiver zu machen, müsse man an vielen Schrauben drehen. Eine davon heißt den nächsten Wochen: EU AI Act.

Die Texte der Table.Media-Serie “Der globale Wettlauf um Künstliche Intelligenz” finden Sie hier.

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  • Künstliche Intelligenz-Verordnung

Interview

Nicola Beer: “Strategischen Projekten eine Schnellspur legen”

Nicola Beer ist Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Berichterstatterin für den Critical Raw Materials Act.

Frau Beer, im März erst hat die EU-Kommission ihren Entwurf vorgestellt, schon kurz nach der Sommerpause stimmt nun das Parlament über sein Verhandlungsmandat ab – ein enormes Tempo.

Das ist zum einen natürlich der Dringlichkeit geschuldet. Viele von uns haben in den vergangenen Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass es ungut ist, einseitige Abhängigkeiten bei Rohstoffimporten aufzubauen, dass wir diversifizieren müssen. Insofern musste man keinen der Kollegen und Kolleginnen überzeugen, dass das Thema extrem zügig behandelt werden sollte. Alle haben mitgezogen. Es gab eine entsprechende Übereinkunft der Fraktionsvorsitzenden in der Konferenz der Präsidenten. Ich bin schon ein Stück weit stolz darauf, dass das nicht nur so zügig ging, sondern dass wir im führenden Ausschuss sogar eine einzige Abstimmung hatten mit so einer breiten Unterstützung über alle Fraktionen hinweg. 

Als das Parlament 2021 den Initiativbericht zur Versorgung mit kritischen Rohstoffen erarbeitet hat, haben sich breite Gräben zwischen einzelnen Fraktionen aufgetan, insbesondere beim Thema Bergbau in Europa. Waren Sie mit der Renew-Fraktion da nun in einer guten Vermittlerposition?

Ja, ich glaube, das hat durchaus geholfen. Es war klar, dass an einigen Punkten insbesondere EVP und Grüne einen weiteren Weg haben. Da hat es gut funktioniert, aus der Mitte heraus die Vorschläge zu machen und zu zeigen, wo es rote Linien für die einzelnen Fraktionen gibt. Das Gegenbeispiel haben wir im Entwicklungsausschuss gesehen. Dort hat man sich noch einmal über den Gegensatz des “überwiegenden öffentlichen Interesses” von Rohstoffprojekten zum Prinzip der “freien, vorherigen und informierten Zustimmung” der lokalen Bevölkerung so verkracht, dass es am Ende gar keine Stellungnahme des Ausschusses gab. Es wird jetzt die Aufgabe für die Plenarsitzung sein, so etwas nach Möglichkeit zu verhindern.

Könnte die Abstimmung am Donnerstag an Themen wie diesem scheitern?

Ich bin gespannt, ob die Weisheit und die Durchsetzungsfähigkeit der einzelnen Schattenberichterstatterinnen und Schattenberichterstatter in ihren eigenen Fraktionen dazu führen wird, uns jetzt für die Abstimmung am Donnerstag nicht in eine solche Situation zu bringen. Ich bin aber angesichts der Persönlichkeiten, mit denen ich da zusammengearbeitet habe, guter Dinge. 

Nach der Abstimmung im Plenum beginnen die Trilogverhandlungen. Die spanische Ratspräsidentschaft will diese bis Jahresende abschließen. In welchen Punkten werden die Verhandlungen mit dem Rat schwierig?

Da gibt es meines Erachtens zwei Punkte. Das sind die Fragen von Beschleunigung und des gesamten Bürokratieabbaus, auf die wir stark hingearbeitet haben. Der Gedanke hinter dem Gesetzestext ist, dass man den strategischen Projekten insbesondere beim Genehmigungsprozess quasi eine Schnellspur legt, die Verfahren schnell und unkompliziert macht. Bislang haben solche Projekte häufig 10 bis 20 Jahre bis zur Genehmigung gebraucht.

Und das möchten wir nicht nur unter dem Aspekt der Dringlichkeit, sondern auch unter dem Aspekt der Kosten für Unternehmen und der Planungssicherheit tunlichst vermeiden. Der Rat hat in seiner Allgemeinen Ausrichtung eher versucht, den Ansatz der Kommission zu verwässern, während wir genau diesen Ansatz noch einmal beschleunigt und insbesondere vereinfacht haben. 

Was genau sehen Sie dafür im Bericht vor?

Wir haben verschiedene Maßnahmen angesetzt. Die Liste strategischer Rohstoffe soll häufiger aktualisiert und auch Ad-hoc-Updates vorgenommen werden können. Wir haben zum Teil Fristen verkürzt, und Antragsteller sollen im Rahmen der One Stop Shops, also der gebündelten Zuständigkeit in den Mitgliedstaaten, einen zuständigen Ansprechpartner haben, einen File Officer. Wenn die Fristen nicht eingehalten werden, wenn es von der Behörde keine Rückmeldung gibt, dann soll der Antrag als genehmigt gelten. Und in bestimmten Fällen gibt es eine Beweislastumkehr zugunsten der Antragsteller, also zulasten der Behörde.

Wir glauben, dass man das verantworten kann, weil wir ja hier über einige wenige ausgewählte strategische Projekte reden. Eine Behördenstruktur sollte sich dann auch passend aufstellen und alles Know-how rund um diese Genehmigung an einer Stelle bündeln.  

Und was will der Rat?

Die Mitgliedstaaten wollen unter anderem die Umweltverträglichkeitsprüfung aus der vorgegebenen Dauer eines Genehmigungsprozesses herausnehmen. Da es nahezu kein Projekt gibt, wo es diese Prüfung nicht geben muss, wäre damit die vorgeschlagene Frist im Grunde hinfällig. Deswegen haben wir die Prüfung in die Frist hineingenommen und ganz klar gesagt, wenn die Frist abgelaufen ist, gilt das Projekt als genehmigt. 

Der Genehmigungsprozess soll für Bergbauprojekte nicht länger als 24 Monate dauern, für Verarbeitungs- und Recyclingprojekte nur 12 Monate. Bedeutet das nicht eine massive Gefahr für den Umweltschutz in Europa?

Nein, weil wir an die Gesetze, die eingehalten werden müssen, nicht herangehen. Natura-2000-Regulierung zum Beispiel fassen wir nicht an. Aber wir wollen, dass die Möglichkeiten für Rohstoffprojekte, die sich nach der Rechtslage auch in diesen Schutzgebieten befinden, eben nicht über die Zeit verschleppt werden. Sondern dass sie in diesem überschaubaren Rahmen von 24 Monaten möglich gemacht werden, wenn die Umweltgesetzgebung eingehalten wird.

Bislang haben sich viele Unternehmen zum Beispiel gar nicht aufgemacht, solche Genehmigungen weiter voranzutreiben, weil es einfach über die Zeitleiste entsprechend verschleppt wurde. Diese Beschleunigung ist sicherlich eine Herausforderung für die verschiedenen Verwaltungen in den Mitgliedstaaten, daher kommt ja auch der Widerstand.  

Sie schärfen in Ihrem Bericht auch die Benchmarks für den Aufbau von Recyclingkapazitäten, legen rohstoffspezifische Ziele fest und wollen Rohstoffe auch aus Abfällen zurückgewinnen. Wird der Rat hier mitziehen?

