der Volkswagen-Konzern will bis Jahresende eine unabhängige Überprüfung der Verhältnisse in seinem Werk in der chinesischen Region Xinjiang vorlegen. Anleger und Manager sind gleichermaßen nervös. Denn vom Ergebnis des Audits hängt ab, ob große Investoren den Konzern weiterhin als nachhaltige Geldanlage einstufen. Wenn nicht, werden sich große Fonds aus der Aktie zurückziehen, wie Marcel Grzanna erfahren hat.
Konzernchef Oliver Blume will zwar die warnende “Red Flag” möglichst schnell loswerden, die eine Ratingagentur bereits über VW gehisst hat. Doch das Manöver wird schwierig. China will keine unabhängigen Audits, und in einem intransparenten Umfeld werden Zweifel bleiben.
Zweifel gibt es auch an der geschäftlichen Aufstellung von Alibaba. Der chinesische Online-Riese war 2014 der Star der New Yorker Börse. Inzwischen ist der Lack jedoch ab. Nicht nur ist Firmengründer Jack Ma in Ungnade gefallen. Auch im Kerngeschäft mit E-Commerce hapert es. Die Neuaufteilung der Konzernstruktur stockt, und Chip-Sanktionen bremsen die KI-Sparte.
Das Jahresende hält für Besitzer der Volkswagen-Aktie noch eine große Überraschung parat. Bis dahin will der Konzern das Ergebnis einer externen Untersuchung seines Werkes in Xinjiang veröffentlichen. Das Audit setzt alle Beteiligten unter Druck – den Konzern, die Prüfungsgesellschaft und die Investoren. Denn deren Glaubwürdigkeit steht gleichermaßen auf dem Spiel.
Der Countdown läuft. Das Audit soll nach Vorstellung der Konzernspitze wasserfest dokumentieren, dass Menschenrechtsverletzungen an dem heiklen Standort ausgeschlossen sind und damit die Skepsis an der Investierbarkeit in die Aktie zerstreuen. Für den Aktienwert von Volkswagen birgt das Resultat – oder besser gesagt, dessen Glaubwürdigkeit – möglicherweise langfristige Konsequenzen.
Nur ein überzeugendes Audit würde die US-Ratingagentur MSCI dazu bewegen, ihre “Red Flag” einzuholen, die im Herbst vergangenen Jahres gehisst wurde. Die rote Flagge war ein Schlag gegen das Selbstverständnis von Volkswagen, ein sozial nachhaltiges Unternehmen zu sein. Eine Kehrtwende von MSCI wäre ein Signal an institutionelle Investoren, dass sie ihr Geld wieder guten Gewissens in das VW-Papier stecken könnten.
Bislang herrscht Verschwiegenheit, welches Unternehmen die Untersuchung in Xinjiang durchführt. Erst im Oktober hatte Volkswagen gemeldet, einen Partner gefunden zu haben. Dessen Name soll erst zusammen mit dem Audit-Bericht veröffentlicht werden. Volkswagen wolle damit vermeiden, dass der Bericht schon vorab diskreditiert werden kann. Die Prüfer sollen in aller Ruhe ihrer Arbeit nachgehen, sagt ein VW-Manager, der auch schon in China für das Unternehmen tätig war, zu China.Table.
Auch die Union Investment macht den Verbleib von Volkswagen-Aktien in ihrem Nachhaltigkeitsfonds vom Ausgang des Audits abhängig. Deutschlands zweitgrößte Fondsgesellschaft, mit einem verwalteten Aktienvolumen von mehr als 430 Milliarden Euro, dürfte mit ihrer Entscheidung hierzulande eine starke Signalwirkung entfalten, die Volkswagen sehr schmerzen könnte.
Union Investment hatte von Volkswagen seinerseits bis Jahresende eine unabhängige Untersuchung durch eine renommierte Prüfungsgesellschaft gefordert. Am Kapitalmarkt-Tag des Konzerns im Juni am Hockenheimring sicherte Konzern-Chef Oliver Blume den Anlegern ein Audit zu. Man wolle die Red Flag von MSCI loszuwerden, hatte Blume gesagt.
Jetzt steht er in der Pflicht. Seine vollmundige Ankündigung birgt Risiken, weil der deutsche Autobauer nur begrenzt Einfluss nehmen kann. In seinem Gemeinschaftsunternehmen mit dem staatlichen chinesischen Hersteller SAIC ist Volkswagen zwar nominell gleichberechtigt. Allerdings betreffen die Vorwürfe der systematischen Zwangsarbeit und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Uiguren in Xinjiang höchste politische Kreise in China. Die Reputation des Staates steht weit über der Reputation des deutschen Herstellers. Volkswagen ist im Härtefall ein Bauernopfer für den chinesischen Staat.
Bei Union Investment will man in Sachen Audit keine Zugeständnisse machen. Nur eine international renommierte Gesellschaft könne den Verdacht ausräumen, dass Volkswagen in Xinjiang unter internationalen Arbeitsrecht- und Menschenrechtsstandards Autos zusammenschraubt. Andernfalls könnte schon in Kürze der Rauswurf von Volkswagen-Papieren aus dem Nachhaltigkeitssegment folgen, wie die Fondsgesellschaft China.Table bestätigt.
