nach dem umstrittenen Urteil des polnischen Verfassungsgerichts steht die EU-Kommission unter Zugzwang. Sie wird reagieren müssen – aber wie? Eric Bonse analysiert die Optionen, die der Kommission nun bleiben, und beschreibt, welcher Schritt die größte Wirkung zeigen dürfte.
Nach einem jahrelangen Schattendasein haben es Methan-Emissionen inzwischen auf das internationale politische Parkett geschafft. Gemeinsam mit John Kerry, US-Sonderbeauftragter für Klimafragen, warb Kommissionsvize Frans Timmermans gestern für den Global Methane Pledge mit dem Ziel, die Methan-Emissionen weltweit bis 2030 um mindestens 30 Prozent gegenüber dem Stand von 2020 zu senken. Timo Landenberger beleuchtet die Möglichkeiten zur Minderung der Emissionen – nachdem es zunächst um den Energiebereich ging, berichtet er heute über Methan aus Landwirtschaft und Abfall.
Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat zwar bereits am Freitag erklärt, sie werde “mit allen Mitteln” vorgehen – und das EU-Recht in Polen durchzusetzen (Europe.Table berichtete). Doch wann sie eingreifen will und mit welchen Mitteln, blieb auch am Montag in Brüssel offen.
Nun wächst der Druck von allen Seiten. Wie erwartet erklärte sich die ungarische Regierung mit Polen solidarisch. Ministerpräsident Viktor Orbán forderte die EU am Wochenende in einem Dekret auf, “die Grenzen der Souveränität der Mitgliedstaaten zu respektieren”.
Orbán wirft darin der EU vor, die Mitgliedstaaten “durch eine schleichende Ausweitung der Befugnisse” ihrer Rechte zu “berauben”. Der Vorrang des EU-Rechts könne nur in jenen Bereichen gelten, in denen die Union auch zuständig ist, heißt es in dem Regierungsdekret aus Budapest.
Der Präsident des Europäischen Gerichtshofs, Koen Lenaerts, warnte dagegen vor einer Schwächung des EU-Rechts. “Wenn das nationale Recht Vorrang vor dem Unionsrecht hat, dann gibt es kein Gemeinschaftsrecht mehr und auch keine Gleichheit zwischen den Mitgliedsstaaten und den Bürgern der Union”, sagte der Belgier in einem Interview mit der belgischen Tageszeitung “Le Soir”. Alle EU-Länder müssten die gemeinsamen Werte und Regeln respektieren.
Besorgt zeigt sich auch der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth. “Der unaufhaltsame Siegeszug, den die freiheitliche Demokratie nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989/90 anzutreten schien, ist in den vergangenen Jahren leider zu einem vorläufigen Stillstand gekommen”, bedauerte er. “Manche sehnen sich nach autoritären Herrschaftssystemen.” Deshalb seien alle aufgerufen, die Freiheit zu verteidigen. “Freiheit ist nicht denkbar ohne unabhängige Gerichte”, betonte Harbarth.
Unterdessen veröffentlichten 26 ehemalige Verfassungsrichter der Republik Polen, teils selbst im Rahmen der von der EU beanstandeten Justizreform ersetzt, eine eigene Stellungnahme, in der sie das Urteil hart kritisieren (polnische Fassung/englische Fassung): Dieses sei in wesentlichen Punkten juristisch unvertretbar.
Die Stimmung ist aufgeheizt – Zehntausende haben am Sonntag in Polen gegen die Regierung und für einen Verbleib in der EU demonstriert (Europe.Table berichtete). Sie folgten einem Aufruf des früheren EU-Ratspräsidenten Donald Tusk, der die Opposition in Warschau anführt. Tusk forderte die Menschen zur “Verteidigung eines europäischen Polens” auf. Er kann sich dabei der Unterstützung der EU-Kommission in Brüssel gewiss sein.
Die wird nun reagieren. Als wahrscheinlichster nächster Schritt gilt ein Vertragsverletzungsverfahren, wie es die Brüsseler Behörde schon nach dem umstrittenen Staatsanleihen-Urteil der Karlsruher Verfassungsrichter im Sommer gegen Deutschland eingeleitet hat. Damit könnte die Kommission versuchen, doch noch ein polnisches Bekenntnis zum EU-Recht zu erzwingen. Bisher hat sich die Regierung in Warschau jedoch nicht von EU-Verfahren beeindrucken lassen.
Größeren politischen Druck würde ein so genanntes Artikel-7-Verfahren aufbauen. Damit könnte Polen sein Stimmrecht im Ministerrat der EU verlieren, jedenfalls theoretisch. In der Praxis läuft dieses Verfahren, das 2017 schon einmal gestartet wurde, jedoch ins Leere, da es Einstimmigkeit im Rat erfordert. Doch diese lässt sich angesichts der Unterstützung Ungarns bisher nicht erzielen.
Mehr Wirkung verspricht der Umweg über das EU-Budget und neuartige Finanzsanktionen. Schon jetzt hält die EU-Kommission die für Polen bestimmten 23,9 Milliarden Euro aus dem Corona-Aufbaufonds zurück – wegen ungeklärter rechtsstaatlicher Fragen. In einem nächsten Schritt könnte Brüssel sogar die begehrten Milliarden-Gelder aus den Strukturfonds für Warschau zusammenstreichen.
Dazu müsste allerdings noch die neue, 2020 beschlossene Rechtsstaats-Konditionalität in Gang gesetzt werden, die Kürzungen bei Korruption oder anderen Gefahren für das EU-Budget vorsieht. Gegen diesen Konditionalitäts-Mechanismus haben Polen und Ungarn vor dem Europäischen Gerichtshof geklagt, die Verhandlung hat am Montagnachmittag in Luxemburg begonnen. Mit einem Urteil wird erst in einigen Monaten gerechnet. So lange kann Brüssel allerdings nicht mehr warten.
Denn das Urteil aus Warschau trifft die EU ins Mark – in ihrem Verständnis als Rechts- und Wertegemeinschaft. Auch die EU-Kommission als “Hüterin der Verträge” ist herausgefordert. Spätestens zum nächsten Europäischen Rat am 21. und 22. Oktober dürfte sich der Weg abzeichnen. Denn wenn der Streit nicht bald beigelegt oder zumindest beruhigt werden kann, könnte er eine Vielzahl an EU-Vorhaben wie die Umsetzung des Green Deal gefährden, warnen EU-Diplomaten. Ohne oder gar gegen die Regierung in Warschau lasse sich das Klima- und Umweltschutzpaket der EU nicht umsetzen.
Als Treibhausgas führt Methan ein Schattendasein. Dabei ist es Berechnungen des Weltklimarates zufolge bis zu 30-mal so klimaschädlich wie CO2. Verkürzt man den Betrachtungszeitraum von 100 auf 20 Jahre, erhöht sich die Wirksamkeit sogar auf das rund 80-Fache. Bei der Nutzung fossiler Brennstoffe ließe sich der Ausstoß mit geringem Aufwand deutlich verringern, sagen Experten (Europe.Table berichtete). Allerdings entfallen nur 19 Prozent der Methanemissionen in Europa auf den Energiebereich. Der Großteil, nämlich 53 Prozent, ist der Landwirtschaft zuzuschreiben.