Wir haben andere Schwerpunkte gelegt bei den Benchmarks und vor allem mit der Frage von Innovation entlang der Wertschöpfungskette noch mal völlig neue Aspekte eingebracht. Das wird sicherlich noch mal eine Diskussion mit dem Rat werden, aber ich glaube, dass wir da innovative Ansätze haben. Erstens, weil die Entwicklung von alternativen Materialien und auch Produktionsmethoden dazu führen kann, dass man bestimmte Rohstoffe, die jetzt noch auf den Listen stehen, gar nicht mehr braucht, sie nicht abbauen oder auf andere Weise gewinnen muss.

Und zweitens kann man durch einen stärkeren Fokus auf das Recycling, insbesondere auch aus Abfällen bisheriger Bergbauprojekte, nochmal zusätzliche Bergbaumaßnahmen und entsprechende Eingriffe verhindern. Deswegen glauben wir, dass wir da die besseren Vorschläge bei den Benchmarks machen. 

  • CRMA
  • Recycling
  • Rohstoffe

News

RED vom Parlament angenommen

Das Plenum des EU-Parlaments hat gestern die Änderungen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie aus Fit for 55 (RED 3) und Repower-EU (RED 4) angenommen. Damit ist der Weg geebnet für ein verpflichtendes Erneuerbaren-Ziel von 42,5 Prozent im Jahr 2030 und schnellere Genehmigungsverfahren. Nun steht nur noch die Zustimmung des Rats aus.

Für die neue Kategorie von innovativen Erneuerbaren-Technologien gilt künftig ein freiwilliges Ziel von fünf Prozent in jedem Mitgliedstaat. “Fast alles hat Zukunft”, sagte gestern Berichterstatter Markus Pieper (CDU) und nannte als Beispiele Pilotprojekte für schwimmende Solarzellen, Winddrachen, Flusskraftwerke, Algenhäuser, Solarstraßen oder Meereswellen-Kraftwerke.

“Mit diesem Gesetz müssen Windräder und große Solaranlagen innerhalb von zwei Jahren genehmigt werden, in ‘Go-to Areas‘ innerhalb von einem Jahr. Ansonsten gelten die Anlagen direkt als genehmigt. Das ist eine Revolution!”, kommentierte der Grünen-Abgeordnete Michael Bloss.

BEE fordert Verbesserungen für Biogasanlagen

Allerdings würden nicht alle Erneuerbaren-Technologien gleichermaßen begünstigt, kritisierte gestern der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Bei der nationalen Umsetzung der Richtlinie komme es darauf an, bereits bestehende Gebiete mit vereinfachten Genehmigungsanforderungen als Go-to Areas auszuweisen, zum Beispiel Windvorranggebiete. Dabei müssten alle Erneuerbaren von Vereinfachungen profitieren.

Kritisch bewertete der BEE außerdem Eingriffe für Biogas-Bestandsanlagen, die vor 2021 gebaut wurden und seit mindestens 15 Jahren in Betrieb sind. Sie müssten ab 2026 eine Treibhausgasminderung von 80 Prozent nachweisen. “Damit müssten bestehende Biogasanlagen mehr und schneller Treibhausgase einsparen als neue Anlagen. Die Bundesregierung sollte deshalb von den Möglichkeiten, die die RED 3 an anderer Stelle eröffnet, Gebrauch machen und die bestehende Förderung auch nach zügigem Inkrafttreten der Richtlinie fortsetzen”, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter. ber

  • Fit for 55
  • RED
  • REPowerEU

EP stimmt für Ivanova als Forschungskommissarin

Das EU-Parlament hat der Ernennung von Iliana Ivanova als neue Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend zugestimmt. 522 der Abgeordneten votierten dafür, 27 dagegen und 51 enthielten sich. Nun müssen noch die Mitgliedstaaten der Ernennung Ivanovas zustimmen. Die Bulgarin ersetzt Mariya Gabriel, die seit Juni Außenministerin in Sofia ist.

Ivanova gehörte seit 2013 dem Europäischen Rechnungshof an. Von 2009 bis 2012 war sie Abgeordnete des Europäischen Parlaments und stellvertretende Vorsitzende des Haushaltskontrollausschusses. Insbesondere aufgrund dieser Qualifikation hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sie als Nachfolgerin von Gabriel vorgeschlagen. luk

  • Europäische Kommission
  • Forschung

Asylreform: EU-Parlamentarier gegen Zeitdruck

Die Verhandlungen zwischen Rat und Parlament in der Frage einer EU-weiten Asylreform könnten sich hinziehen. Führende Abgeordnete im EU-Parlament wollen sich nicht unter Druck setzen lassen. “Die Positionen des Parlaments und des Rats sind in vielen Punkten noch weit voneinander entfernt”, sagt die Sozialdemokratin Birgit Sippel.

Rat und Parlament hätten jetzt zweieinhalb Jahre gebraucht, um ihre Positionen vorzulegen, sagt Erik Marquardt von den Grünen. “Es ist wichtig, dass die Reform am Ende tatsächliche Erfolge bringt und nicht nur den kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen den Mitgliedstaaten darstellt.”

Ziel der EU ist, das Paket noch vor den Europawahlen im Juni 2024 zu verabschieden. Dafür dürfte auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrer Rede zur Lage der Union morgen plädieren. Konservative wie EVP-Chef Manfred Weber hatten Grüne und Sozialdemokraten aufgefordert, den Verschärfungen zuzustimmen. CDU-Politikerin Lena Düpont mahnte mit Blick auf die Lage in vielen Kommunen zu einer schnellen Umsetzung. “Ein politisch motiviertes Hinauszögern der Gesetzgebung ist nicht hinnehmbar”, sagte sie.

Parlament will keine Grenzverfahren für Kinder

Die größten Differenzen beziehen sich auf den Umgang mit Kindern. Nach dem Willen des Parlaments sollen unter Zwölfjährige von Grenzverfahren ausgenommen werden. Die Parlamentsposition sehe generell keine verpflichtenden Grenzverfahren vor, sagt Sippel. Das Konzept der sicheren Drittstaaten, das der Rat verfolgt, kommt in der Parlamentsposition nicht vor.

Bislang wollen die meisten Parlamentarier am Paketansatz festhalten und nicht einzelne Verordnungen verabschieden. “Die verschiedenen Neuregelungen im Rahmen des Asyl- und Migrationspakts funktionieren nur als Paket”, sagt der FDP-Abgeordnete Jan-Christoph Oetjen. Ob das klappe, entscheide sich aber erst kurz vor Abschluss der Verhandlungen. vew

  • Asylpolitik
  • Europäisches Parlament
  • Europapolitik
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EU-Kommission warnt: Fonds für Katastrophenhilfe erschöpft

Angesichts zunehmender Unwetter mit teils verheerenden Folgen schlägt die EU-Kommission Alarm: Die zur Verfügung stehenden Mittel für Hilfsmaßnahmen in Katastrophengebieten reichten nicht mehr aus, teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit.

Allein im Juli und August sei der EU-Katastrophen-Mechanismus zwölfmal aktiviert worden wegen Waldbränden, Überflutungen und auch Notfällen in der Ukraine, sagte der zuständige Kommissar Janez Lenarčič. “Die Mittel sind an ihre Grenzen gekommen. Bald könnten wir nicht mehr dazu in der Lage sein zu helfen, wenn es notwendig ist.”