Das Problem der verseuchten Lieferketten, unter denen die gesamte Automobil-Branche in China leidet, spielt noch nicht einmal eine Rolle dabei. Die Unternehmen beschränken sich darauf, vor der eigenen Haustür zu kehren, wohl wissend, dass sie am ausgestreckten Arm ihrer Joint-Venture-Partner zappeln, wenn es um Lieferketten geht, in denen chinesische Zulieferer zweiten und dritten Grades integriert sind. Volkswagen und andere Konzerne geben sich keinen Illusionen hin, dass sie jenseits davon die Integrität der Lieferketten garantieren können.
Auch für die Prüfungsgesellschaft steht einiges auf dem Spiel. Große Akteure der Branche können es sich nicht leisten, wohlwollende Berichte zu verfassen, wenn sie ihre Reputation nicht riskieren wollen. Nicht umsonst hatten sich 2020 eine Handvoll Unternehmen dazu entschieden, keine Prüfungen mehr in Xinjiang anzubieten. Dazu gehörte auch der TÜV Süd. Man habe damals offiziell mitgeteilt, dass man keine neuen Aufträge aus der Region annehmen werden, teilt das Unternehmen mit. Weiter äußern will sich TÜV Süd dazu nicht.
Die Fondsgesellschaft Deka hat die Volkswagen-Aktie bereits aus ihrem Nachhaltigkeits-Angebot ausgeschlossen. Die Deka allerdings führte bei ihrer Entscheidung auch Mängel bei der Transparenz und der Besetzung des Aufsichtsrates der Wolfsburger an. Selbst ein erfolgreiches Audit würde möglicherweise nicht ausreichen, um die harten Kriterien der Deka im Bereich Governance zu erfüllen.
Der von Jack Ma gegründete Tech-Gigant Alibaba ist dabei, den erhofften Befreiungsschlag gründlich in den Sand zu setzen. Die erst im März angekündigte Aufspaltung des Konzerns in sechs eigenständige Gesellschaften ist teilweise schon wieder Geschichte.
Vergangenen Donnerstag kündigte Alibaba an, dass der wichtigste Teil des Umbaus – die Abspaltung des mit elf Milliarden Dollar bewerteten Cloud-Geschäfts – nicht stattfinden wird. Zudem wird der geplante Börsengang des erfolgreichen Lebensmittelgeschäfts Freshippo ausgesetzt. Daraufhin brach die Alibaba-Aktie um mehr als zehn Prozent ein und konnte die Verluste auch in dieser Woche nicht wettmachen.
Diese Entscheidungen treffen Alibaba in einer schwierigen Phase. Das Unternehmen erholt sich gerade von einer umfassenden Regulierungsoffensive der chinesischen Regierung, die Tech-Firmen in den vergangenen drei Jahren stark belastet hat. Gleichzeitig versucht Alibaba, Händler und Kunden zurückzugewinnen, die zu jüngeren Konkurrenten abgewandert sind.
Die Probleme traditioneller Online-Händler wie Alibaba und JD.com wurden erst kürzlich am Singles Day deutlich. Bei Chinas größter Rabattschlacht des Jahres mussten sich beide Unternehmen laut Schätzungen mit einem einstelligen Umsatzwachstum zufriedengeben. Rivalen wie Douyin und Kuaishou, die große Erfolge mit Verkäufen per Live-Streaming feiern, schnitten deutlich besser ab. Alibaba musste in den vergangenen Quartalen zehntausende Mitarbeiter entlassen, um Kosten zu senken.
Wegen anhaltender Schwierigkeiten im Online-Handel lagen große Erwartungen auf dem Cloud-Geschäft. Dennoch entschied sich der neue CEO Eddie Wu, die strategische Neuausrichtung komplett zu überdenken. Als Hauptgrund nannte er Herausforderungen durch die verschärften Chip-Sanktionen der USA.
Alibaba setzt stark auf künstliche Intelligenz. Die Cloud-Sparte steht im Zentrum von Alibabas KI-Initiativen. Das Unternehmen hat sein eigenes großes Sprachmodell, Tongyi Qianwen, eingeführt und investiert auch in aufstrebende Start-ups wie Zhipu AI und Baichuan. Besonders die Chips des US-Herstellers Nvidia sind derzeit unerlässlich für die Entwicklung von KI-Anwendungen. Technologieunternehmen müssen daher ihre Rechenzentren mit einer großen Anzahl dieser Chips ausstatten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Für chinesische Unternehmen wie Alibaba ist dies jedoch aufgrund der Beschränkungen der US-Regierung nicht einfach. Für KI wichtige Hightech-Chips wie der A100 und sein Nachfolger H100 durften von Nvidia schon seit einiger Zeit nicht mehr in China verkauft werden. Kürzlich erweiterte die US-Regierung das Exportverbot auf die Modelle H800 und A800.
Alibaba hat bereits jetzt Schwierigkeiten. Wie die Zeitung “Financial Times” kürzlich berichtete, führe die begrenzte Verfügbarkeit von Nvidia-Chips zu internen Spannungen, da verschiedene Abteilungen um Rechenleistung konkurrieren. Eine Abspaltung des Cloud-Geschäfts ist auch deshalb nicht realisierbar, da der gesamte Konzern die Rechenkapazität benötigt.