Im Gegensatz zur Energieerzeugung entsteht das Gas in diesem Sektor aber bei natürlichen Umsetzungsprozessen, verbunden mit der Tierhaltung: im Wesentlichen bei der Verarbeitung schwer verdaulicher Futtermittel wie Gras und Heu durch Wiederkäuer sowie bei der Lagerung von Gülle und Mist. Entsprechend gelten die biogenen Methanemissionen aus der Landwirtschaft als schwer zu reduzieren und fanden in den Klimaschutzbemühungen der Politik bislang kaum Berücksichtigung.
Das soll sich ändern. Ende vergangenen Jahres veröffentlichte die EU-Kommission ihre Methanstrategie als Teil des Green Deals. Demnach sei für das Erreichen der EU-Klimaziele bis zum Jahr 2030 eine Reduzierung der Methanemissionen um 35 bis 37 Prozent gegenüber 2005 erforderlich. Teil der Strategie ist auch die Einführung einer neuen EU-Methanrichtlinie, die die Kommission im Dezember vorstellen will und die verbindliche Vorgaben, insbesondere für den Energiesektor, enthalten soll.
Dem Umweltausschuss des EU-Parlaments geht das nicht weit genug. In ihrem Initiativbericht setzten sich die Mitglieder dafür ein, dass die Verpflichtung zu Monitoring, Reporting und Verification (MRV) nicht nur für Öl- und Gaskonzerne, sondern auch für landwirtschaftliche Großbetriebe gelten soll. Auch für Biogasanlagen soll es strengere Vorgaben geben.
Außerdem nahmen die Ausschussmitglieder Teile der Farm-to-Fork-Strategie, die eine pflanzenbetontere Ernährung fördern, in den Bericht mit auf. “Wir sollten das Problem bei der Wurzel packen und dafür sorgen, dass die Menschen weniger Fleisch essen“, sagt Jutta Paulus, Europaabgeordnete der Grünen, zu Europe.Table. Das habe zahlreiche positive Nebeneffekte, darunter Tierwohl, Artenvielfalt und nicht zuletzt die menschliche Gesundheit.
Eine solche Regulierung ist allerdings umstritten, da dies auf eine Verhaltensänderung der EU-Bevölkerung abzielt. Branchenvertreter bevorzugen, auf innovative Technologien oder methanreduzierende Futterzusätze bei der Tierernährung zu setzen. Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, kontert Paulus: “Verkannt wird häufig, dass nur durch die Haltung von Wiederkäuern das Grünland erhalten werden kann und damit aktiver Klimaschutz betrieben wird.” Daneben fordert der Verband die Neubewertung der Klimawirkung von Methan aus biologischen Quellen.
Nach zehn bis zwölf Jahren zersetzen sich Methanemissionen in der Atmosphäre zu CO2 und Wasser. Hier müsse grundsätzlich zwischen Emissionen aus fossilen Energieträgern, die zu zusätzlicher CO2-Belastung führen, und solchen aus der Landwirtschaft unterschieden werden, so ein Verbandssprecher. Letztere seien Teil eines natürlichen Kreislaufs, da das CO2 zuvor von Pflanzen der Atmosphäre entzogen wurde und erst durch die Fütterung in die Umwelt zurückgelange. Deshalb sei eine “Stabilisierung des Emissionsniveaus für das Ziel der Klimaneutralität ausreichend”.
Jochen Luhmann vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie sieht das anders. Er fordert von der EU ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm, um zusätzliche Wege aufzuzeigen, wie die Emissionen im Agrarsektor weiter gesenkt werden können. “Im Bereich der erneuerbaren Energien entstanden auf diese Weise zahlreiche Innovation, die zu den heutigen Photovoltaik- und Windkraft-Technologien geführt haben.” Das brauche man auch für die Landwirtschaft, so Luhmann.
Im Abfallbereich hingegen bedürfe es keiner Innovationen, um den Methanausstoß zu senken. Die dafür nötigen Maßnahmen seien seit vielen Jahren bekannt, würden aber nicht konsequent genug angewandt, sagt Luhmann. 26 Prozent der Methanemissionen in der EU entfallen auf den Sektor und damit immer noch deutlich mehr als auf die Nutzung fossiler Brennstoffe. Doch während Deutschland mit dem Verbot der Deponierung und der zwingenden Behandlung von Abfall bereits erhebliche Minderungen erreicht hat, hinken andere Mitgliedsstaaten und Regionen hinterher.
Besonders in Regionen Ost- und Südeuropas ist die offene Lagerung von Abfällen nach wie vor gängige Praxis, obwohl sie gegen die EU-Deponierichtlinie verstößt. In den vergangenen Jahren gab es deshalb mehrere Vertragsverletzungsverfahren. Bei der Deponierung zersetzt sich der organische Müll. Durch anaerobe Gärung entsteht neben weiteren Umweltbelastungen auch Methan. “Die EU-Kommission sollte hier genauer hinschauen”, sagt Jutta Paulus und fordert darüber hinaus eine Änderung der Bemessungsgrenzen. Die Vorgabe, dass maximal zehn Prozent des Abfallaufkommens deponiert werden dürfen, müsse durch eine konkrete Vorgabe in Kilogramm pro Kopf ersetzt werden. Die Kommission hat angekündigt, die Rechtsvorschriften prüfen zu wollen.
13.10.-14.10.2021, Bonn/online
VDI, Konferenz Dritev 2021
Der Dritev-Kongress des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) gibt einen Überblick über die aktuellen technischen Entwicklungen im Bereich Fahrzeugantrieb. INFOS & ANMELDUNG
13.10.-14.10.2021, online
Econpol, Conference The State of Fiscal Resilience – How Prepared is Europe for Future Crises?
