für Robert Habeck bedeutet der Abgang von Patrick Graichen einen herben Verlust – der am Mittwoch geschasste Staatssekretär formulierte die Energiepolitik des grünen Wirtschaftsministers entscheidend mit.
Allerdings beschränkte sich Graichen weitgehend auf die nationale Politik. Die EU-Themen koordiniert Habecks weiterer Staatssekretär Sven Giegold. Der frühere Europaabgeordnete hält auch die Kontakte zu anderen Mitgliedstaaten. Wo es Schnittmengen zwischen Bundes- und EU-Politik gab, bei der Wasserstoffstrategie etwa, funktionierte die Abstimmung zwischen den beiden dem Vernehmen nach recht gut.
Direkte Auswirkungen auf die Positionierung im Rat hat die Affäre um Graichen also nicht. Wohl aber hinterlässt sie den Grünen-Minister Habeck geschwächt, und das zu einem Zeitpunkt, wo der Widerstand gegen den Green Deal wächst. Die Grünen im EU-Parlament sehen das Ausscheiden Graichens, der als Kämpfer für die Sache in der Energiewende galt, daher als herben Verlust. Er sei eine “tragende Säule für progressive Energiepolitik” gewesen, kommentierte beispielsweise Michael Bloss.
Die Nachfolge soll zwar schnell geklärt werden, doch es ist fraglich, wie schnell sich diese Person in die oftmals komplizierten Verzahnungen der nationalen und europäischen Energiepolitik eingearbeitet hat. Im BMWK dürfte man daher mehr denn je die parlamentarische Sommerpause herbeisehnen.
Vor einem Jahr auf Schloss Elmau ging es beim G7-Treffen um Gold, dieses Wochenende im japanischen Hiroshima wird ein Handelsverbot mit russischen Diamanten diskutiert. Innerhalb der EU hat Belgien mit seinem Handelsplatz Antwerpen ein Embargo bislang blockiert und auf eine Lösung auf G7-Ebene gedrängt. Man sei dabei, hier einen Weg zu finden, sagte ein EU-Diplomat. Der Schlüssel sei ein System zur “Traceability” von Rohdiamanten. Ohne Rückführbarkeit könnten russische Diamanten über andere Handelsplätze, insbesondere in Indien in den Verkauf kommen.
Diamanten seien eine wichtige Einnahmequelle für Russland. Um diese zu kappen, müsse die ganze Handelskette im Auge behalten und bessere Technologien entwickeln werden, sie zu überwachen. Die G7-Staatschefs werden in der Abschlusserklärung voraussichtlich auf die Fortschritte bei den Sanktionen gegen russische Diamanten eingehen.
Die Europäer wollen beim G7-Gipfel auch einen Ukraine-Friedensgipfel diskutieren, der für Mitte Juli in Dänemark geplant ist. Grundlage sollen die zehn Punkte des Friedensplans von Wolodymyr Selenskyj sein. Die Europäer sehen den Gipfel nicht zuletzt als Antwort auf umstrittene chinesische Initiativen für eine Friedenslösung. Allerdings gilt es als fraglich, ob ein Friedensgipfel in der aktuellen Lage des Konflikts nicht zu früh käme.
China wird ebenfalls eine große Rolle spielen in Hiroshima. Japans Ministerpräsident und G7-Chef Fumio Kishida treiben gleich mehrere große Sorgen in der Nachbarschaft um: Chinas militärische Ambitionen und der immer wiederkehrende Versuch des Landes, seine Ziele mit wirtschaftlichem Zwang durchzusetzen. Seit Russlands Angriff im Februar 2022 warnt Kishida, dass “die Ukraine heute das ist, was Ostasien morgen sein könnte”. Die Lage rund um Japan verschärfe sich immer mehr. China unternehme Versuche, den Status quo einseitig mit Gewalt zu ändern. Was Kishida damit meint, sind vor allem Chinas Ansprüche auf Taiwan und das Südchinesische Meer.
Japan unterstützt die westlichen Sanktionen gegen Russland. Im Gegenzug müsse sich Japan bei den Risiken mit China aber auch auf Verbündete und gleichgesinnte Länder verlassen können, forderte Kishida zuletzt in Washington. Doch gerade hierzu gab es im Westen zuletzt unterschiedliche Auffassungen.
Während US-Präsident Joe Biden die jahrzehntealte amerikanische Mehrdeutigkeit beendete und Taiwan im Konfliktfall Amerikas militärische Unterstützung zusicherte, überraschte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei seinem Besuch in Peking vergangenen Monat mit dem Hinweis: Europa dürfe sich nicht “in Krisen verwickeln lassen, die nicht unsere sind”.
Entsprechend versuchte die Präsidentin der EU-Kommission vor dem G7-Gipfel für Klarheit zu sorgen. “Wir werden unser unerschütterliches Engagement für Frieden und Stabilität in der Taiwanstraße bekräftigen”, kündigte Ursula von der Leyen zu Wochenbeginn an. Japan wird auf dem Gipfel auf eine eindeutige Erklärung hinarbeiten.
Ebenfalls nicht ganz einig ist man beim zweiten China-Thema auf dem G7-Gipfel – dem wirtschaftlichen Druck Chinas auf andere Länder. “Wir haben Versuche wirtschaftlichen Zwangs erlebt – zum Beispiel von China gegenüber Litauen. Wir haben ähnliche Praktiken gegenüber Japan und Australien gesehen”, sagte von der Leyen. Auch hier müsse man die “Resilienz”, also die ökonomische Widerstandskraft, gegenüber China erhöhen. Das neue Zauberwort heißt: De-Risking.
Die internationale Klimapolitik spielt dagegen nur eine untergeordnete Rolle in Hiroshima. Wenig überraschend, denn Gastgeber Japan investiert weiterhin große Summen in fossile Infrastruktur und hat daher wenig Interesse an ambitionierter Klimapolitik. Europa übt bislang ebenfalls keinen Druck aus, das Thema höher auf die Agenda zu setzen.
Im Gegenteil: Japan erhalte Unterstützung von Bundeskanzler Olaf Scholz, der auch weiterhin Investitionen in die Gasförderung ermöglichen will, kritisiert Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch. Die kritische Phase der Gasknappheit sei vorbei, Deutschland sei gut für den Winter gerüstet und es gebe keine Notwendigkeit für umfangreiche Investitionen in Gas, so Bals. Stattdessen müsse er sich innerhalb der G7 für einen Kohleausstieg bis 2030 und einen vollständigen Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2035 einsetzen.
Zudem fordert Bals, dass die G7-Staats- und Regierungschefs fossile Subventionen auf ein Mindestmaß beschränken, wie es die Klima- und Energieminister vor wenigen Wochen beim Ministertreffen in Sapporo bereits beschlossen haben. In der Abschlusserklärung wurden Investitionen in den Gassektor gebilligt, sofern sie durch die derzeitige Energiekrise verursachte Marktdefizite ausgleichen, keine Lock-in-Effekte verursachen und mit den Klimazielen vereinbar sind. Scholz’ “Gas-Shopping” in Katar, USA und Senegal sei dadurch nicht gerechtfertigt, sagt Bals.
Ein Enddatum für die Verstromung von Kohle ist ebenfalls nicht zu erwarten, da schon die Energieminister Mitte April an diesem Vorhaben scheiterten. Japan bremst hier abermals, da das Land nach wie vor selbst auf Kohlestrom und den Export von Kohlekraftwerken setzt.
