vor wenigen Tagen sorgte die Hochschule Bielefeld für einen wahren Paukenschlag: In der chinesischen Sonderwirtschaftszone Hainan will man mit der ersten unabhängigen ausländischen Hochschule in China neue Wege gehen.
Doch Tim Gabel zeigt, dass noch vor dem eigentlichen Lehrbeginn die Euphorie schon wieder verflogen ist – zumindest bei den politischen Geldgebern. Auf Anfrage von Table.Media distanzierte sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung von Bettina Stark-Watzinger von dem Projekt: Vor dem Hintergrund der China-Strategie sehe man das Projekt der Hochschule Bielefeld kritisch. Ähnlich zerknirscht gibt sich der Deutsche Akademische Austauschdienst. Die Projektführer geben sich hingegen trotzig.
Auch Frankreich hat Großes vor – und zwar im Indopazifik. Präsident Macron reiste eigens in die Region, um sein Land als Alternative zu China und den USA zu positionieren. Mit mehr Soldaten und mehr Geld soll Frankreich zu einem dritten Pol in der Region werden.
Gabriel Bub zeigt, dass Macron mit diesen Mitteln nicht sonderlich weit kommen wird: Denn sicherheitspolitisch sind die USA die unumstrittene Führungsmacht, und wirtschaftlich kann China punkten.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Am 18. Juli warteten die Verantwortlichen der Hochschule Bielefeld (HSBI) mit einem “Paukenschlag” auf: die Gründung der ersten unabhängigen ausländischen Hochschule in China, gelegen auf der Tropeninsel Hainan. Und Bielefeld rückte urplötzlich in den Fokus der Debatte über deutsch-chinesische Wissenschaftsbeziehungen.
Denn während die Uni Erlangen in diesen Tagen bestätigte, keine Stipendiaten des China Scholarship Council mehr aufzunehmen und die Bundesregierung Hochschulen drängt, ihre Konfuzius-Institute zu überdenken, soll es an der Hainan Bielefeld University of Applied Sciences (BiUH) erst so richtig losgehen. Im Wintersemester werden bis zu 140 Studierende Computer Science und Digital Technologies auf Bachelor studieren. Im Jahr 2034 will man nach Angabgen der HSBI auf einem neuen Campus bis zu 12.000 Studierende unterbringen.
Aus politischer Perspektive besonders brisant: Während Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger für ihre harten Töne gegenüber China bekannt ist und diese auch in der Chinastrategie platzierte, finanziert ihr Ministerium die Hochschulgründung über das DAAD-Programm “Transnationale Bildung” mit. Die HSBI bekommt bis 2024 rund 1,9 Millionen Euro an Steuergeldern.
Auf Anfrage von Table.Media distanzierte sich das Ministerium von Stark-Watzinger inzwischen von dem Projekt: Vor dem Hintergrund der China-Strategie sehe man das Projekt der Hochschule Bielefeld kritisch und es gehe keine Signalwirkung davon aus, sagte eine Sprecherin. Die Entscheidung für eine Förderung des Projektes habe der DAAD bereits im Jahr 2020 im damaligen Kontext getroffen. “Die Hochschule Bielefeld ist nun in der Verantwortung, die mit der Wissenschaftsfreiheit verbunden ist. Sie muss ihre Achtung sicherstellen und Risiken wie Dual Use minimieren”, fordert das Ministerium.
Auch beim DAAD will sich keine richtige Premieren-Stimmung einstellen. Man betont, dass die Hochschule Bielefeld ihr internationales Bildungsprojekt im chinesischen Hainan als “autonom agierende, nordrhein-westfälische Landeshochschule und in wissenschaftlicher Eigenständigkeit” entwickle, sagte ein DAAD-Sprecher. Das Projekt sei Ende 2020 von einer wissenschaftlichen Kommission für das Programm “Transnationale Bildung” empfohlen worden. Diese Förderempfehlung sei für den DAAD bindend.
Im Interview mit Table.Media bedauern die Präsidentin der HSBI, Ingeborg Schramm-Wölk und der Präsident der neuen BiUH, Jürgen Kretschmann, die Distanzierung auf politischer Ebene. Natürlich seien in den vergangenen Jahren Veränderungen eingetreten, in China selbst und im Verhältnis zu China. “Allerdings lässt sich aus der aktuellen Chinastrategie der Bundesregierung nach wie vor herauslesen, dass Zusammenarbeit im Hochschulbereich erwünscht ist”, sagte Schramm-Wölk.
Auch Jürgen Kretschmann sieht das Projekt in der Sonderwirtschaftszone Hainan von der neuen Chinastrategie gedeckt. In China lebe rund ein Fünftel der Weltbevölkerung, und die Volksrepublik sei die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA. Auch die Bundesregierung habe in ihrer China-Strategie betont, dass es ohne China nicht gelingen werde, die globalen, ökologischen und ökonomischen Probleme des Planeten zu lösen. “Man muss die Kooperation auf Augenhöhe und vertrauensvoll gestalten und zudem sensibel für die Kultur der anderen Seite sein”, sagte Kretschmann, der im Bereich Steinkohlenbergbau viel Erfahrung mit deutsch-chinesischen Kooperationen gesammelt hat.
Tatsächlich hat die neue Hochschule für chinesische Verhältnisse besondere Freiheiten. Der rechtliche Status der Wirtschaftsentwicklungszone Yangpu/Danzhou im Norden der Insel entbindet das deutsch-chinesische Projekt davon, den chinesischen Partner 51 Prozent der Anteile zu überlassen. Die unabhängigen, wissenschaftlichen Auswahlkommission, die das Projekt begutachtete, hatte trotzdem schon 2020 “mit Blick auf die zunehmende Komplexität in der Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern” die Erstellung einer “Exitstrategie” zur Auflage für eine Förderung gemacht, teilte der DAAD mit. Zudem würde nur der Aufbau der Bachelorstudiengänge gefördert, nicht aber etwaige Forschungsaktivitäten.