The European Network for Economic and Fiscal Policy Research (Econpol) addresses the transformations in European economic policy in the face of the EU’s recovery plan. INFOS & REGISTRATION
13.10.-14.10.2021, online
HBS, Seminar Grundkurs Wasserstoff
Die Heinrich-Böll-Stiftung (HBS) beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen grünem Wasserstoff, Industriepolitik und dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050. INFOS & ANMELDUNG
13.10.2021 – 10:00-18:00 Uhr, Berlin/online
FDE, Konferenz Zivilgesellschaft im Digitalen Wandel
Bei der Veranstaltung des Forums Digitalisierung und Engagement (FDE) geht es um den Einfluss der Digitalisierung auf zivilgesellschaftliches Engagement. INFOS & ANMELDUNG
13.10.2021 – 10:00-12:00 Uhr, online
Eco, Seminar Neues Risiko für Cloud Provider: Schadensersatz und Schmerzensgeld statt Bußgeld
Der Verband der Internetwirtschaft (Eco) geht in dieser Veranstaltung auf neu entstandene rechtliche Risiken für Internet-Unternehmen ein. INFOS & ANMELDUNG
13.10.2021 – 11:30-13:00 Uhr, online
EURW, Workshop Science and Innovation for Recovery: Science for Green Deal – Evidence for policy in regions and cities
As part of the EU Regions Week (EURW), this event discusses different tools that might help cities and regions to accomplish the green transition. INFOS
14.10.-15.10.2021, Berlin/online
DPZ, Conference Innocracy
Das Progressive Zentrum (DPZ) takes up the tension between current global developments and the democratic control of society. INFOS & REGISTRATION
14.10.-15.10.2021, Amsterdam (Niederlande)
Conference Resource 2021
The European platform for corporate renewable energy sourcing (Resource) gathers corporate buyers and clean energy suppliers to discuss challenges and possible solutions for the transformation of the energy sector. INFOS & REGISTRATION
14.10.2021, online
CIG/AI, Conference Global Inclusive Growth Summit
The Center for Inclusive Growth (CIG) and the Aspen Institute (AI) invite experts to discuss the compatibility of inclusive growth and a healthy planet. INFOS & REGISTRATION
Zum Auftakt der Weltnaturschutz-Konferenz im chinesischen Kunming – auch Biodiversitäts-COP genannt – hat das Gastgeberland zugesagt, seine Tier- und Pflanzenwelt besser schützen zu wollen. Man werde eine nationale Strategie auflegen und in allen Entwicklungsplänen für seine Regionen die biologische Vielfalt berücksichtigen, kündigte Chinas Vize-Ministerpräsident Han Zheng am Montag an.
Peking wird vorgeworfen, seine rasante Entwicklung zu Lasten der Öko-Systeme vorangetrieben und den Lebensraum für Wildtiere eingeengt zu haben. Dies könnte auch dazu beigetragen haben, dass Viren von Tieren leichter auf Menschen überspringen und Pandemien wie Corona auslösen.
Die Weltnaturschutz-Konferenz mit rund 200 Staaten soll ähnlich wie bei der Weltklimakonferenz von Paris eine verpflichtende Rahmenvereinbarung zum Schutz der Artenvielfalt erarbeiten. Bisherige Versuche scheiterten. Vorgeschlagen ist, 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Derzeit sind es rund 15 beziehungsweise sieben Prozent.
Gefordert werden zudem Vorgaben für weniger Düngemittel, Pestizide und Plastik. Bis 2030 soll so das Artensterben gestoppt werden. Deutschland und die EU haben sich hinter diese Vorgaben gestellt. Die entscheidenden Verhandlungen über die Rahmenvereinbarung finden vom 12. bis 28. Januar bei der Convention on Biological Diversity (CBD) in Genf statt.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze verlangte mit Blick auf die Koalitionsgespräche in Deutschland ein Bekenntnis zu einer anderen Agrarpolitik. Die EU-Kommission wird durch Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius vertreten. Sein Minimalziel sei, ehrgeizige, messbare und zeitgebundene Vorgaben zu verhandeln, die darauf abzielen, dass alle Ökosysteme bis 2050 nachhaltig geschützt sind, erklärt die Generaldirektion Umwelt. Außerdem sollen die Anstrengungen künftig besser und transparenter überwacht werden, um gegebenenfalls nachjustieren zu können. luk/rtr
Laut dem Centrum für Europäische Politik (CEP) verstößt der Kommissionsvorschlag zum Digital Services Act (DSA) gegen EU-Recht und weist mehrere Unklarheiten auf. Zu diesem Ergebnis kommt der Think-Tank in drei heute veröffentlichten Analysen (Teil I, Teil II, Teil III).
Die Forscher bemängeln, dass das Verhältnis des DSA zum nationalen Recht nicht klar definiert sei. So wisse man nicht, ob nationale Gesetze wie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz parallel zu der neuen EU-Verordnung existieren und die Mitgliedstaaten ergänzende Regelungen verabschieden dürften.
Auch welche Plattformen unter die Definition “sehr große Plattformen” fielen, müsse noch besser definiert werden: Laut Kommissionsvorschlag zählten Plattformen mit einem Durchschnittswert von 45 Millionen aktiven Nutzer:innen dazu. Was genau “aktive Nutzer:innnen” sind, wolle die Kommission aber erst nach Verabschiedung des Gesetzes durch delegierte Rechtsakte bestimmen. Laut CEP wäre das jedoch ein Verstoß gegen das EU-Recht (AEUV: Artikel 290, Absatz 1), da solche wesentlichen Fragen direkt im Gesetz geregelt werden müssten, damit das Europäische Parlament und der Rat in die Verhandlungen miteinbezogen werden.
Ein weiterer Kritikpunkt: Der Gesetzestext, der die Pflichten und Verantwortlichkeiten von Online-Plattformen und anderen Anbietern von Vermittlungsdiensten neu regeln soll, lege zu langwierige Verfahren fest. Bei der Zusammenarbeit der nationalen Behörden bei grenzüberschreitenden Verstößen soll die Kommission laut ihrem Vorschlag sieben Monate Zeit haben, um zu prüfen, ob der Mitgliedstaat, in dem ein Online-Anbieter niedergelassen ist, tätig werden muss. Das sei zu lang. Auch das Durchsetzungsverfahren gegenüber sehr großen Online-Plattformen sei zu langwierig.
Das CEP mahnt, dass der Kommissionsvorschlag zu ähnlichen Durchsetzungsdefiziten wie bei der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) führen könnte. Denn der Vorschlag sieht vor, dass allein der Mitgliedstaat, in dem der Online-Anbieter niedergelassen ist, für die Durchsetzung des DSA zuständig ist. Das Risiko: Der Niederlassungsmitgliedstaat könnte trotz Gesetzesverstoß des Anbieters untätig bleiben. Daher fordert das CEP, dass in diesen Fall auch andere Mitgliedstaaten Maßnahmen für ihr Hoheitsgebiet ergreifen dürfen. Auch deswegen sei der DSA in seiner derzeitigen Form rechtswidrig, denn “ohne einen ausreichenden Schutz vor Durchsetzungsdefiziten wird in unverhältnismäßiger Weise in die Kompetenzen der Mitgliedstaaten eingegriffen”, erklärt CEP-Ökonom Matthias Kullas. Jasmin Kohl
Der aktuelle Inflationsschub im Euro-Raum zwingt die Europäische Zentralbank (EZB) aus Sicht ihres Chefvolkswirts Philip Lane nicht zum Handeln. Bei den Dienstleistungen sei der Preisanstieg schwach, das gelte auch für das Wachstum der Löhne, sagte Lane am Montag bei einem Auftritt auf einer Veranstaltung des Institutes of International Finance (IIF).
“Der Auslöser für geldpolitisches Handeln ist nicht vorhanden”, sagte der Ökonom. Damit der Anstieg der Preise dauerhaft sei, müsse er sich erst von den Güterpreisen auf die Dienstleistungen und die Löhne hin ausbreiten. Daher sei es schwierig, dafür zu argumentieren, dass der Anstieg nachhaltig sei.
