Nio galt als Speerspitze der chinesischen E-Auto-Expansion nach Europa. Davon zeugten vor allem auch die luxuriösen Showrooms in Städten wie Hamburg und Berlin. Und tatsächlich haben die Hochglanz-Ausstellungen wahrlich keinen Mangel an Besuchern, die einen Blick auf die modernen Autos werfen wollen. Nur: Kaufen will sie keiner.
2024 wurden in Deutschland nur 398 Nio-Fahrzeuge verkauft. Bürokratische Hürden, gewöhnungsbedürftiger Direktvertrieb und ein allgemein skeptischer EV-Markt sind für die Lage verantwortlich, analysiert Christian Domke Seidel. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass chinesische E-Automarken einen langen Atem benötigen, wenn sie in Deutschland durchstarten wollen.
In China sorgt derweil eine Reform im Gesundheitswesen für hitzige Debatten. Die Regierung hat den Zugang zu ausländischen Originalmedikamenten in öffentlichen Krankenhäusern stark eingeschränkt. Viele Bürger zweifeln jedoch an der Wirksamkeit inländischer Generika-Alternativen und machen sich Sorgen, ob sie in Zukunft nur noch eine medizinische Versorgung zweiter Klasse bekommen können.
Doch die Auswirkungen der Reform sind nicht nur schlecht, schreibt unser Autor in der Kolumne “Blick aus China”. Da Patienten im öffentlichen Gesundheitssystem in der Regel einen Teil der Medikamentenkosten selbst tragen müssen, kommen die niedrigeren Preise auch einkommensschwachen Schichten in der Bevölkerung zugute.
Das Nio-Haus in Hamburg liegt in einer der Premium-Einkaufsstraßen am Jungfernstieg, zwischen Boutiquen für Luxusmarken und Juwelieren – lichtdurchflutet die skandinavisch designten Ausstellungsflächen im Erdgeschoss, das Café samt Kinderspielecke und Mietbüros im Obergeschoss.
Hört man dann noch den Verantwortlichen zu, wie sie in dieser exklusiven Atmosphäre über die Perspektiven des chinesischen Herstellers in Deutschland sprechen, gewinnt man den Eindruck, Nio sei just im Begriff, den E-Automarkt aufzurollen. Zumal das immer noch junge Unternehmen aus Shanghai, das erst seit 2016 Fahrzeuge baut, nichts anderes im Sinn hatte, als sich einen großen Happen vom Markt zu schnappen, als es 2022 nach Deutschland expandierte.
Doch die Wirklichkeit ist weit davon entfernt: Im gesamten Jahr 2024 verkaufte Nio in Deutschland nur 398 Autos. Das ist nicht nur sehr wenig, sondern auch noch 71 Prozent weniger als 2023. Die Herausforderungen, denen Nio in Deutschland begegnet, stehen sinnbildlich für die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem chinesischen Markt. Hier traditionelles Kundengeschäft im Autohaus, dort neue Ideen wie der Direktverkauf. Nio bekommt zu spüren, dass deutsche Kunden sich schwertun, mit ihren alten Gewohnheiten zu brechen.
David Sulzer, der neue General Manager von Nio Deutschland, ist sich der Situation bewusst: “Wir sind natürlich nicht zufrieden. Ich bin angetreten, um Nio voranzubringen.” Nicht alles dreht sich dabei um den Vertrieb. Ein anderer Knackpunkt sind langwierige bürokratische Prozesse. Beispiel Leasing oder Flottenabnahme: Das bedarf aufwendiger Schadenseinstufungen und Restwerteinschätzungen und kostet Zeit. Die deutschen Behörden schienen anfänglich zudem mit dem Geschäftsmodell von Nio überfordert – Batterien auszutauschen, statt aufzuladen, war bislang nicht Bestandteil deutscher Prozessregulierung.
Besitzt der chinesische Autohersteller die richtige Strategie und ausreichend Finanzreserven, um das Ruder herumzureißen? Optimismus zieht Sulzer aus einigen Teilerfolgen. Das Unternehmen konnte zentrale gordische Bürokratie-Knoten zerschlagen.
Den ersten Teilerfolg feierte Nio mit den Fahrzeugscheinen. Nio betreibt Tauschstationen für Akkus. Besitzer eines kleinen 75 kWh-Akkus konnten diese Stationen bisher allerdings nicht anfahren, weil ihnen dort ein 100 kWh-Akku eingesetzt würde. Dieser ist schwerer und würde das Leergewicht des Fahrzeugs ändern, womit der Fahrzeugschein falsche Angaben ausweisen würde. Doch das Problem ist behoben, Nio hat eine entsprechende Genehmigung erhalten.
Punkt zwei sind die Tauschstationen selbst, für die es in Deutschland keine speziellen Regelungen gibt. Der Hersteller musste erst Sondergenehmigungen einholen. Inzwischen stehen 19 solcher Batterietauschstationen in Deutschland. Von einem flächendeckenden Netz ist der Hersteller damit allerdings noch weit entfernt. Fortschritte beim Schnellladen stellen zudem die Sinnhaftigkeit der teuren Infrastruktur infrage. In China gibt es mittlerweile mehr als 3.000 Tauschstationen. Dort hat Nio zudem eine Batterietausch-Allianz aufgebaut, der inzwischen mehrere Hersteller beigetreten sind, unter anderem der Staatskonzern FAW, Südchinas größter Automobilhersteller Guangzhou Automotive, Changan Automobile, Geely Holding, Chery und Lotus.
Auf die bürokratischen Hürden folgt jetzt das akute Absatzproblem. Die Modelle wecken durchaus Interesse, 600.000 Gäste zählte Nio im Jahr 2024 in seinen Häusern. Doch ein Auto kauften nur die wenigsten. Es ist die Fortsetzung einer Krise, die schon in der Vergangenheit zu Personalrochaden geführt hat. Ende 2023 übernahm Marius Hayler das Geschäft in Deutschland, nachdem er im E-Auto-Land Norwegen gute Arbeit geleistet hatte. Allerdings verließ er die Marke im Sommer. Sulzer soll jetzt Kontinuität und nachhaltiges Wachstum bringen.
Das aktuelle Tief müsse man in Relation sehen, erklärt der neue General Manager gegenüber Table.Briefings. “Wir sind im Jahr 2022 gestartet, als es einen Hype um Elektroautos gab. Jetzt sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen – so wie alle Hersteller. Wir planen, dass wir nach der Konsolidierungsphase 2025 wirklich einen Anstieg der Zahlen sehen.”
Das Manager Magazin berichtet davon, dass Nio sogar seinen kompletten Vertrieb umstellen möchte – weg vom Direktvertrieb hin zu einem Händlernetz. Denn trotz der Beliebtheit der modern designten Nio-Häuser – in Deutschland setzen viele Kunden weiterhin auf das Autohaus ihres Vertrauens. An dieser Vertriebsform kommt man Fachleuten zufolge in Deutschland nicht vorbei. Nach den Anlaufschwierigkeiten mit der Kernmarke Nio scheint das Unternehmen dies erkannt zu haben. Zumindest sucht es für Firefly derzeit einen Importeur.