Andere chinesische Tech-Konzerne haben sich im Vergleich zu Alibaba größere Kapazitäten an Nvidia-Chips gesichert, was sie nun in eine bessere Position bringt. Berichten zufolge setzt Alibaba zunehmend auch auf KI-Chips von Huawei, doch diese können die Lücke noch nicht vollständig schließen.
Für Unruhe bei Investoren sorgt zudem der überraschende Abgang des früheren Alibaba-CEOs Daniel Zhang. Zwar übergab er planmäßig das Geschäft an Wu. Er sollte im September aber eigentlich die bald eigenständige Cloud-Sparte übernehmen. Stattdessen ist er nun komplett zurückgetreten.
Die chinesische Regierung hat die Zahl der Moscheen in den Provinzen Ningxia und Gansu weiter reduziert. Die Zerstörung der religiösen Stätten erfolgt offiziell im Rahmen der “Moscheenkonsolidierung”. Human Rights Watch (HRW) zeigte sich am Mittwoch entsetzt. Chinas Vorgehen verstoße gegen das Recht auf Religionsfreiheit, hieß es von Seiten der internationalen Menschenrechtsorganisation.
HRW erklärte, Chinas Regierung habe in den beiden Provinzen zuletzt zahlreiche Moscheen stillgelegt, geschlossen, abgerissen oder für weltliche Zwecke umgebaut. Aus vielen anderen Moscheen hätten die Behörden islamische Architekturelemente wie Kuppeln und Minarette entfernt. “Die chinesische Regierung ‘konsolidiert’ Moscheen nicht, wie sie behauptet, sondern schließt viele unter Verletzung der Religionsfreiheit“, sagte Maya Wang, amtierende China-Direktorin von Human Rights Watch. “Die Schließung, Zerstörung und Umnutzung von Moscheen durch die chinesische Regierung ist Teil einer systematischen Anstrengung, die Ausübung des Islam in China einzudämmen.”
Die fortschreitende Zerstörung von Moscheen steht im Gegensatz zu Chinas Außenpolitik, wo Peking versucht, sich selbst als Freund des Islam darzustellen. Das chinesische Recht erlaubt den Gläubigen die Ausübung ihrer Religion nur in offiziell anerkannten Stätten. Seit 2016 versucht die Kommunistische Partei Chinas verstärkt, die staatliche Kontrolle über die Religionen im Land zu erlangen. rad
Der US-Chiphersteller Nvidia hat vor heftigen Umsatzeinbußen im China-Geschäft gewarnt. Als Hauptgrund nannte das Unternehmen aus Kalifornien die US-Sanktionen im Halbleitersektor. Nvidia erwartet, dass die Verkäufe nach China und anderen von den USA sanktionierten Zielen im vierten Quartal “erheblich zurückgehen” werden. Der US-Chiphersteller gab am Mittwoch bekannt, dass man neue Prozessoren speziell für chinesische Kunden entwickele.
Der Prozess werde jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen, da Chips so zusammengesetzt werden müssen, dass sie einerseits den Anforderungen der chinesischen Kunden entsprächen, andererseits aber nicht gegen Washingtons Exportregeln verstoßen. Man rechne deshalb mit der Auslieferung dieser Chips nicht vor Jahresende. Es ist das Dilemma der internationalen Chip-Hersteller im Wettstreit zwischen den USA und China.
Doch bis die China-Chips auf dem Markt sind, wird es noch dauern. “Es ist ein bedeutender Prozess, diese neuen Produkte zu entwerfen und zu entwickeln”, sagte Colette Kress, Finanzchefin von Nvidia, in einer Telefonkonferenz am späten Dienstag (US-Zeit). Sie fügte hinzu, dass sich das Unternehmen angesichts der US-Chipbeschränkungen weiterhin darauf konzentrieren werde, “das richtige Gleichgewicht” für seine Kunden in China zu finden.
Am Dienstag veröffentlichte das Unternehmen seinen aktuellen Finanzbericht. Demnach ist der Umsatz im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 206 Prozent gestiegen auf rund 18 Milliarden US-Dollar. Vor wenigen hatte Nvidia bekannt gegeben, mit dem taiwanischen Elektrofertiger Foxconn enger zusammenarbeiten zu wollen. rad
Nio holt für seine Batteriewechsel-Technologie einen Partner an Bord: Changan Automobile will bei der Entwicklung von Standards und der Durchsetzung der Technik künftig mit dem Unternehmen aus Shanghai zusammenarbeiten. Hauptziel ist der gemeinsame Aufbau eines Netzes von Batteriewechsel-Stationen.
Der Batteriewechsel konkurriert mit dem Schnellladen um den ersten Platz als Antwort auf die Frage, wie E-Autos auch Langstrecken halbwegs reibungslos bewältigen sollen. Der Batteriewechsel bei Nio dauert nur noch drei bis fünf Minuten und ist damit vergleichbar mit dem Tankvorgang. Doch die Lade-Konkurrenz liegt nicht weit dahinter. Der Batteriehersteller CATL ist mit Batterien am Markt, die sich in nur zehn Minuten für 400 Kilometer ausreichend voll laden lassen.