Die Inflation im Euro-Raum war im September mit 3,4 Prozent so hoch ausgefallen wie seit 13 Jahren nicht mehr. Ein Großteil des derzeitigen Preisauftriebs ist nach Ansicht der EZB aber nur vorübergehend (Europe.Table berichtete) und durch die Folgen der Corona-Krise bedingt. Die EZB strebt mittelfristig zwei Prozent Inflation an. Bislang geht die Notenbank davon aus, dass die Teuerung 2022 wieder unter der Zielmarke liegen wird. rtr
Ein Zusammenschluss von 30 Verbänden, Verbraucherorganisationen und Umwelt- und Naturschutzorganisationen fordert strengere Regeln für Marktplätze im Digital Services Act. In einem gemeinsamen Aufruf verlangen sie von den Verhandlern des Europaparlaments, von Rat und Kommission, die Haftungsregeln für Onlinemarktplätze gegenüber dem Kommissionsentwurf deutlich zu verschärfen.
Insbesondere fordern sie, dass Plattformbetreiber tätig werden müssten, wenn diese Kenntnis von illegalen Aktivitäten erlangen. Bei Untätigkeit sollten sie die Haftung übernehmen, stellvertretend für die auf der Plattform agierenden Anbieter. Zudem fordern sie eine Pflicht zur Stichprobenkontrolle von Produkten und Dienstleistungen und eine Überprüfungspflicht für die Angaben von Anbietern, die die Plattformen als Marktplatz nutzen.
“Zu lange konnten die Anbieter von E-Commerce-Plattformen bei illegalen Aktivitäten einfach wegschauen“, beklagt Maryant Fernandez Perez vom Verbraucherorganisations-Dachverband BEUC.
“Der Schutz und die Sicherheit von Verbrauchern, Kunden und der Umwelt und der faire Wettbewerb der Industrie sind gefährdet”, heißt es in dem Aufruf, der neben BEUC von Organisationen wie der Umwelthilfe, der dänischen und der finnischen Handelskammer, dem Sportgüter-Verband FESI und dem Tierschutzverein Vier Pfoten mitgetragen wird. fst
Vor ein paar Wochen noch unvorstellbar: Der rechtsextreme Polemiker Eric Zemmour, der eine Kandidatur für die französischen Präsidentschaftswahlen 2022 weder verneint noch bestätigt, erlebt momentan einen kometenhaften Aufstieg. Die Gunst seiner potenziellen Wähler katapultiert ihn laut einer kürzlich veröffentlichten Bürgerumfrage auf den zweiten Platz. Fände die erste Runde der Wahlen bereits diesen Sonntag statt, würde Zemmour mit 17 Prozent an den Kandidaten Marine Le Pen (15 Prozent) und Xavier Bertrand (13 Prozent) vorbeiziehen und im Duell auf Emmanuel Macron treffen, der mit 24 Prozent die meisten Stimmen erhielt.
Trotz mehrfacher Versuche schaffte es Eric Zemmour nie an die Pariser Elite-Uni ENA, die allgemein als Grundstein einer Karriere im Staatsdienst gilt. Stattdessen machte er den Journalismus zu seiner politischen Bühne und mauserte sich vom Reporter für Nachrichtenmagazine zum Kolumnisten mit spitzer Feder. Heute gehören Leitartikel und Talkshows zu seinem Spezialgebiet. Er provoziert, polarisiert und polemisiert mit beispielloser Medienpräsenz: Feminismus und die Anti-Sexismus-Bewegung #metoo bezeichnet er als “Vernichtungskrieg gegen den weißen, heterosexuellen Mann”.
Den “Zerfall” der französischen Nation und die zunehmende Gewalt im Land führt Zemmour – selbst algerischer und jüdischer Abstammung – auf die französische Einwanderungspolitik zurück. Seine Äußerungen sorgen regelmäßig für Furore, so auch, als er vor Kurzem eine gesetzlich verankerte Verpflichtung forderte, den Kindern ausländischer Eltern einen französischen Namen zu geben, um “Integration zu fördern und Diskriminierung zu bekämpfen”.
Aufgrund rassistischer und antisemitischer Äußerungen in der Öffentlichkeit und in seinen Büchern “Der französische Suizid” (2014) und “Das französische Schicksal” (2018) wurde Zemmour in den vergangenen Jahren bereits mehrfach wegen Volksverhetzung strafrechtlich verfolgt – und verurteilt. Doch das schadet seiner Beliebtheit offenbar nicht, im Gegenteil: Seit man seine theoretischen Ambitionen auf die Präsidentschaft in seinem neuen Buch “Frankreich hat sein letztes Wort noch nicht gesprochen” (August 2021) nachlesen kann, scheint er den Menschen in Frankreich immer sympathischer zu werden. Das Kalkül, Spekulationen für sich arbeiten zu lassen, scheint aufzugehen.
Neben seiner eigenen Inszenierungskunst beflügeln vermutlich auch die Niederlagen Marine Le Pens Zemmours Aufstieg. Die verlorene Präsidentschaftswahl 2017, die darauffolgenden internen Unruhen und die große Schlappe der Regional- und Departementswahlen, bei denen die rechtsextreme Partei Rassemblement National keine der lokalen Exekutiven gewinnen konnte, hinterlassen eine Lücke, die Eric Zemmour – aktuell ohne Partei – eventuell ausfüllen will. “Jeder hat verstanden, dass sie niemals gewinnen wird”, sagte er bei einem seiner jüngsten TV-Auftritte über Le Pen. Giorgia Grimaldi
Große Aufregung: Die Grünen-Jungpolitikerin Sarah-Lee Heinrich (20) zieht mit den Internet-Posts ihres pubertierenden Ichs Aufmerksamkeit auf sich. Wie albern.
Denn ausschließlich der Gnade der frühen Geburt ist es zu verdanken, dass es von vielen etablierten Politikern keine wirklichen Social-Media-Dummheiten aus Jugendtagen zu bestaunen gibt. Was wir dort wohl sehen würden?
Eine Kostprobe ist der Überrest, wie Historiker dies nennen würden, der aus den frühen Tagen von Friedrich Merz, dem selbst ernannten Mofa-Rocker und Hobby-Klarinettisten aus dem Sauerland überliefert ist. Oder die Jugendtage des Jungunternehmers Christian Lindner. Selbst aus der Kindheit Ursula von der Leyens gibt es Social Media-Content der besonderen Art. Alles harmlos, eher mit Unterhaltungs- als Diskussionswert.
Und war nicht Angela Merkel einst in der FDJ? Was hätte sie wohl getwittert? Was hätte Olaf Scholz zu Stamokap-Juso-Zeiten ins Internet geschrieben? Und welchen Quatsch hätte wohl der junge Winfried Kretschmann in die Welt gepustet? Das Alter schützt vielleicht nicht vor Torheit – in jedem Fall aber davor, dass die Spuren jugendlicher Gedankenlosigkeit leicht aufzufinden sind. Für junge Menschen gilt heute das, was die EU-Kommission schon 2010 riet: Think before you post – frei übersetzt: Denk vorher, du Pfosten. Falk Steiner
nach dem umstrittenen Urteil des polnischen Verfassungsgerichts steht die EU-Kommission unter Zugzwang. Sie wird reagieren müssen – aber wie? Eric Bonse analysiert die Optionen, die der Kommission nun bleiben, und beschreibt, welcher Schritt die größte Wirkung zeigen dürfte.