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI)
Themen: Aussprache mit Frans Timmermans (Vizepräsident der Kommission) über ein nachhaltiges Agrar- und Lebensmittelsystem und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Entwurf einer Stellungnahme zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (Schutz des Grundwassers vor Verschmutzung und Umweltqualitätsnormen). Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE)
Themen: Öffentliche Anhörung zu legaler Migration (das Paket für die Anwerbung qualifizierter Fachkräfte aus Drittländern), Erläuterung des neuen Vorschlags für die Richtlinie zur Korruptionsbekämpfung durch die Kommission, Aussprache mit der irischen Datenschutzbeauftragten über TikTok und seine Konformität mit den Rechtsvorschriften der EU. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Rat der EU: Wettbewerbsfähigkeit
Themen: Orientierungsaussprache zum Gesetz zu kritischen Rohstoffen, Aussprache zur Verordnung zur Schaffung eines Rahmens für die Festlegung von Ökodesign-Anforderungen für nachhaltige Produkte, Vorstellung der Netto-Null-Industrie-Verordnung durch die Kommission. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Menschenrechte (DROI)
Themen: Aussprache über die Lage von Kindern im Gazastreifen, Aussprache über die Halbzeitüberprüfung des EU-Aktionsplans für Menschenrechte und Demokratie 2020-2024, Entwurf einer Stellungnahme über das Verbot von unter Rückgriff auf Zwangsarbeit hergestellten Erzeugnissen auf dem Unionsmarkt. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung (SEDE)
Themen: Aussprache über die Unterstützung der EU bei der Bereitstellung letaler Ausrüstung für die Ukraine, Aussprache über die Ergebnisse der fünften Konferenz zur Überprüfung des Chemiewaffenübereinkommens, Erläuterung des Sonderberichts des Europäischen Rechnungshofs über vorbereitende Maßnahmen im Bereich Verteidigungsforschung. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO)
Themen: Entwurf einer Stellungnahme zum Europäisches Medienfreiheitsgesetz, Aussprache zum Rechtsakt über eine klimaneutrale Wirtschaft, Entwurf einer Stellungnahme zur Festlegung von Vorschriften zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE)
Themen: Öffentliche Anhörung zu kritischen Rohstoffen, Schaffung eines Rahmens für Maßnahmen zur Stärkung des europäischen Halbleiter-Ökosystems (Chip-Gesetz), öffentliche Anhörung zum Rechtsakt über eine klimaneutrale Wirtschaft. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Haushalt (BUDG)
Themen: Workshop zu EU-Anleihekosten, Berichtsentwurf zur Inanspruchnahme des Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung zugunsten entlassener Arbeitnehmer, Entwurf einer Stellungnahme zur Umsetzung des Instruments für Nachbarschaft (Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit). Vorläufige Agenda
22.05.2023
Gipfeltreffen EU – Republik Korea
Themen: Bilanz über die Fortschritte bei der Vertiefung einer weitreichenden strategischen Partnerschaft, Erörterung zu den Themen Frieden und Stabilität, Wirtschaft und Handel, nachhaltige Entwicklung. INFOS
22.05.2023 – 09:00 Uhr
Rat der EU: Auswärtige Angelegenheiten
Themen: Gedankenaustausch zur Aggression Russlands gegen die Ukraine, Gedankenaustausch zum Westbalkan, Gedankenaustausch zum Horn von Afrika. Vorläufige Tagesordnung
22.05.2023 – 16:45-18:15 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI)
Themen: Aussprache mit Frans Timmermans im Rahmen des strukturierten Dialogs. Vorläufige Tagesordnung
23.05.2023 – 09:30-11:45 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Entwicklung (DEVE)
Themen: Stellungnahme zum Jahresbericht 2022 über die Kontrolle der Finanztätigkeit der Europäischen Investitionsbank, Aussprache zur Stärkung der parlamentarischen Beziehungen zwischen Parlamentsmitgliedern Afrikas und Europas, Aussprache zum Übergang des Bedarfs an humanitärer Hilfe zu einem nachhaltigen Wiederaufbau der Ukraine. Vorläufige Tagesordnung
23.05.2023 – 11:00 Uhr
Rat der EU: Verteidigung
Themen: Gedankenaustausch zur EU-Unterstützung der Ukraine. Vorläufige Tagesordnung
23.05.2023 – 15:00-16:30 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Steuerfragen (FISC)
Themen: Öffentliche Anhörung zu dem Thema “Rolle der Steuerpolitik bei der Kontrolle der Inflation und der Förderung des nachhaltigen Wachstums vor dem Hintergrund des Wirtschaftsaufschwungs”. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten (AFET)
Themen: Gedankenaustausch mit dem politischen Direktor des Europäischen Auswärtigen Dienstes über die neuen Entwicklungen in der Golf- und Nahostregion, Berichtsentwurf über die Beziehungen zu Belarus, Vorschlag für eine Verordnung zur Schaffung eines Rahmens zur Gewährleistung einer sicheren und nachhaltigen Versorgung mit kritischen Rohstoffen und zur Änderung der entsprechenden Verordnungen. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Internationalen Handel (INTA)
Themen: Entwurf einer Stellungnahme über die Beziehungen zwischen der EU und der Schweiz, Präsentation der Studie “Globale Wertschöpfungsketten: Mögliche Synergien zwischen Außenhandelspolitik und internen Wirtschaftsinitiativen zur Bewältigung der strategischen Abhängigkeiten der EU”, Gedankenaustausch über die jüngste Entwicklungen in den Handelsbeziehungen zwischen der EU und der Ukraine. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Haushaltskontrolle (CONT)
Themen: Öffentliche Anhörung über die Anwendung der Regeln für Interessenkonflikte bei der Verwaltung von EU-Mitteln in den Mitgliedsstaaten, Spezialbericht über Interessenkonflikte bei den EU-Kohäsions- und Agrarausgaben, Gedankenaustausch mit den parlamentarischen Ausschüssen für Haushalt und Korruptionsbekämpfung des ukrainischen Parlaments. Vorläufige Agenda
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI)
Themen: Änderungsanträge zum Vorschlag für eine Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und zur Änderung der Verordnung, Berichtsentwurf zur Änderung der Richtlinie über Industrieemissionen (integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung) und der Richtlinie über Abfalldeponien, Berichtsentwurf über die Schaffung eines Unionsrahmens für die Zertifizierung von CO₂-Entnahmen. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Tourismus (TRAN)
Themen: Berichtsentwurf zum Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe, Berichtsentwurf zu gleichen Wettbewerbsbedingungen für einen nachhaltigen Luftverkehr, Vorschlag für die Änderung einer Verordnung im Hinblick auf die Verschärfung der CO₂-Emissionsnormen für neue schwere Nutzfahrzeuge und die Einbeziehung von Meldepflichten. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung (CULT)
Themen: Hochrangige Aussprache mit Vertretern der Kommission über die Jahresarbeitsprogramme 2023 (Erasmus+, das Europäische Solidaritätskorps, das Programm Kreatives Europa), hochrangige Aussprache über sexuelle Belästigung und andere Formen von Belästigung in der Kultur- und Kreativbranche, Berichtsentwurf zum System der Europäischen Schulen: Sachstand, Herausforderungen und Perspektiven. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Konstitutionelle Fragen (AFCO)
Themen: Berichtsentwurf zur Umsetzung von Passerelle-Klauseln in den EU-Verträgen, Vorstellung der Studie zum Thema “Beteiligung junger Menschen an demokratischen Prozessen in Europa – Wie lässt sich die Beteiligung junger Menschen verbessern und erleichtern?”, Berichtsentwurf zur Zusammensetzung des Europäischen Parlaments. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Petitionen (PETI)
Themen: Petition zur Rückführung von Kindern und ihren Müttern aus Syrien, öffentliche Anhörung zum Stand der Umsetzung der Habitat-Richtlinie, Petition zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit in Europa. Vorläufige Tagesordnung
24.05.2023
Wöchentliche Kommissionssitzung
Themen: Frühjahrspaket des Europäischen Semesters, Investitionspaket zur Verbesserung des Rahmens für Kleininvestitionen, Strategie für Einzelhandelsinvestitionen. Vorläufige Tagesordnung
24.05.2023 – 09:00-18:30 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Fischerei (PECH)
Themen: Entwurf einer Stellungnahme zur Wiederherstellung der Natur, Berichtsentwurf zur Festlegung von Bewirtschaftungs-, Erhaltungs- und Kontrollmaßnahmen für das Übereinkommen über die Fischerei im südlichen Indischen Ozean (SIOFA), Berichtsentwurf zum aktuellen Stand der Umsetzung der gemeinsamen Fischereipolitik und die Zukunftsaussichten. Vorläufige Tagesordnung
24.05.2023 – 09:00-11:00 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL)
Themen: Vorschlag für eine Richtlinie zum Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdung durch Asbest am Arbeitsplatz, Berichtsentwurf über die Förderung und Gestaltung der Berufsbildung als Instrument für den Erfolg der Arbeitnehmer und als Baustein für die EU-Wirtschaft in der Industrie 4.0. Vorläufige Tagesordnung
24.05.2023 – 09:30-17:30 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Rechte der Frauen und Gleichstellung der Geschlechter (FEMM)
Themen: Vorschlag für eine Richtlinie zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz seiner Opfer, Anhörung zu geschlechtsspezifischen Aspekten in den Bereichen Verteidigung, Frieden und Sicherheit, Entwurf einer Stellungnahme zur Festlegung von Vorschriften zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Vorläufige Tagesordnung
25.05.2023
EuGH-Urteil zur Relevanz der Rückkehr in das Heimatland zwischen zwei Asylanträgen
Themen: Ein libanesischer Staatsangehöriger ist mit seiner Frau und Tochter dreimal nach Deutschland eingereist und hat einen Asylantrag gestellt. Die zuständige Behörde lehnte die Anträge in jedem der Fälle als unzulässig ab. Die drei erhoben daraufhin Klage vor dem Verwaltungsgericht Minden. Die beklagte Bundesrepublik ist der Ansicht, letztere Asylanträge seien als Folgeanträge einzustufen, die mangels neuer Umstände als unzulässig abzulehnen seien. Ein Folgeantrag liege unabhängig davon vor, ob der Antragssteller zwischenzeitlich in sein Herkunftsland zurückgekehrt sei. Das Verwaltungsgericht hat dem EuGH vier Fragen vorgelegt, insbesondere zu den rechtlichen Auswirkungen der (freiwilligen) Rückkehr eines Asylbewerbers in sein Heimatland. Vorabentscheidungsersuchen
25.05.2023 – 09:00-18:30 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Regionale Entwicklung (REGI)
Themen: Entwurf einer Stellungnahme zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Aussprache mit der für die Kohäsionspolitik zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank, Aussprache mit der Europäischen Generalstaatsanwältin über Betrug im Zusammenhang mit den ESI-Fonds und über die Zusammenarbeit mit den EU-Organen. Vorläufige Tagesordnung
25.05.2023 – 09:00-12:00 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Währung (ECON)
Themen: Berichtsentwurf zur Änderung diverser Verordnungen im Hinblick auf Sofortüberweisungen in Euro, Berichtsentwurf zur Änderung einer Richtlinie über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden im Bereich der Besteuerung, Entwurf einer Empfehlung für eine Verordnung über europäische grüne Anleihen. Vorläufige Agenda
25.05.2023 – 09:30 Uhr
Rat der EU: Handel
Themen: Sachstand zu den Handelsbeziehungen zu China und den Vereinigten Staaten, Informationen der Kommission zur Vorbereitung der Ministerkonferenz (MC13) zur Welthandelsorganisation.