Der deutsche Markt ist prestigeträchtig, weil er für ausländische Marken sehr schwer zu erobern ist. Gegenüber chinesischen Herstellern herrscht aktuell noch Skepsis, wenngleich insbesondere junge Kunden generell aufgeschlossen sind – wenn der Preis stimmt. Sulzer wird – wenn auch keine Gewinne -, so doch eine klare und positive Entwicklung präsentieren müssen. Die Expansion in Märkte wie Belgien, Schweiz oder Österreich hat Lihong Qin, Nios Nummer zwei, bereits aus Kostengründen verschoben.
Deutschland-Chef Sulzer sucht nun nach einer Strategie, die die Zahlen aus China ins Deutsche zu übersetzen. Könnte Nio in einem der VW-Werke in Dresden oder Osnabrück oder bei Audi in Brüssel fertigen lassen, um Einfuhrzölle zu sparen? “Ja”, sagt Sulzer, aber solche Überlegungen seien bereits dementiert worden. Doch chinesische Unternehmer sind pragmatisch. Nutzt es der Marke, dürfte das Unternehmen bereit sein, umzudenken. Und die Krise bei VW könnte bald die Preise für eine Auftragsarbeit in deutschen Werken sinken lassen.
Aktuelle Prognosen geben Sulzer zumindest recht, was die Entwicklung des Marktes angeht: Die Verkäufe von Elektroautos sollen in Deutschland 2025 anziehen. Der Markt für rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) verzeichnete zuletzt ein Minus von 27,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nur rund 380.000 neue Elektroautos wurden 2024 in Deutschland zugelassen. Im Jahr 2025 sollen es dagegen 666.000 BEVs sein, gab der Chefvolkswirt des Verbands der Automobilindustrie, Manuel Kallweit, im Rahmen der Jahrespressekonferenz des Verbandes Mitte Januar bekannt. Doch kann auch Nio vom erwarteten Aufwind der Branche profitieren?
In China sieht es zumindest besser aus. Dort bricht der Elektroautomarkt Rekorde, und Nio konnte sein selbstgestecktes Ziel für 2024 von 230.000 Fahrzeugen fast erreichen. Insgesamt gingen 221.970 Elektroautos an die Kunden. Nio belegt damit im Leaderboard der jungen chinesischen NEV-Hersteller Platz 7, direkt hinter der 2021 gegründeten Geely-Tochter Zeekr (222.123) und noch vor VW-Partner Xpeng (190.068). Auf Platz 1 dieser Rangfolge liegt Li Auto (500.508), das allerdings auf Plug-in-Hybride und Elektroautos mit Range Extender setzt.
Dieses Jahr will Nio seine Verkäufe auf 450.000 Fahrzeuge verdoppeln. Dazu werden auch die Produktionskapazitäten ausgebaut. Das dritte Werk entsteht aktuell in Hefei, Anhui, wo auch die beiden anderen Nio-Werke liegen. Es soll im dritten Quartal 2025 den Betrieb aufnehmen. Analysten der Deutschen Bank schätzen das Verkaufsziel als durchaus realistisch ein. Ein Erfolg, der dringend nötig wäre. Nio musste im Geschäftsjahr 2023 rund drei Milliarden Euro Verlust präsentieren. In den ersten drei Quartalen 2024 sind es zusammengerechnet rund zwei Milliarden – der Jahresabschluss steht noch aus.
Nio investiert derzeit viel Geld, um die Marke auf Wachstumskurs zu bringen. Mit Onvo und Firefly gehen im Mittelklasse und Einstiegssegment zwei Tochtermarken an den Start, die mit günstigeren Modellen Stückzahlen und Skaleneffekte bringen sollen. Einnahmen fließen bei Nio neben Autoverkäufen aber auch aus anderen Quellen: Bei 80 Prozent der abgesetzten Fahrzeuge wird die Batterie gemietet, nicht gekauft. Das bringt einen monatlichen Einnahmestrom.
Und auch die Batterietauschstationen sollen zukünftig Geld bringen, indem sie via Bi-Direktionalem Laden Strom ins Netz einspeisen. In China ist das für Nio – eine der wenigen Marken, der Fahrzeuge und Tauschstationen diese Technik beherrschen – bereits ein Millionenmarkt. In vielen Teilen des Landes ist das chinesische Stromnetz aufgrund der rasanten industriellen Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten an seiner Belastungsgrenze. Die Rückspeisung der Energie aus den Akkus könnte für wertvolle Entlastung sorgen. Mitarbeit: Julia Fiedler
03.02.2025, 10:30 Uhr
AuToS Round-Table, in Kooperation mit dem Chinanetzwerk Baden-Württemberg (IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, vor Ort): Chancen/Risiken im Umgang mit chinesischen Lieferketten Mehr
04.02.2025, 08:30 Uhr
Merics, Breakfast Briefing (European Policy Center, Rue du Trône 14-16, 1000 Brüssel): EU-China-US triangle in the Trump era: Reading the first signals Mehr
05.02.2025, 10:00 Uhr (17:00 CST)
Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung (DCW) e.V., Webinar: Rechtliche Herausforderungen und Lösungen im Kontext von “China for China” Mehr
06.02.2025, 15:00 Uhr
Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin, Workshop: Chinesischer Scherenschnitt Mehr
06.02.2025, 19:00 Uhr
Vortrag der Deutschen China-Gesellschaft (DCGH), Ostasiatisches Museum Köln (vor Ort): Wie der Kolonialismus in deutsche Wohnzimmer kam – am Beispiel ausgewählter chinesischer und Chinoiserie-Objekte Mehr
07.02.2025, 10:30 Uhr (CST)
EUSME Centre, (Four Seasons Hotel Beijing 48 Liangmaqiao Road, Chaoyang District, Beijing): Reviving Demand, Regaining Momentum: An Overview of the World Bank’s China Economic Update Mehr
07.02.2025, 15:00 Uhr (22:00 CST)
Asia Society New York, Webinar: The Art of Dealing with China in the Age of Uncertainty Mehr
Das chinesische KI-Start-up DeepSeek hat zunehmend mit Vorwürfen wegen möglicher Datenschutzverstöße zu kämpfen. So sollen die Datenschutzrichtlinien von DeepSeek große Lücken aufweisen, die Chatverläufe, IP-Adressen, aber auch hochgeladene Bilder und Dateien mit einschließen. DeepSeek ist derzeit in aller Munde, weil es der Technologie westlicher KI-Tools zu einem Bruchteil von deren Kosten Konkurrenz macht.
Italien hat als eines der ersten EU-Länder nun Konsequenzen gezogen und die App aus den App-Stores von Google und Apple entfernen lassen und einen Fragenkatalog an DeepSeek geschickt. Darin wird unter anderem um Beantwortung gebeten, “welche personenbezogenen Daten aus welchen Quellen und zu welchen Zwecken gesammelt werden”.
Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat derweil angekündigt, das chinesische Startup DeepSeek ebenfalls zu befragen, um sich ein besseres Bild davon zu machen, wie dessen KI-System funktioniert und welche Risiken es für die Privatsphäre der Nutzer birgt, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag. Auch deutsche Behörden werden sich wohl zeitnah mit DeepSeek beschäftigen müssen.
Die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sieht keinen Austausch von Daten mit China vor, da die Anforderungen der Schutzrichtlinien unterschiedlich sind und zudem ein Abkommen zwischen der EU und China fehlt.
Zudem meldete die US-Cybersicherheitsfirma Wiz, ein Datenleck bei DeepSeek entdeckt zu haben. So sollen mehr als eine Million Datensätze, darunter digitale Softwareschlüssel und Chatprotokolle, ungesichert im Internet zugänglich gewesen sein. Laut Wiz-Mitbegründer Ami Luttwak hat DeepSeek sofort reagiert. “Sie haben es in weniger als einer Stunde entfernt”, sagte Luttwak. “Aber es war so einfach zu finden, dass wir glauben, dass wir nicht die Einzigen sind, die es gefunden haben”. niw
Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sieht China im Vergleich zum amerikanischen Kontinent als weniger vielversprechenden Markt für deutsche Firmen. “Ich bin in meiner Überzeugung eher bestärkt in den letzten Wochen und Monaten, dass der amerikanische Markt, also inklusive des südamerikanischen Marktes, für uns in jedem Fall eine sichere Basis ist (…) als zum Beispiel alleine China”, sagte der CDU-Vorsitzende bei einer Veranstaltung des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie. China sei kein Rechtsstaat, die Firmen würden dort “große unternehmerische Risiken” eingehen.
Hinsichtlich der transatlantischen Beziehungen zeigte sich Merz zuversichtlicher. US-Präsident Trump wisse, “dass er viele Dinge braucht, die er selbst nicht hat”. Dazu gehöre der EU-Binnenmarkt mit 450 Millionen Menschen als Absatzmarkt, aber auch der Bedarf an Technologie, vor allem aus Deutschland.
Einige Tage zuvor hatte Merz angekündigt, bei Verlusten im China-Geschäft sollten Unternehmen nicht auf die Unterstützung des Staates setzen. Es komme nicht infrage, dass Unternehmen bewusst das Risiko von Investitionen in China suchten und der Staat dann anschließend Schäden sozialisieren müsse. Mit Blick auf rechtsstaatliche Defizite in China müssten selbst Firmen, die sich nur in Gesprächen mit chinesischen Unternehmen befinden, “mit größeren Verwerfungen rechnen”. lp/rtr
Die Sorge um den chinesischen Binnenkonsum erfährt zumindest an den Kinokassen etwas Erleichterung. Der Neujahrstag am vergangenen Mittwoch zog über 35 Millionen Menschen in die Lichtspielhäuser und damit so viele wie nie zuvor an einem einzigen Tag in China. Der Verkauf der Eintrittskarten spülte rund 1,8 Milliarden Yuan (250 Millionen US-Dollar) in die Kassen der Betreiber. Hinzu kamen Ausgaben der Konsumenten für Getränke und Snacks, deren Volumen nicht berechnet wurde. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua sprach von einem Meilenstein.
Ganz zufällig wurde die neue Bestmarke nicht erzielt. Gleich sechs chinesische Filme erlebten am Mittwoch ihren Kinostart und lockten dadurch wohl zusätzliche Zuschauer. Die Neuerscheinungen decken fünf verschiedene Genres ab und haben damit für jede Vorliebe etwas zu bieten. Zuletzt hatte auch der Kinomarkt des Landes geschwächelt. So gingen die Kinoumsätze im vergangenen Jahr um fast 23 Prozent auf 42,5 Milliarden RMB (etwa 5,6 Milliarden Euro) zurück. Im Vorjahr waren es noch rund 55 Milliarden RMB, wie aus Angaben der China Film Administration hervorgeht.
Die chinesische Regierung bemüht sich beharrlich, um die siechende Konsumlaune ihrer Landsleute anzufachen. Unter anderem erhöhte sie in mehreren Provinzen und Regionen die Mindestlöhne und verlängerte die Dauer der nationalen Feiertage rund um das Frühlingsfest von sieben auf acht Tage. Analysten erwarten, dass die Kinobranche bis zum Ende der Ferien Gesamteinnahmen von mehr als einer Milliarde US-Dollar verzeichnen wird. Auch dieses Volumen würde einen Rekord bedeuten. grz
Tansania und Burundi haben ein Abkommen mit zwei chinesischen Firmen unterzeichnet, um eine Eisenbahnstrecke zwischen den beiden Ländern zu bauen. Diese soll unter anderem Metalle wie Nickel aus Burundi zum Hafen von Daressalam in Tansania transportieren. Nickel ist wichtig für den Batteriebau.
Das 2,15 Milliarden US-Dollar schwere Gemeinschaftsprojekt wird von der China Railway Engineering Group und der China Railway Engineering Design and Consulting Group realisiert. Die Finanzierung übernimmt die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), bestätigte Tansanias Finanzminister Mwigulu Nchemba.
Die beiden Länder rechnen damit, dass die 282 Kilometer lange Normalspurbahn jährlich drei Millionen Tonnen Mineralien transportieren wird, teilte das tansanische Finanzministerium bereits im vergangenen Jahr mit. In den vergangenen zehn Jahren hat China im Rahmen der “Belt and Road Initiative” zahlreiche Infrastrukturprojekte in Afrika finanziert, darunter Eisenbahnstrecken, Kraftwerke und Häfen. rtr
Wer in China krank wird, geht meist nicht in eine private Praxis, sondern direkt ins öffentliche Krankenhaus. Auf die Hospitäler entfallen rund 70 Prozent des chinesischen Arzneimittelmarktes. Patienten in privaten Kliniken müssen mehr zahlen, haben aber neben anderen Vorteilen Zugang zu einer größeren Auswahl an Medikamenten einschließlich ausländischer Marken. Was schon lange als Zwei-Klassen-Medizin kritisiert wurde, löste nun besonders heftige Diskussionen aus. Denn die Staatsführung hat den Zugang zu ausländischen Medikamenten im öffentlichen Gesundheitssystem faktisch weitestgehend eingeschränkt.
Bereits 2018 führte die Kommunistische Partei im öffentlichen Gesundheitssystem ein Bieterverfahren ein, bei dem die Anbieter des günstigsten Produkts den Zuschlag erhalten sollten. Davon profitieren vor allem inländische Generika. Viele ausländische Pharmaunternehmen zogen sich dagegen aus China zurück. An der jüngsten staatlich geleiteten Beschaffungsrunde nahmen 493 Unternehmen teil, die 778 Produkte anboten. Bemerkenswert: Kein einziges ausländisches Medikament erhielt den Zuschlag.
