nach unserem gestrigen Alert zu den neuen Texten auf der COP29 starten wir heute etwas entspannter ins Wochenende – zumindest, bis sich in Baku wieder etwas Entscheidendes tut. Nico Beckert hat sich dafür die Debatte um neue Geber in der Klimafinanzierung genauer angeschaut. Mehrere Berechnungen zeigen, dass neue Geberländer den Kuchen gar nicht so stark vergrößern würden. Stattdessen gäbe es andere, ergiebigere Quellen, um den Klimaschutz und die Anpassung in ärmeren Staaten besser zu finanzieren.
Das Geld bräuchten auch viele Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Sie sind besonders vulnerabel gegen Klimaschäden, zudem erschwert die Schuldenlast nötige Investitionen. Und auch ihre Position in den UN-Klimaverhandlungen ist geschwächt, teils müssen die Länder sogar auf “Söldner-Unterhändler” zurückgreifen, schreibt Christian von Hiller – und stellt eine Idee vor, wie sich der Kuchen der Finanzmittel vergrößern ließe.
Einen Kuchen hat sich auch unser Team in Baku nach dem Gipfel verdient. Sobald es wieder zurück in Berlin ist, feiern wir die heutige Jubiläumsausgabe nach. Heute wünschen wir Ihnen erst einmal viel Spaß mit dem 200. Climate.Table – auf viele weitere Ausgaben!
Die Ausweitung der Geberbasis zur Finanzierung von Klimaschutz und -anpassung in ärmeren Staaten ist eines der Kernziele Deutschlands und der EU auf der COP29. “Wir können hier keine ungedeckten Schecks ausstellen”, sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Freitag. “Wir können den Klimaherausforderungen auch finanziell nur gerecht werden, wenn wir die Geberbasis deutlich erweitern”, erklärte Baerbock mit Blick auf “neue große Emittenten, die es sich leisten können”.
Bei einigen neuen Geber-Kandidaten wie China gibt es mittlerweile Kompromissbereitschaft. Doch arabische Staaten lehnen die Forderung weiter ab. Viele Berechnungen zeigen, dass eine Ausweitung der Geberbasis nicht allzu viel neues Geld für die Klimafinanzierung bringen würde – andere Finanzquellen könnten ergiebiger sein. Das ist auch den bisherigen Geberstaaten klar. Es geht ihnen vielmehr um ein politisches Zeichen, sagen Beobachter.
Aktuell leisten 23 Staaten und die EU (Annex-II-Staaten) den Großteil der internationalen Klimafinanzierung. Andere Staaten tragen mit freiwilligen Zahlungen zur Klimafinanzierung bei. Die Hauptverantwortung der 23 Annex-II-Staaten wurde allerdings schon 1992 festgeschrieben. Seitdem hat sich die Welt stark verändert: Staaten wie China, Südkorea, Taiwan und einige weitere Schwellenländer haben ein rasantes Wirtschaftswachstum erlebt und ihre Pro-Kopf-Emissionen sind stark gestiegen. Deshalb fordern etwa Deutschland, die USA, Kanada und die Schweiz, dass sich reiche Schwellenländer auch an der Klimafinanzierung beteiligen.
Wie groß ihr Anteil wäre, hängt von der Wahl der Berechnungsparameter ab: wie wohlhabend sie mittlerweile sind und wie groß ihre historischen Emissionen sind. Je nachdem, welche Indikatoren – beispielsweise das BIP oder BIP pro Kopf und/oder die historischen Emissionen ab einem bestimmten Jahr – dafür gewählt werden, kommen leicht unterschiedliche Ergebnisse heraus. Doch bei allen Szenarien würden neue Beitragszahler keinen allzu großen Unterschied machen:
Hinzu kommt: Einige Staaten tragen derzeit schon auf freiwilliger Basis zur Klimafinanzierung bei. China beispielsweise mit 3,8 bis 4,5 Milliarden US-Dollar jährlich. Südkorea (786 Millionen US-Dollar), Indien (765 Millionen), Brasilien (529 Millionen) und Saudi-Arabien (496 Millionen) haben ebenfalls nennenswerte Summen gegeben oder mobilisiert. Eine Anrechnung dieser freiwilligen Zahlungen zur offiziellen Klimafinanzierung würde die Gesamtsumme nur auf dem Papier vergrößern.