Vorläufige Tagesordnung
25.05.2023 – 11:00-12:30 Uhr
Gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten (AFET) und des Ausschusses für Internationalen Handel (INTA)
Themen: Öffentliche Anhörung zum Bericht über die Umsetzung des Handels- und Kooperationsabkommens zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich. Vorläufige Tagesordnung
25.05.2023 – 15:00-17:30 Uhr
Sitzung des Sonderausschusses zu Einflussnahme aus dem Ausland und Desinformation und für mehr Integrität im EP (ING2)
Themen: Anhörung zum Thema Wahlmanipulationsversuche. Vorläufige Tagesordnung
Die deutschen Autobauer drängen auf Nachbesserungen am gemeinsamen Handels- und Kooperationsabkommen (TCA) zwischen der Europäischen Union und Großbritannien. Andernfalls drohten “sowohl bei der Ausfuhr von E-Autos in das Vereinigte Königreich als auch beim Export aus dem Vereinigten Königreich heraus Zollzahlungen”, sagte eine Sprecherin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Das sei nicht nur ein erheblicher Wettbewerbsnachteil für die europäische Automobilindustrie gegenüber ihren asiatischen Wettbewerbern auf dem so wichtigen britischen Markt. Es stelle “auch eine Gefahr für den Hochlauf der E-Mobilität” dar, und zwar sowohl in Großbritannien als auch in der EU.
Gemäß dem Handelsabkommen, das beim Austritt Großbritanniens aus der Union vereinbart wurde, müssen ab kommendem Jahr 45 Prozent des Wertes eines Elektrofahrzeugs aus Großbritannien oder der EU kommen, um Zölle zu vermeiden. Diese Ursprungsregeln sollten rasch an die realen Gegebenheiten und die Entwicklungen beim Aufbau der europäischen Batteriefertigungskapazitäten angepasst werden. “Daher müssen die geltenden Ursprungsregeln in einem ersten Schritt bis Ende 2026 verlängert werden“, sagte die VDA-Sprecherin. Allerdings sei bereits absehbar, dass insbesondere die notwendige Lokalisierung von aktivem Kathodenmaterial innerhalb der EU und des Vereinigten Königreichs bis Ende 2023 nicht abgeschlossen sein dürfte.
Die gesamte EU-Lieferkette werde negativ betroffen sein, sollten die Ursprungsregeln 2024 unverändert in Kraft treten. “Ein solches Negativ-Szenario für die europäische Wettbewerbsfähigkeit muss vermieden werden, da die EU sonst auch als Standort für die Batteriezellproduktion ins Hintertreffen geraten würde”, erklärte die VDA-Sprecherin. “So wird die Transformation ausgebremst.”
Zuvor hat bereits der Autobauer Stellantis bei der britischen Regierung Alarm geschlagen: Sollte das Handelsabkommen nicht sofort neu verhandelt werden, drohe die Schließung von Fabriken und der Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen, erklärte der Eigentümer der Automarken Opel, Vauxhall, Peugeot, Citroën und Fiat vor einem Ausschuss des Unterhauses. Stellantis forderte die Regierung auf, sich mit der EU darauf zu einigen, die aktuellen Regeln für die Beschaffung von Auto-Teilen um drei Jahre bis 2027 zu verlängern. rtr
Der Ukrainekrieg, die sich wandelnde Weltordnung, nach überregionaler Macht strebende Staaten wie der Iran sowie weitere globale Herausforderungen machen deutlich, dass Europa strategische Partner und politische Verbündete braucht. Dabei blickt die europäische Politik aus guten Gründen nach Israel.
Die kleine Nation im östlichen Mittelmeer feiert in diesen Tagen das 75. Jubiläum ihrer Staatsgründung. Das “Land der Verheißung” hat über die Zeit eine außergewöhnliche Entwicklung durchlebt. Vom ersten Tag an sah sich der jüdische Staat permanenten Angriffen von außen sowie Herausforderungen von innen ausgesetzt. Über 75 Jahre formte sich so eine wehrhafte und starke Demokratie, die heute von manchen gar als – sicherlich geografisch kleinste – Weltmacht bezeichnet wird.
Befragt man die europäische Politik nach ihrer Sicht auf Israel, zeigt sich mittlerweile ein ausgeprägtes Interesse an einer engen Zusammenarbeit. Während ein Viertel der europäischen Parlamentarier der Meinung ist, dass sich die bilateralen Beziehungen ihrer Staaten mit Israel in den vergangenen fünf Jahren bereits verbessert haben, sprechen sich 77 Prozent für einen weiteren Ausbau der Kooperationen aus. Im Fokus stehen dabei Wissenschaft und Wirtschaft sowie Sicherheit und Verteidigung.
Die aufgezeigten Perspektiven wurden im Rahmen des Israel Survey des European Leadership Network (ELNET) erhoben, der Parlamentarier in ganz Europa zu den Beziehungen ihrer Länder zu Israel sowie zur Nahostpolitik des eigenen Staates befragt. 381 Abgeordnete aus 17 europäischen Parlamenten beteiligten sich zwischen Februar und März 2023 an der Erhebung.
Für Parlamentarier in Frankreich, Griechenland, Schweden und Großbritannien stehen Sicherheit und Verteidigung sogar an erster Stelle. Und auch in Deutschland ist das Themenfeld längst in der öffentlichen Debatte angekommen und gehört für die Bevölkerung zu den zentralen Themen der bilateralen Beziehungen.
Während bislang vor allem deutsche U-Boote und Korvetten einen Beitrag für die Sicherheit Israels leisteten, sind es nun auch israelische Drohnen sowie das dort entwickelte Raketenabwehrsystem Arrow 3, welche unsere Verteidigungskapazitäten verstärken und Europa zukünftig schützen sollen.
Die zunehmende Bedeutung von Sicherheitsinteressen ist wohl auch durch den Einsatz iranischer Drohnen im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine geprägt. Der Iran wird mit seinem Streben nach nuklearen Waffen zunehmend nicht mehr nur als eine Bedrohung für den Nahen Osten wahrgenommen. Während sich zwei Drittel der europäischen Parlamentarier für ein stärkeres Engagement in der Region aussprechen, plädieren 70 Prozent für eine engere Abstimmung mit Israel, wenn es um den Iran geht.
Eine strategische Antwort auf die geopolitischen Veränderungen sind die Abraham-Abkommen. Die Verträge zwischen dem jüdischen und mehreren arabischen Staaten haben seit Herbst 2020 dazu beigetragen, die Beziehungen in der Region zu stärken und für eine Stabilisierung zu sorgen. Die EU hat diese Abkommen nach anfänglicher Zurückhaltung mittlerweile begrüßt. Brüssel betont dabei, dass sie eine wichtige Rolle für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten spielen können. Konsequenterweise steht die Verteidigungspolitik auch aus Sicht europäischer Parlamentarier im Kontext der Abraham-Abkommen an erster Stelle.
Während wir in diesen Tagen das besondere Jubiläum der Gründung des jüdischen Staates begehen, erinnern wir uns an die mutigen Pioniere, die das Fundament ihrer Nation gelegt haben. Ihre Vorstellungen haben bis heute Bestand, vereinen Europa und Israel auf Grundlage demokratischer Werte und gemeinsamer Interessen. Die aufgezeigten Positionen der europäischen Parlamentarier verdeutlichen dies und sind gleichzeitig ein Aufruf zum Handeln für die europäische Politik.
Carsten Ovens ist Executive Director des European Leadership Network (ELNET) in Deutschland. ELNET engagiert sich als Denkfabrik und Netzwerk im Kontext der europäisch-israelischen Beziehungen. 2007 gegründet, arbeitet die Organisation unabhängig und parteiübergreifend, und hat heute Büros in Berlin, Brüssel, London, Paris, Tel Aviv und Warschau. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf Außen- und Sicherheitspolitik, Innovation und Engagement gegen Antisemitismus.
Die Kommission will eine EU-weite Zollbehörde bis zum Jahr 2028 etablieren. Diese soll die 27 eigenständigen Systeme der Mitgliedsstaaten schrittweise durch ein zentralisiertes ersetzen und den Staaten bis zu zwei Milliarden Euro pro Jahr an Betriebskosten ersparen. Ziel ist es unter anderem, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. “Wir bauen keine Zoll-Frontex”, betonte Wirtschafts- und Zoll-Kommissar Paolo Gentiloni am Mittwoch in Brüssel.