Ingeborg Schramm-Wölk stößt sich an dem Begriff Exitstrategie. Man habe sich dazu bekannt, dass das Projekt beendet wird, wenn “Dinge passieren, die mit den Hochschulgesetzen oder dem deutschen Wirtschaftsrecht nicht vereinbar sind”. Ein großes finanzielles Risiko trage die Hochschule nicht, da keine Landesmittel für das Projekt eingesetzt worden seien. Lediglich rund 140.000 Euro aus Überschüssen selbst erwirtschafteter Mittel habe man eingesetzt, um eine GmbH, eine Wholly Foreign Owned Enterprise (WFOE) und die Hainan Bielefeld University of Applied Sciences (BiUH) in der Rechtsform einer “Privaten Non-Profit-Organisation” gründen zu können.
Rote Linien für das Projekt sind für Schramm-Wölkebenjene Punkte, “die wir in unserem Memorandum of Understanding formuliert haben”. In dieser Rahmenvereinbarung stehe, dass die BiUH eine Hochschuleinrichtung mit eigenständiger Rechtspersönlichkeit ist. “Die Hochschule genießt und garantiert die akademische Freiheit. Alle akademischen Aktivitäten wie Lehre und Forschung dienen friedlichen Zwecken.”
Die Gefahr einer Abhängigkeit durch die hohen chinesischen Subventionen für Bau und Betrieb sieht die Hochschulpräsidentin nicht. Ziel des Projektes sei es, gemeinsam eine Hochschule nach deutschem Vorbild aufzubauen. “Wir stellen den Präsidenten, und es ist geplant, mehrheitlich in allen wichtigen Gremien vertreten zu sein”, sagte Schramm-Wölk. Man dürfe in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass es keine Blaupause gebe und das Projekt einzigartig sei. Ohne Unterstützung von staatlicher Seite könnte das Projekt nicht umgesetzt werden. “Jedoch soll sich die BiUH langfristig selbst tragen, und als gemeinnützige Einrichtung wird das Geld, das erwirtschaftet wird, immer den Studierenden zugutekommen.”
Lesen Sie im ausführlichen Interview von Table.Media mit Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der HSBI, und Jürgen Kretschmann, dem Präsidenten der BiUH, wie die Kooperation zur Gründung der Hainan Bielefeld University of Applied Sciences zustande kam. Was sind die Ziele der Partner? Was ist die besondere Ausrichtung der BiUH?
Am Ende waren es große Worte, mit denen Emmanuel Macron Frankreichs sicherheitspolitische Ambitionen im Indopazifik untermauerte. Bei der Abschlusskonferenz mit dem Premierminister Papua-Neuguineas, James Marape, am vergangenen Freitag, betonte Macron, man wolle nicht in “Mächtespiele geraten”. “Unser Ziel ist nicht, mit China oder den USA zu konkurrieren.” Einen Tag vorher hatte er in Vanuatu vor “neuen Imperialismen” im Pazifik gewarnt. Bei anderen Gelegenheiten hatten er und sein Verteidigungsminister Sébastien Lecornu betont, dass Frankreich sich im Indopazifik als ausgleichende Kraft sieht.
Macrons Besuch mit vier seiner Minister – darunter Verteidigungsminister Sébastien Lecornu und Außenministerin Catherine Colonna – sollte zeigen, dass Frankreich ein dritter Pol in der Region neben China und den USA sein könne. Für das französische Überseegebiet Neukaledonien blieb das Versprechen, dort 200 weitere Soldaten stationieren und 150 Millionen Euro in einen Marinestützpunkt investieren zu wollen. Neukaledonien ist auch bedeutend, weil dort ein Viertel des weltweiten Nickel-Vorkommens vermutet wird. In Samoa wird Frankreich seine erste Botschaft in Polynesien eröffnen und sein großes Netz an Botschaften im Indopazifik ausweiten.
Doch die Hierarchie ist eindeutig: Die USA gelten immer noch als erster Sicherheitspartner. Im September 2021 zeigte Australien den Franzosen, dass es sich lieber auf die USA und das Vereinigte Königreich verlässt: Canberra kündigte einen U-Boot-Deal mit den Franzosen auf und schloss sich lieber dem Sicherheitsbündnis Aukus an. US-Außenminister Antony Blinken versicherte am vergangenen Donnerstag in Neuseeland, dass auch für Neuseeland und weitere Partner “die Tür offen” stehe, sich dem Bündnis anzuschließen.
Und zwei Tage vor Macron verhandelte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit Papuas Premierminister Marape über ein mögliches Verteidigungsabkommen, das unter anderem für 15 Jahre die Präsenz amerikanischer Soldaten auf dem Inselstaat erlauben würde. Papua-Neuguinea gilt als strategisch wichtiges Land; zuletzt hat China seine wirtschaftlichen Beziehungen dorthin massiv verstärkt.
Derweil versucht Frankreich, öffentlich Distanz zu den USA aufzubauen und sich als stabilisierende dritte Kraft im Indopazifik zu etablieren. Dafür setzt Paris verstärkt auf eigene Südpazifik-Initiativen wie dem Treffen der südpazifischen Verteidigungsminister und dem Pacific Islands Forum. Am Nationalfeiertag am 14. Juli war Indiens Premierminister Narendra Modi Macrons Ehrengast bei der Militärparade auf den Champs Elysées.
Frankreich definiert den Indopazifik als Gebiet, das vom Überseegebiet Mayotte vor der Küste Madagaskars bis Französisch-Polynesien im Südpazifik reicht. 8.000 Soldatinnen und Soldaten sind dort nach Angaben Macrons stationiert, 1,5 Millionen Franzosen bevölkern die Region. Mehr als ein Drittel des Handels außerhalb der EU treibt Frankreich mit indopazifischen Ländern. Die Überseegebiete im Indischen Ozean und im Pazifik machen mehr als 90 Prozent der ausschließlichen Wirtschaftszone Frankreichs aus – und Frankreich zum Besitzer des zweitgrößten Seegebiets der Welt.