Laut Kowalzig ist den bisherigen Geberstaaten bewusst, dass eine Beteiligung neuer Geber relativ wenige neue Gelder zusammenbringen würde. Laut Beobachtern geht es den bisherigen Gebern vielmehr um ein politisches Zeichen, dass “vergleichbare Länder auch vergleichbar beitragen sollen”.
Ein viel größerer Anteil als bei der Ausweitung der Geberbasis könnte durch neue Finanzquellen für die Klimafinanzierung und Schuldenerleichterungen zusammenkommen:
Ein “inneres Finanzziel” in Höhe von 250 Milliarden US-Dollar für die Entwicklungsländer bis 2035, dazu ein übergeordnetes Ziel von 1,3 Billionen US-Dollar jährlich, das private Investitionen einschließt: Als am Freitagnachmittag erstmals auf dieser COP29 konkrete Zahlen in den Entwürfen für einen Abschlusstext auftauchten, reagierten maßgebliche Verhandler aus afrikanischen Staaten mit Ablehnung.
Ali Mohamed, Vorsitz der African Group, nannte die 250 Milliarden US-Dollar “völlig inakzeptabel und ungeeignet, um das Pariser Klimaabkommen umzusetzen”. Verhandler Alpha Kaloga schrieb auf X, der Vorschlag sei ein Witz. Schon auf der COP28 in Dubai hatten die afrikanischen Länder ihre Positionen, damals zum Globalen Anpassungsziel, nur schwer durchsetzen können. Dahinter steckt, dass die afrikanischen Länder auf Klimagipfeln strukturell benachteiligt sind.
20 Staatschefs, sieben Vizepräsidenten und vier Premierminister aus Afrika sind zur COP29 nach Baku in Aserbaidschan gereist. Obwohl die Liste der Länder lang ist, bleibt die afrikanische Präsenz relativ gering. Delegationen aus Afrika machen nur 12,1 Prozent der 67.000 Teilnehmenden aus. Dabei steht der Kontinent nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts für 19 Prozent der Weltbevölkerung.
Die Verhandlungsschwäche der afrikanischen Länder verortet François Gemenne, Professor an der Universität Lüttich, allerdings insbesondere in ihrer Zusammensetzung. Die Klimadiskussionen seien so komplex geworden, dass viele Regierungen überfordert seien, vor allem wenn sie die notwendigen Experten nicht dauerhaft beschäftigen können.
Entwicklungsländer sind deshalb häufig gezwungen, sich auf die Expertise von NGOs zu stützen oder externe Berater zu engagieren. “Diese Söldner-Unterhändler, meistens aus dem Westen stammend, vermieten ihre Dienstleistungen jenen Ländern, die dies wünschen und die häufig nicht über eigene spezialisierte Diplomaten verfügen”, sagt Gemenne. Dadurch wechselt auch ihre Loyalität je nach Auftraggeber.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der Export von Emissionen: Besonders Europa hat stark verschmutzende Industrien wie den Bergbau, die Stahlverarbeitung, die Aluminiumproduktion und generell die Veredlung von Industrierohstoffen nach Indien, China und in Entwicklungsländer verlagert.
Dieses Thema scheint für die Bundesregierung keine hohe Priorität zu haben. Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts, Stand 2024, betreffen das Jahr 2015. Demnach hat Deutschland 506.000 Tonnen CO₂ im Jahr 2015 importiert. Im Jahr 2000 waren es nur 379.000 Tonnen, eine Steigerung von kumuliert 33,5 Prozent in 15 Jahren. Den größten Teil des Kohlendioxid-Imports verursachte 2015 die Industrie, die 381.000 Tonnen CO₂ Vorleistungen importierte – verursacht durch Produkte, die im Ausland für die deutsche Industrie hergestellt worden sind.