Außerdem will die Kommission die weitgehende Zollfreiheit auf günstige Waren kippen, kündigte Gentiloni an. Der Vorschlag sieht vor, dass zahlreiche Waren unter 150 Euro zollpflichtig werden. “Für die Verbraucher kann es zu einem sehr geringen Preisanstieg bei Waren von geringem Wert kommen”, teilte eine Sprecherin mit. Bislang muss kein Zoll gezahlt werden, wenn der Warenwert unter 150 Euro liegt. Ausnahmen von der aktuellen Zollfreiheit gibt es laut Kommission nur wenige, etwa für Tabak oder Parfüm. Gentiloni betonte, dass ein Großteil der Einfuhren in die EU derzeit unter der 150-Euro-Grenze liege. Die geplanten neuen Zölle wären für diese Pakete sehr gering, sagte der Kommissar.
Durch den Wegfall der Zollbefreiung für diese Waren könnten der EU etwa eine Milliarde Euro im Jahr mehr zur Verfügung stehen, betonte Gentiloni. Der Online-Handel habe in den vergangenen Jahren zu einer exponentiellen Anzahl von Lieferungen kleiner Warenpakete mit geringem Wert in die EU geführt. Schätzungen zufolge werden 65 Prozent der Pakete, die in die EU geschickt werden, in ihrer Zollanmeldung absichtlich unterbewertet, um von dieser Befreiung zu profitieren. Darüber hinaus ermutigt die derzeitige Befreiung die Verkäufer, größere Sendungen in kleinere Pakete aufzuteilen, wenn sie in die EU versandt werden, was wiederum zu mehr Verpackungsmüll und einem höheren CO₂-Ausstoß führe.
Der finanzpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Markus Herbrand, kritisierte den Wegfall der 150-Euro-Grenze: Es drohe ein massiver Mehraufwand sowohl für den Zoll als auch die Marktteilnehmer, sagte er. Der europäische Verbraucherverband Beuc begrüßte die geplante EU-Zollbehörde. Die Bündelung der Kompetenzen sei ein Schritt zum Schutz der Verbraucher auf den globalen Märkten, hieß es in einer Mitteilung. Die niederländische Staatssekretärin für Zoll, Aukje de Vries, sagte: “Für Bürger ist es wichtig, dass die Außengrenze der Union sicherer wird.“ Durch die Niederlande kämen etwa ein Drittel aller Importe in die EU, führte sie aus. dpa
22.05.-24.05.2023, Turin (Italien)
Euroheat & Power, Conference Euroheat & Power Congress 2023
The congress will explore market prospects for sustainable and efficient District Heating and Cooling and how this can contribute to solving the global energy and climate crisis. INFOS & ANMELDUNG
22.05.-23.05.2023, Hamburg
ALJ Group, Conference 5th Global LNG Forum
This event covers the most critical topics and updates of the LNG industry and gathers industry experts and practitioners to share challenges and market insights and discuss technical solutions. INFOS & ANMELDUNG
22.05.2023 – 10:00-11:00 Uhr, online
EMI, Discussion Talking Europe with Marc Lemaître, Director General of DG Research and Innovation
This discussion organised by European Movement International (EMI) and the European Commission will focus on the recent work and future activities carried out by the Directorate General for Research and Innovation, including the Digital Education Action Plan, the New European Bauhaus (NEB), and the EU Green Deal. INFOS & ANMELDUNG
23.05.-25.05.2023, Berlin/online
Euroforum, Konferenz 24. Datenschutzkongress 2023
Auf dem Kongress diskutieren diverse Referentinnen und Referenten, darunter Datenschutzbeauftragte von Bund und Ländern, über den aktuellen Stand des Datenschutzes in Deutschland und Europa sowie eine Europäische Datenstrategie. INFOS & ANMELDUNG
23.05.-25.05.2023, Essen
con energy, Messe E-world energy & water 2023
Die Messe bietet eine Informationsplattform und einen Branchentreffpunkt für die europäische Energiewirtschaft mit Impulsvorträgen und Diskussionen zu einer großen Bandbreite an Energiethemen. INFOS & ANMELDUNG
23.05.-25.05.2023, Oslo (Norwegen)
IAF, Conference Global Space Conference on Climate Change
The International Astronautical Federation (IAF) brings together representatives of the major space agencies, industries, governments, policy makers, academia and NGOs to present and discuss future opportunities provided by space activities to contribute to the global climate change mitigation efforts. INFOS & ANMELDUNG
23.05.-24.05.2023, online
EC, Conference Clear writing for Europe 2023
This event hosted by the European Commission (EC) will explore the theme of ‘Supporting European democracy and transparency through clear language’ through talks and workshops with plain language practitioners. INFOS
23.05.2023 – 10:00-14:30 Uhr, online
BDE, Seminar Verpackungsgesetz 2023
Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) stellt die neuen Inhalte im Rahmen der Novelle des Verpackungsgesetzes sowie deren zu erwartende Auswirkungen auf die betriebliche Praxis der Entsorger und Systembetreiber vor. INFOS & ANMELDUNG
23.05.2023 – 18:00-20:40 Uhr, Brüssel (Belgien)
EDPS, Panel Discussion 5y Anniversary of the GDPR
The European Data Protection Supervisor (EDPS) is hosting a panel discussion with high-level representatives of the EU institutions to mark the anniversary of the General Data Protection Regulation (GDPR).
INFOS
23.05.2023 – 19:30 Uhr, online
Europe Calling, Podiumsdiskussion Green Deal Done! Reicht es für 1,5°C?
Klimaaktivistin Luisa Neubauer, Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, MdB Ricarda Lang und MdEP Michael Bloss diskutieren über die Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven des europäischen Green Deal. ANMELDUNG
Dass Bundeskanzler Olaf Scholz kürzlich schon zum zweiten Mal afrikanische Länder besucht hat, ist zu begrüßen, auch wenn seine Reise eher politisch-symbolische als konkret wirtschaftliche Bedeutung hatte. Beim Treffen des Kanzlers mit Premierminister Abiy Ahmed in Äthiopien ging es, neben der Förderung von deutschen Investitionen, auch um Fragen der politischen Stabilisierung am Horn von Afrika. Und natürlich betonte der Kanzler die Wichtigkeit friedlicher Konfliktlösungen.
Allerdings dürfte allen Beteiligten klar gewesen sein, dass Deutschland keinerlei nachhaltigen Einfluss auf die Lösung der Machtkämpfe in Äthiopien, im Sudan, im Südsudan oder Somalia hat. In Äthiopien ist der Machtkampf zwischen der aufständischen Tigray-Provinz und der äthiopischen Zentralregierung zwar nach zweijährigem Bürgerkrieg mit unermesslichen Opfern und Schäden auf beiden Seiten erst einmal beigelegt. Aber die Lage ist nicht wirklich befriedet. Jetzt wird erwartet, dass die Rebellen in die nationale Armee “integriert” werden sollten – ein Unding: Seit Generationen bekämpfen sich immer wieder Amharen, Tigrayer, Oromo und Eritreer, ohne bislang dauerhafte Friedenslösungen jenseits imperialer Gewalt gefunden zu haben.
Nur eine konsequent dezentrale föderale Macht- und Verwaltungsstruktur für den Vielvölkerstaat Äthiopien könnte ein geregeltes friedliches Neben- und Miteinander entstehen lassen, unter Vermittlung der Afrikanischen Union und externer Mächte aus der Region. Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed, ein Oromo, strebt allerdings – so scheint es – eine Rückkehr zu einer eher zentralen Staatsordnung in der Tradition einer Vision vom amharischen Imperium an. Dass auch hier Europäer eher Zaungäste als Friedensvermittler sind, gehört zu ihren neuen Ohnmachtserfahrungen.
Wir erleben hautnah: Bei der Partnerwahl haben afrikanische Regierungen heute Optionen wie nie zuvor. Deshalb ist es klug, das ins Spiel zu bringen, was europäische Industriestaaten oft besser können als andere: Beiderseits nützliche Energie- und Industrieprojekte auf hohem technologischen Niveau zu verhandeln, durch die wirtschaftlich dynamische Länder wie Kenia unterstützt werden, aus ihrer kolonialherrschaftlich bedingten Rolle als Rohstofflieferanten herauszuwachsen.
Kenia ist heute hoch verschuldet, kämpft gegen eine hohe Inflation, und die junge Demokratie braucht wirtschaftliche Erfolge, um sich gegenüber seiner erwartungsvollen Jugend legitimieren zu können. Es scheint, dass Bundeskanzler Scholz bei Präsident William Ruto in Nairobi mit seinen Gesprächen über künftige Lieferungen von grüner Energie aus Kenia nach Deutschland gepunktet hat.
Rainer Tetzlaff ist Afrikaexperte und Professor i.R. an der Universität Hamburg. Dort forschte er unter anderem zum Einfluss multilateraler Institutionen auf die afrikanischen Gesellschaften.
für Robert Habeck bedeutet der Abgang von Patrick Graichen einen herben Verlust – der am Mittwoch geschasste Staatssekretär formulierte die Energiepolitik des grünen Wirtschaftsministers entscheidend mit.