Weitere 2,5 Milliarden Euro

Den Angaben zufolge wurden die Mittel in den Jahren 2021 und 2022 bereits vollständig aufgebraucht. Im laufenden Jahr haben die Naturkatastrophen in ihren Dimensionen noch zugenommen, wie etwa die Waldbrände und Fluten in Griechenland und Spanien oder auch das Hochwasser in Slowenien deutlich gemacht haben.

Die EU-Reserve für Notfälle beläuft sich derzeit auf maximal 1,2 Milliarden Euro pro Jahr. Die EU-Kommission will den Fonds für die Jahre 2024 bis 2027 um 2,5 Milliarden Euro aufstocken. Dem müssen die Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament allerdings zustimmen. rtr

  • Katastrophenschutz

Common Charger: Weltweite Änderung an Apples Ladetechnologie

Apple hat auf die EU-Gesetzgebung reagiert und sein neues Iphone 15 mit einer USB-C-Ladebuchse versehen, statt wie bisher mit dem hauseigenen Lightning-Stecker. Der US-Konzern stellte seine neuen Produkte am Dienstagabend in seinem Firmensitz im kalifornischen Cupertino vor. Hintergrund für die weltweite Änderung der Ladetechnologie ist die EU-Vorgabe für einen einheitlichen Ladestecker (Common Charger). Auch die Apple-Kopfhörer sollen künftig einen USB-C-Eingang haben.

“Wir gehen davon aus, dass die Verbraucher jährlich rund 250 Millionen Euro einsparen und dass durch ausrangierte und ungenutzte Ladegeräte eine deutliche Reduzierung des Elektroschrotts um 11.000 Tonnen entsteht”, so Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton vor Apples Ankündigung. Zudem würde die EU-Verordnung neue Technologien wie das kabellose Laden ermöglichen, ohne dass Innovationen zu Marktfragmentierung und Unannehmlichkeiten für Verbraucher führten.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte sich die EU auf die Einführung einheitlicher Ladekabel geeinigt. Ab Dezember 2024 müssen alle in der EU auf den Markt gebrachten Geräte den europäischen Standard erfüllen. luk

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  • EU-Binnenmarkt
  • Thierry Breton

Presseschau

Nach der Sintflut: EU hilft Griechenland mit zwei Milliarden Euro EURONEWS
Warnung vor ausbleibender Hilfe: EU geht das Geld für Katastrophen-Unterstützung aus N-TV
EU-Parlament stimmt für stärkere Nutzung von erneuerbaren Energien BOERSE
EU-Parlament spricht sich für Ernennung von Iliana Ivanova zur Forschungskommissarin aus DEUTSCHLANDFUNK
Soviet invasion of central Europe was a “mistake”, says Vladimir Putin FT
Streit im Parlament um Migrationsabkommen mit Tunesien EURONEWS
EU-Beitritt: Griechenland droht Albanien mit Blockade FAZ
Kommentar: Ukraine aufnehmen? EU erreicht Grenzen des Wachstums STUTTGARTER-ZEITUNG
Neue Klimaziele: EU zündet Turbo für Wind- und Sonnenkraft FAZ
EU-Parlament will strengere Regeln bei Kleinkrediten MDR
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Radikale Reformpläne: EU-Parlament erwägt neue Ausschussstruktur EURACTIV
Warum es keine EU-Agentur für die Geheimdienste braucht SUEDDEUTSCHE
Neues EU-Zentrum soll gegen Missbrauch von Kindern im Internet vorgehen EURACTIV
EU-Abgeordnete wollen besseren Schutz vor Waldbränden EURACTIV
Özdemir: EU muss Pflanzenschutz-Beschränkungen entschärfen MDR
EU-Konjunkturprognose: Neue Hoffnung für den Standort Deutschland WELT
Wirtschaftskammern um Basel fordern Stromabkommen zwischen der Schweiz und der EU BADISCHE-ZEITUNG
Trotz Ende der EU-Regelung: Polen will Einfuhrverbot für ukrainisches Getreide verlängern DEUTSCHLANDFUNK
China eröffnet Preiskrieg gegen EU: Solar-Preise fallen auf Rekord-Tief WINFUTURE
Neue Ladebuchse: Apple stellt neues iPhone 15 vor – und beugt sich EU-Vorgabe KSTA
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber kritisiert Özdemir-Ministerium: Bund gefährdet EU-Förderung für Frankens Winzer MAINPOST
EU fördert “Krisendestillation”: Aus Wein soll Industriealkohol werden STUTTGARTER-ZEITUNG
Freiwillige Chatkontrolle: EU-Kommission verstößt gegen gesetzliche Pflicht NETZPOLITIK
Europa: Deutschland hinkt beim digitalen Bezahlen hinterher TELTARIF

Dessert

Ganze zehn Monate hatte Ursula von der Leyen Gelegenheit, ein brisantes Thema aus der Welt zu räumen: die klimapolitisch nicht korrekten Dienstreisen der EU-Kommission im Privatjet. So viel Zeit ist seit der ersten schriftlichen Anfrage des Linken-Abgeordneten Martin Schirdewan im November 2022 vergangen.

Ein schönes “window of opportunity” hatte sich im Frühjahr geöffnet, als Ratspräsident Charles Michel – seit der Sofa-Affäre von der Leyens ärgster Widersacher – wegen seiner sündhaft teuren Charterflüge ins Kreuzfeuer geriet. Im Windschatten dieses Skandals hätte auch die Kommissionschefin Farbe bekennen können.

Doch von der Leyen ließ die günstige Gelegenheit verstreichen, das Parlament hat Druck aufgebaut – und nun sieht sich von der Leyen gezwungen, zum ungünstigsten Zeitpunkt Auskunft zu geben. Ausgerechnet einen Tag vor ihrer SOTEU-Rede in Straßburg hat ihre Behörde pikante Zahlen genannt.

Fast 60 Flüge im Privatjet in zwei Jahren

Nicht weniger als 57 Mal, so Behördensprecher Eric Mamer, sei seine Chefin in den vergangenen zwei Jahren in Privatjets geflogen. “Die Nutzung von Privatflügen ist immer durch einen Mangel an kommerziellen Flugoptionen begründet”, so Mamer. 2021 und 2022 habe es wegen der Corona-Pandemie zu wenig reguläre Flüge gegeben.

Wenn das so ist, dann hätte die Kommission es allerdings auch schon viel früher zugeben können. Doch war es wirklich so? Musste von der Leyen tatsächlich von Brüssel nach Straßburg oder Berlin im privaten Lufttaxi fliegen? Hätte sie nicht den Zug nehmen können, der noch dazu günstiger und klimafreundlicher ist?

Und wie passt das alles zum European Green Deal, den von der Leyen am Mittwoch in Straßburg preisen will? Warum setzt die EU-Kommission ihre eigenen Vorgaben nicht um? Die Vielfliegerin aus Hannover (auch dahin ging es im Privatflieger) muss sich auf weitere Fragen gefasst machen.

Immerhin gelobt sie Besserung. Bei den jüngsten großen Reisen nach Nairobi, Abu Dhabi und Neu Delhi sei sie Linie geflogen. Gut so! Doch mal ehrlich: In Privatjets wäre es nun wirklich zu teuer geworden. Und die Frage nach den Kosten der 57 Charterflüge ist auch noch nicht beantwortet. Eric Bonse

Europe.Table Redaktion

EUROPE.TABLE REDAKTION

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    Liebe Leserin, lieber Leser,

    nein, Ursula von der Leyen wird heute nicht die Katze aus dem Sack lassen, ob sie eine zweite Amtszeit als Kommissionspräsidentin anstrebt. Sie wird in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union auflisten, was sie mit dieser Kommission erreicht hat in den vergangenen vier Jahren, und sie wird sagen, “was ihre Prioritäten für den weiteren Weg sind”, wie es ein hochrangiger Kommissionsbeamter formuliert.