In den Plänen für die kommenden Militärbudgets sind 13 Milliarden Euro für die französischen Überseegebiete vorgesehen. Die meisten befinden sich im Indopazifik. In den Budgetplänen für die Zeit von 2024 bis 2030 sind sechs Patrouillenboote und eine Hochseekorvette für die Region eingepreist.
Und dennoch: “Mit den Patrouillenbooten kann man natürlich Präsenz zeigen”, sagt Jacob Ross von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). “Aber man kann nicht die Signale senden, wie die Amerikaner, wenn sie eine Carrier Strike Group in die Region schicken.”
Auf der anderen Seite steht wiederum China. Auch hier gibt Frankreich öffentlich Distanz vor. Will aber den mächtigen Partner aus Peking nicht gänzlich vor den Kopf stoßen. Wirtschaftlich bleibt die Zusammenarbeit mit China jedenfalls eng. Am Sonntag sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire im Rahmen eines viertägigen China-Besuchs, dass es “unmöglich” sei, alle Verbindungen mit der chinesischen Wirtschaft zu kappen. “Decoupling ist eine Illusion”.
Doch hier liegt das Problem. Die Haltung des Nonalignments dränge Frankreich in Wirklichkeit genau in jene Rivalität zwischen China und den USA, schreibt Céline Pajon vom französischen Thinktank Institut Français des Relations Internationales (Ifri) in einem Aufsatz zu Frankreichs Indopazifik-Strategie. Frankreich habe “weder die Kapazitäten noch das diplomatische Gewicht, um diese Rolle auszufüllen”.
So habe Frankreich darauf verzichtet, der US-Initiative “Partners in the Blue Pacific” beizutreten, um kein negatives Signal an China zu senden. Weil Länder wie Deutschland und Südkorea sich dem Bündnis annähern, drohe Frankreich nicht unabhängig, sondern isoliert zu sein. Felix Heiduk von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) sieht Frankreichs Rolle noch nicht geklärt. “Es gibt unterschiedliche Signale, die sich ein Stück weit widersprechen.”
Im April hatte Macron einige Nato-Partner gegen sich aufgebracht, weil er nach seinem China-Besuch in Bezug auf den China-Taiwan-USA-Konflikt gewarnt hatte, nicht “in Krisen zu geraten, die nicht unsere” seien. Vor wenigen Wochen sprach sich der französische Präsident gegen ein Nato-Büro in Tokio aus – wieder, weil er China nicht vor den Kopf stoßen wollte. “Ich glaube, der Eindruck täuscht teilweise aufgrund dieser sehr polemischen Statements Macrons. Letztendlich ist die Zusammenarbeit auf der operativen Ebene wesentlich enger”, sagt DGAP-Experte Ross. Allerdings gebe es “eine gewisse Diskrepanz zwischen der Rhetorik und dem, was die finanziellen Mittel am Ende hergeben”.
Denn die Pazifik-Staaten haben nicht nur Sicherheitsbedürfnisse. “Wenn man einen alternativen Pol darstellen will, muss man auch die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung stellen. Nicht nur im militärischen Bereich”, sagt Heiduk. “Das primäre Interesse der lokalen Akteure ist die ökonomische Entwicklung, Armut, Infrastruktur und ganz stark die Auswirkungen des Klimawandels auf viele dieser Staaten.”
Wegen Starkregens und Überschwemmungen im Zuge von Taifun Doksuri sind in der Hauptstadt Peking Zehntausende Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht worden. Mehr als 31.000 Menschen seien von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen, berichteten staatliche Medien am Montag. Im Stadtteil Mentougou wurden zwei Leichen aus Flüssen geborgen.
Videos auf Twitter zeigen, wie Wassermassen auf der fünften Ringstraße Autos mitreißen. Auf beiden Flughäfen in Peking wurden am Morgen mehr als 180 Flüge gestrichen, Hunderte Flüge waren laut der Webanwendung Flight Master verspätet. Etliche Züge steckten über Nacht fest. Bahn-Mitarbeiter versorgten Reisende mit Lebensmitteln und Trinkwasser.
In Peking fielen nach Angaben des Wetterdienstes binnen 40 Stunden 170,9 Millimeter Regenwasser, so viel wie normalerweise während des ganzen Monats Juli. Zwar schwächte sich der Sturm ab, die Wetterbehörde hielt aber die höchste Alarmstufe Rot für schwere Regenfälle aufrecht, da weitere Niederschläge und Überschwemmungen erwartet werden.
Südlich der Hauptstadt waren die Auswirkungen von Doksuri noch stärker zu spüren. In der Provinz Hebei wurde Medienberichten zufolge einen Lkw-Fahrer vermisst, nachdem in der Stadt Baoding am Sonntag zwei Lastwagen von einer zusammengebrochenen Brücke gestürzt waren. In Shijiazhuang wurde ein Teil einer Güterbahnbrücke von einem angeschwollenen Fluss weggespült.
Die starken Regenfälle setzten auch Teile der Provinz Shanxi unter Wasser. Bereits am Wochenende hatte der Taifun in der südlichen Provinz Fujian großflächige Überschwemmungen verursacht. Hunderttausende Menschen mussten deswegen ihre Häuser verlassen.