Allerdings beschränkte sich Graichen weitgehend auf die nationale Politik. Die EU-Themen koordiniert Habecks weiterer Staatssekretär Sven Giegold. Der frühere Europaabgeordnete hält auch die Kontakte zu anderen Mitgliedstaaten. Wo es Schnittmengen zwischen Bundes- und EU-Politik gab, bei der Wasserstoffstrategie etwa, funktionierte die Abstimmung zwischen den beiden dem Vernehmen nach recht gut.
Direkte Auswirkungen auf die Positionierung im Rat hat die Affäre um Graichen also nicht. Wohl aber hinterlässt sie den Grünen-Minister Habeck geschwächt, und das zu einem Zeitpunkt, wo der Widerstand gegen den Green Deal wächst. Die Grünen im EU-Parlament sehen das Ausscheiden Graichens, der als Kämpfer für die Sache in der Energiewende galt, daher als herben Verlust. Er sei eine “tragende Säule für progressive Energiepolitik” gewesen, kommentierte beispielsweise Michael Bloss.
Die Nachfolge soll zwar schnell geklärt werden, doch es ist fraglich, wie schnell sich diese Person in die oftmals komplizierten Verzahnungen der nationalen und europäischen Energiepolitik eingearbeitet hat. Im BMWK dürfte man daher mehr denn je die parlamentarische Sommerpause herbeisehnen.
Vor einem Jahr auf Schloss Elmau ging es beim G7-Treffen um Gold, dieses Wochenende im japanischen Hiroshima wird ein Handelsverbot mit russischen Diamanten diskutiert. Innerhalb der EU hat Belgien mit seinem Handelsplatz Antwerpen ein Embargo bislang blockiert und auf eine Lösung auf G7-Ebene gedrängt. Man sei dabei, hier einen Weg zu finden, sagte ein EU-Diplomat. Der Schlüssel sei ein System zur “Traceability” von Rohdiamanten. Ohne Rückführbarkeit könnten russische Diamanten über andere Handelsplätze, insbesondere in Indien in den Verkauf kommen.
Diamanten seien eine wichtige Einnahmequelle für Russland. Um diese zu kappen, müsse die ganze Handelskette im Auge behalten und bessere Technologien entwickeln werden, sie zu überwachen. Die G7-Staatschefs werden in der Abschlusserklärung voraussichtlich auf die Fortschritte bei den Sanktionen gegen russische Diamanten eingehen.
Die Europäer wollen beim G7-Gipfel auch einen Ukraine-Friedensgipfel diskutieren, der für Mitte Juli in Dänemark geplant ist. Grundlage sollen die zehn Punkte des Friedensplans von Wolodymyr Selenskyj sein. Die Europäer sehen den Gipfel nicht zuletzt als Antwort auf umstrittene chinesische Initiativen für eine Friedenslösung. Allerdings gilt es als fraglich, ob ein Friedensgipfel in der aktuellen Lage des Konflikts nicht zu früh käme.
China wird ebenfalls eine große Rolle spielen in Hiroshima. Japans Ministerpräsident und G7-Chef Fumio Kishida treiben gleich mehrere große Sorgen in der Nachbarschaft um: Chinas militärische Ambitionen und der immer wiederkehrende Versuch des Landes, seine Ziele mit wirtschaftlichem Zwang durchzusetzen. Seit Russlands Angriff im Februar 2022 warnt Kishida, dass “die Ukraine heute das ist, was Ostasien morgen sein könnte”. Die Lage rund um Japan verschärfe sich immer mehr. China unternehme Versuche, den Status quo einseitig mit Gewalt zu ändern. Was Kishida damit meint, sind vor allem Chinas Ansprüche auf Taiwan und das Südchinesische Meer.
Japan unterstützt die westlichen Sanktionen gegen Russland. Im Gegenzug müsse sich Japan bei den Risiken mit China aber auch auf Verbündete und gleichgesinnte Länder verlassen können, forderte Kishida zuletzt in Washington. Doch gerade hierzu gab es im Westen zuletzt unterschiedliche Auffassungen.
Während US-Präsident Joe Biden die jahrzehntealte amerikanische Mehrdeutigkeit beendete und Taiwan im Konfliktfall Amerikas militärische Unterstützung zusicherte, überraschte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei seinem Besuch in Peking vergangenen Monat mit dem Hinweis: Europa dürfe sich nicht “in Krisen verwickeln lassen, die nicht unsere sind”.
Entsprechend versuchte die Präsidentin der EU-Kommission vor dem G7-Gipfel für Klarheit zu sorgen. “Wir werden unser unerschütterliches Engagement für Frieden und Stabilität in der Taiwanstraße bekräftigen”, kündigte Ursula von der Leyen zu Wochenbeginn an. Japan wird auf dem Gipfel auf eine eindeutige Erklärung hinarbeiten.
Ebenfalls nicht ganz einig ist man beim zweiten China-Thema auf dem G7-Gipfel – dem wirtschaftlichen Druck Chinas auf andere Länder. “Wir haben Versuche wirtschaftlichen Zwangs erlebt – zum Beispiel von China gegenüber Litauen. Wir haben ähnliche Praktiken gegenüber Japan und Australien gesehen”, sagte von der Leyen. Auch hier müsse man die “Resilienz”, also die ökonomische Widerstandskraft, gegenüber China erhöhen. Das neue Zauberwort heißt: De-Risking.
Die internationale Klimapolitik spielt dagegen nur eine untergeordnete Rolle in Hiroshima. Wenig überraschend, denn Gastgeber Japan investiert weiterhin große Summen in fossile Infrastruktur und hat daher wenig Interesse an ambitionierter Klimapolitik. Europa übt bislang ebenfalls keinen Druck aus, das Thema höher auf die Agenda zu setzen.
Im Gegenteil: Japan erhalte Unterstützung von Bundeskanzler Olaf Scholz, der auch weiterhin Investitionen in die Gasförderung ermöglichen will, kritisiert Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch. Die kritische Phase der Gasknappheit sei vorbei, Deutschland sei gut für den Winter gerüstet und es gebe keine Notwendigkeit für umfangreiche Investitionen in Gas, so Bals. Stattdessen müsse er sich innerhalb der G7 für einen Kohleausstieg bis 2030 und einen vollständigen Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2035 einsetzen.
Zudem fordert Bals, dass die G7-Staats- und Regierungschefs fossile Subventionen auf ein Mindestmaß beschränken, wie es die Klima- und Energieminister vor wenigen Wochen beim Ministertreffen in Sapporo bereits beschlossen haben. In der Abschlusserklärung wurden Investitionen in den Gassektor gebilligt, sofern sie durch die derzeitige Energiekrise verursachte Marktdefizite ausgleichen, keine Lock-in-Effekte verursachen und mit den Klimazielen vereinbar sind. Scholz’ “Gas-Shopping” in Katar, USA und Senegal sei dadurch nicht gerechtfertigt, sagt Bals.
Ein Enddatum für die Verstromung von Kohle ist ebenfalls nicht zu erwarten, da schon die Energieminister Mitte April an diesem Vorhaben scheiterten. Japan bremst hier abermals, da das Land nach wie vor selbst auf Kohlestrom und den Export von Kohlekraftwerken setzt.
