Für die Europawahl am 9. Juni setzt die SPD auf eine maximale Mobilisierung ihrer Sympathisanten und auf eine besondere Zielgruppe: die Erstwähler. Erste Eckpunkte der Kampagne stellte Generalsekretär Kevin Kühnert in der letzten Fraktionssitzung im alten Jahr vor.
Bei der Bundestagswahl 2021 hatte die SPD in absoluten Zahlen doppelt so viele Zweitstimmen erzielt wie bei der Europawahl zwei Jahre zuvor. Dieses Potenzial wollen die Kampagnenlenker im Willy-Brandt-Haus anzapfen, unter anderem an mehreren Aktionstagen (Frauentag, Tag der Arbeit, Europatag).
Mobilisieren, Mobilisieren und Mobilisieren – so lautet die Losung, die Kühnert ausgegeben hat. Mit Haustürbesuchen, an den Arbeitsplätzen, in den Fußgängerzonen. Dabei sollen sich die 207 Bundestagsabgeordneten aktiv einbringen. Nur mit ihrer Hilfe sei eine flächendeckende Kampagne möglich, versuchte ihnen der Generalsekretär zu vermitteln. Jeder von ihnen, so seine Aufforderung, solle zwischen Februar und Mai mindestens drei Veranstaltungen organisieren, um mit den wichtigsten SPD-Zielgruppen in Kontakt zu kommen. Kühnerts Motivationsdevise: „Die Europawahl 2024 ist auch eine Sprintkampagne für eure Wiederwahl 2025.“
Bei der Europawahl 2019 hatte die SPD mit 15,8 Prozent (minus 11,5 Prozent) das mit Abstand schlechteste Ergebnis aller Europawahlen erzielt. Das reichte für 16 EP-Abgeordnete. Zum Vergleich: Die Grünen waren auf 20,5 (21 Abgeordnete), die Union auf 28,9 Prozent (29 Abgeordnete) gekommen. kn