Doksuri ist einer der stärksten Stürme, der in den vergangenen Jahren über China hinweggefegt. Zudem haben sich Taifune in der Regel abgeschwächt, wenn sie die Region Peking im Norden des Landes erreichen. Und Meteorologen warnen schon vor dem nächsten Taifun. Khanun soll noch in dieser Woche auf die chinesische Küste treffen. flee/rtr
China wird neue Exportkontrollen für Drohnen und drohnenbezogene Ausrüstung einführen. Das teilte das Handelsministerium in Peking am Montag mit. Durch einen eingeschränkten Zugang zu dieser Technologie wolle man die “nationale Sicherheit und Interessen” Chinas schützen. Explizit wurden in diesem Zusammenhang die zunehmenden Spannungen mit den Vereinigten Staaten genannt.
Die Beschränkungen für Ausrüstung – darunter einige Drohnentriebwerke, Laser, Kommunikationsgeräte und Anti-Drohnen-Systeme – treten demnach am 1. September in Kraft. Die Kontrollen würden auch einige Verbraucherdrohnen betreffen, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums. “Chinas bescheidene Ausweitung des Umfangs seiner Drohnenkontrolle ist eine wichtige Maßnahme, um unsere Haltung als verantwortungsvolles Land zu demonstrieren, globale Sicherheitsinitiativen umzusetzen und den Weltfrieden zu wahren”, sagte der Sprecher weiter.
Die Beschränkungen des Drohnenexports erfolgen, nachdem China vergangenen Monat Ausfuhrkontrollen für einige Metalle angekündigt hat, die häufig in der Chipherstellung verwendet werden. Zuvor hatten die USA Maßnahmen ergriffen, um Chinas Zugang zu Hochleistungschips einzuschränken.
China gilt als führend auf dem globalen Drohnenmarkt und liefert Produkte in mehrere Märkte, darunter auch in die USA. US-Angaben zufolge stammten mehr als 50 Prozent der in den USA verkauften Drohnen von der chinesischen Firma DJI. Zudem würden öffentliche Sicherheitsbehörden bevorzugt DJI-Drohnen einsetzen. Immer wieder gibt es Meldungen, wonach Russland im Ukraine-Krieg chinesische Drohnen einsetze. China weist diese Meldungen als falsch zurück. rad
China kämpft mit schwachem Konsum und einer insgesamt schwachen Weltkonjunktur. Und das belastet auch die Industrie. So ist die Produktionstätigkeit in China im Juli den vierten Monat in Folge zurückgegangen. Wie das Nationale Statistikamt am Montag mitteilte, stieg der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) zwar leicht an. Der Wert blieb mit 49,3 aber weiter unter der wichtigen 50-Punkte-Marke, die Expansion und Kontraktion trennt.
Auch das nicht verarbeitende Gewerbe verlor an Schwung. Der PMI für den Dienstleistungssektor fiel von 52,9 im Juni auf 51,1. Analysten warnen, dass das Land sein bescheidenes Wachstumsziel von rund fünf Prozent im Jahr 2023 zum zweiten Mal in Folge verfehlen könnte, sollte die Wirtschaft weiter stottern.
Der Staatsrat macht sich indes an die Umsetzung der vom Politbüro beschlossenen Förderung des Konsums. Der Kauf von Elektroautos und die Tourismus–Förderung sollen ausgeweitet werden. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Dokument hervor. Außerdem sollen Wohnungsmieten gesenkt werden. Die “fundamentale Rolle” des Konsums für die wirtschaftliche Entwicklung solle zur Geltung gebracht werden, heißt es. rtr
Italiens Verteidigungsminister hat den formalen Beitritt seines Landes zur “Belt & Road”-Initiative (BRI) einen “improvisierten und grauenhaften Akt” genannt. Der Beitritt zur BRI habe die Exporte Chinas nach Italien vervielfacht, nicht aber die italienischen Exporte in die Volksrepublik, erklärte Guido Crosetto in einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera. Die Frage sei nun, wie sich Italien aus der Angelegenheit herausziehen könne, ohne die Beziehungen zu Peking zu beschädigen. “Denn China ist zwar ein Konkurrent, aber auch ein Partner”, sagte Crosetto. Die Überlegungen in Rom, das Projekt zu verlassen, sind nicht neu, mit Crosetto sprach sich jetzt aber ein Minister klar gegen die BRI aus.
Italien war 2019 die erste und bisher einzige G7-Nation, die sich der BRI formal anschloss. Die Kooperationsvereinbarung, ein Memorandum of Understanding (MoU), läuft jedoch im März 2024 aus. Die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni muss sich demnächst entscheiden, ob sie die Vereinbarung erneuert oder nicht.
“Wir werden vor Dezember eine Entscheidung treffen“, sagte Meloni in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem US-Sender Fox News und fügte hinzu, dass das Thema mit der chinesischen Regierung und innerhalb des italienischen Parlaments diskutiert werden müsse. Es ein “Paradoxon”, dass Italien zwar Teil der Neuen Seidenstraße sei, aber nicht das G7-Land mit dem größten Handel mit China, sagte die Rechtspopulistin. Dies zeige, dass gute Beziehungen zu Peking auch ohne die neue Seidenstraße möglich seien. Meloni hatte bereits im Wahlkampf angedeutet, dass sie Italien aus der BRI führen beziehungsweise die Kooperation nicht verlängern möchte. ari
Der japanische Automobilproduzent Toyota will auf dem Elektromarkt in China verstärkt in die Offensive gehen. Der Konzern kündigte am Montag an, die Entwicklung von elektrischen Antrieben und digitalen Armaturenbrettern samt Software (Smart Cockpits) beschleunigen zu wollen. Toyota reagiert damit auf den wachsenden Konkurrenzdruck durch chinesische Hersteller. Man wolle die Fahrzeuge stärker an den Wünschen der chinesischen Kundschaft auszurichten, hieß es.
Toyota wählt einen ähnlichen Weg wie Volkswagen und bündelt für einzelne Projekte Ingenieure aus den Entwicklungsabteilungen seiner Gemeinschaftsunternehmen mit der chinesischen FAW Group, Guangzhou Automobile Group und dem neuen chinesischen Marktführer BYD. Dabei setzen die Japaner nicht nur auf batterie-getriebene Fahrzeuge, sondern auch auf Plug-in-Hybride, die an der Steckdose aufgeladen werden, klassische Hybridautos und Brennstoffzellen-Antriebe, die Wasserstoff verwenden.
