EU-USA: Grüner Freihandel soll IRA-Streit entschärfen
Chinesischer Emissionshandel: Kein Beitrag zum Klimaschutz
Wie der CBAM mit Chinas ETS umgehen wird
Termine der kommenden Woche
Klima in Zahlen: Fördern, Nutzen, Wegwerfen
Baerbock lässt Strategie zur „Klima-Außenpolitik“ schreiben
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Studie: Kohleausstieg überlastet ärmere Staaten
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Studie: Klimaflüchtlingen fehlt das Geld
Dänemark erlaubt CO₂-Lagerung in der Nordsee
Presseschau
Sabine Nallinger – US-Dynamik hilft Europas Transformation
Liebe Leserin, lieber Leser,
Robert Habeck war diesen Montag und Dienstag in Washington, um mit US-Kollegen über die Ausrichtung des Inflation Reduction Act zu verhandeln. Ein grüner Wirtschaftskrieg zwischen den USA und der EU soll schon im Keim erstickt werden. Habeck brachte Vorschläge für grünen Freihandel mit. Bernhard Pötter ist für uns vor Ort und hat die Details.
Während Habeck an der Verbesserung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses arbeitet, hat China in den USA für viel Stirnrunzeln gesorgt. Ein chinesischer Spionage-oder-Wetter-Ballon – die Ballon-Experten sind sich nicht einig – flog jüngst über US-Territorium und wurde schließlich abgeschossen. Unter dem Radar flog dabei eine Meldung, die das westlich-chinesische Verhältnis viel stärker beeinflussen könnte: Die Volksrepublik will den Export von Produktionsanlagen für Solar-Komponenten einschränken. Wir haben uns das Vorhaben angeschaut: Es wird die Pläne zum Aufbau einer westlichen Solarindustrie zurückwerfen – und die Energiewende ausbremsen.
Viel weniger Aktivität zeigt China bei der Reform seines Emissionshandels. Er wird noch Jahre ohne Klimawirkung bleiben. Expertinnen rechnen erst für das Ende des Jahrzehnts mit einer klaren Zertifikate-Obergrenze und einer Ausweitung auf weitere Wirtschaftsbereiche. Unsere Analysen zeigen die ETS-Probleme und was sie für den EU-CBAM bedeuten.
Beste Grüße
Ihr Nico Beckert
Analyse
China behindert Solarausbau des Westens
An dieser Maschine bei Yingli Solar in Tianjin werden Siliziumwafer verarbeitet. Sie gehören zu wichtigen Vorprodukten für Fotovoltaikanlagen.
China will den Export von Technologien zur Produktion von Solaranlagen einschränken. Die Volksrepublik ist in diesem Bereich technologisch führend. Der Exportstopp würde den Bemühungen des Westens zum Aufbau einer eigenen Solarindustrie einen schweren Schlag versetzen.
Es ist eine kleine Meldung, die große Wirkung entfalten könnte: China will ein Exportverbot für wichtige Technologien zur Produktion von Solaranlagen erlassen. Eine endgültige Entscheidung darüber steht noch aus. Eine öffentliche Konsultation lief bis Ende Januar. Doch alle befragten China-Experten sind sich sicher, dass die Exporteinschränkungen kommen werden. Nach der Konsultationsphase mache China größere Änderungen an Regulierungen nur selten rückgängig, sagt Rebecca Arcesati, Analystin bei der deutschen China-Denkfabrik Merics.
Wird das Vorhaben durchgezogen, ist ein Export von Solar-Produktionstechnologien nur noch mit Genehmigung der Behörden möglich. „Es wird nicht einfach sein, solche Genehmigungen zu erhalten“, sagt die Handelsexpertin Wan-Hsin Liu vom Kiel Institut für Weltwirtschaft. Der Antragsprozess sei kompliziert.
Zunächst muss eine Anfrage gestellt werden, die unter anderem anhand von sicherheits- und industriepolitischen Gesichtspunkten geprüft wird. „Erst dann dürfen die Unternehmen mit möglichen Käufern über die Geschäfte verhandeln“, sagt Liu. Sind sich Käufer und Verkäufer über das Geschäft einig, muss eine zweite Export-Genehmigung „mit weiteren Dokumenten“ beantragt werden.
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