Auf dem sozialen Netzwerk Weibo wurde der Hashtag #进口药退出公立医院# (Ausländische Präparate aus öffentlichen Krankenhäusern verschwunden) binnen weniger Tage zu einem heißen Thema und generierte über 100 Millionen Aufrufe. Viele Kommentatoren im Netz bezweifeln vor allem, dass inländische Generika so wirksam sind wie ausländische Originalmedikamente. Der Arzt Li Xiang aus Nordostchina schrieb online: “Ein Familienmitglied von mir muss ein bestimmtes Präparat langfristig einnehmen. Aber in den letzten Monaten war es nicht mehr erhältlich. Ich versuchte auch unmittelbaren Kontakt mit dem Verkäufer des Pharmaunternehmens aufzustellen, aber in der Verkaufsabteilung gab es auch keine Bestände mehr. Aus Angst vor Nebenwirkungen traue ich mich nicht, alternative Generika einzukaufen. Es geht um das Leben meines Familienmitglieds.”
Ein weiterer Nutzer, der sich “Hausarzt MD” nennt, kommentierte: “Originalpräparate sind verschwunden, und auch importierte medizinische Verbrauchsmaterialien wurden größtenteils abgeschafft. Bald kehren wir zu der Zeit zurück, in der man mit dicken Nadeln und grobem Faden chirurgische Operationen durchführte. Warum haben wir dann überhaupt Hochgeschwindigkeitszüge entwickelt? Schließlich kann man theoretisch auch mit der Kutsche von Peking nach Shanghai fahren.”
Dass chinesische Generika flächendeckend schlechter wirken als Originalmedikamente oder Nebenwirkungen aufweisen, ist nicht belegt. Doch einige offizielle Studienergebnisse machen zumindest stutzig. Xia Zhimin, Arzt am Krankenhaus für traditionelle chinesische Medizin in Hangzhou, wies auf sonderbare Übereinstimmungen bei ausgewählten Vergleichsstudien von Originalmedikamenten und Generika hin. “Die Zahlen sind bis auf zwei Nachkommastellen genau gleich”, schrieb Xia in einem Online-Post. Die chinesische Arzneimittelaufsicht sprach in einer Reaktion von “Bearbeitungsfehlern”. Der Gesundheitsexperte Hu Shanlian von der Fudan-Universität in Shanghai kritisierte zudem, dass die Gleichwertigkeit verschiedener Generika nicht umfassend geprüft wird. Daher könne “die Qualität der Medikamente stark schwanken”.
Für die Zentralregierung bringt das preisbasierte Bieterverfahren finanziell Vorteile: Die Preise vieler Medikamente halbierten sich in den letzten Jahren. Die Regierung sparte bei Medikamentenkäufen binnen fünf Jahren rund 50 Milliarden US-Dollar ein, wie die New York Times berichtete. Da Patienten auch im öffentlichen Gesundheitssystem in der Regel einen Teil der Medikamentenkosten selbst tragen müssen, kommen die niedrigeren Preise auch einkommensschwachen Gruppen in der Bevölkerung zugute.
Vor dem Hintergrund meldeten sich in den letzten Tagen auch Nutzer zu Wort, die Verständnis für die Gesundheitsreformen zeigten. Doch auch sie setzen sich dafür ein, Patienten die Wahlfreiheit nicht zu nehmen. Viele zeigen sich bereit, ausländische Präparate aus eigener Tasche zu bezahlen. Selbst staatsfreundliche Kommentatoren griffen das Problem auf. Der Ex-Chefredakteur der parteinahen Global Times, Hu Xijin, kommentierte: “Die zentrale Beschaffung hat die Kosten für medizinische Behandlungen in öffentlichen Krankenhäusern gesenkt, was zweifellos eine gute Sache ist. Aber jede Maßnahme sollte sich an der Realität orientieren. Kosten zu senken ist wünschenswert, aber nicht auf Kosten der Wirksamkeit.”
Dass nicht alle Patienten inländischen Generika trauen, zeigt sich auch am Geschäft der privaten Krankenhäuser. Da diese nicht strikt an das zentrale Beschaffungsmodell gebunden sind, verfügen sie über ausreichende Vorräte an Präparaten. Viele private Krankenhäuser haben begonnen, ihre Geschäftsstruktur anzupassen und den Anteil chirurgischer und onkologischer Dienstleistungen zu erhöhen.
Selbst private Krankenhäuser unterliegen jedoch Beschränkungen hinsichtlich des Verhältnisses von zentral beschafften zu dezentral beschafften Arzneimitteln. In Shanghai beispielsweise ist das Verhältnis 1:1, private Krankenhäuser müssen also für jedes Originalpräparat ein Generikum beschaffen. In der Realität werden die Präparate häufig knapp, die Generika dagegen kaum von den Patienten nachgefragt.
Von den Reformen profitieren auch E-Commerce-Plattformen. In den letzten drei Jahren hat sich der Absatz von Präparaten auf der Plattform JD Health stark entwickelt. Nach der jährlichen zentralen Beschaffungsrunde schnellten dort die Suchanfragen für die Präparate nach oben, die keinen Zuschlag erhalten hatten. Prompt versuchten Pharmaunternehmen, eine Zusammenarbeit mit JD zu etablieren. Die Plattform kooperiert nun auch mit privaten Einrichtungen, um Medikamentensuch-Services anzubieten. Allerdings sind Medikamente, die über E-Commerce-Plattformen gekauft werden, nicht von der nationalen Krankenversicherung Chinas abgedeckt.
Das chinesische Gesundheitssystem steht angesichts wirtschaftlicher Ungleichheiten und der zunehmenden Überalterung der Bevölkerung unter großem Reformdruck. Für die Regierung bedeutet dies schwierige Abwägungsentscheidungen. Doch auch wenn man das zentrale Beschaffungssystem für Arzneimittel als notwendige Maßnahme ansieht: Abrupte Maßnahmen wie der Ausschluss ausländischer Originalmedikamente verstärken die Beschwerden über das Krankenversicherungssystem. Der Wahrnehmung nach wirkt es auf viele im Alltag wenig effektiv und bietet im Krankheitsfall keine ausreichende Unterstützung. Ein womöglich folgenschwerer Vertrauensverlust.
Lars Anke ist seit Januar Executive Director & Chief Representative im Hamburg Liaison Office China, der offiziellen Vertretung der Stadt Hamburg in China. Zuvor war Anke mehr als fünf Jahre bei der HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG tätig. Zuletzt hatte er dort den Posten des Chief Representative Asia inne.
Shunan Cao ist seit Januar Head of Department Business Digital Organization in China für Bosch Rexroth. In dieser Rolle ist Cao unter anderem für die Digitalisierungsstrategie und die digitalen Vertriebskanäle verantwortlich. Der Einsatzort des in Bremen ausgebildeten Sales Managers ist Shanghai.