Mit der Neuausrichtung folgt Toyota einem Trend in der Automobilindustrie, sich stärker auf die Besonderheiten des chinesischen Marktes einzulassen. Volkswagen beteiligt sich auch deshalb an dem chinesischen Autobauer Xpeng und weitet seine Zusammenarbeit mit dem staatlichen Joint-Venture-Partner SAIC aus. Mit Xpeng planen die Wolfsburger zwei Elektroautos für das Mittelklasse-Segment, die 2026 auf den Markt gebracht werden sollen. rtr/grz
Als Anno Dederichs ein Kind war, bekamen seine Eltern Bildrollen von einem Gastwissenschaftler aus Chengdu geschenkt. Darauf gemalt: die nebelverhangenen Berge der Provinz Sichuan. Das Bild dieser Berge brannte sich in Dederichs Gedächtnis ein. Erst Jahre später sah er sie auf seiner ersten China-Reise mit eigenen Augen.
Über die traditionelle Kampfkunst Wushu war er damals näher mit China in Berührung gekommen und bereiste gemeinsam mit seiner Trainigsgruppe das Land. “Ich war überrascht, wie gut die Bildrollen die Stimmung in den Bergen tatsächlich festgehalten haben”, erinnert er sich.
Zurück in Deutschland studierte er Sinologie und Soziologie in Tübingen, verbrachte ein Auslandssemester an der Peking Universität und ein Studienjahr an der Nanjing Universität. “Das Studium in China war prägend, weil es mir das Land und die Leute nähergebracht und dadurch eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven ausgelöst hat.”
Damals festigte sich auch sein Forschungsinteresse; die Selbst- und Fremdwahrnehmung in Hinblick auf die deutsche Auseinandersetzung mit China – und umgekehrt. Genauer: Wie wird China im Westen wahrgenommen? Wie nimmt China sich selbst und seine Repräsentation nach außen wahr? Und was gilt andersherum für Deutschland?
Nach seiner Promotion in Soziologie ging Dederichs ans China Centrum Tübingen (CCT), wo er bis heute als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Seinem Schwerpunkt ist er treu geblieben, er analysiert deutsche Diskurse über China und beschäftigt sich mit der Wahrnehmung und den Zukunftserwartungen chinesischer Studierender in Deutschland.
“Die Beschreibung des Chinesischen konnte man zum Beispiel an der Debatte über anti-asiatischen Rassismus während der Corona-Pandemie gut beobachten”, sagt Dederichs. Verschiedene Motive in der medialen Darstellung Chinas ließen sich bis in die Kolonialzeit zurückverfolgen. Als besonders dramatisch empfindet Dederichs jedoch den Mangel an Kommunikation generell, der seit der Pandemie besteht. “Seither wird hauptsächlich übereinander, aber nicht mehr miteinander gesprochen. Die Folgen dieses Mangels an Kommunikation, die Entfremdung, die sie verursacht hat, bekommen wir jetzt erst so richtig zu spüren.”
Mit seiner Arbeit beim CCT und dem zum Zentrum gehörenden ChinaForum Tübingen, einem vom Bildungsministerium finanzierten Projekt zur Erhöhung der Chinakompetenz an deutschen Hochschulen, leistet Dederichs seinen Beitrag gegen diese Entwicklung. Er koordiniert Wissenschaftskooperationen, Austauschprogramme für Studierende und Vortragsreihen und leitet Forschungs- und Publikationsprojekte. Auf diese Weise schafft er leichter zugängliche Kommunikationswege. “Es ist wichtig, diese Austauschmöglichkeiten zu haben, damit man sich gegenseitig ein möglichst breites Bild seiner Positionen und Wahrnehmung der Welt vermitteln kann – auch abseits der großen Politik.” Svenja Napp
Gunnar Wiegand, scheidender Asiendirektor des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EEAS), wird nach der Sommerpause Visiting Professor am College of Europe im belgischen Brügge. Er wird dort Teil des Departments für EU International Relations and Diplomacy Studies. Wiegand war seit 2016 Teil des EEAS. Eine Nachfolge steht offiziell noch nicht fest.
Jochen Stahnke ist neuer China-Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Nach Stationen in Frankfurt, Tel Aviv und Berlin berichtet Stahnke nun aus Peking über China, Taiwan und Nordkorea.
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Comicfiguren zum Leben erweckt: Bei der Cosplay-Messe Anime and Game Carnival in Yantai treffen sich Liebhaber zweidimensionaler Serienhelden. Der Cosplay-Markt in China ist in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich 10,4 Prozent gewachsen. Bis 2026 könnte er ein Volumen von 100 Milliarden Yuan erreichen.
vor wenigen Tagen sorgte die Hochschule Bielefeld für einen wahren Paukenschlag: In der chinesischen Sonderwirtschaftszone Hainan will man mit der ersten unabhängigen ausländischen Hochschule in China neue Wege gehen.
Doch Tim Gabel zeigt, dass noch vor dem eigentlichen Lehrbeginn die Euphorie schon wieder verflogen ist – zumindest bei den politischen Geldgebern. Auf Anfrage von Table.Media distanzierte sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung von Bettina Stark-Watzinger von dem Projekt: Vor dem Hintergrund der China-Strategie sehe man das Projekt der Hochschule Bielefeld kritisch. Ähnlich zerknirscht gibt sich der Deutsche Akademische Austauschdienst. Die Projektführer geben sich hingegen trotzig.
Auch Frankreich hat Großes vor – und zwar im Indopazifik. Präsident Macron reiste eigens in die Region, um sein Land als Alternative zu China und den USA zu positionieren. Mit mehr Soldaten und mehr Geld soll Frankreich zu einem dritten Pol in der Region werden.