Afrika ist besonders stark vom Klimawandel betroffen. Es fehlen Regenrückhaltebecken, Deiche, Wälder und Hecken als Schutz vor Erosion sowie eine Infrastruktur für eine ressourcenschonende Landwirtschaft. Der Westen vergibt vor allem Darlehen an Afrika. Infrastruktur, die vor dem Klimawandel schützt, wirft jedoch häufig keine Erlöse ab, mit denen sich die Darlehen bedienen lassen könnten.
Gemenne ist der Ansicht, dass beispielsweise die Ausweitung des Emissionshandels auf Konsumenten in den Industriestaaten ein Ausweg sein könnte. Verbraucher im Globalen Norden, die einen großen CO₂-Ausstoß verursachen, müssten dazu Carbon Credits von den Menschen im Globalen Süden kaufen, die weniger CO₂-Emissionen verursachen. Allerdings ist eine Ausdehnung des globalen Emissionshandels auf die Verbraucher bisher am Widerstand aus dem Globalen Norden gescheitert. Mitarbeit: Alexandra Endres
Indonesien will seine Abhängigkeit von Kohle bis 2040 um 33 Prozent reduzieren. Das gab das Wirtschaftsministerium am Rande des G20-Gipfels bekannt. Das Land ist der Global Clean Power Alliance (GCPA) beigetreten, um mit Partnerstaaten die Investitionsbedingungen im Energiesektor zu verbessern. Allerdings ist unklar, ob von der 33-prozentigen Reduktion auch Industriekraftwerke erfasst sind. In seinem Plan für eine gerechte Energiewende im Zuge der Just Energy Transition Partnerships (JETP) hatte Indonesien die Industriekraftwerke nicht mit inbegriffen. Sie machen mit 15 Gigawatt fast ein Drittel der installierten Kapazität aus.
Laut dem Wirtschaftsministerium will Indonesien:
Um diese Ziele zu erreichen, brauche Indonesien Investitionen in Höhe von 235 Milliarden US-Dollar, so das Ministerium. nib
nach unserem gestrigen Alert zu den neuen Texten auf der COP29 starten wir heute etwas entspannter ins Wochenende – zumindest, bis sich in Baku wieder etwas Entscheidendes tut. Nico Beckert hat sich dafür die Debatte um neue Geber in der Klimafinanzierung genauer angeschaut. Mehrere Berechnungen zeigen, dass neue Geberländer den Kuchen gar nicht so stark vergrößern würden. Stattdessen gäbe es andere, ergiebigere Quellen, um den Klimaschutz und die Anpassung in ärmeren Staaten besser zu finanzieren.
Das Geld bräuchten auch viele Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Sie sind besonders vulnerabel gegen Klimaschäden, zudem erschwert die Schuldenlast nötige Investitionen. Und auch ihre Position in den UN-Klimaverhandlungen ist geschwächt, teils müssen die Länder sogar auf “Söldner-Unterhändler” zurückgreifen, schreibt Christian von Hiller – und stellt eine Idee vor, wie sich der Kuchen der Finanzmittel vergrößern ließe.
Einen Kuchen hat sich auch unser Team in Baku nach dem Gipfel verdient. Sobald es wieder zurück in Berlin ist, feiern wir die heutige Jubiläumsausgabe nach. Heute wünschen wir Ihnen erst einmal viel Spaß mit dem 200. Climate.Table – auf viele weitere Ausgaben!
Die Ausweitung der Geberbasis zur Finanzierung von Klimaschutz und -anpassung in ärmeren Staaten ist eines der Kernziele Deutschlands und der EU auf der COP29. “Wir können hier keine ungedeckten Schecks ausstellen”, sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Freitag. “Wir können den Klimaherausforderungen auch finanziell nur gerecht werden, wenn wir die Geberbasis deutlich erweitern”, erklärte Baerbock mit Blick auf “neue große Emittenten, die es sich leisten können”.