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Die Buchladenkette Tsutaya galt einst als Symbol bürgerlicher Kultiviertheit mit seinem einzigartigen Fokus auf Literatur, Lifestyle und ausgewählten Accessoires. Doch die Zeiten sind wohl vorbei. In Shanghai hat ein einst beliebter Laden in der Moho Mall vergangene Woche für immer die Tore geschlossen – es ist nicht der einzige. Die Mittelschicht in China kauft nicht mehr genügend Bücher und hält ihr Geld lieber zusammen. Zum Verweilen kommen trotzdem noch einige – schauen kostet ja nichts und ein Selfie für die sozialen Medien ist auch noch drin.
Nio galt als Speerspitze der chinesischen E-Auto-Expansion nach Europa. Davon zeugten vor allem auch die luxuriösen Showrooms in Städten wie Hamburg und Berlin. Und tatsächlich haben die Hochglanz-Ausstellungen wahrlich keinen Mangel an Besuchern, die einen Blick auf die modernen Autos werfen wollen. Nur: Kaufen will sie keiner.
2024 wurden in Deutschland nur 398 Nio-Fahrzeuge verkauft. Bürokratische Hürden, gewöhnungsbedürftiger Direktvertrieb und ein allgemein skeptischer EV-Markt sind für die Lage verantwortlich, analysiert Christian Domke Seidel. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass chinesische E-Automarken einen langen Atem benötigen, wenn sie in Deutschland durchstarten wollen.
In China sorgt derweil eine Reform im Gesundheitswesen für hitzige Debatten. Die Regierung hat den Zugang zu ausländischen Originalmedikamenten in öffentlichen Krankenhäusern stark eingeschränkt. Viele Bürger zweifeln jedoch an der Wirksamkeit inländischer Generika-Alternativen und machen sich Sorgen, ob sie in Zukunft nur noch eine medizinische Versorgung zweiter Klasse bekommen können.
Doch die Auswirkungen der Reform sind nicht nur schlecht, schreibt unser Autor in der Kolumne “Blick aus China”. Da Patienten im öffentlichen Gesundheitssystem in der Regel einen Teil der Medikamentenkosten selbst tragen müssen, kommen die niedrigeren Preise auch einkommensschwachen Schichten in der Bevölkerung zugute.
Das Nio-Haus in Hamburg liegt in einer der Premium-Einkaufsstraßen am Jungfernstieg, zwischen Boutiquen für Luxusmarken und Juwelieren – lichtdurchflutet die skandinavisch designten Ausstellungsflächen im Erdgeschoss, das Café samt Kinderspielecke und Mietbüros im Obergeschoss.
Hört man dann noch den Verantwortlichen zu, wie sie in dieser exklusiven Atmosphäre über die Perspektiven des chinesischen Herstellers in Deutschland sprechen, gewinnt man den Eindruck, Nio sei just im Begriff, den E-Automarkt aufzurollen. Zumal das immer noch junge Unternehmen aus Shanghai, das erst seit 2016 Fahrzeuge baut, nichts anderes im Sinn hatte, als sich einen großen Happen vom Markt zu schnappen, als es 2022 nach Deutschland expandierte.
Doch die Wirklichkeit ist weit davon entfernt: Im gesamten Jahr 2024 verkaufte Nio in Deutschland nur 398 Autos. Das ist nicht nur sehr wenig, sondern auch noch 71 Prozent weniger als 2023. Die Herausforderungen, denen Nio in Deutschland begegnet, stehen sinnbildlich für die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem chinesischen Markt. Hier traditionelles Kundengeschäft im Autohaus, dort neue Ideen wie der Direktverkauf. Nio bekommt zu spüren, dass deutsche Kunden sich schwertun, mit ihren alten Gewohnheiten zu brechen.
David Sulzer, der neue General Manager von Nio Deutschland, ist sich der Situation bewusst: “Wir sind natürlich nicht zufrieden. Ich bin angetreten, um Nio voranzubringen.” Nicht alles dreht sich dabei um den Vertrieb. Ein anderer Knackpunkt sind langwierige bürokratische Prozesse. Beispiel Leasing oder Flottenabnahme: Das bedarf aufwendiger Schadenseinstufungen und Restwerteinschätzungen und kostet Zeit. Die deutschen Behörden schienen anfänglich zudem mit dem Geschäftsmodell von Nio überfordert – Batterien auszutauschen, statt aufzuladen, war bislang nicht Bestandteil deutscher Prozessregulierung.
Besitzt der chinesische Autohersteller die richtige Strategie und ausreichend Finanzreserven, um das Ruder herumzureißen? Optimismus zieht Sulzer aus einigen Teilerfolgen. Das Unternehmen konnte zentrale gordische Bürokratie-Knoten zerschlagen.
Den ersten Teilerfolg feierte Nio mit den Fahrzeugscheinen. Nio betreibt Tauschstationen für Akkus. Besitzer eines kleinen 75 kWh-Akkus konnten diese Stationen bisher allerdings nicht anfahren, weil ihnen dort ein 100 kWh-Akku eingesetzt würde. Dieser ist schwerer und würde das Leergewicht des Fahrzeugs ändern, womit der Fahrzeugschein falsche Angaben ausweisen würde. Doch das Problem ist behoben, Nio hat eine entsprechende Genehmigung erhalten.
Punkt zwei sind die Tauschstationen selbst, für die es in Deutschland keine speziellen Regelungen gibt. Der Hersteller musste erst Sondergenehmigungen einholen. Inzwischen stehen 19 solcher Batterietauschstationen in Deutschland. Von einem flächendeckenden Netz ist der Hersteller damit allerdings noch weit entfernt. Fortschritte beim Schnellladen stellen zudem die Sinnhaftigkeit der teuren Infrastruktur infrage. In China gibt es mittlerweile mehr als 3.000 Tauschstationen. Dort hat Nio zudem eine Batterietausch-Allianz aufgebaut, der inzwischen mehrere Hersteller beigetreten sind, unter anderem der Staatskonzern FAW, Südchinas größter Automobilhersteller Guangzhou Automotive, Changan Automobile, Geely Holding, Chery und Lotus.
Auf die bürokratischen Hürden folgt jetzt das akute Absatzproblem. Die Modelle wecken durchaus Interesse, 600.000 Gäste zählte Nio im Jahr 2024 in seinen Häusern. Doch ein Auto kauften nur die wenigsten. Es ist die Fortsetzung einer Krise, die schon in der Vergangenheit zu Personalrochaden geführt hat. Ende 2023 übernahm Marius Hayler das Geschäft in Deutschland, nachdem er im E-Auto-Land Norwegen gute Arbeit geleistet hatte. Allerdings verließ er die Marke im Sommer. Sulzer soll jetzt Kontinuität und nachhaltiges Wachstum bringen.
Das aktuelle Tief müsse man in Relation sehen, erklärt der neue General Manager gegenüber Table.Briefings. “Wir sind im Jahr 2022 gestartet, als es einen Hype um Elektroautos gab. Jetzt sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen – so wie alle Hersteller. Wir planen, dass wir nach der Konsolidierungsphase 2025 wirklich einen Anstieg der Zahlen sehen.”