Gabriel Bub zeigt, dass Macron mit diesen Mitteln nicht sonderlich weit kommen wird: Denn sicherheitspolitisch sind die USA die unumstrittene Führungsmacht, und wirtschaftlich kann China punkten.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Am 18. Juli warteten die Verantwortlichen der Hochschule Bielefeld (HSBI) mit einem “Paukenschlag” auf: die Gründung der ersten unabhängigen ausländischen Hochschule in China, gelegen auf der Tropeninsel Hainan. Und Bielefeld rückte urplötzlich in den Fokus der Debatte über deutsch-chinesische Wissenschaftsbeziehungen.
Denn während die Uni Erlangen in diesen Tagen bestätigte, keine Stipendiaten des China Scholarship Council mehr aufzunehmen und die Bundesregierung Hochschulen drängt, ihre Konfuzius-Institute zu überdenken, soll es an der Hainan Bielefeld University of Applied Sciences (BiUH) erst so richtig losgehen. Im Wintersemester werden bis zu 140 Studierende Computer Science und Digital Technologies auf Bachelor studieren. Im Jahr 2034 will man nach Angabgen der HSBI auf einem neuen Campus bis zu 12.000 Studierende unterbringen.
Aus politischer Perspektive besonders brisant: Während Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger für ihre harten Töne gegenüber China bekannt ist und diese auch in der Chinastrategie platzierte, finanziert ihr Ministerium die Hochschulgründung über das DAAD-Programm “Transnationale Bildung” mit. Die HSBI bekommt bis 2024 rund 1,9 Millionen Euro an Steuergeldern.
Auf Anfrage von Table.Media distanzierte sich das Ministerium von Stark-Watzinger inzwischen von dem Projekt: Vor dem Hintergrund der China-Strategie sehe man das Projekt der Hochschule Bielefeld kritisch und es gehe keine Signalwirkung davon aus, sagte eine Sprecherin. Die Entscheidung für eine Förderung des Projektes habe der DAAD bereits im Jahr 2020 im damaligen Kontext getroffen. “Die Hochschule Bielefeld ist nun in der Verantwortung, die mit der Wissenschaftsfreiheit verbunden ist. Sie muss ihre Achtung sicherstellen und Risiken wie Dual Use minimieren”, fordert das Ministerium.
Auch beim DAAD will sich keine richtige Premieren-Stimmung einstellen. Man betont, dass die Hochschule Bielefeld ihr internationales Bildungsprojekt im chinesischen Hainan als “autonom agierende, nordrhein-westfälische Landeshochschule und in wissenschaftlicher Eigenständigkeit” entwickle, sagte ein DAAD-Sprecher. Das Projekt sei Ende 2020 von einer wissenschaftlichen Kommission für das Programm “Transnationale Bildung” empfohlen worden. Diese Förderempfehlung sei für den DAAD bindend.
Im Interview mit Table.Media bedauern die Präsidentin der HSBI, Ingeborg Schramm-Wölk und der Präsident der neuen BiUH, Jürgen Kretschmann, die Distanzierung auf politischer Ebene. Natürlich seien in den vergangenen Jahren Veränderungen eingetreten, in China selbst und im Verhältnis zu China. “Allerdings lässt sich aus der aktuellen Chinastrategie der Bundesregierung nach wie vor herauslesen, dass Zusammenarbeit im Hochschulbereich erwünscht ist”, sagte Schramm-Wölk.
Auch Jürgen Kretschmann sieht das Projekt in der Sonderwirtschaftszone Hainan von der neuen Chinastrategie gedeckt. In China lebe rund ein Fünftel der Weltbevölkerung, und die Volksrepublik sei die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA. Auch die Bundesregierung habe in ihrer China-Strategie betont, dass es ohne China nicht gelingen werde, die globalen, ökologischen und ökonomischen Probleme des Planeten zu lösen. “Man muss die Kooperation auf Augenhöhe und vertrauensvoll gestalten und zudem sensibel für die Kultur der anderen Seite sein”, sagte Kretschmann, der im Bereich Steinkohlenbergbau viel Erfahrung mit deutsch-chinesischen Kooperationen gesammelt hat.
Tatsächlich hat die neue Hochschule für chinesische Verhältnisse besondere Freiheiten. Der rechtliche Status der Wirtschaftsentwicklungszone Yangpu/Danzhou im Norden der Insel entbindet das deutsch-chinesische Projekt davon, den chinesischen Partner 51 Prozent der Anteile zu überlassen. Die unabhängigen, wissenschaftlichen Auswahlkommission, die das Projekt begutachtete, hatte trotzdem schon 2020 “mit Blick auf die zunehmende Komplexität in der Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern” die Erstellung einer “Exitstrategie” zur Auflage für eine Förderung gemacht, teilte der DAAD mit. Zudem würde nur der Aufbau der Bachelorstudiengänge gefördert, nicht aber etwaige Forschungsaktivitäten.
Ingeborg Schramm-Wölk stößt sich an dem Begriff Exitstrategie. Man habe sich dazu bekannt, dass das Projekt beendet wird, wenn “Dinge passieren, die mit den Hochschulgesetzen oder dem deutschen Wirtschaftsrecht nicht vereinbar sind”. Ein großes finanzielles Risiko trage die Hochschule nicht, da keine Landesmittel für das Projekt eingesetzt worden seien. Lediglich rund 140.000 Euro aus Überschüssen selbst erwirtschafteter Mittel habe man eingesetzt, um eine GmbH, eine Wholly Foreign Owned Enterprise (WFOE) und die Hainan Bielefeld University of Applied Sciences (BiUH) in der Rechtsform einer “Privaten Non-Profit-Organisation” gründen zu können.