    Ob dieser Weg nach der Europawahl im kommenden Jahr enden soll? In Straßburg mag man daran nicht recht glauben: “Ich gehe davon aus, dass sie eine Rede hält, wo sie in die Zukunft schaut, welche Projekte sie realisieren möchte, und dass sie kein Resümee zieht”, sagt der Chef der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament, Daniel Caspary.

    Zumindest in der deutschen Bevölkerung scheint der Rückhalt aber nicht sonderlich groß: Nur jeder Vierte sprach sich in einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag von Table.Media für eine zweite Amtszeit für von der Leyen aus. 60 Prozent der rund 2.500 Befragten lehnten es ab, wobei nur acht Prozent eine erneute Kandidatur “auf keinen Fall” befürworten.

    In anderen Mitgliedstaaten genießt von der Leyen höheres Ansehen als zu Hause. Auch im Kreis der Staats- und Regierungschefs und im Europaparlament hat sie sich viel Respekt erarbeitet durch entschlossenes Handeln.

    In ihrer SOTEU-Rede wird die 64-Jährige die Hauptpunkte ansprechen, die ihre eigene Parteienfamilie von ihr hören will – zu besseren Bedingungen für die europäische Industrie, zur praktischen Umsetzung des Green Deal und zu den Sorgen der Bauern. Die Langfristaufgabe der Migration wird sie laut dem hochrangigen Kommissionsbeamten ansprechen und auch die Notwendigkeit, die EU auf die Aufnahme weiterer Mitgliedstaaten vorzubereiten.

    Die Rede könnte aber auch eine kleine Bombe enthalten, jedenfalls aus Sicht der deutschen Autoindustrie. Sie werde sagen, so der Kommissionsbeamte, was ihrer Meinung nach mit Blick auf Elektroautos getan werden müsse “um sicherzustellen, dass wir unsere ehrgeizigen Ziele erreichen und zugleich, dass diese Industrie einem fairen Wettbewerb ausgesetzt ist und nicht einer unfairen Konkurrenz von Handelspartnern”.

    Frankreich fordert seit Monaten Anti-Dumpingzölle für chinesische Hersteller, die deutschen Autokonzerne lehnen das strikt ab – sie fürchten insbesondere Vergeltungsmaßnahmen Pekings.

    Ab 9 Uhr erfahren wir mehr.

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    KMU-Paket: Kommission will Mittelständler entlasten

    Die EU-Kommission hat ein Maßnahmenpaket zur Entlastung kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) vorgelegt, am Vortag der Rede zur Lage der Europäischen Union von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Es enthält zwei Gesetzesvorschläge:

    • schärfere Regeln zur Begleichung ausstehender Rechnungen
    • Vereinfachung bei der grenzüberschreitenden Besteuerung

    Die Kommission will kleineren Unternehmen die Expansion in andere EU-Staaten erleichtern, indem sie ein neues Steuerregime schafft: Das Head Office Tax System – HOT. Der Vorschlag sieht vor, dass sich KMU dafür entscheiden können, nur in dem Land eine Steuererklärung einzureichen, in dem sie ihren Hauptsitz haben. Das dort zuständige Finanzamt soll die Erklärung dann an die Behörden der anderen Mitgliedstaaten weiterleiten, in denen das Unternehmen eine Betriebsstätte hat. Das Finanzamt würde dann auch die Steuereinnahmen an die Länder weiterleiten, in denen diese sich befinden.

    Dadurch bliebe es kleineren Unternehmen erspart, sich mit unterschiedlichen Steuerregimen und Behörden herumzuschlagen und womöglich doppelt besteuert zu werden. Laut Kommission wenden KMU im Durchschnitt 2,5 Prozent ihres Umsatzes auf, um ihrer Steuerpflicht administrativ nachzukommen.

    Weniger Spielraum für Schuldner

    Als weitere Belastung besonders für KMU hat die Kommission die geringe Zahlungsmoral von Kunden ausgemacht. Häufig handele es sich dabei um größere Unternehmen, gegen die die KMU wenig Handhabe hätten. Eine Überarbeitung der Zahlungsverzugsrichtlinie soll Abhilfe schaffen. Die bisher geltende Richtlinie hatte hier wenig geholfen, weil viele Staaten den Schuldnern immer noch viel Spielraum eingeräumt hätten, so die Kommission.

    Die Behörde setzt nun auf eine Verordnung, die eine Vollharmonisierung der Regeln im Binnenmarkt bedeutet. Künftig soll eine harte Frist von 30 Tagen für kommerzielle Transaktionen gelten. Die bisherigen Ausnahmen, die Fristen von 60 Tagen erlauben, werden weitgehend abgeschafft. Der Generaldirektor des Industrieverbandes Business Europe, Markus Beyrer, mahnte aber, die Vertragsfreiheit müsse gewahrt bleiben.

    KMU-Beauftragter: Noch keine Namen

    Zusätzlich zu den beiden Gesetzesvorschlägen sollen auch organisatorische Maßnahmen ergriffen werden:

    KMU-Beauftragter: Die Kommission will nun, wie schon lange angekündigt, einen Beauftragten für KMU einsetzen. Es werde sich um eine Vollzeit-Stelle handeln, sagte Binnenmarktkommissar Thierry Breton. Der- oder diejenige soll direkt an von der Leyen und Breton berichten. Zudem werde die Beauftragte an den Sitzungen des Regulatory Scrutiny Boards teilnehmen, ein Expertengremium, das intern die Qualität der Folgenabschätzungen der Behörde prüft.

    Auch der KMU-Test für neue Gesetzesvorschläge soll stringenter als bisher angewandt werden “Jetzt geht es darum, dass die Kommission den KMU-Beauftragten auch zügig benennt”, forderte der CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke. Das aber erscheint fraglich: Man habe noch niemanden für die Aufgabe im Kopf, sagte Breton.

    Elektronische Bescheinigung

    Technische Lösungen: Ein neues System – das Once-Only Technical System (OOTS) – soll künftig vermeiden, dass Unternehmen dieselben Unterlagen mehrfach bei Behörden einreichen müssen. Es soll bis Jahresende einsatzbereit sein, als Teil des E-Government-Projekts Single Digital Gateway. Zudem sollen Arbeitgeber die A1-Bescheinigung für entsandte Mitarbeiterinnen elektronisch einreichen können.

    Weniger Berichtspflichten: Von der Leyen hatte im März angekündigt, Unternehmen von einem Viertel der durch EU-Recht entstandenen Berichtspflichten zu entlasten. Konkrete Vorschläge enthält das gestern vorgestellte Paket noch nicht, die Kommission stellte aber für Oktober Vorschläge in Aussicht. Das Generalsekretariat sammele und bewerte dazu aktuell Vorschläge aus den Generaldirektionen, sagte Breton. Laut Kommission könnten angesichts der Inflation etwa die Schwellenwerte in den Rechnungslegungsrichtlinien angehoben werden, wodurch etliche Unternehmen aus dem Geltungsbereich fielen.