Das Manager Magazin berichtet davon, dass Nio sogar seinen kompletten Vertrieb umstellen möchte – weg vom Direktvertrieb hin zu einem Händlernetz. Denn trotz der Beliebtheit der modern designten Nio-Häuser – in Deutschland setzen viele Kunden weiterhin auf das Autohaus ihres Vertrauens. An dieser Vertriebsform kommt man Fachleuten zufolge in Deutschland nicht vorbei. Nach den Anlaufschwierigkeiten mit der Kernmarke Nio scheint das Unternehmen dies erkannt zu haben. Zumindest sucht es für Firefly derzeit einen Importeur.
Der deutsche Markt ist prestigeträchtig, weil er für ausländische Marken sehr schwer zu erobern ist. Gegenüber chinesischen Herstellern herrscht aktuell noch Skepsis, wenngleich insbesondere junge Kunden generell aufgeschlossen sind – wenn der Preis stimmt. Sulzer wird – wenn auch keine Gewinne -, so doch eine klare und positive Entwicklung präsentieren müssen. Die Expansion in Märkte wie Belgien, Schweiz oder Österreich hat Lihong Qin, Nios Nummer zwei, bereits aus Kostengründen verschoben.
Deutschland-Chef Sulzer sucht nun nach einer Strategie, die die Zahlen aus China ins Deutsche zu übersetzen. Könnte Nio in einem der VW-Werke in Dresden oder Osnabrück oder bei Audi in Brüssel fertigen lassen, um Einfuhrzölle zu sparen? “Ja”, sagt Sulzer, aber solche Überlegungen seien bereits dementiert worden. Doch chinesische Unternehmer sind pragmatisch. Nutzt es der Marke, dürfte das Unternehmen bereit sein, umzudenken. Und die Krise bei VW könnte bald die Preise für eine Auftragsarbeit in deutschen Werken sinken lassen.
Aktuelle Prognosen geben Sulzer zumindest recht, was die Entwicklung des Marktes angeht: Die Verkäufe von Elektroautos sollen in Deutschland 2025 anziehen. Der Markt für rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) verzeichnete zuletzt ein Minus von 27,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nur rund 380.000 neue Elektroautos wurden 2024 in Deutschland zugelassen. Im Jahr 2025 sollen es dagegen 666.000 BEVs sein, gab der Chefvolkswirt des Verbands der Automobilindustrie, Manuel Kallweit, im Rahmen der Jahrespressekonferenz des Verbandes Mitte Januar bekannt. Doch kann auch Nio vom erwarteten Aufwind der Branche profitieren?
In China sieht es zumindest besser aus. Dort bricht der Elektroautomarkt Rekorde, und Nio konnte sein selbstgestecktes Ziel für 2024 von 230.000 Fahrzeugen fast erreichen. Insgesamt gingen 221.970 Elektroautos an die Kunden. Nio belegt damit im Leaderboard der jungen chinesischen NEV-Hersteller Platz 7, direkt hinter der 2021 gegründeten Geely-Tochter Zeekr (222.123) und noch vor VW-Partner Xpeng (190.068). Auf Platz 1 dieser Rangfolge liegt Li Auto (500.508), das allerdings auf Plug-in-Hybride und Elektroautos mit Range Extender setzt.
Dieses Jahr will Nio seine Verkäufe auf 450.000 Fahrzeuge verdoppeln. Dazu werden auch die Produktionskapazitäten ausgebaut. Das dritte Werk entsteht aktuell in Hefei, Anhui, wo auch die beiden anderen Nio-Werke liegen. Es soll im dritten Quartal 2025 den Betrieb aufnehmen. Analysten der Deutschen Bank schätzen das Verkaufsziel als durchaus realistisch ein. Ein Erfolg, der dringend nötig wäre. Nio musste im Geschäftsjahr 2023 rund drei Milliarden Euro Verlust präsentieren. In den ersten drei Quartalen 2024 sind es zusammengerechnet rund zwei Milliarden – der Jahresabschluss steht noch aus.
Nio investiert derzeit viel Geld, um die Marke auf Wachstumskurs zu bringen. Mit Onvo und Firefly gehen im Mittelklasse und Einstiegssegment zwei Tochtermarken an den Start, die mit günstigeren Modellen Stückzahlen und Skaleneffekte bringen sollen. Einnahmen fließen bei Nio neben Autoverkäufen aber auch aus anderen Quellen: Bei 80 Prozent der abgesetzten Fahrzeuge wird die Batterie gemietet, nicht gekauft. Das bringt einen monatlichen Einnahmestrom.
Und auch die Batterietauschstationen sollen zukünftig Geld bringen, indem sie via Bi-Direktionalem Laden Strom ins Netz einspeisen. In China ist das für Nio – eine der wenigen Marken, der Fahrzeuge und Tauschstationen diese Technik beherrschen – bereits ein Millionenmarkt. In vielen Teilen des Landes ist das chinesische Stromnetz aufgrund der rasanten industriellen Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten an seiner Belastungsgrenze. Die Rückspeisung der Energie aus den Akkus könnte für wertvolle Entlastung sorgen. Mitarbeit: Julia Fiedler
03.02.2025, 10:30 Uhr
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04.02.2025, 08:30 Uhr
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05.02.2025, 10:00 Uhr (17:00 CST)
Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung (DCW) e.V., Webinar: Rechtliche Herausforderungen und Lösungen im Kontext von “China for China” Mehr
06.02.2025, 15:00 Uhr
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07.02.2025, 10:30 Uhr (CST)
EUSME Centre, (Four Seasons Hotel Beijing 48 Liangmaqiao Road, Chaoyang District, Beijing): Reviving Demand, Regaining Momentum: An Overview of the World Bank’s China Economic Update Mehr
07.02.2025, 15:00 Uhr (22:00 CST)
Asia Society New York, Webinar: The Art of Dealing with China in the Age of Uncertainty Mehr
Das chinesische KI-Start-up DeepSeek hat zunehmend mit Vorwürfen wegen möglicher Datenschutzverstöße zu kämpfen. So sollen die Datenschutzrichtlinien von DeepSeek große Lücken aufweisen, die Chatverläufe, IP-Adressen, aber auch hochgeladene Bilder und Dateien mit einschließen. DeepSeek ist derzeit in aller Munde, weil es der Technologie westlicher KI-Tools zu einem Bruchteil von deren Kosten Konkurrenz macht.
Italien hat als eines der ersten EU-Länder nun Konsequenzen gezogen und die App aus den App-Stores von Google und Apple entfernen lassen und einen Fragenkatalog an DeepSeek geschickt. Darin wird unter anderem um Beantwortung gebeten, “welche personenbezogenen Daten aus welchen Quellen und zu welchen Zwecken gesammelt werden”.
Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat derweil angekündigt, das chinesische Startup DeepSeek ebenfalls zu befragen, um sich ein besseres Bild davon zu machen, wie dessen KI-System funktioniert und welche Risiken es für die Privatsphäre der Nutzer birgt, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag. Auch deutsche Behörden werden sich wohl zeitnah mit DeepSeek beschäftigen müssen.