Nach einem jahrelangen Schattendasein haben es Methan-Emissionen inzwischen auf das internationale politische Parkett geschafft. Gemeinsam mit John Kerry, US-Sonderbeauftragter für Klimafragen, warb Kommissionsvize Frans Timmermans gestern für den Global Methane Pledge mit dem Ziel, die Methan-Emissionen weltweit bis 2030 um mindestens 30 Prozent gegenüber dem Stand von 2020 zu senken. Timo Landenberger beleuchtet die Möglichkeiten zur Minderung der Emissionen – nachdem es zunächst um den Energiebereich ging, berichtet er heute über Methan aus Landwirtschaft und Abfall.
Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat zwar bereits am Freitag erklärt, sie werde “mit allen Mitteln” vorgehen – und das EU-Recht in Polen durchzusetzen (Europe.Table berichtete). Doch wann sie eingreifen will und mit welchen Mitteln, blieb auch am Montag in Brüssel offen.
Nun wächst der Druck von allen Seiten. Wie erwartet erklärte sich die ungarische Regierung mit Polen solidarisch. Ministerpräsident Viktor Orbán forderte die EU am Wochenende in einem Dekret auf, “die Grenzen der Souveränität der Mitgliedstaaten zu respektieren”.
Orbán wirft darin der EU vor, die Mitgliedstaaten “durch eine schleichende Ausweitung der Befugnisse” ihrer Rechte zu “berauben”. Der Vorrang des EU-Rechts könne nur in jenen Bereichen gelten, in denen die Union auch zuständig ist, heißt es in dem Regierungsdekret aus Budapest.
Der Präsident des Europäischen Gerichtshofs, Koen Lenaerts, warnte dagegen vor einer Schwächung des EU-Rechts. “Wenn das nationale Recht Vorrang vor dem Unionsrecht hat, dann gibt es kein Gemeinschaftsrecht mehr und auch keine Gleichheit zwischen den Mitgliedsstaaten und den Bürgern der Union”, sagte der Belgier in einem Interview mit der belgischen Tageszeitung “Le Soir”. Alle EU-Länder müssten die gemeinsamen Werte und Regeln respektieren.
Besorgt zeigt sich auch der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth. “Der unaufhaltsame Siegeszug, den die freiheitliche Demokratie nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989/90 anzutreten schien, ist in den vergangenen Jahren leider zu einem vorläufigen Stillstand gekommen”, bedauerte er. “Manche sehnen sich nach autoritären Herrschaftssystemen.” Deshalb seien alle aufgerufen, die Freiheit zu verteidigen. “Freiheit ist nicht denkbar ohne unabhängige Gerichte”, betonte Harbarth.
Unterdessen veröffentlichten 26 ehemalige Verfassungsrichter der Republik Polen, teils selbst im Rahmen der von der EU beanstandeten Justizreform ersetzt, eine eigene Stellungnahme, in der sie das Urteil hart kritisieren (polnische Fassung/englische Fassung): Dieses sei in wesentlichen Punkten juristisch unvertretbar.
Die Stimmung ist aufgeheizt – Zehntausende haben am Sonntag in Polen gegen die Regierung und für einen Verbleib in der EU demonstriert (Europe.Table berichtete). Sie folgten einem Aufruf des früheren EU-Ratspräsidenten Donald Tusk, der die Opposition in Warschau anführt. Tusk forderte die Menschen zur “Verteidigung eines europäischen Polens” auf. Er kann sich dabei der Unterstützung der EU-Kommission in Brüssel gewiss sein.
Die wird nun reagieren. Als wahrscheinlichster nächster Schritt gilt ein Vertragsverletzungsverfahren, wie es die Brüsseler Behörde schon nach dem umstrittenen Staatsanleihen-Urteil der Karlsruher Verfassungsrichter im Sommer gegen Deutschland eingeleitet hat. Damit könnte die Kommission versuchen, doch noch ein polnisches Bekenntnis zum EU-Recht zu erzwingen. Bisher hat sich die Regierung in Warschau jedoch nicht von EU-Verfahren beeindrucken lassen.
Größeren politischen Druck würde ein so genanntes Artikel-7-Verfahren aufbauen. Damit könnte Polen sein Stimmrecht im Ministerrat der EU verlieren, jedenfalls theoretisch. In der Praxis läuft dieses Verfahren, das 2017 schon einmal gestartet wurde, jedoch ins Leere, da es Einstimmigkeit im Rat erfordert. Doch diese lässt sich angesichts der Unterstützung Ungarns bisher nicht erzielen.
Mehr Wirkung verspricht der Umweg über das EU-Budget und neuartige Finanzsanktionen. Schon jetzt hält die EU-Kommission die für Polen bestimmten 23,9 Milliarden Euro aus dem Corona-Aufbaufonds zurück – wegen ungeklärter rechtsstaatlicher Fragen. In einem nächsten Schritt könnte Brüssel sogar die begehrten Milliarden-Gelder aus den Strukturfonds für Warschau zusammenstreichen.
Dazu müsste allerdings noch die neue, 2020 beschlossene Rechtsstaats-Konditionalität in Gang gesetzt werden, die Kürzungen bei Korruption oder anderen Gefahren für das EU-Budget vorsieht. Gegen diesen Konditionalitäts-Mechanismus haben Polen und Ungarn vor dem Europäischen Gerichtshof geklagt, die Verhandlung hat am Montagnachmittag in Luxemburg begonnen. Mit einem Urteil wird erst in einigen Monaten gerechnet. So lange kann Brüssel allerdings nicht mehr warten.
Denn das Urteil aus Warschau trifft die EU ins Mark – in ihrem Verständnis als Rechts- und Wertegemeinschaft. Auch die EU-Kommission als “Hüterin der Verträge” ist herausgefordert. Spätestens zum nächsten Europäischen Rat am 21. und 22. Oktober dürfte sich der Weg abzeichnen. Denn wenn der Streit nicht bald beigelegt oder zumindest beruhigt werden kann, könnte er eine Vielzahl an EU-Vorhaben wie die Umsetzung des Green Deal gefährden, warnen EU-Diplomaten. Ohne oder gar gegen die Regierung in Warschau lasse sich das Klima- und Umweltschutzpaket der EU nicht umsetzen.
Als Treibhausgas führt Methan ein Schattendasein. Dabei ist es Berechnungen des Weltklimarates zufolge bis zu 30-mal so klimaschädlich wie CO2. Verkürzt man den Betrachtungszeitraum von 100 auf 20 Jahre, erhöht sich die Wirksamkeit sogar auf das rund 80-Fache. Bei der Nutzung fossiler Brennstoffe ließe sich der Ausstoß mit geringem Aufwand deutlich verringern, sagen Experten (Europe.Table berichtete). Allerdings entfallen nur 19 Prozent der Methanemissionen in Europa auf den Energiebereich. Der Großteil, nämlich 53 Prozent, ist der Landwirtschaft zuzuschreiben.