Nio glaubt dennoch an seine Lösung und hat weltweit schon über 2.000 Wechselstationen errichtet, die meisten davon in China. Je mehr andere Autos sich die Technologie teilen, desto mehr Verbreitung erhält die Technik und desto günstiger wird sie. Das ganze Fahrzeug muss um den Wechselmechanismus herum entworfen sein. Changan ist ein großer Hersteller. Das Unternehmen erwartet im laufenden Jahr einen Absatz von 2,8 Millionen Autos. fin
Das chinesische Unternehmen Contemporary Amperex Technology (CATL) erwägt eine mögliche Zweitnotierung in Hongkong. Das berichten am Mittwoch mehrere Medien, unter anderem der Finanznachrichtendienst Bloomberg, und berufen sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
CATL ist der weltweit größte Hersteller von Batterien für Elektroautos mit Hauptsitz in Ningde (Fujian). Bisher ist CATL lediglich an der Börse in Shenzhen gelistet. Einem Bericht des International Financing Review (IFR) zufolge könnte der Aktienverkauf schon Anfang kommenden Jahres in Hongkong beginnen. Bloomberg hingegen schreibt, die Hongkong-Überlegungen seien noch in einem frühen Stadium. CATL könne sich durchaus noch gegen den Börsengang entscheiden.
Eine mögliche Erstnotiz in Hongkong ist durchaus realistisch, nachdem der Batteriehersteller zuletzt von einem derartigen Schritt in der Schweiz Abstand genommen hatte. Im Januar hatte das Unternehmen sein erstes Werk in Europa, in Arnstadt südlich von Erfurt, eröffnet. Chinas Präsident Xi Jinping hatte sich zuletzt allerdings kritisch über die marktbeherrschende Stellung von CATL im Geschäft mit Akkus für E-Autos geäußert. rad
Die Debatten der letzten Tage verheißen nichts Gutes für die Forschungspolitik in Deutschland. Öffentlich gerungen wird um Sozialleistungen und Wirtschaftssubventionen. Über Investitionen in Forschung und Entwicklung ist keine Silbe zu hören. Das kann ja wohl nicht unser Ernst sein!
Die Legislaturperiode war bereits in den beiden Jahren seit der Regierungsbildung für die Bildungs- und Forschungspolitik bitter. Wann hat es in den vergangenen 20 Jahren umfassende Kürzungen gegeben? Es gab aus gutem Grund seit 2006 einen deutlichen Aufwuchs des BMBF-Etats. Will sich die Fortschrittskoalition davon nun verabschieden?
Wie ist zu erklären, dass diese Koalition und insbesondere der Bundesfinanzminister die Bundesforschungsministerin derart im Regen stehen lässt? Das inzwischen entstandene Haushaltschaos könnte den Abwärtstrend befördern. Wieso wird die zentrale Ressource unseres Landes derart ignoriert: die Förderung von Talenten, von Bildung, und Forschung.
Enkelgerecht, nachhaltig und zukunftsfähig soll Politik sein. Das wird in jeder relevanten politischen Rede gesagt – quer durch die Parteien. Wenn das ernst gemeint ist, dann muss Politik sich um die Quellen des künftigen Wohlstands kümmern. Die finden wir in Schulen und Hochschulen, in den Zentren von Forschung und Innovation!
Der andere Satz, den wir andauernd hören, ist der von den diversen Prozessen der Transformation. Dazu gehört eine immense innovative Kraftanstrengung in jedem einzelnen Prozess. Richtig ist, dass es auch den globalen Wettbewerb um Subventionen gibt. Ebenso richtig und wichtiger aber ist, dass gerade jetzt zentrale Forschungsfelder gestärkt und ausgebaut werden müssen, die weitere Internationalisierung des Forschungsstandortes Deutschland vorangetrieben werden muss und die Finanzierung der Hochschulen einen neuen Impuls braucht, der über den Hochschulpakt hinausgeht – um nur drei zentrale Themen zu nennen.
Das sind einige Beispiele ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit. Es sind Beispiele, die allerdings zeigen, dass auch in krisenhaften Zeiten und einem Haushaltschaos eine kluge Botschaft ist, dass Deutschland nicht seine wichtigste Ressource und die Quellen des künftigen Wohlstands ignoriert.
Liang Jian ist vom Bankhaus Hauck & Aufhäuser zur Banque Internationale à Luxembourg gewechselt. Sie war lange Zeit für die Commerzbank tätig, unter anderem in Peking.
Zhu Hexin ist laut einem Reuters-Bericht für den Leitungsposten bei der Devisenbehörde SAFE im Gespräch. Zhu sollte eigentlich Zentralbankchef werden, am Ende wurde es jedoch Pan Gongsheng.
Ändert sich etwas in Ihrer Organisation? Schicken Sie doch einen Hinweis für unsere Personal-Rubrik an heads@table.media!