    Kritik von der DIHK

    One-in-one-out: Von der Leyen hatte früh in ihrer Amtszeit versprochen, für jede zusätzliche Belastung durch EU-Regulierung eine entsprechende Entlastung zu schaffen. Die Kommission behauptet nun, im ersten vollen Jahr der Anwendung dadurch eine Netto-Entlastung von 7,3 Milliarden Euro erreicht zu haben. Konkrete Beispiele konnte Breton auf Nachfrage aber nicht nennen.

    KMU-Definition: Bis Jahresende soll die geltende EU-Definition von kleinen und mittelgroßen Unternehmen überprüft werden. Aktuell gelten Firmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und höchstens 50 Millionen Euro Jahresumsatz als Mittelständler. Die deutsche Wirtschaft fordert seit langem eine Anhebung der Schwellen, damit mehr Firmen von der KMU-Förderung profitieren können. Laut Kommission stehen in der aktuellen Finanzperiode bis 2027 mehr als 200 Milliarden Euro an Förderung für KMU zur Verfügung.

    Das Entlastungspaket sehe auf den ersten Blick nicht nach dem großen Wurf aus und komme insgesamt zu spät, kritisierte die DIHK. Nach der Ankündigung von der Leyens hatten KMU schnelle und spürbare Entlastungen erwartet, die aber auch ein ganzes Jahr später nicht zu finden sind.

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    AI Act: Experten fordern mehr Freiraum für Innovationen  

    Wer demnächst das KI-System ChatGPT für seinen Betrieb nutzen will, könnte durch den geplanten AI Act hart ausgebremst werden. “Wenn es mit der Gesetzgebung ganz schlecht läuft, dann zieht ein simpler Kundendialog mithilfe eines Chatbots einen Rattenschwanz von Dokumentations- und Auskunftspflichten nach sich, der jede Innovation abwürgt”, sagt Aljoscha Burchardt, Principal Researcher am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Berlin.

    Im Mai warnten 150 Chefs europäischer Tech-Unternehmen in einem offenen Brief vor dem Gesetz. In seiner jetzigen Form gefährde es die KI-Zukunft Europas: Es bürde der Wirtschaft enorme Haftungsrisiken und Compliancekosten auf, erzwinge die Auslagerung innovativer Firmenteile in Länder außerhalb der EU und schrecke Investoren ab. Die Problematik besteht weiterhin.

    Ein flexibler Rechtsrahmen für die besten Köpfe in Europa

    “Beim Internet hat Europa viel verschlafen, das darf uns mit KI nicht noch einmal passieren”, mahnt Gerard de Melo, Professor am Hasso-Plattner-Institut und an der Universität Potsdam. Um die besten Köpfe und Start-up-Gründer auf dem Kontinent zu halten, sei ein flexibler Rechtsrahmen wichtig. “Die USA als Weltmeister der KI, Europa als Weltmeister der KI-Regulierung”, zitiert Philipp Hacker, Rechtswissenschaftler an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), ein Spötterwort. “Die Gefahr ist real, aber wir sollten und können sie abwenden.”

    Für die Optimierung des AI Acts bleiben noch gut drei Monate Zeit. Anfang Juni hat das Europaparlament seine Position zum Gesetz verabschiedet. Seither wird der Text im Trilog mit der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten abgestimmt. Bis zum Jahresende soll eine Einigung gefunden werden, damit das Regelwerk mit Beginn des neuen Jahres offiziell in Kraft treten kann. Anschließend haben die Unternehmen etwa zwei Jahre Zeit, um sich an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Dann gilt das Gesetz auch in der Praxis.

    KI enger definieren und schlanker regulieren

    Auf welche Änderungen kommt es in jetzt an? Jörg Bienert, Präsident des KI-Bundesverbands, plädiert zunächst für eine engere Definition von KI: “Derzeit fällt praktisch jede Software unter den Begriff, was ihre Entwicklung und Anwendung mit vielen neuen Vorschriften belastet.” Gleiches gelte für die Einstufung von Basismodellen wie ChatGPT als Hochrisikoanwendung. Die Modelle sind so gut wie die Daten, mit denen sie regelmäßig neu trainiert werden. Bienert: “Wenn das aber jedes Mal einen Wust an Bürokratie nach sich zieht, wie für Hochrisikoanwendungen typisch, erlahmt der Innovationselan.”

    Für das KI-Gesetz bedeutet das auch: Basismodelle sollten nur dann als hochriskant eingestuft werden, wenn sie für entsprechend heikle Tätigkeiten eingesetzt werden – und nicht bloß zur Gestaltung von Geburtstagskarten oder für die Praxisorganisation beim Arzt.

    DFKI-Forscher Aljoscha Burchardt plädiert für eine schlanke, agile Regulierung: “Das Gesetz sollte nicht alle Probleme auflisten, die passieren könnten. Es sollte aber dafür sorgen, dass wir, wenn etwas passiert, wenn die KI tatsächlich Probleme macht, Gewehr bei Fuß stehen.”

    Deutsches KI-Rechenzentrum für große Basismodelle

    Über Deutschlands Abschneiden im weltweiten KI-Rennen entscheiden nicht allein Rechtsfragen. “Wir haben eine gute Basis in der KI-Forschung”, sagt Bienert. “Es mangelt bei uns jedoch an Praxistransfer, an Mut und Investitionsbereitschaft, was die Voraussetzungen für disruptive Entwicklungen à la ChatGPT sind.” Das Potenzial von KI sei gewaltig und reiche von neuen Produkten und Dienstleistungen bis hin zur Umwälzung des gesamten Arbeitsmarktes.

    Ausschöpfen lasse es sich mithilfe eines KI-Hochleistungsrechenzentrums, wo unter anderem große, vertrauenswürdige Basismodelle made in Germany trainiert werden könnten. Den Weg dorthin skizziert der KI-Bundesverband in einer Machbarkeitsstudie.  Bienert: “Für das neue Zentrum brauchen wir staatliche Investitionen von 300 bis 400 Millionen Euro, was im Vergleich zu den 10 Milliarden für Intel bescheiden ist.” Gerechtfertigt sei die Investition allemal, schließlich gehe es um die digitale Souveränität Deutschlands und Europas.

    Spezialanwendungen für Medizin und Industrie

    Ob Google, Microsoft und Co sich einholen lassen, darf bezweifelt werden. Auf Anhieb erfolgversprechend wirken jedoch Spezialanwendungen, etwa für Medizin, Verwaltung oder Industrie, die auf Daten basieren, die europäischen und überseeischen Big-Tech-Konzernen nicht zur Verfügung stehen. “Hier sehe ich große Chancen für kleine und mittlere Unternehmen”, sagt Philipp Hacker. KMU seien häufig die Innovationstreiber im KI-Bereich und verdienten massive öffentliche Unterstützung.

    Entscheidend sei am Ende ein innovationsfreundliches, unbürokratisches KI-Ökosystem, sagt Gerard de Melo. “Weil es das in den USA und in Kanada gibt, geht die gründungswillige KI-Welt heute vor allem dorthin.” Um Europa für die wählerische Klientel attraktiver zu machen, müsse man an vielen Schrauben drehen. Eine davon heißt den nächsten Wochen: EU AI Act.

    Die Texte der Table.Media-Serie “Der globale Wettlauf um Künstliche Intelligenz” finden Sie hier.