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI)
Themen: Aussprache mit Frans Timmermans (Vizepräsident der Kommission) über ein nachhaltiges Agrar- und Lebensmittelsystem und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Entwurf einer Stellungnahme zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (Schutz des Grundwassers vor Verschmutzung und Umweltqualitätsnormen). Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE)
Themen: Öffentliche Anhörung zu legaler Migration (das Paket für die Anwerbung qualifizierter Fachkräfte aus Drittländern), Erläuterung des neuen Vorschlags für die Richtlinie zur Korruptionsbekämpfung durch die Kommission, Aussprache mit der irischen Datenschutzbeauftragten über TikTok und seine Konformität mit den Rechtsvorschriften der EU. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Rat der EU: Wettbewerbsfähigkeit
Themen: Orientierungsaussprache zum Gesetz zu kritischen Rohstoffen, Aussprache zur Verordnung zur Schaffung eines Rahmens für die Festlegung von Ökodesign-Anforderungen für nachhaltige Produkte, Vorstellung der Netto-Null-Industrie-Verordnung durch die Kommission. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Menschenrechte (DROI)
Themen: Aussprache über die Lage von Kindern im Gazastreifen, Aussprache über die Halbzeitüberprüfung des EU-Aktionsplans für Menschenrechte und Demokratie 2020-2024, Entwurf einer Stellungnahme über das Verbot von unter Rückgriff auf Zwangsarbeit hergestellten Erzeugnissen auf dem Unionsmarkt. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung (SEDE)
Themen: Aussprache über die Unterstützung der EU bei der Bereitstellung letaler Ausrüstung für die Ukraine, Aussprache über die Ergebnisse der fünften Konferenz zur Überprüfung des Chemiewaffenübereinkommens, Erläuterung des Sonderberichts des Europäischen Rechnungshofs über vorbereitende Maßnahmen im Bereich Verteidigungsforschung. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO)
Themen: Entwurf einer Stellungnahme zum Europäisches Medienfreiheitsgesetz, Aussprache zum Rechtsakt über eine klimaneutrale Wirtschaft, Entwurf einer Stellungnahme zur Festlegung von Vorschriften zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE)
Themen: Öffentliche Anhörung zu kritischen Rohstoffen, Schaffung eines Rahmens für Maßnahmen zur Stärkung des europäischen Halbleiter-Ökosystems (Chip-Gesetz), öffentliche Anhörung zum Rechtsakt über eine klimaneutrale Wirtschaft. Vorläufige Tagesordnung
22.05.-23.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Haushalt (BUDG)
Themen: Workshop zu EU-Anleihekosten, Berichtsentwurf zur Inanspruchnahme des Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung zugunsten entlassener Arbeitnehmer, Entwurf einer Stellungnahme zur Umsetzung des Instruments für Nachbarschaft (Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit). Vorläufige Agenda
22.05.2023
Gipfeltreffen EU – Republik Korea
Themen: Bilanz über die Fortschritte bei der Vertiefung einer weitreichenden strategischen Partnerschaft, Erörterung zu den Themen Frieden und Stabilität, Wirtschaft und Handel, nachhaltige Entwicklung. INFOS
22.05.2023 – 09:00 Uhr
Rat der EU: Auswärtige Angelegenheiten
Themen: Gedankenaustausch zur Aggression Russlands gegen die Ukraine, Gedankenaustausch zum Westbalkan, Gedankenaustausch zum Horn von Afrika. Vorläufige Tagesordnung
22.05.2023 – 16:45-18:15 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI)
Themen: Aussprache mit Frans Timmermans im Rahmen des strukturierten Dialogs. Vorläufige Tagesordnung
23.05.2023 – 09:30-11:45 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Entwicklung (DEVE)
Themen: Stellungnahme zum Jahresbericht 2022 über die Kontrolle der Finanztätigkeit der Europäischen Investitionsbank, Aussprache zur Stärkung der parlamentarischen Beziehungen zwischen Parlamentsmitgliedern Afrikas und Europas, Aussprache zum Übergang des Bedarfs an humanitärer Hilfe zu einem nachhaltigen Wiederaufbau der Ukraine. Vorläufige Tagesordnung
23.05.2023 – 11:00 Uhr
Rat der EU: Verteidigung
Themen: Gedankenaustausch zur EU-Unterstützung der Ukraine. Vorläufige Tagesordnung
23.05.2023 – 15:00-16:30 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Steuerfragen (FISC)
Themen: Öffentliche Anhörung zu dem Thema “Rolle der Steuerpolitik bei der Kontrolle der Inflation und der Förderung des nachhaltigen Wachstums vor dem Hintergrund des Wirtschaftsaufschwungs”. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten (AFET)
Themen: Gedankenaustausch mit dem politischen Direktor des Europäischen Auswärtigen Dienstes über die neuen Entwicklungen in der Golf- und Nahostregion, Berichtsentwurf über die Beziehungen zu Belarus, Vorschlag für eine Verordnung zur Schaffung eines Rahmens zur Gewährleistung einer sicheren und nachhaltigen Versorgung mit kritischen Rohstoffen und zur Änderung der entsprechenden Verordnungen. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Internationalen Handel (INTA)
Themen: Entwurf einer Stellungnahme über die Beziehungen zwischen der EU und der Schweiz, Präsentation der Studie “Globale Wertschöpfungsketten: Mögliche Synergien zwischen Außenhandelspolitik und internen Wirtschaftsinitiativen zur Bewältigung der strategischen Abhängigkeiten der EU”, Gedankenaustausch über die jüngste Entwicklungen in den Handelsbeziehungen zwischen der EU und der Ukraine. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Haushaltskontrolle (CONT)
Themen: Öffentliche Anhörung über die Anwendung der Regeln für Interessenkonflikte bei der Verwaltung von EU-Mitteln in den Mitgliedsstaaten, Spezialbericht über Interessenkonflikte bei den EU-Kohäsions- und Agrarausgaben, Gedankenaustausch mit den parlamentarischen Ausschüssen für Haushalt und Korruptionsbekämpfung des ukrainischen Parlaments. Vorläufige Agenda
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI)
Themen: Änderungsanträge zum Vorschlag für eine Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und zur Änderung der Verordnung, Berichtsentwurf zur Änderung der Richtlinie über Industrieemissionen (integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung) und der Richtlinie über Abfalldeponien, Berichtsentwurf über die Schaffung eines Unionsrahmens für die Zertifizierung von CO₂-Entnahmen. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Tourismus (TRAN)
Themen: Berichtsentwurf zum Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe, Berichtsentwurf zu gleichen Wettbewerbsbedingungen für einen nachhaltigen Luftverkehr, Vorschlag für die Änderung einer Verordnung im Hinblick auf die Verschärfung der CO₂-Emissionsnormen für neue schwere Nutzfahrzeuge und die Einbeziehung von Meldepflichten. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung (CULT)
Themen: Hochrangige Aussprache mit Vertretern der Kommission über die Jahresarbeitsprogramme 2023 (Erasmus+, das Europäische Solidaritätskorps, das Programm Kreatives Europa), hochrangige Aussprache über sexuelle Belästigung und andere Formen von Belästigung in der Kultur- und Kreativbranche, Berichtsentwurf zum System der Europäischen Schulen: Sachstand, Herausforderungen und Perspektiven. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Konstitutionelle Fragen (AFCO)
Themen: Berichtsentwurf zur Umsetzung von Passerelle-Klauseln in den EU-Verträgen, Vorstellung der Studie zum Thema “Beteiligung junger Menschen an demokratischen Prozessen in Europa – Wie lässt sich die Beteiligung junger Menschen verbessern und erleichtern?”, Berichtsentwurf zur Zusammensetzung des Europäischen Parlaments. Vorläufige Tagesordnung
24.05.-25.05.2023
Sitzung des Ausschusses für Petitionen (PETI)
Themen: Petition zur Rückführung von Kindern und ihren Müttern aus Syrien, öffentliche Anhörung zum Stand der Umsetzung der Habitat-Richtlinie, Petition zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit in Europa. Vorläufige Tagesordnung
24.05.2023
Wöchentliche Kommissionssitzung
Themen: Frühjahrspaket des Europäischen Semesters, Investitionspaket zur Verbesserung des Rahmens für Kleininvestitionen, Strategie für Einzelhandelsinvestitionen. Vorläufige Tagesordnung
24.05.2023 – 09:00-18:30 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Fischerei (PECH)
Themen: Entwurf einer Stellungnahme zur Wiederherstellung der Natur, Berichtsentwurf zur Festlegung von Bewirtschaftungs-, Erhaltungs- und Kontrollmaßnahmen für das Übereinkommen über die Fischerei im südlichen Indischen Ozean (SIOFA), Berichtsentwurf zum aktuellen Stand der Umsetzung der gemeinsamen Fischereipolitik und die Zukunftsaussichten. Vorläufige Tagesordnung
24.05.2023 – 09:00-11:00 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL)
Themen: Vorschlag für eine Richtlinie zum Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdung durch Asbest am Arbeitsplatz, Berichtsentwurf über die Förderung und Gestaltung der Berufsbildung als Instrument für den Erfolg der Arbeitnehmer und als Baustein für die EU-Wirtschaft in der Industrie 4.0. Vorläufige Tagesordnung
24.05.2023 – 09:30-17:30 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Rechte der Frauen und Gleichstellung der Geschlechter (FEMM)
Themen: Vorschlag für eine Richtlinie zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz seiner Opfer, Anhörung zu geschlechtsspezifischen Aspekten in den Bereichen Verteidigung, Frieden und Sicherheit, Entwurf einer Stellungnahme zur Festlegung von Vorschriften zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Vorläufige Tagesordnung
25.05.2023
EuGH-Urteil zur Relevanz der Rückkehr in das Heimatland zwischen zwei Asylanträgen
Themen: Ein libanesischer Staatsangehöriger ist mit seiner Frau und Tochter dreimal nach Deutschland eingereist und hat einen Asylantrag gestellt. Die zuständige Behörde lehnte die Anträge in jedem der Fälle als unzulässig ab. Die drei erhoben daraufhin Klage vor dem Verwaltungsgericht Minden. Die beklagte Bundesrepublik ist der Ansicht, letztere Asylanträge seien als Folgeanträge einzustufen, die mangels neuer Umstände als unzulässig abzulehnen seien. Ein Folgeantrag liege unabhängig davon vor, ob der Antragssteller zwischenzeitlich in sein Herkunftsland zurückgekehrt sei. Das Verwaltungsgericht hat dem EuGH vier Fragen vorgelegt, insbesondere zu den rechtlichen Auswirkungen der (freiwilligen) Rückkehr eines Asylbewerbers in sein Heimatland. Vorabentscheidungsersuchen
25.05.2023 – 09:00-18:30 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Regionale Entwicklung (REGI)
Themen: Entwurf einer Stellungnahme zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Aussprache mit der für die Kohäsionspolitik zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank, Aussprache mit der Europäischen Generalstaatsanwältin über Betrug im Zusammenhang mit den ESI-Fonds und über die Zusammenarbeit mit den EU-Organen. Vorläufige Tagesordnung
25.05.2023 – 09:00-12:00 Uhr
Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Währung (ECON)
Themen: Berichtsentwurf zur Änderung diverser Verordnungen im Hinblick auf Sofortüberweisungen in Euro, Berichtsentwurf zur Änderung einer Richtlinie über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden im Bereich der Besteuerung, Entwurf einer Empfehlung für eine Verordnung über europäische grüne Anleihen. Vorläufige Agenda
25.05.2023 – 09:30 Uhr
Rat der EU: Handel
Themen: Sachstand zu den Handelsbeziehungen zu China und den Vereinigten Staaten, Informationen der Kommission zur Vorbereitung der Ministerkonferenz (MC13) zur Welthandelsorganisation.