Im Gegensatz zur Energieerzeugung entsteht das Gas in diesem Sektor aber bei natürlichen Umsetzungsprozessen, verbunden mit der Tierhaltung: im Wesentlichen bei der Verarbeitung schwer verdaulicher Futtermittel wie Gras und Heu durch Wiederkäuer sowie bei der Lagerung von Gülle und Mist. Entsprechend gelten die biogenen Methanemissionen aus der Landwirtschaft als schwer zu reduzieren und fanden in den Klimaschutzbemühungen der Politik bislang kaum Berücksichtigung.
Das soll sich ändern. Ende vergangenen Jahres veröffentlichte die EU-Kommission ihre Methanstrategie als Teil des Green Deals. Demnach sei für das Erreichen der EU-Klimaziele bis zum Jahr 2030 eine Reduzierung der Methanemissionen um 35 bis 37 Prozent gegenüber 2005 erforderlich. Teil der Strategie ist auch die Einführung einer neuen EU-Methanrichtlinie, die die Kommission im Dezember vorstellen will und die verbindliche Vorgaben, insbesondere für den Energiesektor, enthalten soll.
Dem Umweltausschuss des EU-Parlaments geht das nicht weit genug. In ihrem Initiativbericht setzten sich die Mitglieder dafür ein, dass die Verpflichtung zu Monitoring, Reporting und Verification (MRV) nicht nur für Öl- und Gaskonzerne, sondern auch für landwirtschaftliche Großbetriebe gelten soll. Auch für Biogasanlagen soll es strengere Vorgaben geben.
Außerdem nahmen die Ausschussmitglieder Teile der Farm-to-Fork-Strategie, die eine pflanzenbetontere Ernährung fördern, in den Bericht mit auf. “Wir sollten das Problem bei der Wurzel packen und dafür sorgen, dass die Menschen weniger Fleisch essen“, sagt Jutta Paulus, Europaabgeordnete der Grünen, zu Europe.Table. Das habe zahlreiche positive Nebeneffekte, darunter Tierwohl, Artenvielfalt und nicht zuletzt die menschliche Gesundheit.
Eine solche Regulierung ist allerdings umstritten, da dies auf eine Verhaltensänderung der EU-Bevölkerung abzielt. Branchenvertreter bevorzugen, auf innovative Technologien oder methanreduzierende Futterzusätze bei der Tierernährung zu setzen. Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, kontert Paulus: “Verkannt wird häufig, dass nur durch die Haltung von Wiederkäuern das Grünland erhalten werden kann und damit aktiver Klimaschutz betrieben wird.” Daneben fordert der Verband die Neubewertung der Klimawirkung von Methan aus biologischen Quellen.
Nach zehn bis zwölf Jahren zersetzen sich Methanemissionen in der Atmosphäre zu CO2 und Wasser. Hier müsse grundsätzlich zwischen Emissionen aus fossilen Energieträgern, die zu zusätzlicher CO2-Belastung führen, und solchen aus der Landwirtschaft unterschieden werden, so ein Verbandssprecher. Letztere seien Teil eines natürlichen Kreislaufs, da das CO2 zuvor von Pflanzen der Atmosphäre entzogen wurde und erst durch die Fütterung in die Umwelt zurückgelange. Deshalb sei eine “Stabilisierung des Emissionsniveaus für das Ziel der Klimaneutralität ausreichend”.
Jochen Luhmann vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie sieht das anders. Er fordert von der EU ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm, um zusätzliche Wege aufzuzeigen, wie die Emissionen im Agrarsektor weiter gesenkt werden können. “Im Bereich der erneuerbaren Energien entstanden auf diese Weise zahlreiche Innovation, die zu den heutigen Photovoltaik- und Windkraft-Technologien geführt haben.” Das brauche man auch für die Landwirtschaft, so Luhmann.
Im Abfallbereich hingegen bedürfe es keiner Innovationen, um den Methanausstoß zu senken. Die dafür nötigen Maßnahmen seien seit vielen Jahren bekannt, würden aber nicht konsequent genug angewandt, sagt Luhmann. 26 Prozent der Methanemissionen in der EU entfallen auf den Sektor und damit immer noch deutlich mehr als auf die Nutzung fossiler Brennstoffe. Doch während Deutschland mit dem Verbot der Deponierung und der zwingenden Behandlung von Abfall bereits erhebliche Minderungen erreicht hat, hinken andere Mitgliedsstaaten und Regionen hinterher.
Besonders in Regionen Ost- und Südeuropas ist die offene Lagerung von Abfällen nach wie vor gängige Praxis, obwohl sie gegen die EU-Deponierichtlinie verstößt. In den vergangenen Jahren gab es deshalb mehrere Vertragsverletzungsverfahren. Bei der Deponierung zersetzt sich der organische Müll. Durch anaerobe Gärung entsteht neben weiteren Umweltbelastungen auch Methan. “Die EU-Kommission sollte hier genauer hinschauen”, sagt Jutta Paulus und fordert darüber hinaus eine Änderung der Bemessungsgrenzen. Die Vorgabe, dass maximal zehn Prozent des Abfallaufkommens deponiert werden dürfen, müsse durch eine konkrete Vorgabe in Kilogramm pro Kopf ersetzt werden. Die Kommission hat angekündigt, die Rechtsvorschriften prüfen zu wollen.
13.10.-14.10.2021, Bonn/online
VDI, Konferenz Dritev 2021
Der Dritev-Kongress des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) gibt einen Überblick über die aktuellen technischen Entwicklungen im Bereich Fahrzeugantrieb. INFOS & ANMELDUNG
13.10.-14.10.2021, online
Econpol, Conference The State of Fiscal Resilience – How Prepared is Europe for Future Crises?