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    Interview

    Nicola Beer: “Strategischen Projekten eine Schnellspur legen”

    Nicola Beer ist Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Berichterstatterin für den Critical Raw Materials Act.

    Frau Beer, im März erst hat die EU-Kommission ihren Entwurf vorgestellt, schon kurz nach der Sommerpause stimmt nun das Parlament über sein Verhandlungsmandat ab – ein enormes Tempo.

    Das ist zum einen natürlich der Dringlichkeit geschuldet. Viele von uns haben in den vergangenen Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass es ungut ist, einseitige Abhängigkeiten bei Rohstoffimporten aufzubauen, dass wir diversifizieren müssen. Insofern musste man keinen der Kollegen und Kolleginnen überzeugen, dass das Thema extrem zügig behandelt werden sollte. Alle haben mitgezogen. Es gab eine entsprechende Übereinkunft der Fraktionsvorsitzenden in der Konferenz der Präsidenten. Ich bin schon ein Stück weit stolz darauf, dass das nicht nur so zügig ging, sondern dass wir im führenden Ausschuss sogar eine einzige Abstimmung hatten mit so einer breiten Unterstützung über alle Fraktionen hinweg. 

    Als das Parlament 2021 den Initiativbericht zur Versorgung mit kritischen Rohstoffen erarbeitet hat, haben sich breite Gräben zwischen einzelnen Fraktionen aufgetan, insbesondere beim Thema Bergbau in Europa. Waren Sie mit der Renew-Fraktion da nun in einer guten Vermittlerposition?

    Ja, ich glaube, das hat durchaus geholfen. Es war klar, dass an einigen Punkten insbesondere EVP und Grüne einen weiteren Weg haben. Da hat es gut funktioniert, aus der Mitte heraus die Vorschläge zu machen und zu zeigen, wo es rote Linien für die einzelnen Fraktionen gibt. Das Gegenbeispiel haben wir im Entwicklungsausschuss gesehen. Dort hat man sich noch einmal über den Gegensatz des “überwiegenden öffentlichen Interesses” von Rohstoffprojekten zum Prinzip der “freien, vorherigen und informierten Zustimmung” der lokalen Bevölkerung so verkracht, dass es am Ende gar keine Stellungnahme des Ausschusses gab. Es wird jetzt die Aufgabe für die Plenarsitzung sein, so etwas nach Möglichkeit zu verhindern.

    Könnte die Abstimmung am Donnerstag an Themen wie diesem scheitern?

    Ich bin gespannt, ob die Weisheit und die Durchsetzungsfähigkeit der einzelnen Schattenberichterstatterinnen und Schattenberichterstatter in ihren eigenen Fraktionen dazu führen wird, uns jetzt für die Abstimmung am Donnerstag nicht in eine solche Situation zu bringen. Ich bin aber angesichts der Persönlichkeiten, mit denen ich da zusammengearbeitet habe, guter Dinge. 

    Nach der Abstimmung im Plenum beginnen die Trilogverhandlungen. Die spanische Ratspräsidentschaft will diese bis Jahresende abschließen. In welchen Punkten werden die Verhandlungen mit dem Rat schwierig?

    Da gibt es meines Erachtens zwei Punkte. Das sind die Fragen von Beschleunigung und des gesamten Bürokratieabbaus, auf die wir stark hingearbeitet haben. Der Gedanke hinter dem Gesetzestext ist, dass man den strategischen Projekten insbesondere beim Genehmigungsprozess quasi eine Schnellspur legt, die Verfahren schnell und unkompliziert macht. Bislang haben solche Projekte häufig 10 bis 20 Jahre bis zur Genehmigung gebraucht.

    Und das möchten wir nicht nur unter dem Aspekt der Dringlichkeit, sondern auch unter dem Aspekt der Kosten für Unternehmen und der Planungssicherheit tunlichst vermeiden. Der Rat hat in seiner Allgemeinen Ausrichtung eher versucht, den Ansatz der Kommission zu verwässern, während wir genau diesen Ansatz noch einmal beschleunigt und insbesondere vereinfacht haben. 

    Was genau sehen Sie dafür im Bericht vor?

    Wir haben verschiedene Maßnahmen angesetzt. Die Liste strategischer Rohstoffe soll häufiger aktualisiert und auch Ad-hoc-Updates vorgenommen werden können. Wir haben zum Teil Fristen verkürzt, und Antragsteller sollen im Rahmen der One Stop Shops, also der gebündelten Zuständigkeit in den Mitgliedstaaten, einen zuständigen Ansprechpartner haben, einen File Officer. Wenn die Fristen nicht eingehalten werden, wenn es von der Behörde keine Rückmeldung gibt, dann soll der Antrag als genehmigt gelten. Und in bestimmten Fällen gibt es eine Beweislastumkehr zugunsten der Antragsteller, also zulasten der Behörde.

    Wir glauben, dass man das verantworten kann, weil wir ja hier über einige wenige ausgewählte strategische Projekte reden. Eine Behördenstruktur sollte sich dann auch passend aufstellen und alles Know-how rund um diese Genehmigung an einer Stelle bündeln.  

    Und was will der Rat?

    Die Mitgliedstaaten wollen unter anderem die Umweltverträglichkeitsprüfung aus der vorgegebenen Dauer eines Genehmigungsprozesses herausnehmen. Da es nahezu kein Projekt gibt, wo es diese Prüfung nicht geben muss, wäre damit die vorgeschlagene Frist im Grunde hinfällig. Deswegen haben wir die Prüfung in die Frist hineingenommen und ganz klar gesagt, wenn die Frist abgelaufen ist, gilt das Projekt als genehmigt. 

    Der Genehmigungsprozess soll für Bergbauprojekte nicht länger als 24 Monate dauern, für Verarbeitungs- und Recyclingprojekte nur 12 Monate. Bedeutet das nicht eine massive Gefahr für den Umweltschutz in Europa?

    Nein, weil wir an die Gesetze, die eingehalten werden müssen, nicht herangehen. Natura-2000-Regulierung zum Beispiel fassen wir nicht an. Aber wir wollen, dass die Möglichkeiten für Rohstoffprojekte, die sich nach der Rechtslage auch in diesen Schutzgebieten befinden, eben nicht über die Zeit verschleppt werden. Sondern dass sie in diesem überschaubaren Rahmen von 24 Monaten möglich gemacht werden, wenn die Umweltgesetzgebung eingehalten wird.

    Bislang haben sich viele Unternehmen zum Beispiel gar nicht aufgemacht, solche Genehmigungen weiter voranzutreiben, weil es einfach über die Zeitleiste entsprechend verschleppt wurde. Diese Beschleunigung ist sicherlich eine Herausforderung für die verschiedenen Verwaltungen in den Mitgliedstaaten, daher kommt ja auch der Widerstand.  

    Sie schärfen in Ihrem Bericht auch die Benchmarks für den Aufbau von Recyclingkapazitäten, legen rohstoffspezifische Ziele fest und wollen Rohstoffe auch aus Abfällen zurückgewinnen. Wird der Rat hier mitziehen?

    Wir haben andere Schwerpunkte gelegt bei den Benchmarks und vor allem mit der Frage von Innovation entlang der Wertschöpfungskette noch mal völlig neue Aspekte eingebracht. Das wird sicherlich noch mal eine Diskussion mit dem Rat werden, aber ich glaube, dass wir da innovative Ansätze haben. Erstens, weil die Entwicklung von alternativen Materialien und auch Produktionsmethoden dazu führen kann, dass man bestimmte Rohstoffe, die jetzt noch auf den Listen stehen, gar nicht mehr braucht, sie nicht abbauen oder auf andere Weise gewinnen muss.