Die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sieht keinen Austausch von Daten mit China vor, da die Anforderungen der Schutzrichtlinien unterschiedlich sind und zudem ein Abkommen zwischen der EU und China fehlt.
Zudem meldete die US-Cybersicherheitsfirma Wiz, ein Datenleck bei DeepSeek entdeckt zu haben. So sollen mehr als eine Million Datensätze, darunter digitale Softwareschlüssel und Chatprotokolle, ungesichert im Internet zugänglich gewesen sein. Laut Wiz-Mitbegründer Ami Luttwak hat DeepSeek sofort reagiert. “Sie haben es in weniger als einer Stunde entfernt”, sagte Luttwak. “Aber es war so einfach zu finden, dass wir glauben, dass wir nicht die Einzigen sind, die es gefunden haben”. niw
Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sieht China im Vergleich zum amerikanischen Kontinent als weniger vielversprechenden Markt für deutsche Firmen. “Ich bin in meiner Überzeugung eher bestärkt in den letzten Wochen und Monaten, dass der amerikanische Markt, also inklusive des südamerikanischen Marktes, für uns in jedem Fall eine sichere Basis ist (…) als zum Beispiel alleine China”, sagte der CDU-Vorsitzende bei einer Veranstaltung des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie. China sei kein Rechtsstaat, die Firmen würden dort “große unternehmerische Risiken” eingehen.
Hinsichtlich der transatlantischen Beziehungen zeigte sich Merz zuversichtlicher. US-Präsident Trump wisse, “dass er viele Dinge braucht, die er selbst nicht hat”. Dazu gehöre der EU-Binnenmarkt mit 450 Millionen Menschen als Absatzmarkt, aber auch der Bedarf an Technologie, vor allem aus Deutschland.
Einige Tage zuvor hatte Merz angekündigt, bei Verlusten im China-Geschäft sollten Unternehmen nicht auf die Unterstützung des Staates setzen. Es komme nicht infrage, dass Unternehmen bewusst das Risiko von Investitionen in China suchten und der Staat dann anschließend Schäden sozialisieren müsse. Mit Blick auf rechtsstaatliche Defizite in China müssten selbst Firmen, die sich nur in Gesprächen mit chinesischen Unternehmen befinden, “mit größeren Verwerfungen rechnen”. lp/rtr
Die Sorge um den chinesischen Binnenkonsum erfährt zumindest an den Kinokassen etwas Erleichterung. Der Neujahrstag am vergangenen Mittwoch zog über 35 Millionen Menschen in die Lichtspielhäuser und damit so viele wie nie zuvor an einem einzigen Tag in China. Der Verkauf der Eintrittskarten spülte rund 1,8 Milliarden Yuan (250 Millionen US-Dollar) in die Kassen der Betreiber. Hinzu kamen Ausgaben der Konsumenten für Getränke und Snacks, deren Volumen nicht berechnet wurde. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua sprach von einem Meilenstein.
Ganz zufällig wurde die neue Bestmarke nicht erzielt. Gleich sechs chinesische Filme erlebten am Mittwoch ihren Kinostart und lockten dadurch wohl zusätzliche Zuschauer. Die Neuerscheinungen decken fünf verschiedene Genres ab und haben damit für jede Vorliebe etwas zu bieten. Zuletzt hatte auch der Kinomarkt des Landes geschwächelt. So gingen die Kinoumsätze im vergangenen Jahr um fast 23 Prozent auf 42,5 Milliarden RMB (etwa 5,6 Milliarden Euro) zurück. Im Vorjahr waren es noch rund 55 Milliarden RMB, wie aus Angaben der China Film Administration hervorgeht.
Die chinesische Regierung bemüht sich beharrlich, um die siechende Konsumlaune ihrer Landsleute anzufachen. Unter anderem erhöhte sie in mehreren Provinzen und Regionen die Mindestlöhne und verlängerte die Dauer der nationalen Feiertage rund um das Frühlingsfest von sieben auf acht Tage. Analysten erwarten, dass die Kinobranche bis zum Ende der Ferien Gesamteinnahmen von mehr als einer Milliarde US-Dollar verzeichnen wird. Auch dieses Volumen würde einen Rekord bedeuten. grz
Tansania und Burundi haben ein Abkommen mit zwei chinesischen Firmen unterzeichnet, um eine Eisenbahnstrecke zwischen den beiden Ländern zu bauen. Diese soll unter anderem Metalle wie Nickel aus Burundi zum Hafen von Daressalam in Tansania transportieren. Nickel ist wichtig für den Batteriebau.
Das 2,15 Milliarden US-Dollar schwere Gemeinschaftsprojekt wird von der China Railway Engineering Group und der China Railway Engineering Design and Consulting Group realisiert. Die Finanzierung übernimmt die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), bestätigte Tansanias Finanzminister Mwigulu Nchemba.
Die beiden Länder rechnen damit, dass die 282 Kilometer lange Normalspurbahn jährlich drei Millionen Tonnen Mineralien transportieren wird, teilte das tansanische Finanzministerium bereits im vergangenen Jahr mit. In den vergangenen zehn Jahren hat China im Rahmen der “Belt and Road Initiative” zahlreiche Infrastrukturprojekte in Afrika finanziert, darunter Eisenbahnstrecken, Kraftwerke und Häfen. rtr
Wer in China krank wird, geht meist nicht in eine private Praxis, sondern direkt ins öffentliche Krankenhaus. Auf die Hospitäler entfallen rund 70 Prozent des chinesischen Arzneimittelmarktes. Patienten in privaten Kliniken müssen mehr zahlen, haben aber neben anderen Vorteilen Zugang zu einer größeren Auswahl an Medikamenten einschließlich ausländischer Marken. Was schon lange als Zwei-Klassen-Medizin kritisiert wurde, löste nun besonders heftige Diskussionen aus. Denn die Staatsführung hat den Zugang zu ausländischen Medikamenten im öffentlichen Gesundheitssystem faktisch weitestgehend eingeschränkt.
Bereits 2018 führte die Kommunistische Partei im öffentlichen Gesundheitssystem ein Bieterverfahren ein, bei dem die Anbieter des günstigsten Produkts den Zuschlag erhalten sollten. Davon profitieren vor allem inländische Generika. Viele ausländische Pharmaunternehmen zogen sich dagegen aus China zurück. An der jüngsten staatlich geleiteten Beschaffungsrunde nahmen 493 Unternehmen teil, die 778 Produkte anboten. Bemerkenswert: Kein einziges ausländisches Medikament erhielt den Zuschlag.