Vorläufige Tagesordnung
25.05.2023 – 11:00-12:30 Uhr
Gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten (AFET) und des Ausschusses für Internationalen Handel (INTA)
Themen: Öffentliche Anhörung zum Bericht über die Umsetzung des Handels- und Kooperationsabkommens zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich. Vorläufige Tagesordnung
25.05.2023 – 15:00-17:30 Uhr
Sitzung des Sonderausschusses zu Einflussnahme aus dem Ausland und Desinformation und für mehr Integrität im EP (ING2)
Themen: Anhörung zum Thema Wahlmanipulationsversuche. Vorläufige Tagesordnung
Die deutschen Autobauer drängen auf Nachbesserungen am gemeinsamen Handels- und Kooperationsabkommen (TCA) zwischen der Europäischen Union und Großbritannien. Andernfalls drohten “sowohl bei der Ausfuhr von E-Autos in das Vereinigte Königreich als auch beim Export aus dem Vereinigten Königreich heraus Zollzahlungen”, sagte eine Sprecherin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Das sei nicht nur ein erheblicher Wettbewerbsnachteil für die europäische Automobilindustrie gegenüber ihren asiatischen Wettbewerbern auf dem so wichtigen britischen Markt. Es stelle “auch eine Gefahr für den Hochlauf der E-Mobilität” dar, und zwar sowohl in Großbritannien als auch in der EU.
Gemäß dem Handelsabkommen, das beim Austritt Großbritanniens aus der Union vereinbart wurde, müssen ab kommendem Jahr 45 Prozent des Wertes eines Elektrofahrzeugs aus Großbritannien oder der EU kommen, um Zölle zu vermeiden. Diese Ursprungsregeln sollten rasch an die realen Gegebenheiten und die Entwicklungen beim Aufbau der europäischen Batteriefertigungskapazitäten angepasst werden. “Daher müssen die geltenden Ursprungsregeln in einem ersten Schritt bis Ende 2026 verlängert werden“, sagte die VDA-Sprecherin. Allerdings sei bereits absehbar, dass insbesondere die notwendige Lokalisierung von aktivem Kathodenmaterial innerhalb der EU und des Vereinigten Königreichs bis Ende 2023 nicht abgeschlossen sein dürfte.
Die gesamte EU-Lieferkette werde negativ betroffen sein, sollten die Ursprungsregeln 2024 unverändert in Kraft treten. “Ein solches Negativ-Szenario für die europäische Wettbewerbsfähigkeit muss vermieden werden, da die EU sonst auch als Standort für die Batteriezellproduktion ins Hintertreffen geraten würde”, erklärte die VDA-Sprecherin. “So wird die Transformation ausgebremst.”
Zuvor hat bereits der Autobauer Stellantis bei der britischen Regierung Alarm geschlagen: Sollte das Handelsabkommen nicht sofort neu verhandelt werden, drohe die Schließung von Fabriken und der Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen, erklärte der Eigentümer der Automarken Opel, Vauxhall, Peugeot, Citroën und Fiat vor einem Ausschuss des Unterhauses. Stellantis forderte die Regierung auf, sich mit der EU darauf zu einigen, die aktuellen Regeln für die Beschaffung von Auto-Teilen um drei Jahre bis 2027 zu verlängern. rtr
Der Ukrainekrieg, die sich wandelnde Weltordnung, nach überregionaler Macht strebende Staaten wie der Iran sowie weitere globale Herausforderungen machen deutlich, dass Europa strategische Partner und politische Verbündete braucht. Dabei blickt die europäische Politik aus guten Gründen nach Israel.
Die kleine Nation im östlichen Mittelmeer feiert in diesen Tagen das 75. Jubiläum ihrer Staatsgründung. Das “Land der Verheißung” hat über die Zeit eine außergewöhnliche Entwicklung durchlebt. Vom ersten Tag an sah sich der jüdische Staat permanenten Angriffen von außen sowie Herausforderungen von innen ausgesetzt. Über 75 Jahre formte sich so eine wehrhafte und starke Demokratie, die heute von manchen gar als – sicherlich geografisch kleinste – Weltmacht bezeichnet wird.
Befragt man die europäische Politik nach ihrer Sicht auf Israel, zeigt sich mittlerweile ein ausgeprägtes Interesse an einer engen Zusammenarbeit. Während ein Viertel der europäischen Parlamentarier der Meinung ist, dass sich die bilateralen Beziehungen ihrer Staaten mit Israel in den vergangenen fünf Jahren bereits verbessert haben, sprechen sich 77 Prozent für einen weiteren Ausbau der Kooperationen aus. Im Fokus stehen dabei Wissenschaft und Wirtschaft sowie Sicherheit und Verteidigung.
Die aufgezeigten Perspektiven wurden im Rahmen des Israel Survey des European Leadership Network (ELNET) erhoben, der Parlamentarier in ganz Europa zu den Beziehungen ihrer Länder zu Israel sowie zur Nahostpolitik des eigenen Staates befragt. 381 Abgeordnete aus 17 europäischen Parlamenten beteiligten sich zwischen Februar und März 2023 an der Erhebung.
Für Parlamentarier in Frankreich, Griechenland, Schweden und Großbritannien stehen Sicherheit und Verteidigung sogar an erster Stelle. Und auch in Deutschland ist das Themenfeld längst in der öffentlichen Debatte angekommen und gehört für die Bevölkerung zu den zentralen Themen der bilateralen Beziehungen.
Während bislang vor allem deutsche U-Boote und Korvetten einen Beitrag für die Sicherheit Israels leisteten, sind es nun auch israelische Drohnen sowie das dort entwickelte Raketenabwehrsystem Arrow 3, welche unsere Verteidigungskapazitäten verstärken und Europa zukünftig schützen sollen.
Die zunehmende Bedeutung von Sicherheitsinteressen ist wohl auch durch den Einsatz iranischer Drohnen im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine geprägt. Der Iran wird mit seinem Streben nach nuklearen Waffen zunehmend nicht mehr nur als eine Bedrohung für den Nahen Osten wahrgenommen. Während sich zwei Drittel der europäischen Parlamentarier für ein stärkeres Engagement in der Region aussprechen, plädieren 70 Prozent für eine engere Abstimmung mit Israel, wenn es um den Iran geht.
Eine strategische Antwort auf die geopolitischen Veränderungen sind die Abraham-Abkommen. Die Verträge zwischen dem jüdischen und mehreren arabischen Staaten haben seit Herbst 2020 dazu beigetragen, die Beziehungen in der Region zu stärken und für eine Stabilisierung zu sorgen. Die EU hat diese Abkommen nach anfänglicher Zurückhaltung mittlerweile begrüßt. Brüssel betont dabei, dass sie eine wichtige Rolle für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten spielen können. Konsequenterweise steht die Verteidigungspolitik auch aus Sicht europäischer Parlamentarier im Kontext der Abraham-Abkommen an erster Stelle.
Während wir in diesen Tagen das besondere Jubiläum der Gründung des jüdischen Staates begehen, erinnern wir uns an die mutigen Pioniere, die das Fundament ihrer Nation gelegt haben. Ihre Vorstellungen haben bis heute Bestand, vereinen Europa und Israel auf Grundlage demokratischer Werte und gemeinsamer Interessen. Die aufgezeigten Positionen der europäischen Parlamentarier verdeutlichen dies und sind gleichzeitig ein Aufruf zum Handeln für die europäische Politik.
Carsten Ovens ist Executive Director des European Leadership Network (ELNET) in Deutschland. ELNET engagiert sich als Denkfabrik und Netzwerk im Kontext der europäisch-israelischen Beziehungen. 2007 gegründet, arbeitet die Organisation unabhängig und parteiübergreifend, und hat heute Büros in Berlin, Brüssel, London, Paris, Tel Aviv und Warschau. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf Außen- und Sicherheitspolitik, Innovation und Engagement gegen Antisemitismus.
Die Kommission will eine EU-weite Zollbehörde bis zum Jahr 2028 etablieren. Diese soll die 27 eigenständigen Systeme der Mitgliedsstaaten schrittweise durch ein zentralisiertes ersetzen und den Staaten bis zu zwei Milliarden Euro pro Jahr an Betriebskosten ersparen. Ziel ist es unter anderem, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. “Wir bauen keine Zoll-Frontex”, betonte Wirtschafts- und Zoll-Kommissar Paolo Gentiloni am Mittwoch in Brüssel.