Schnee – passender hätte der Mittwoch in Harbin nicht verlaufen können. Schließlich war gestern 小雪 (xiao xue). Der “kleine Schnee” ist eine der 24. chinesischen Jahreseinteilungen. Von diesem Tag an werden in den meisten Regionen Chinas die Temperaturen sinken. Offenbar sehr zur Freude dieser Chinesinnen.
der Volkswagen-Konzern will bis Jahresende eine unabhängige Überprüfung der Verhältnisse in seinem Werk in der chinesischen Region Xinjiang vorlegen. Anleger und Manager sind gleichermaßen nervös. Denn vom Ergebnis des Audits hängt ab, ob große Investoren den Konzern weiterhin als nachhaltige Geldanlage einstufen. Wenn nicht, werden sich große Fonds aus der Aktie zurückziehen, wie Marcel Grzanna erfahren hat.
Konzernchef Oliver Blume will zwar die warnende “Red Flag” möglichst schnell loswerden, die eine Ratingagentur bereits über VW gehisst hat. Doch das Manöver wird schwierig. China will keine unabhängigen Audits, und in einem intransparenten Umfeld werden Zweifel bleiben.
Zweifel gibt es auch an der geschäftlichen Aufstellung von Alibaba. Der chinesische Online-Riese war 2014 der Star der New Yorker Börse. Inzwischen ist der Lack jedoch ab. Nicht nur ist Firmengründer Jack Ma in Ungnade gefallen. Auch im Kerngeschäft mit E-Commerce hapert es. Die Neuaufteilung der Konzernstruktur stockt, und Chip-Sanktionen bremsen die KI-Sparte.
Das Jahresende hält für Besitzer der Volkswagen-Aktie noch eine große Überraschung parat. Bis dahin will der Konzern das Ergebnis einer externen Untersuchung seines Werkes in Xinjiang veröffentlichen. Das Audit setzt alle Beteiligten unter Druck – den Konzern, die Prüfungsgesellschaft und die Investoren. Denn deren Glaubwürdigkeit steht gleichermaßen auf dem Spiel.
Der Countdown läuft. Das Audit soll nach Vorstellung der Konzernspitze wasserfest dokumentieren, dass Menschenrechtsverletzungen an dem heiklen Standort ausgeschlossen sind und damit die Skepsis an der Investierbarkeit in die Aktie zerstreuen. Für den Aktienwert von Volkswagen birgt das Resultat – oder besser gesagt, dessen Glaubwürdigkeit – möglicherweise langfristige Konsequenzen.
Nur ein überzeugendes Audit würde die US-Ratingagentur MSCI dazu bewegen, ihre “Red Flag” einzuholen, die im Herbst vergangenen Jahres gehisst wurde. Die rote Flagge war ein Schlag gegen das Selbstverständnis von Volkswagen, ein sozial nachhaltiges Unternehmen zu sein. Eine Kehrtwende von MSCI wäre ein Signal an institutionelle Investoren, dass sie ihr Geld wieder guten Gewissens in das VW-Papier stecken könnten.
Bislang herrscht Verschwiegenheit, welches Unternehmen die Untersuchung in Xinjiang durchführt. Erst im Oktober hatte Volkswagen gemeldet, einen Partner gefunden zu haben. Dessen Name soll erst zusammen mit dem Audit-Bericht veröffentlicht werden. Volkswagen wolle damit vermeiden, dass der Bericht schon vorab diskreditiert werden kann. Die Prüfer sollen in aller Ruhe ihrer Arbeit nachgehen, sagt ein VW-Manager, der auch schon in China für das Unternehmen tätig war, zu China.Table.
Auch die Union Investment macht den Verbleib von Volkswagen-Aktien in ihrem Nachhaltigkeitsfonds vom Ausgang des Audits abhängig. Deutschlands zweitgrößte Fondsgesellschaft, mit einem verwalteten Aktienvolumen von mehr als 430 Milliarden Euro, dürfte mit ihrer Entscheidung hierzulande eine starke Signalwirkung entfalten, die Volkswagen sehr schmerzen könnte.
Union Investment hatte von Volkswagen seinerseits bis Jahresende eine unabhängige Untersuchung durch eine renommierte Prüfungsgesellschaft gefordert. Am Kapitalmarkt-Tag des Konzerns im Juni am Hockenheimring sicherte Konzern-Chef Oliver Blume den Anlegern ein Audit zu. Man wolle die Red Flag von MSCI loszuwerden, hatte Blume gesagt.
Jetzt steht er in der Pflicht. Seine vollmundige Ankündigung birgt Risiken, weil der deutsche Autobauer nur begrenzt Einfluss nehmen kann. In seinem Gemeinschaftsunternehmen mit dem staatlichen chinesischen Hersteller SAIC ist Volkswagen zwar nominell gleichberechtigt. Allerdings betreffen die Vorwürfe der systematischen Zwangsarbeit und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Uiguren in Xinjiang höchste politische Kreise in China. Die Reputation des Staates steht weit über der Reputation des deutschen Herstellers. Volkswagen ist im Härtefall ein Bauernopfer für den chinesischen Staat.
Bei Union Investment will man in Sachen Audit keine Zugeständnisse machen. Nur eine international renommierte Gesellschaft könne den Verdacht ausräumen, dass Volkswagen in Xinjiang unter internationalen Arbeitsrecht- und Menschenrechtsstandards Autos zusammenschraubt. Andernfalls könnte schon in Kürze der Rauswurf von Volkswagen-Papieren aus dem Nachhaltigkeitssegment folgen, wie die Fondsgesellschaft China.Table bestätigt.
