Sinolytics-Radar
Letzte Aktualisierung: 20. November 2024
Halbleiter: Wo China Erfolg hat und wo nicht
- Im November erklärte TSMC, dass es die Auslieferung seiner fortschrittlichsten Chips nach China einstellen wird. Damit reagiert das Unternehmen auf den Druck der USA, nachdem bekannt geworden war, dass Huawei immer noch Zugang zu fortschrittlichen TSMC-Chips hatte.
- Während sanktionierte Unternehmen wie Huawei bereits keinen Zugang mehr zu den fortschrittlichsten Fertigungsprozessen von TSMC haben sollten, konnten andere namhafte Unternehmen ihre Chipherstellung immer noch an TSMC auslagern. So wurde beispielsweise Alibabas Etian 710 (5nm)-Chip von TSMC gefertigt.
- Die jüngste Entwicklung stellt eine erhebliche Verschärfung der US-Ausfuhrkontrollen dar und könnte Chinas Bemühungen erheblich behindern. China hat eine gemischte Erfolgsbilanz bei der Entwicklung von Halbleitern. Zum Beispiel im Automobilsektor: Während chinesische Unternehmen bei der Entwicklung weniger fortschrittlicher Chips für die Stromversorgung von Fahrzeugen sehr erfolgreich sind, dominieren ausländische Unternehmen wie NXP und Renesas den heimischen Markt für fortschrittlichere MCUs.
- Aufstrebende Anbieter modernerer Automobilchips wie „Horizon Robotics“ sind nun auf die Fertigung bei heimischen sogenannten „Foundries“ angewiesen, insbesondere SMIC. Dies kann zwar für chinesische Foundries von Vorteil sein, da sie dadurch zusätzliche Einnahmen und Erfahrungen sammeln können. Es könnte aber auch die Entwicklung eines einheimischen Ökosystems für fortschrittlichere Chips verlangsamen, da die Fertigung durch inländische Foundries weniger zuverlässig ist als die von TSMC.
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.