The European Network for Economic and Fiscal Policy Research (Econpol) addresses the transformations in European economic policy in the face of the EU’s recovery plan. INFOS & REGISTRATION
13.10.-14.10.2021, online
HBS, Seminar Grundkurs Wasserstoff
Die Heinrich-Böll-Stiftung (HBS) beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen grünem Wasserstoff, Industriepolitik und dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050. INFOS & ANMELDUNG
13.10.2021 – 10:00-18:00 Uhr, Berlin/online
FDE, Konferenz Zivilgesellschaft im Digitalen Wandel
Bei der Veranstaltung des Forums Digitalisierung und Engagement (FDE) geht es um den Einfluss der Digitalisierung auf zivilgesellschaftliches Engagement. INFOS & ANMELDUNG
13.10.2021 – 10:00-12:00 Uhr, online
Eco, Seminar Neues Risiko für Cloud Provider: Schadensersatz und Schmerzensgeld statt Bußgeld
Der Verband der Internetwirtschaft (Eco) geht in dieser Veranstaltung auf neu entstandene rechtliche Risiken für Internet-Unternehmen ein. INFOS & ANMELDUNG
13.10.2021 – 11:30-13:00 Uhr, online
EURW, Workshop Science and Innovation for Recovery: Science for Green Deal – Evidence for policy in regions and cities
As part of the EU Regions Week (EURW), this event discusses different tools that might help cities and regions to accomplish the green transition. INFOS
14.10.-15.10.2021, Berlin/online
DPZ, Conference Innocracy
Das Progressive Zentrum (DPZ) takes up the tension between current global developments and the democratic control of society. INFOS & REGISTRATION
14.10.-15.10.2021, Amsterdam (Niederlande)
Conference Resource 2021
The European platform for corporate renewable energy sourcing (Resource) gathers corporate buyers and clean energy suppliers to discuss challenges and possible solutions for the transformation of the energy sector. INFOS & REGISTRATION
14.10.2021, online
CIG/AI, Conference Global Inclusive Growth Summit
The Center for Inclusive Growth (CIG) and the Aspen Institute (AI) invite experts to discuss the compatibility of inclusive growth and a healthy planet. INFOS & REGISTRATION
Zum Auftakt der Weltnaturschutz-Konferenz im chinesischen Kunming – auch Biodiversitäts-COP genannt – hat das Gastgeberland zugesagt, seine Tier- und Pflanzenwelt besser schützen zu wollen. Man werde eine nationale Strategie auflegen und in allen Entwicklungsplänen für seine Regionen die biologische Vielfalt berücksichtigen, kündigte Chinas Vize-Ministerpräsident Han Zheng am Montag an.
Peking wird vorgeworfen, seine rasante Entwicklung zu Lasten der Öko-Systeme vorangetrieben und den Lebensraum für Wildtiere eingeengt zu haben. Dies könnte auch dazu beigetragen haben, dass Viren von Tieren leichter auf Menschen überspringen und Pandemien wie Corona auslösen.
Die Weltnaturschutz-Konferenz mit rund 200 Staaten soll ähnlich wie bei der Weltklimakonferenz von Paris eine verpflichtende Rahmenvereinbarung zum Schutz der Artenvielfalt erarbeiten. Bisherige Versuche scheiterten. Vorgeschlagen ist, 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Derzeit sind es rund 15 beziehungsweise sieben Prozent.
Gefordert werden zudem Vorgaben für weniger Düngemittel, Pestizide und Plastik. Bis 2030 soll so das Artensterben gestoppt werden. Deutschland und die EU haben sich hinter diese Vorgaben gestellt. Die entscheidenden Verhandlungen über die Rahmenvereinbarung finden vom 12. bis 28. Januar bei der Convention on Biological Diversity (CBD) in Genf statt.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze verlangte mit Blick auf die Koalitionsgespräche in Deutschland ein Bekenntnis zu einer anderen Agrarpolitik. Die EU-Kommission wird durch Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius vertreten. Sein Minimalziel sei, ehrgeizige, messbare und zeitgebundene Vorgaben zu verhandeln, die darauf abzielen, dass alle Ökosysteme bis 2050 nachhaltig geschützt sind, erklärt die Generaldirektion Umwelt. Außerdem sollen die Anstrengungen künftig besser und transparenter überwacht werden, um gegebenenfalls nachjustieren zu können. luk/rtr
Laut dem Centrum für Europäische Politik (CEP) verstößt der Kommissionsvorschlag zum Digital Services Act (DSA) gegen EU-Recht und weist mehrere Unklarheiten auf. Zu diesem Ergebnis kommt der Think-Tank in drei heute veröffentlichten Analysen (Teil I, Teil II, Teil III).
Die Forscher bemängeln, dass das Verhältnis des DSA zum nationalen Recht nicht klar definiert sei. So wisse man nicht, ob nationale Gesetze wie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz parallel zu der neuen EU-Verordnung existieren und die Mitgliedstaaten ergänzende Regelungen verabschieden dürften.
Auch welche Plattformen unter die Definition “sehr große Plattformen” fielen, müsse noch besser definiert werden: Laut Kommissionsvorschlag zählten Plattformen mit einem Durchschnittswert von 45 Millionen aktiven Nutzer:innen dazu. Was genau “aktive Nutzer:innnen” sind, wolle die Kommission aber erst nach Verabschiedung des Gesetzes durch delegierte Rechtsakte bestimmen. Laut CEP wäre das jedoch ein Verstoß gegen das EU-Recht (AEUV: Artikel 290, Absatz 1), da solche wesentlichen Fragen direkt im Gesetz geregelt werden müssten, damit das Europäische Parlament und der Rat in die Verhandlungen miteinbezogen werden.
Ein weiterer Kritikpunkt: Der Gesetzestext, der die Pflichten und Verantwortlichkeiten von Online-Plattformen und anderen Anbietern von Vermittlungsdiensten neu regeln soll, lege zu langwierige Verfahren fest. Bei der Zusammenarbeit der nationalen Behörden bei grenzüberschreitenden Verstößen soll die Kommission laut ihrem Vorschlag sieben Monate Zeit haben, um zu prüfen, ob der Mitgliedstaat, in dem ein Online-Anbieter niedergelassen ist, tätig werden muss. Das sei zu lang. Auch das Durchsetzungsverfahren gegenüber sehr großen Online-Plattformen sei zu langwierig.
Das CEP mahnt, dass der Kommissionsvorschlag zu ähnlichen Durchsetzungsdefiziten wie bei der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) führen könnte. Denn der Vorschlag sieht vor, dass allein der Mitgliedstaat, in dem der Online-Anbieter niedergelassen ist, für die Durchsetzung des DSA zuständig ist. Das Risiko: Der Niederlassungsmitgliedstaat könnte trotz Gesetzesverstoß des Anbieters untätig bleiben. Daher fordert das CEP, dass in diesen Fall auch andere Mitgliedstaaten Maßnahmen für ihr Hoheitsgebiet ergreifen dürfen. Auch deswegen sei der DSA in seiner derzeitigen Form rechtswidrig, denn “ohne einen ausreichenden Schutz vor Durchsetzungsdefiziten wird in unverhältnismäßiger Weise in die Kompetenzen der Mitgliedstaaten eingegriffen”, erklärt CEP-Ökonom Matthias Kullas. Jasmin Kohl
Der aktuelle Inflationsschub im Euro-Raum zwingt die Europäische Zentralbank (EZB) aus Sicht ihres Chefvolkswirts Philip Lane nicht zum Handeln. Bei den Dienstleistungen sei der Preisanstieg schwach, das gelte auch für das Wachstum der Löhne, sagte Lane am Montag bei einem Auftritt auf einer Veranstaltung des Institutes of International Finance (IIF).
“Der Auslöser für geldpolitisches Handeln ist nicht vorhanden”, sagte der Ökonom. Damit der Anstieg der Preise dauerhaft sei, müsse er sich erst von den Güterpreisen auf die Dienstleistungen und die Löhne hin ausbreiten. Daher sei es schwierig, dafür zu argumentieren, dass der Anstieg nachhaltig sei.