Rote Linien für das Projekt sind für Schramm-Wölkebenjene Punkte, “die wir in unserem Memorandum of Understanding formuliert haben”. In dieser Rahmenvereinbarung stehe, dass die BiUH eine Hochschuleinrichtung mit eigenständiger Rechtspersönlichkeit ist. “Die Hochschule genießt und garantiert die akademische Freiheit. Alle akademischen Aktivitäten wie Lehre und Forschung dienen friedlichen Zwecken.”
Die Gefahr einer Abhängigkeit durch die hohen chinesischen Subventionen für Bau und Betrieb sieht die Hochschulpräsidentin nicht. Ziel des Projektes sei es, gemeinsam eine Hochschule nach deutschem Vorbild aufzubauen. “Wir stellen den Präsidenten, und es ist geplant, mehrheitlich in allen wichtigen Gremien vertreten zu sein”, sagte Schramm-Wölk. Man dürfe in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass es keine Blaupause gebe und das Projekt einzigartig sei. Ohne Unterstützung von staatlicher Seite könnte das Projekt nicht umgesetzt werden. “Jedoch soll sich die BiUH langfristig selbst tragen, und als gemeinnützige Einrichtung wird das Geld, das erwirtschaftet wird, immer den Studierenden zugutekommen.”
Lesen Sie im ausführlichen Interview von Table.Media mit Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der HSBI, und Jürgen Kretschmann, dem Präsidenten der BiUH, wie die Kooperation zur Gründung der Hainan Bielefeld University of Applied Sciences zustande kam. Was sind die Ziele der Partner? Was ist die besondere Ausrichtung der BiUH?
Am Ende waren es große Worte, mit denen Emmanuel Macron Frankreichs sicherheitspolitische Ambitionen im Indopazifik untermauerte. Bei der Abschlusskonferenz mit dem Premierminister Papua-Neuguineas, James Marape, am vergangenen Freitag, betonte Macron, man wolle nicht in “Mächtespiele geraten”. “Unser Ziel ist nicht, mit China oder den USA zu konkurrieren.” Einen Tag vorher hatte er in Vanuatu vor “neuen Imperialismen” im Pazifik gewarnt. Bei anderen Gelegenheiten hatten er und sein Verteidigungsminister Sébastien Lecornu betont, dass Frankreich sich im Indopazifik als ausgleichende Kraft sieht.
Macrons Besuch mit vier seiner Minister – darunter Verteidigungsminister Sébastien Lecornu und Außenministerin Catherine Colonna – sollte zeigen, dass Frankreich ein dritter Pol in der Region neben China und den USA sein könne. Für das französische Überseegebiet Neukaledonien blieb das Versprechen, dort 200 weitere Soldaten stationieren und 150 Millionen Euro in einen Marinestützpunkt investieren zu wollen. Neukaledonien ist auch bedeutend, weil dort ein Viertel des weltweiten Nickel-Vorkommens vermutet wird. In Samoa wird Frankreich seine erste Botschaft in Polynesien eröffnen und sein großes Netz an Botschaften im Indopazifik ausweiten.
Doch die Hierarchie ist eindeutig: Die USA gelten immer noch als erster Sicherheitspartner. Im September 2021 zeigte Australien den Franzosen, dass es sich lieber auf die USA und das Vereinigte Königreich verlässt: Canberra kündigte einen U-Boot-Deal mit den Franzosen auf und schloss sich lieber dem Sicherheitsbündnis Aukus an. US-Außenminister Antony Blinken versicherte am vergangenen Donnerstag in Neuseeland, dass auch für Neuseeland und weitere Partner “die Tür offen” stehe, sich dem Bündnis anzuschließen.
Und zwei Tage vor Macron verhandelte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit Papuas Premierminister Marape über ein mögliches Verteidigungsabkommen, das unter anderem für 15 Jahre die Präsenz amerikanischer Soldaten auf dem Inselstaat erlauben würde. Papua-Neuguinea gilt als strategisch wichtiges Land; zuletzt hat China seine wirtschaftlichen Beziehungen dorthin massiv verstärkt.
Derweil versucht Frankreich, öffentlich Distanz zu den USA aufzubauen und sich als stabilisierende dritte Kraft im Indopazifik zu etablieren. Dafür setzt Paris verstärkt auf eigene Südpazifik-Initiativen wie dem Treffen der südpazifischen Verteidigungsminister und dem Pacific Islands Forum. Am Nationalfeiertag am 14. Juli war Indiens Premierminister Narendra Modi Macrons Ehrengast bei der Militärparade auf den Champs Elysées.
Frankreich definiert den Indopazifik als Gebiet, das vom Überseegebiet Mayotte vor der Küste Madagaskars bis Französisch-Polynesien im Südpazifik reicht. 8.000 Soldatinnen und Soldaten sind dort nach Angaben Macrons stationiert, 1,5 Millionen Franzosen bevölkern die Region. Mehr als ein Drittel des Handels außerhalb der EU treibt Frankreich mit indopazifischen Ländern. Die Überseegebiete im Indischen Ozean und im Pazifik machen mehr als 90 Prozent der ausschließlichen Wirtschaftszone Frankreichs aus – und Frankreich zum Besitzer des zweitgrößten Seegebiets der Welt.
In den Plänen für die kommenden Militärbudgets sind 13 Milliarden Euro für die französischen Überseegebiete vorgesehen. Die meisten befinden sich im Indopazifik. In den Budgetplänen für die Zeit von 2024 bis 2030 sind sechs Patrouillenboote und eine Hochseekorvette für die Region eingepreist.
Und dennoch: “Mit den Patrouillenbooten kann man natürlich Präsenz zeigen”, sagt Jacob Ross von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). “Aber man kann nicht die Signale senden, wie die Amerikaner, wenn sie eine Carrier Strike Group in die Region schicken.”