Bei einigen neuen Geber-Kandidaten wie China gibt es mittlerweile Kompromissbereitschaft. Doch arabische Staaten lehnen die Forderung weiter ab. Viele Berechnungen zeigen, dass eine Ausweitung der Geberbasis nicht allzu viel neues Geld für die Klimafinanzierung bringen würde – andere Finanzquellen könnten ergiebiger sein. Das ist auch den bisherigen Geberstaaten klar. Es geht ihnen vielmehr um ein politisches Zeichen, sagen Beobachter.
Aktuell leisten 23 Staaten und die EU (Annex-II-Staaten) den Großteil der internationalen Klimafinanzierung. Andere Staaten tragen mit freiwilligen Zahlungen zur Klimafinanzierung bei. Die Hauptverantwortung der 23 Annex-II-Staaten wurde allerdings schon 1992 festgeschrieben. Seitdem hat sich die Welt stark verändert: Staaten wie China, Südkorea, Taiwan und einige weitere Schwellenländer haben ein rasantes Wirtschaftswachstum erlebt und ihre Pro-Kopf-Emissionen sind stark gestiegen. Deshalb fordern etwa Deutschland, die USA, Kanada und die Schweiz, dass sich reiche Schwellenländer auch an der Klimafinanzierung beteiligen.
Wie groß ihr Anteil wäre, hängt von der Wahl der Berechnungsparameter ab: wie wohlhabend sie mittlerweile sind und wie groß ihre historischen Emissionen sind. Je nachdem, welche Indikatoren – beispielsweise das BIP oder BIP pro Kopf und/oder die historischen Emissionen ab einem bestimmten Jahr – dafür gewählt werden, kommen leicht unterschiedliche Ergebnisse heraus. Doch bei allen Szenarien würden neue Beitragszahler keinen allzu großen Unterschied machen:
Hinzu kommt: Einige Staaten tragen derzeit schon auf freiwilliger Basis zur Klimafinanzierung bei. China beispielsweise mit 3,8 bis 4,5 Milliarden US-Dollar jährlich. Südkorea (786 Millionen US-Dollar), Indien (765 Millionen), Brasilien (529 Millionen) und Saudi-Arabien (496 Millionen) haben ebenfalls nennenswerte Summen gegeben oder mobilisiert. Eine Anrechnung dieser freiwilligen Zahlungen zur offiziellen Klimafinanzierung würde die Gesamtsumme nur auf dem Papier vergrößern.
Laut Kowalzig ist den bisherigen Geberstaaten bewusst, dass eine Beteiligung neuer Geber relativ wenige neue Gelder zusammenbringen würde. Laut Beobachtern geht es den bisherigen Gebern vielmehr um ein politisches Zeichen, dass “vergleichbare Länder auch vergleichbar beitragen sollen”.
Ein viel größerer Anteil als bei der Ausweitung der Geberbasis könnte durch neue Finanzquellen für die Klimafinanzierung und Schuldenerleichterungen zusammenkommen:
Ein “inneres Finanzziel” in Höhe von 250 Milliarden US-Dollar für die Entwicklungsländer bis 2035, dazu ein übergeordnetes Ziel von 1,3 Billionen US-Dollar jährlich, das private Investitionen einschließt: Als am Freitagnachmittag erstmals auf dieser COP29 konkrete Zahlen in den Entwürfen für einen Abschlusstext auftauchten, reagierten maßgebliche Verhandler aus afrikanischen Staaten mit Ablehnung.
Ali Mohamed, Vorsitz der African Group, nannte die 250 Milliarden US-Dollar “völlig inakzeptabel und ungeeignet, um das Pariser Klimaabkommen umzusetzen”. Verhandler Alpha Kaloga schrieb auf X, der Vorschlag sei ein Witz. Schon auf der COP28 in Dubai hatten die afrikanischen Länder ihre Positionen, damals zum Globalen Anpassungsziel, nur schwer durchsetzen können. Dahinter steckt, dass die afrikanischen Länder auf Klimagipfeln strukturell benachteiligt sind.