    Und zweitens kann man durch einen stärkeren Fokus auf das Recycling, insbesondere auch aus Abfällen bisheriger Bergbauprojekte, nochmal zusätzliche Bergbaumaßnahmen und entsprechende Eingriffe verhindern. Deswegen glauben wir, dass wir da die besseren Vorschläge bei den Benchmarks machen. 

    • CRMA
    • Recycling
    • Rohstoffe

    News

    RED vom Parlament angenommen

    Das Plenum des EU-Parlaments hat gestern die Änderungen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie aus Fit for 55 (RED 3) und Repower-EU (RED 4) angenommen. Damit ist der Weg geebnet für ein verpflichtendes Erneuerbaren-Ziel von 42,5 Prozent im Jahr 2030 und schnellere Genehmigungsverfahren. Nun steht nur noch die Zustimmung des Rats aus.

    Für die neue Kategorie von innovativen Erneuerbaren-Technologien gilt künftig ein freiwilliges Ziel von fünf Prozent in jedem Mitgliedstaat. “Fast alles hat Zukunft”, sagte gestern Berichterstatter Markus Pieper (CDU) und nannte als Beispiele Pilotprojekte für schwimmende Solarzellen, Winddrachen, Flusskraftwerke, Algenhäuser, Solarstraßen oder Meereswellen-Kraftwerke.

    “Mit diesem Gesetz müssen Windräder und große Solaranlagen innerhalb von zwei Jahren genehmigt werden, in ‘Go-to Areas‘ innerhalb von einem Jahr. Ansonsten gelten die Anlagen direkt als genehmigt. Das ist eine Revolution!”, kommentierte der Grünen-Abgeordnete Michael Bloss.

    BEE fordert Verbesserungen für Biogasanlagen

    Allerdings würden nicht alle Erneuerbaren-Technologien gleichermaßen begünstigt, kritisierte gestern der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Bei der nationalen Umsetzung der Richtlinie komme es darauf an, bereits bestehende Gebiete mit vereinfachten Genehmigungsanforderungen als Go-to Areas auszuweisen, zum Beispiel Windvorranggebiete. Dabei müssten alle Erneuerbaren von Vereinfachungen profitieren.

    Kritisch bewertete der BEE außerdem Eingriffe für Biogas-Bestandsanlagen, die vor 2021 gebaut wurden und seit mindestens 15 Jahren in Betrieb sind. Sie müssten ab 2026 eine Treibhausgasminderung von 80 Prozent nachweisen. “Damit müssten bestehende Biogasanlagen mehr und schneller Treibhausgase einsparen als neue Anlagen. Die Bundesregierung sollte deshalb von den Möglichkeiten, die die RED 3 an anderer Stelle eröffnet, Gebrauch machen und die bestehende Förderung auch nach zügigem Inkrafttreten der Richtlinie fortsetzen”, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter. ber

    • Fit for 55
    • RED
    • REPowerEU

    EP stimmt für Ivanova als Forschungskommissarin

    Das EU-Parlament hat der Ernennung von Iliana Ivanova als neue Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend zugestimmt. 522 der Abgeordneten votierten dafür, 27 dagegen und 51 enthielten sich. Nun müssen noch die Mitgliedstaaten der Ernennung Ivanovas zustimmen. Die Bulgarin ersetzt Mariya Gabriel, die seit Juni Außenministerin in Sofia ist.

    Ivanova gehörte seit 2013 dem Europäischen Rechnungshof an. Von 2009 bis 2012 war sie Abgeordnete des Europäischen Parlaments und stellvertretende Vorsitzende des Haushaltskontrollausschusses. Insbesondere aufgrund dieser Qualifikation hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sie als Nachfolgerin von Gabriel vorgeschlagen. luk

    • Europäische Kommission
    • Forschung

    Asylreform: EU-Parlamentarier gegen Zeitdruck

    Die Verhandlungen zwischen Rat und Parlament in der Frage einer EU-weiten Asylreform könnten sich hinziehen. Führende Abgeordnete im EU-Parlament wollen sich nicht unter Druck setzen lassen. “Die Positionen des Parlaments und des Rats sind in vielen Punkten noch weit voneinander entfernt”, sagt die Sozialdemokratin Birgit Sippel.

    Rat und Parlament hätten jetzt zweieinhalb Jahre gebraucht, um ihre Positionen vorzulegen, sagt Erik Marquardt von den Grünen. “Es ist wichtig, dass die Reform am Ende tatsächliche Erfolge bringt und nicht nur den kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen den Mitgliedstaaten darstellt.”

    Ziel der EU ist, das Paket noch vor den Europawahlen im Juni 2024 zu verabschieden. Dafür dürfte auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrer Rede zur Lage der Union morgen plädieren. Konservative wie EVP-Chef Manfred Weber hatten Grüne und Sozialdemokraten aufgefordert, den Verschärfungen zuzustimmen. CDU-Politikerin Lena Düpont mahnte mit Blick auf die Lage in vielen Kommunen zu einer schnellen Umsetzung. “Ein politisch motiviertes Hinauszögern der Gesetzgebung ist nicht hinnehmbar”, sagte sie.

    Parlament will keine Grenzverfahren für Kinder

    Die größten Differenzen beziehen sich auf den Umgang mit Kindern. Nach dem Willen des Parlaments sollen unter Zwölfjährige von Grenzverfahren ausgenommen werden. Die Parlamentsposition sehe generell keine verpflichtenden Grenzverfahren vor, sagt Sippel. Das Konzept der sicheren Drittstaaten, das der Rat verfolgt, kommt in der Parlamentsposition nicht vor.

    Bislang wollen die meisten Parlamentarier am Paketansatz festhalten und nicht einzelne Verordnungen verabschieden. “Die verschiedenen Neuregelungen im Rahmen des Asyl- und Migrationspakts funktionieren nur als Paket”, sagt der FDP-Abgeordnete Jan-Christoph Oetjen. Ob das klappe, entscheide sich aber erst kurz vor Abschluss der Verhandlungen. vew

    • Asylpolitik
    • Europäisches Parlament
    • Europapolitik
    • Migrationspolitik
    • SOTEU

    EU-Kommission warnt: Fonds für Katastrophenhilfe erschöpft

    Angesichts zunehmender Unwetter mit teils verheerenden Folgen schlägt die EU-Kommission Alarm: Die zur Verfügung stehenden Mittel für Hilfsmaßnahmen in Katastrophengebieten reichten nicht mehr aus, teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit.

    Allein im Juli und August sei der EU-Katastrophen-Mechanismus zwölfmal aktiviert worden wegen Waldbränden, Überflutungen und auch Notfällen in der Ukraine, sagte der zuständige Kommissar Janez Lenarčič. “Die Mittel sind an ihre Grenzen gekommen. Bald könnten wir nicht mehr dazu in der Lage sein zu helfen, wenn es notwendig ist.”

    Weitere 2,5 Milliarden Euro

    Den Angaben zufolge wurden die Mittel in den Jahren 2021 und 2022 bereits vollständig aufgebraucht. Im laufenden Jahr haben die Naturkatastrophen in ihren Dimensionen noch zugenommen, wie etwa die Waldbrände und Fluten in Griechenland und Spanien oder auch das Hochwasser in Slowenien deutlich gemacht haben.