Die Inflation im Euro-Raum war im September mit 3,4 Prozent so hoch ausgefallen wie seit 13 Jahren nicht mehr. Ein Großteil des derzeitigen Preisauftriebs ist nach Ansicht der EZB aber nur vorübergehend (Europe.Table berichtete) und durch die Folgen der Corona-Krise bedingt. Die EZB strebt mittelfristig zwei Prozent Inflation an. Bislang geht die Notenbank davon aus, dass die Teuerung 2022 wieder unter der Zielmarke liegen wird. rtr
Ein Zusammenschluss von 30 Verbänden, Verbraucherorganisationen und Umwelt- und Naturschutzorganisationen fordert strengere Regeln für Marktplätze im Digital Services Act. In einem gemeinsamen Aufruf verlangen sie von den Verhandlern des Europaparlaments, von Rat und Kommission, die Haftungsregeln für Onlinemarktplätze gegenüber dem Kommissionsentwurf deutlich zu verschärfen.
Insbesondere fordern sie, dass Plattformbetreiber tätig werden müssten, wenn diese Kenntnis von illegalen Aktivitäten erlangen. Bei Untätigkeit sollten sie die Haftung übernehmen, stellvertretend für die auf der Plattform agierenden Anbieter. Zudem fordern sie eine Pflicht zur Stichprobenkontrolle von Produkten und Dienstleistungen und eine Überprüfungspflicht für die Angaben von Anbietern, die die Plattformen als Marktplatz nutzen.
“Zu lange konnten die Anbieter von E-Commerce-Plattformen bei illegalen Aktivitäten einfach wegschauen“, beklagt Maryant Fernandez Perez vom Verbraucherorganisations-Dachverband BEUC.
“Der Schutz und die Sicherheit von Verbrauchern, Kunden und der Umwelt und der faire Wettbewerb der Industrie sind gefährdet”, heißt es in dem Aufruf, der neben BEUC von Organisationen wie der Umwelthilfe, der dänischen und der finnischen Handelskammer, dem Sportgüter-Verband FESI und dem Tierschutzverein Vier Pfoten mitgetragen wird. fst
Vor ein paar Wochen noch unvorstellbar: Der rechtsextreme Polemiker Eric Zemmour, der eine Kandidatur für die französischen Präsidentschaftswahlen 2022 weder verneint noch bestätigt, erlebt momentan einen kometenhaften Aufstieg. Die Gunst seiner potenziellen Wähler katapultiert ihn laut einer kürzlich veröffentlichten Bürgerumfrage auf den zweiten Platz. Fände die erste Runde der Wahlen bereits diesen Sonntag statt, würde Zemmour mit 17 Prozent an den Kandidaten Marine Le Pen (15 Prozent) und Xavier Bertrand (13 Prozent) vorbeiziehen und im Duell auf Emmanuel Macron treffen, der mit 24 Prozent die meisten Stimmen erhielt.
Trotz mehrfacher Versuche schaffte es Eric Zemmour nie an die Pariser Elite-Uni ENA, die allgemein als Grundstein einer Karriere im Staatsdienst gilt. Stattdessen machte er den Journalismus zu seiner politischen Bühne und mauserte sich vom Reporter für Nachrichtenmagazine zum Kolumnisten mit spitzer Feder. Heute gehören Leitartikel und Talkshows zu seinem Spezialgebiet. Er provoziert, polarisiert und polemisiert mit beispielloser Medienpräsenz: Feminismus und die Anti-Sexismus-Bewegung #metoo bezeichnet er als “Vernichtungskrieg gegen den weißen, heterosexuellen Mann”.
Den “Zerfall” der französischen Nation und die zunehmende Gewalt im Land führt Zemmour – selbst algerischer und jüdischer Abstammung – auf die französische Einwanderungspolitik zurück. Seine Äußerungen sorgen regelmäßig für Furore, so auch, als er vor Kurzem eine gesetzlich verankerte Verpflichtung forderte, den Kindern ausländischer Eltern einen französischen Namen zu geben, um “Integration zu fördern und Diskriminierung zu bekämpfen”.
Aufgrund rassistischer und antisemitischer Äußerungen in der Öffentlichkeit und in seinen Büchern “Der französische Suizid” (2014) und “Das französische Schicksal” (2018) wurde Zemmour in den vergangenen Jahren bereits mehrfach wegen Volksverhetzung strafrechtlich verfolgt – und verurteilt. Doch das schadet seiner Beliebtheit offenbar nicht, im Gegenteil: Seit man seine theoretischen Ambitionen auf die Präsidentschaft in seinem neuen Buch “Frankreich hat sein letztes Wort noch nicht gesprochen” (August 2021) nachlesen kann, scheint er den Menschen in Frankreich immer sympathischer zu werden. Das Kalkül, Spekulationen für sich arbeiten zu lassen, scheint aufzugehen.
Neben seiner eigenen Inszenierungskunst beflügeln vermutlich auch die Niederlagen Marine Le Pens Zemmours Aufstieg. Die verlorene Präsidentschaftswahl 2017, die darauffolgenden internen Unruhen und die große Schlappe der Regional- und Departementswahlen, bei denen die rechtsextreme Partei Rassemblement National keine der lokalen Exekutiven gewinnen konnte, hinterlassen eine Lücke, die Eric Zemmour – aktuell ohne Partei – eventuell ausfüllen will. “Jeder hat verstanden, dass sie niemals gewinnen wird”, sagte er bei einem seiner jüngsten TV-Auftritte über Le Pen. Giorgia Grimaldi
Große Aufregung: Die Grünen-Jungpolitikerin Sarah-Lee Heinrich (20) zieht mit den Internet-Posts ihres pubertierenden Ichs Aufmerksamkeit auf sich. Wie albern.
Denn ausschließlich der Gnade der frühen Geburt ist es zu verdanken, dass es von vielen etablierten Politikern keine wirklichen Social-Media-Dummheiten aus Jugendtagen zu bestaunen gibt. Was wir dort wohl sehen würden?
Eine Kostprobe ist der Überrest, wie Historiker dies nennen würden, der aus den frühen Tagen von Friedrich Merz, dem selbst ernannten Mofa-Rocker und Hobby-Klarinettisten aus dem Sauerland überliefert ist. Oder die Jugendtage des Jungunternehmers Christian Lindner. Selbst aus der Kindheit Ursula von der Leyens gibt es Social Media-Content der besonderen Art. Alles harmlos, eher mit Unterhaltungs- als Diskussionswert.
Und war nicht Angela Merkel einst in der FDJ? Was hätte sie wohl getwittert? Was hätte Olaf Scholz zu Stamokap-Juso-Zeiten ins Internet geschrieben? Und welchen Quatsch hätte wohl der junge Winfried Kretschmann in die Welt gepustet? Das Alter schützt vielleicht nicht vor Torheit – in jedem Fall aber davor, dass die Spuren jugendlicher Gedankenlosigkeit leicht aufzufinden sind. Für junge Menschen gilt heute das, was die EU-Kommission schon 2010 riet: Think before you post – frei übersetzt: Denk vorher, du Pfosten. Falk Steiner