20 Staatschefs, sieben Vizepräsidenten und vier Premierminister aus Afrika sind zur COP29 nach Baku in Aserbaidschan gereist. Obwohl die Liste der Länder lang ist, bleibt die afrikanische Präsenz relativ gering. Delegationen aus Afrika machen nur 12,1 Prozent der 67.000 Teilnehmenden aus. Dabei steht der Kontinent nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts für 19 Prozent der Weltbevölkerung.
Die Verhandlungsschwäche der afrikanischen Länder verortet François Gemenne, Professor an der Universität Lüttich, allerdings insbesondere in ihrer Zusammensetzung. Die Klimadiskussionen seien so komplex geworden, dass viele Regierungen überfordert seien, vor allem wenn sie die notwendigen Experten nicht dauerhaft beschäftigen können.
Entwicklungsländer sind deshalb häufig gezwungen, sich auf die Expertise von NGOs zu stützen oder externe Berater zu engagieren. “Diese Söldner-Unterhändler, meistens aus dem Westen stammend, vermieten ihre Dienstleistungen jenen Ländern, die dies wünschen und die häufig nicht über eigene spezialisierte Diplomaten verfügen”, sagt Gemenne. Dadurch wechselt auch ihre Loyalität je nach Auftraggeber.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der Export von Emissionen: Besonders Europa hat stark verschmutzende Industrien wie den Bergbau, die Stahlverarbeitung, die Aluminiumproduktion und generell die Veredlung von Industrierohstoffen nach Indien, China und in Entwicklungsländer verlagert.
Dieses Thema scheint für die Bundesregierung keine hohe Priorität zu haben. Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts, Stand 2024, betreffen das Jahr 2015. Demnach hat Deutschland 506.000 Tonnen CO₂ im Jahr 2015 importiert. Im Jahr 2000 waren es nur 379.000 Tonnen, eine Steigerung von kumuliert 33,5 Prozent in 15 Jahren. Den größten Teil des Kohlendioxid-Imports verursachte 2015 die Industrie, die 381.000 Tonnen CO₂ Vorleistungen importierte – verursacht durch Produkte, die im Ausland für die deutsche Industrie hergestellt worden sind.
Afrika ist besonders stark vom Klimawandel betroffen. Es fehlen Regenrückhaltebecken, Deiche, Wälder und Hecken als Schutz vor Erosion sowie eine Infrastruktur für eine ressourcenschonende Landwirtschaft. Der Westen vergibt vor allem Darlehen an Afrika. Infrastruktur, die vor dem Klimawandel schützt, wirft jedoch häufig keine Erlöse ab, mit denen sich die Darlehen bedienen lassen könnten.
Gemenne ist der Ansicht, dass beispielsweise die Ausweitung des Emissionshandels auf Konsumenten in den Industriestaaten ein Ausweg sein könnte. Verbraucher im Globalen Norden, die einen großen CO₂-Ausstoß verursachen, müssten dazu Carbon Credits von den Menschen im Globalen Süden kaufen, die weniger CO₂-Emissionen verursachen. Allerdings ist eine Ausdehnung des globalen Emissionshandels auf die Verbraucher bisher am Widerstand aus dem Globalen Norden gescheitert. Mitarbeit: Alexandra Endres
Indonesien will seine Abhängigkeit von Kohle bis 2040 um 33 Prozent reduzieren. Das gab das Wirtschaftsministerium am Rande des G20-Gipfels bekannt. Das Land ist der Global Clean Power Alliance (GCPA) beigetreten, um mit Partnerstaaten die Investitionsbedingungen im Energiesektor zu verbessern. Allerdings ist unklar, ob von der 33-prozentigen Reduktion auch Industriekraftwerke erfasst sind. In seinem Plan für eine gerechte Energiewende im Zuge der Just Energy Transition Partnerships (JETP) hatte Indonesien die Industriekraftwerke nicht mit inbegriffen. Sie machen mit 15 Gigawatt fast ein Drittel der installierten Kapazität aus.
Laut dem Wirtschaftsministerium will Indonesien:
Um diese Ziele zu erreichen, brauche Indonesien Investitionen in Höhe von 235 Milliarden US-Dollar, so das Ministerium. nib