Das Problem der verseuchten Lieferketten, unter denen die gesamte Automobil-Branche in China leidet, spielt noch nicht einmal eine Rolle dabei. Die Unternehmen beschränken sich darauf, vor der eigenen Haustür zu kehren, wohl wissend, dass sie am ausgestreckten Arm ihrer Joint-Venture-Partner zappeln, wenn es um Lieferketten geht, in denen chinesische Zulieferer zweiten und dritten Grades integriert sind. Volkswagen und andere Konzerne geben sich keinen Illusionen hin, dass sie jenseits davon die Integrität der Lieferketten garantieren können.
Auch für die Prüfungsgesellschaft steht einiges auf dem Spiel. Große Akteure der Branche können es sich nicht leisten, wohlwollende Berichte zu verfassen, wenn sie ihre Reputation nicht riskieren wollen. Nicht umsonst hatten sich 2020 eine Handvoll Unternehmen dazu entschieden, keine Prüfungen mehr in Xinjiang anzubieten. Dazu gehörte auch der TÜV Süd. Man habe damals offiziell mitgeteilt, dass man keine neuen Aufträge aus der Region annehmen werden, teilt das Unternehmen mit. Weiter äußern will sich TÜV Süd dazu nicht.
Die Fondsgesellschaft Deka hat die Volkswagen-Aktie bereits aus ihrem Nachhaltigkeits-Angebot ausgeschlossen. Die Deka allerdings führte bei ihrer Entscheidung auch Mängel bei der Transparenz und der Besetzung des Aufsichtsrates der Wolfsburger an. Selbst ein erfolgreiches Audit würde möglicherweise nicht ausreichen, um die harten Kriterien der Deka im Bereich Governance zu erfüllen.
Der von Jack Ma gegründete Tech-Gigant Alibaba ist dabei, den erhofften Befreiungsschlag gründlich in den Sand zu setzen. Die erst im März angekündigte Aufspaltung des Konzerns in sechs eigenständige Gesellschaften ist teilweise schon wieder Geschichte.
Vergangenen Donnerstag kündigte Alibaba an, dass der wichtigste Teil des Umbaus – die Abspaltung des mit elf Milliarden Dollar bewerteten Cloud-Geschäfts – nicht stattfinden wird. Zudem wird der geplante Börsengang des erfolgreichen Lebensmittelgeschäfts Freshippo ausgesetzt. Daraufhin brach die Alibaba-Aktie um mehr als zehn Prozent ein und konnte die Verluste auch in dieser Woche nicht wettmachen.
Diese Entscheidungen treffen Alibaba in einer schwierigen Phase. Das Unternehmen erholt sich gerade von einer umfassenden Regulierungsoffensive der chinesischen Regierung, die Tech-Firmen in den vergangenen drei Jahren stark belastet hat. Gleichzeitig versucht Alibaba, Händler und Kunden zurückzugewinnen, die zu jüngeren Konkurrenten abgewandert sind.
Die Probleme traditioneller Online-Händler wie Alibaba und JD.com wurden erst kürzlich am Singles Day deutlich. Bei Chinas größter Rabattschlacht des Jahres mussten sich beide Unternehmen laut Schätzungen mit einem einstelligen Umsatzwachstum zufriedengeben. Rivalen wie Douyin und Kuaishou, die große Erfolge mit Verkäufen per Live-Streaming feiern, schnitten deutlich besser ab. Alibaba musste in den vergangenen Quartalen zehntausende Mitarbeiter entlassen, um Kosten zu senken.
Wegen anhaltender Schwierigkeiten im Online-Handel lagen große Erwartungen auf dem Cloud-Geschäft. Dennoch entschied sich der neue CEO Eddie Wu, die strategische Neuausrichtung komplett zu überdenken. Als Hauptgrund nannte er Herausforderungen durch die verschärften Chip-Sanktionen der USA.
Alibaba setzt stark auf künstliche Intelligenz. Die Cloud-Sparte steht im Zentrum von Alibabas KI-Initiativen. Das Unternehmen hat sein eigenes großes Sprachmodell, Tongyi Qianwen, eingeführt und investiert auch in aufstrebende Start-ups wie Zhipu AI und Baichuan. Besonders die Chips des US-Herstellers Nvidia sind derzeit unerlässlich für die Entwicklung von KI-Anwendungen. Technologieunternehmen müssen daher ihre Rechenzentren mit einer großen Anzahl dieser Chips ausstatten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Für chinesische Unternehmen wie Alibaba ist dies jedoch aufgrund der Beschränkungen der US-Regierung nicht einfach. Für KI wichtige Hightech-Chips wie der A100 und sein Nachfolger H100 durften von Nvidia schon seit einiger Zeit nicht mehr in China verkauft werden. Kürzlich erweiterte die US-Regierung das Exportverbot auf die Modelle H800 und A800.
Alibaba hat bereits jetzt Schwierigkeiten. Wie die Zeitung “Financial Times” kürzlich berichtete, führe die begrenzte Verfügbarkeit von Nvidia-Chips zu internen Spannungen, da verschiedene Abteilungen um Rechenleistung konkurrieren. Eine Abspaltung des Cloud-Geschäfts ist auch deshalb nicht realisierbar, da der gesamte Konzern die Rechenkapazität benötigt.