    Die EU-Reserve für Notfälle beläuft sich derzeit auf maximal 1,2 Milliarden Euro pro Jahr. Die EU-Kommission will den Fonds für die Jahre 2024 bis 2027 um 2,5 Milliarden Euro aufstocken. Dem müssen die Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament allerdings zustimmen. rtr

    • Katastrophenschutz

    Common Charger: Weltweite Änderung an Apples Ladetechnologie

    Apple hat auf die EU-Gesetzgebung reagiert und sein neues Iphone 15 mit einer USB-C-Ladebuchse versehen, statt wie bisher mit dem hauseigenen Lightning-Stecker. Der US-Konzern stellte seine neuen Produkte am Dienstagabend in seinem Firmensitz im kalifornischen Cupertino vor. Hintergrund für die weltweite Änderung der Ladetechnologie ist die EU-Vorgabe für einen einheitlichen Ladestecker (Common Charger). Auch die Apple-Kopfhörer sollen künftig einen USB-C-Eingang haben.

    “Wir gehen davon aus, dass die Verbraucher jährlich rund 250 Millionen Euro einsparen und dass durch ausrangierte und ungenutzte Ladegeräte eine deutliche Reduzierung des Elektroschrotts um 11.000 Tonnen entsteht”, so Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton vor Apples Ankündigung. Zudem würde die EU-Verordnung neue Technologien wie das kabellose Laden ermöglichen, ohne dass Innovationen zu Marktfragmentierung und Unannehmlichkeiten für Verbraucher führten.

    Im Herbst vergangenen Jahres hatte sich die EU auf die Einführung einheitlicher Ladekabel geeinigt. Ab Dezember 2024 müssen alle in der EU auf den Markt gebrachten Geräte den europäischen Standard erfüllen. luk

    • Digitalpolitik
    • EU-Binnenmarkt
    • Thierry Breton

    Presseschau

    Nach der Sintflut: EU hilft Griechenland mit zwei Milliarden Euro EURONEWS
    Warnung vor ausbleibender Hilfe: EU geht das Geld für Katastrophen-Unterstützung aus N-TV
    EU-Parlament stimmt für stärkere Nutzung von erneuerbaren Energien BOERSE
    EU-Parlament spricht sich für Ernennung von Iliana Ivanova zur Forschungskommissarin aus DEUTSCHLANDFUNK
    Soviet invasion of central Europe was a “mistake”, says Vladimir Putin FT
    Streit im Parlament um Migrationsabkommen mit Tunesien EURONEWS
    EU-Beitritt: Griechenland droht Albanien mit Blockade FAZ
    Kommentar: Ukraine aufnehmen? EU erreicht Grenzen des Wachstums STUTTGARTER-ZEITUNG
    Neue Klimaziele: EU zündet Turbo für Wind- und Sonnenkraft FAZ
    EU-Parlament will strengere Regeln bei Kleinkrediten MDR
    EU-Kommission will kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besser vor säumigen Zahlern schützen TREND
    Radikale Reformpläne: EU-Parlament erwägt neue Ausschussstruktur EURACTIV
    Warum es keine EU-Agentur für die Geheimdienste braucht SUEDDEUTSCHE
    Neues EU-Zentrum soll gegen Missbrauch von Kindern im Internet vorgehen EURACTIV
    EU-Abgeordnete wollen besseren Schutz vor Waldbränden EURACTIV
    Özdemir: EU muss Pflanzenschutz-Beschränkungen entschärfen MDR
    EU-Konjunkturprognose: Neue Hoffnung für den Standort Deutschland WELT
    Wirtschaftskammern um Basel fordern Stromabkommen zwischen der Schweiz und der EU BADISCHE-ZEITUNG
    Trotz Ende der EU-Regelung: Polen will Einfuhrverbot für ukrainisches Getreide verlängern DEUTSCHLANDFUNK
    China eröffnet Preiskrieg gegen EU: Solar-Preise fallen auf Rekord-Tief WINFUTURE
    Neue Ladebuchse: Apple stellt neues iPhone 15 vor – und beugt sich EU-Vorgabe KSTA
    Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber kritisiert Özdemir-Ministerium: Bund gefährdet EU-Förderung für Frankens Winzer MAINPOST
    EU fördert “Krisendestillation”: Aus Wein soll Industriealkohol werden STUTTGARTER-ZEITUNG
    Freiwillige Chatkontrolle: EU-Kommission verstößt gegen gesetzliche Pflicht NETZPOLITIK
    Europa: Deutschland hinkt beim digitalen Bezahlen hinterher TELTARIF

    Dessert

    Ganze zehn Monate hatte Ursula von der Leyen Gelegenheit, ein brisantes Thema aus der Welt zu räumen: die klimapolitisch nicht korrekten Dienstreisen der EU-Kommission im Privatjet. So viel Zeit ist seit der ersten schriftlichen Anfrage des Linken-Abgeordneten Martin Schirdewan im November 2022 vergangen.

    Ein schönes “window of opportunity” hatte sich im Frühjahr geöffnet, als Ratspräsident Charles Michel – seit der Sofa-Affäre von der Leyens ärgster Widersacher – wegen seiner sündhaft teuren Charterflüge ins Kreuzfeuer geriet. Im Windschatten dieses Skandals hätte auch die Kommissionschefin Farbe bekennen können.

    Doch von der Leyen ließ die günstige Gelegenheit verstreichen, das Parlament hat Druck aufgebaut – und nun sieht sich von der Leyen gezwungen, zum ungünstigsten Zeitpunkt Auskunft zu geben. Ausgerechnet einen Tag vor ihrer SOTEU-Rede in Straßburg hat ihre Behörde pikante Zahlen genannt.

    Fast 60 Flüge im Privatjet in zwei Jahren

    Nicht weniger als 57 Mal, so Behördensprecher Eric Mamer, sei seine Chefin in den vergangenen zwei Jahren in Privatjets geflogen. “Die Nutzung von Privatflügen ist immer durch einen Mangel an kommerziellen Flugoptionen begründet”, so Mamer. 2021 und 2022 habe es wegen der Corona-Pandemie zu wenig reguläre Flüge gegeben.

    Wenn das so ist, dann hätte die Kommission es allerdings auch schon viel früher zugeben können. Doch war es wirklich so? Musste von der Leyen tatsächlich von Brüssel nach Straßburg oder Berlin im privaten Lufttaxi fliegen? Hätte sie nicht den Zug nehmen können, der noch dazu günstiger und klimafreundlicher ist?

    Und wie passt das alles zum European Green Deal, den von der Leyen am Mittwoch in Straßburg preisen will? Warum setzt die EU-Kommission ihre eigenen Vorgaben nicht um? Die Vielfliegerin aus Hannover (auch dahin ging es im Privatflieger) muss sich auf weitere Fragen gefasst machen.

    Immerhin gelobt sie Besserung. Bei den jüngsten großen Reisen nach Nairobi, Abu Dhabi und Neu Delhi sei sie Linie geflogen. Gut so! Doch mal ehrlich: In Privatjets wäre es nun wirklich zu teuer geworden. Und die Frage nach den Kosten der 57 Charterflüge ist auch noch nicht beantwortet. Eric Bonse

    Europe.Table Redaktion

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