Außerdem will die Kommission die weitgehende Zollfreiheit auf günstige Waren kippen, kündigte Gentiloni an. Der Vorschlag sieht vor, dass zahlreiche Waren unter 150 Euro zollpflichtig werden. “Für die Verbraucher kann es zu einem sehr geringen Preisanstieg bei Waren von geringem Wert kommen”, teilte eine Sprecherin mit. Bislang muss kein Zoll gezahlt werden, wenn der Warenwert unter 150 Euro liegt. Ausnahmen von der aktuellen Zollfreiheit gibt es laut Kommission nur wenige, etwa für Tabak oder Parfüm. Gentiloni betonte, dass ein Großteil der Einfuhren in die EU derzeit unter der 150-Euro-Grenze liege. Die geplanten neuen Zölle wären für diese Pakete sehr gering, sagte der Kommissar.
Durch den Wegfall der Zollbefreiung für diese Waren könnten der EU etwa eine Milliarde Euro im Jahr mehr zur Verfügung stehen, betonte Gentiloni. Der Online-Handel habe in den vergangenen Jahren zu einer exponentiellen Anzahl von Lieferungen kleiner Warenpakete mit geringem Wert in die EU geführt. Schätzungen zufolge werden 65 Prozent der Pakete, die in die EU geschickt werden, in ihrer Zollanmeldung absichtlich unterbewertet, um von dieser Befreiung zu profitieren. Darüber hinaus ermutigt die derzeitige Befreiung die Verkäufer, größere Sendungen in kleinere Pakete aufzuteilen, wenn sie in die EU versandt werden, was wiederum zu mehr Verpackungsmüll und einem höheren CO₂-Ausstoß führe.
Der finanzpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Markus Herbrand, kritisierte den Wegfall der 150-Euro-Grenze: Es drohe ein massiver Mehraufwand sowohl für den Zoll als auch die Marktteilnehmer, sagte er. Der europäische Verbraucherverband Beuc begrüßte die geplante EU-Zollbehörde. Die Bündelung der Kompetenzen sei ein Schritt zum Schutz der Verbraucher auf den globalen Märkten, hieß es in einer Mitteilung. Die niederländische Staatssekretärin für Zoll, Aukje de Vries, sagte: “Für Bürger ist es wichtig, dass die Außengrenze der Union sicherer wird.“ Durch die Niederlande kämen etwa ein Drittel aller Importe in die EU, führte sie aus. dpa
22.05.-24.05.2023, Turin (Italien)
Euroheat & Power, Conference Euroheat & Power Congress 2023
The congress will explore market prospects for sustainable and efficient District Heating and Cooling and how this can contribute to solving the global energy and climate crisis. INFOS & ANMELDUNG
22.05.-23.05.2023, Hamburg
ALJ Group, Conference 5th Global LNG Forum
This event covers the most critical topics and updates of the LNG industry and gathers industry experts and practitioners to share challenges and market insights and discuss technical solutions. INFOS & ANMELDUNG
22.05.2023 – 10:00-11:00 Uhr, online
EMI, Discussion Talking Europe with Marc Lemaître, Director General of DG Research and Innovation
This discussion organised by European Movement International (EMI) and the European Commission will focus on the recent work and future activities carried out by the Directorate General for Research and Innovation, including the Digital Education Action Plan, the New European Bauhaus (NEB), and the EU Green Deal. INFOS & ANMELDUNG
23.05.-25.05.2023, Berlin/online
Euroforum, Konferenz 24. Datenschutzkongress 2023
Auf dem Kongress diskutieren diverse Referentinnen und Referenten, darunter Datenschutzbeauftragte von Bund und Ländern, über den aktuellen Stand des Datenschutzes in Deutschland und Europa sowie eine Europäische Datenstrategie. INFOS & ANMELDUNG
23.05.-25.05.2023, Essen
con energy, Messe E-world energy & water 2023
Die Messe bietet eine Informationsplattform und einen Branchentreffpunkt für die europäische Energiewirtschaft mit Impulsvorträgen und Diskussionen zu einer großen Bandbreite an Energiethemen. INFOS & ANMELDUNG
23.05.-25.05.2023, Oslo (Norwegen)
IAF, Conference Global Space Conference on Climate Change
The International Astronautical Federation (IAF) brings together representatives of the major space agencies, industries, governments, policy makers, academia and NGOs to present and discuss future opportunities provided by space activities to contribute to the global climate change mitigation efforts. INFOS & ANMELDUNG
23.05.-24.05.2023, online
EC, Conference Clear writing for Europe 2023
This event hosted by the European Commission (EC) will explore the theme of ‘Supporting European democracy and transparency through clear language’ through talks and workshops with plain language practitioners. INFOS
23.05.2023 – 10:00-14:30 Uhr, online
BDE, Seminar Verpackungsgesetz 2023
Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) stellt die neuen Inhalte im Rahmen der Novelle des Verpackungsgesetzes sowie deren zu erwartende Auswirkungen auf die betriebliche Praxis der Entsorger und Systembetreiber vor. INFOS & ANMELDUNG
23.05.2023 – 18:00-20:40 Uhr, Brüssel (Belgien)
EDPS, Panel Discussion 5y Anniversary of the GDPR
The European Data Protection Supervisor (EDPS) is hosting a panel discussion with high-level representatives of the EU institutions to mark the anniversary of the General Data Protection Regulation (GDPR).
INFOS
23.05.2023 – 19:30 Uhr, online
Europe Calling, Podiumsdiskussion Green Deal Done! Reicht es für 1,5°C?
Klimaaktivistin Luisa Neubauer, Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, MdB Ricarda Lang und MdEP Michael Bloss diskutieren über die Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven des europäischen Green Deal. ANMELDUNG
Dass Bundeskanzler Olaf Scholz kürzlich schon zum zweiten Mal afrikanische Länder besucht hat, ist zu begrüßen, auch wenn seine Reise eher politisch-symbolische als konkret wirtschaftliche Bedeutung hatte. Beim Treffen des Kanzlers mit Premierminister Abiy Ahmed in Äthiopien ging es, neben der Förderung von deutschen Investitionen, auch um Fragen der politischen Stabilisierung am Horn von Afrika. Und natürlich betonte der Kanzler die Wichtigkeit friedlicher Konfliktlösungen.
Allerdings dürfte allen Beteiligten klar gewesen sein, dass Deutschland keinerlei nachhaltigen Einfluss auf die Lösung der Machtkämpfe in Äthiopien, im Sudan, im Südsudan oder Somalia hat. In Äthiopien ist der Machtkampf zwischen der aufständischen Tigray-Provinz und der äthiopischen Zentralregierung zwar nach zweijährigem Bürgerkrieg mit unermesslichen Opfern und Schäden auf beiden Seiten erst einmal beigelegt. Aber die Lage ist nicht wirklich befriedet. Jetzt wird erwartet, dass die Rebellen in die nationale Armee “integriert” werden sollten – ein Unding: Seit Generationen bekämpfen sich immer wieder Amharen, Tigrayer, Oromo und Eritreer, ohne bislang dauerhafte Friedenslösungen jenseits imperialer Gewalt gefunden zu haben.
Nur eine konsequent dezentrale föderale Macht- und Verwaltungsstruktur für den Vielvölkerstaat Äthiopien könnte ein geregeltes friedliches Neben- und Miteinander entstehen lassen, unter Vermittlung der Afrikanischen Union und externer Mächte aus der Region. Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed, ein Oromo, strebt allerdings – so scheint es – eine Rückkehr zu einer eher zentralen Staatsordnung in der Tradition einer Vision vom amharischen Imperium an. Dass auch hier Europäer eher Zaungäste als Friedensvermittler sind, gehört zu ihren neuen Ohnmachtserfahrungen.
Wir erleben hautnah: Bei der Partnerwahl haben afrikanische Regierungen heute Optionen wie nie zuvor. Deshalb ist es klug, das ins Spiel zu bringen, was europäische Industriestaaten oft besser können als andere: Beiderseits nützliche Energie- und Industrieprojekte auf hohem technologischen Niveau zu verhandeln, durch die wirtschaftlich dynamische Länder wie Kenia unterstützt werden, aus ihrer kolonialherrschaftlich bedingten Rolle als Rohstofflieferanten herauszuwachsen.
Kenia ist heute hoch verschuldet, kämpft gegen eine hohe Inflation, und die junge Demokratie braucht wirtschaftliche Erfolge, um sich gegenüber seiner erwartungsvollen Jugend legitimieren zu können. Es scheint, dass Bundeskanzler Scholz bei Präsident William Ruto in Nairobi mit seinen Gesprächen über künftige Lieferungen von grüner Energie aus Kenia nach Deutschland gepunktet hat.
Rainer Tetzlaff ist Afrikaexperte und Professor i.R. an der Universität Hamburg. Dort forschte er unter anderem zum Einfluss multilateraler Institutionen auf die afrikanischen Gesellschaften.