Andere chinesische Tech-Konzerne haben sich im Vergleich zu Alibaba größere Kapazitäten an Nvidia-Chips gesichert, was sie nun in eine bessere Position bringt. Berichten zufolge setzt Alibaba zunehmend auch auf KI-Chips von Huawei, doch diese können die Lücke noch nicht vollständig schließen.
Für Unruhe bei Investoren sorgt zudem der überraschende Abgang des früheren Alibaba-CEOs Daniel Zhang. Zwar übergab er planmäßig das Geschäft an Wu. Er sollte im September aber eigentlich die bald eigenständige Cloud-Sparte übernehmen. Stattdessen ist er nun komplett zurückgetreten.
Die chinesische Regierung hat die Zahl der Moscheen in den Provinzen Ningxia und Gansu weiter reduziert. Die Zerstörung der religiösen Stätten erfolgt offiziell im Rahmen der “Moscheenkonsolidierung”. Human Rights Watch (HRW) zeigte sich am Mittwoch entsetzt. Chinas Vorgehen verstoße gegen das Recht auf Religionsfreiheit, hieß es von Seiten der internationalen Menschenrechtsorganisation.
HRW erklärte, Chinas Regierung habe in den beiden Provinzen zuletzt zahlreiche Moscheen stillgelegt, geschlossen, abgerissen oder für weltliche Zwecke umgebaut. Aus vielen anderen Moscheen hätten die Behörden islamische Architekturelemente wie Kuppeln und Minarette entfernt. “Die chinesische Regierung ‘konsolidiert’ Moscheen nicht, wie sie behauptet, sondern schließt viele unter Verletzung der Religionsfreiheit“, sagte Maya Wang, amtierende China-Direktorin von Human Rights Watch. “Die Schließung, Zerstörung und Umnutzung von Moscheen durch die chinesische Regierung ist Teil einer systematischen Anstrengung, die Ausübung des Islam in China einzudämmen.”
Die fortschreitende Zerstörung von Moscheen steht im Gegensatz zu Chinas Außenpolitik, wo Peking versucht, sich selbst als Freund des Islam darzustellen. Das chinesische Recht erlaubt den Gläubigen die Ausübung ihrer Religion nur in offiziell anerkannten Stätten. Seit 2016 versucht die Kommunistische Partei Chinas verstärkt, die staatliche Kontrolle über die Religionen im Land zu erlangen. rad
Der US-Chiphersteller Nvidia hat vor heftigen Umsatzeinbußen im China-Geschäft gewarnt. Als Hauptgrund nannte das Unternehmen aus Kalifornien die US-Sanktionen im Halbleitersektor. Nvidia erwartet, dass die Verkäufe nach China und anderen von den USA sanktionierten Zielen im vierten Quartal “erheblich zurückgehen” werden. Der US-Chiphersteller gab am Mittwoch bekannt, dass man neue Prozessoren speziell für chinesische Kunden entwickele.
Der Prozess werde jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen, da Chips so zusammengesetzt werden müssen, dass sie einerseits den Anforderungen der chinesischen Kunden entsprächen, andererseits aber nicht gegen Washingtons Exportregeln verstoßen. Man rechne deshalb mit der Auslieferung dieser Chips nicht vor Jahresende. Es ist das Dilemma der internationalen Chip-Hersteller im Wettstreit zwischen den USA und China.
Doch bis die China-Chips auf dem Markt sind, wird es noch dauern. “Es ist ein bedeutender Prozess, diese neuen Produkte zu entwerfen und zu entwickeln”, sagte Colette Kress, Finanzchefin von Nvidia, in einer Telefonkonferenz am späten Dienstag (US-Zeit). Sie fügte hinzu, dass sich das Unternehmen angesichts der US-Chipbeschränkungen weiterhin darauf konzentrieren werde, “das richtige Gleichgewicht” für seine Kunden in China zu finden.
Am Dienstag veröffentlichte das Unternehmen seinen aktuellen Finanzbericht. Demnach ist der Umsatz im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 206 Prozent gestiegen auf rund 18 Milliarden US-Dollar. Vor wenigen hatte Nvidia bekannt gegeben, mit dem taiwanischen Elektrofertiger Foxconn enger zusammenarbeiten zu wollen. rad
Nio holt für seine Batteriewechsel-Technologie einen Partner an Bord: Changan Automobile will bei der Entwicklung von Standards und der Durchsetzung der Technik künftig mit dem Unternehmen aus Shanghai zusammenarbeiten. Hauptziel ist der gemeinsame Aufbau eines Netzes von Batteriewechsel-Stationen.
Der Batteriewechsel konkurriert mit dem Schnellladen um den ersten Platz als Antwort auf die Frage, wie E-Autos auch Langstrecken halbwegs reibungslos bewältigen sollen. Der Batteriewechsel bei Nio dauert nur noch drei bis fünf Minuten und ist damit vergleichbar mit dem Tankvorgang. Doch die Lade-Konkurrenz liegt nicht weit dahinter. Der Batteriehersteller CATL ist mit Batterien am Markt, die sich in nur zehn Minuten für 400 Kilometer ausreichend voll laden lassen.