Auf dem sozialen Netzwerk Weibo wurde der Hashtag #进口药退出公立医院# (Ausländische Präparate aus öffentlichen Krankenhäusern verschwunden) binnen weniger Tage zu einem heißen Thema und generierte über 100 Millionen Aufrufe. Viele Kommentatoren im Netz bezweifeln vor allem, dass inländische Generika so wirksam sind wie ausländische Originalmedikamente. Der Arzt Li Xiang aus Nordostchina schrieb online: “Ein Familienmitglied von mir muss ein bestimmtes Präparat langfristig einnehmen. Aber in den letzten Monaten war es nicht mehr erhältlich. Ich versuchte auch unmittelbaren Kontakt mit dem Verkäufer des Pharmaunternehmens aufzustellen, aber in der Verkaufsabteilung gab es auch keine Bestände mehr. Aus Angst vor Nebenwirkungen traue ich mich nicht, alternative Generika einzukaufen. Es geht um das Leben meines Familienmitglieds.”
Ein weiterer Nutzer, der sich “Hausarzt MD” nennt, kommentierte: “Originalpräparate sind verschwunden, und auch importierte medizinische Verbrauchsmaterialien wurden größtenteils abgeschafft. Bald kehren wir zu der Zeit zurück, in der man mit dicken Nadeln und grobem Faden chirurgische Operationen durchführte. Warum haben wir dann überhaupt Hochgeschwindigkeitszüge entwickelt? Schließlich kann man theoretisch auch mit der Kutsche von Peking nach Shanghai fahren.”
Dass chinesische Generika flächendeckend schlechter wirken als Originalmedikamente oder Nebenwirkungen aufweisen, ist nicht belegt. Doch einige offizielle Studienergebnisse machen zumindest stutzig. Xia Zhimin, Arzt am Krankenhaus für traditionelle chinesische Medizin in Hangzhou, wies auf sonderbare Übereinstimmungen bei ausgewählten Vergleichsstudien von Originalmedikamenten und Generika hin. “Die Zahlen sind bis auf zwei Nachkommastellen genau gleich”, schrieb Xia in einem Online-Post. Die chinesische Arzneimittelaufsicht sprach in einer Reaktion von “Bearbeitungsfehlern”. Der Gesundheitsexperte Hu Shanlian von der Fudan-Universität in Shanghai kritisierte zudem, dass die Gleichwertigkeit verschiedener Generika nicht umfassend geprüft wird. Daher könne “die Qualität der Medikamente stark schwanken”.
Für die Zentralregierung bringt das preisbasierte Bieterverfahren finanziell Vorteile: Die Preise vieler Medikamente halbierten sich in den letzten Jahren. Die Regierung sparte bei Medikamentenkäufen binnen fünf Jahren rund 50 Milliarden US-Dollar ein, wie die New York Times berichtete. Da Patienten auch im öffentlichen Gesundheitssystem in der Regel einen Teil der Medikamentenkosten selbst tragen müssen, kommen die niedrigeren Preise auch einkommensschwachen Gruppen in der Bevölkerung zugute.
Vor dem Hintergrund meldeten sich in den letzten Tagen auch Nutzer zu Wort, die Verständnis für die Gesundheitsreformen zeigten. Doch auch sie setzen sich dafür ein, Patienten die Wahlfreiheit nicht zu nehmen. Viele zeigen sich bereit, ausländische Präparate aus eigener Tasche zu bezahlen. Selbst staatsfreundliche Kommentatoren griffen das Problem auf. Der Ex-Chefredakteur der parteinahen Global Times, Hu Xijin, kommentierte: “Die zentrale Beschaffung hat die Kosten für medizinische Behandlungen in öffentlichen Krankenhäusern gesenkt, was zweifellos eine gute Sache ist. Aber jede Maßnahme sollte sich an der Realität orientieren. Kosten zu senken ist wünschenswert, aber nicht auf Kosten der Wirksamkeit.”
Dass nicht alle Patienten inländischen Generika trauen, zeigt sich auch am Geschäft der privaten Krankenhäuser. Da diese nicht strikt an das zentrale Beschaffungsmodell gebunden sind, verfügen sie über ausreichende Vorräte an Präparaten. Viele private Krankenhäuser haben begonnen, ihre Geschäftsstruktur anzupassen und den Anteil chirurgischer und onkologischer Dienstleistungen zu erhöhen.
Selbst private Krankenhäuser unterliegen jedoch Beschränkungen hinsichtlich des Verhältnisses von zentral beschafften zu dezentral beschafften Arzneimitteln. In Shanghai beispielsweise ist das Verhältnis 1:1, private Krankenhäuser müssen also für jedes Originalpräparat ein Generikum beschaffen. In der Realität werden die Präparate häufig knapp, die Generika dagegen kaum von den Patienten nachgefragt.
Von den Reformen profitieren auch E-Commerce-Plattformen. In den letzten drei Jahren hat sich der Absatz von Präparaten auf der Plattform JD Health stark entwickelt. Nach der jährlichen zentralen Beschaffungsrunde schnellten dort die Suchanfragen für die Präparate nach oben, die keinen Zuschlag erhalten hatten. Prompt versuchten Pharmaunternehmen, eine Zusammenarbeit mit JD zu etablieren. Die Plattform kooperiert nun auch mit privaten Einrichtungen, um Medikamentensuch-Services anzubieten. Allerdings sind Medikamente, die über E-Commerce-Plattformen gekauft werden, nicht von der nationalen Krankenversicherung Chinas abgedeckt.
Das chinesische Gesundheitssystem steht angesichts wirtschaftlicher Ungleichheiten und der zunehmenden Überalterung der Bevölkerung unter großem Reformdruck. Für die Regierung bedeutet dies schwierige Abwägungsentscheidungen. Doch auch wenn man das zentrale Beschaffungssystem für Arzneimittel als notwendige Maßnahme ansieht: Abrupte Maßnahmen wie der Ausschluss ausländischer Originalmedikamente verstärken die Beschwerden über das Krankenversicherungssystem. Der Wahrnehmung nach wirkt es auf viele im Alltag wenig effektiv und bietet im Krankheitsfall keine ausreichende Unterstützung. Ein womöglich folgenschwerer Vertrauensverlust.
Lars Anke ist seit Januar Executive Director & Chief Representative im Hamburg Liaison Office China, der offiziellen Vertretung der Stadt Hamburg in China. Zuvor war Anke mehr als fünf Jahre bei der HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG tätig. Zuletzt hatte er dort den Posten des Chief Representative Asia inne.
Shunan Cao ist seit Januar Head of Department Business Digital Organization in China für Bosch Rexroth. In dieser Rolle ist Cao unter anderem für die Digitalisierungsstrategie und die digitalen Vertriebskanäle verantwortlich. Der Einsatzort des in Bremen ausgebildeten Sales Managers ist Shanghai.
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Die Buchladenkette Tsutaya galt einst als Symbol bürgerlicher Kultiviertheit mit seinem einzigartigen Fokus auf Literatur, Lifestyle und ausgewählten Accessoires. Doch die Zeiten sind wohl vorbei. In Shanghai hat ein einst beliebter Laden in der Moho Mall vergangene Woche für immer die Tore geschlossen – es ist nicht der einzige. Die Mittelschicht in China kauft nicht mehr genügend Bücher und hält ihr Geld lieber zusammen. Zum Verweilen kommen trotzdem noch einige – schauen kostet ja nichts und ein Selfie für die sozialen Medien ist auch noch drin.