Nio glaubt dennoch an seine Lösung und hat weltweit schon über 2.000 Wechselstationen errichtet, die meisten davon in China. Je mehr andere Autos sich die Technologie teilen, desto mehr Verbreitung erhält die Technik und desto günstiger wird sie. Das ganze Fahrzeug muss um den Wechselmechanismus herum entworfen sein. Changan ist ein großer Hersteller. Das Unternehmen erwartet im laufenden Jahr einen Absatz von 2,8 Millionen Autos. fin
Das chinesische Unternehmen Contemporary Amperex Technology (CATL) erwägt eine mögliche Zweitnotierung in Hongkong. Das berichten am Mittwoch mehrere Medien, unter anderem der Finanznachrichtendienst Bloomberg, und berufen sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
CATL ist der weltweit größte Hersteller von Batterien für Elektroautos mit Hauptsitz in Ningde (Fujian). Bisher ist CATL lediglich an der Börse in Shenzhen gelistet. Einem Bericht des International Financing Review (IFR) zufolge könnte der Aktienverkauf schon Anfang kommenden Jahres in Hongkong beginnen. Bloomberg hingegen schreibt, die Hongkong-Überlegungen seien noch in einem frühen Stadium. CATL könne sich durchaus noch gegen den Börsengang entscheiden.
Eine mögliche Erstnotiz in Hongkong ist durchaus realistisch, nachdem der Batteriehersteller zuletzt von einem derartigen Schritt in der Schweiz Abstand genommen hatte. Im Januar hatte das Unternehmen sein erstes Werk in Europa, in Arnstadt südlich von Erfurt, eröffnet. Chinas Präsident Xi Jinping hatte sich zuletzt allerdings kritisch über die marktbeherrschende Stellung von CATL im Geschäft mit Akkus für E-Autos geäußert. rad
Die Debatten der letzten Tage verheißen nichts Gutes für die Forschungspolitik in Deutschland. Öffentlich gerungen wird um Sozialleistungen und Wirtschaftssubventionen. Über Investitionen in Forschung und Entwicklung ist keine Silbe zu hören. Das kann ja wohl nicht unser Ernst sein!
Die Legislaturperiode war bereits in den beiden Jahren seit der Regierungsbildung für die Bildungs- und Forschungspolitik bitter. Wann hat es in den vergangenen 20 Jahren umfassende Kürzungen gegeben? Es gab aus gutem Grund seit 2006 einen deutlichen Aufwuchs des BMBF-Etats. Will sich die Fortschrittskoalition davon nun verabschieden?
Wie ist zu erklären, dass diese Koalition und insbesondere der Bundesfinanzminister die Bundesforschungsministerin derart im Regen stehen lässt? Das inzwischen entstandene Haushaltschaos könnte den Abwärtstrend befördern. Wieso wird die zentrale Ressource unseres Landes derart ignoriert: die Förderung von Talenten, von Bildung, und Forschung.
Enkelgerecht, nachhaltig und zukunftsfähig soll Politik sein. Das wird in jeder relevanten politischen Rede gesagt – quer durch die Parteien. Wenn das ernst gemeint ist, dann muss Politik sich um die Quellen des künftigen Wohlstands kümmern. Die finden wir in Schulen und Hochschulen, in den Zentren von Forschung und Innovation!
Der andere Satz, den wir andauernd hören, ist der von den diversen Prozessen der Transformation. Dazu gehört eine immense innovative Kraftanstrengung in jedem einzelnen Prozess. Richtig ist, dass es auch den globalen Wettbewerb um Subventionen gibt. Ebenso richtig und wichtiger aber ist, dass gerade jetzt zentrale Forschungsfelder gestärkt und ausgebaut werden müssen, die weitere Internationalisierung des Forschungsstandortes Deutschland vorangetrieben werden muss und die Finanzierung der Hochschulen einen neuen Impuls braucht, der über den Hochschulpakt hinausgeht – um nur drei zentrale Themen zu nennen.
Das sind einige Beispiele ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit. Es sind Beispiele, die allerdings zeigen, dass auch in krisenhaften Zeiten und einem Haushaltschaos eine kluge Botschaft ist, dass Deutschland nicht seine wichtigste Ressource und die Quellen des künftigen Wohlstands ignoriert.
Liang Jian ist vom Bankhaus Hauck & Aufhäuser zur Banque Internationale à Luxembourg gewechselt. Sie war lange Zeit für die Commerzbank tätig, unter anderem in Peking.
Zhu Hexin ist laut einem Reuters-Bericht für den Leitungsposten bei der Devisenbehörde SAFE im Gespräch. Zhu sollte eigentlich Zentralbankchef werden, am Ende wurde es jedoch Pan Gongsheng.
Ändert sich etwas in Ihrer Organisation? Schicken Sie doch einen Hinweis für unsere Personal-Rubrik an heads@table.media!
Schnee – passender hätte der Mittwoch in Harbin nicht verlaufen können. Schließlich war gestern 小雪 (xiao xue). Der “kleine Schnee” ist eine der 24. chinesischen Jahreseinteilungen. Von diesem Tag an werden in den meisten Regionen Chinas die Temperaturen sinken. Offenbar sehr zur Freude dieser Chinesinnen.