Auf der anderen Seite steht wiederum China. Auch hier gibt Frankreich öffentlich Distanz vor. Will aber den mächtigen Partner aus Peking nicht gänzlich vor den Kopf stoßen. Wirtschaftlich bleibt die Zusammenarbeit mit China jedenfalls eng. Am Sonntag sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire im Rahmen eines viertägigen China-Besuchs, dass es “unmöglich” sei, alle Verbindungen mit der chinesischen Wirtschaft zu kappen. “Decoupling ist eine Illusion”.
Doch hier liegt das Problem. Die Haltung des Nonalignments dränge Frankreich in Wirklichkeit genau in jene Rivalität zwischen China und den USA, schreibt Céline Pajon vom französischen Thinktank Institut Français des Relations Internationales (Ifri) in einem Aufsatz zu Frankreichs Indopazifik-Strategie. Frankreich habe “weder die Kapazitäten noch das diplomatische Gewicht, um diese Rolle auszufüllen”.
So habe Frankreich darauf verzichtet, der US-Initiative “Partners in the Blue Pacific” beizutreten, um kein negatives Signal an China zu senden. Weil Länder wie Deutschland und Südkorea sich dem Bündnis annähern, drohe Frankreich nicht unabhängig, sondern isoliert zu sein. Felix Heiduk von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) sieht Frankreichs Rolle noch nicht geklärt. “Es gibt unterschiedliche Signale, die sich ein Stück weit widersprechen.”
Im April hatte Macron einige Nato-Partner gegen sich aufgebracht, weil er nach seinem China-Besuch in Bezug auf den China-Taiwan-USA-Konflikt gewarnt hatte, nicht “in Krisen zu geraten, die nicht unsere” seien. Vor wenigen Wochen sprach sich der französische Präsident gegen ein Nato-Büro in Tokio aus – wieder, weil er China nicht vor den Kopf stoßen wollte. “Ich glaube, der Eindruck täuscht teilweise aufgrund dieser sehr polemischen Statements Macrons. Letztendlich ist die Zusammenarbeit auf der operativen Ebene wesentlich enger”, sagt DGAP-Experte Ross. Allerdings gebe es “eine gewisse Diskrepanz zwischen der Rhetorik und dem, was die finanziellen Mittel am Ende hergeben”.
Denn die Pazifik-Staaten haben nicht nur Sicherheitsbedürfnisse. “Wenn man einen alternativen Pol darstellen will, muss man auch die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung stellen. Nicht nur im militärischen Bereich”, sagt Heiduk. “Das primäre Interesse der lokalen Akteure ist die ökonomische Entwicklung, Armut, Infrastruktur und ganz stark die Auswirkungen des Klimawandels auf viele dieser Staaten.”
Wegen Starkregens und Überschwemmungen im Zuge von Taifun Doksuri sind in der Hauptstadt Peking Zehntausende Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht worden. Mehr als 31.000 Menschen seien von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen, berichteten staatliche Medien am Montag. Im Stadtteil Mentougou wurden zwei Leichen aus Flüssen geborgen.
Videos auf Twitter zeigen, wie Wassermassen auf der fünften Ringstraße Autos mitreißen. Auf beiden Flughäfen in Peking wurden am Morgen mehr als 180 Flüge gestrichen, Hunderte Flüge waren laut der Webanwendung Flight Master verspätet. Etliche Züge steckten über Nacht fest. Bahn-Mitarbeiter versorgten Reisende mit Lebensmitteln und Trinkwasser.
In Peking fielen nach Angaben des Wetterdienstes binnen 40 Stunden 170,9 Millimeter Regenwasser, so viel wie normalerweise während des ganzen Monats Juli. Zwar schwächte sich der Sturm ab, die Wetterbehörde hielt aber die höchste Alarmstufe Rot für schwere Regenfälle aufrecht, da weitere Niederschläge und Überschwemmungen erwartet werden.
Südlich der Hauptstadt waren die Auswirkungen von Doksuri noch stärker zu spüren. In der Provinz Hebei wurde Medienberichten zufolge einen Lkw-Fahrer vermisst, nachdem in der Stadt Baoding am Sonntag zwei Lastwagen von einer zusammengebrochenen Brücke gestürzt waren. In Shijiazhuang wurde ein Teil einer Güterbahnbrücke von einem angeschwollenen Fluss weggespült.
Die starken Regenfälle setzten auch Teile der Provinz Shanxi unter Wasser. Bereits am Wochenende hatte der Taifun in der südlichen Provinz Fujian großflächige Überschwemmungen verursacht. Hunderttausende Menschen mussten deswegen ihre Häuser verlassen.
Doksuri ist einer der stärksten Stürme, der in den vergangenen Jahren über China hinweggefegt. Zudem haben sich Taifune in der Regel abgeschwächt, wenn sie die Region Peking im Norden des Landes erreichen. Und Meteorologen warnen schon vor dem nächsten Taifun. Khanun soll noch in dieser Woche auf die chinesische Küste treffen. flee/rtr
China wird neue Exportkontrollen für Drohnen und drohnenbezogene Ausrüstung einführen. Das teilte das Handelsministerium in Peking am Montag mit. Durch einen eingeschränkten Zugang zu dieser Technologie wolle man die “nationale Sicherheit und Interessen” Chinas schützen. Explizit wurden in diesem Zusammenhang die zunehmenden Spannungen mit den Vereinigten Staaten genannt.
Die Beschränkungen für Ausrüstung – darunter einige Drohnentriebwerke, Laser, Kommunikationsgeräte und Anti-Drohnen-Systeme – treten demnach am 1. September in Kraft. Die Kontrollen würden auch einige Verbraucherdrohnen betreffen, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums. “Chinas bescheidene Ausweitung des Umfangs seiner Drohnenkontrolle ist eine wichtige Maßnahme, um unsere Haltung als verantwortungsvolles Land zu demonstrieren, globale Sicherheitsinitiativen umzusetzen und den Weltfrieden zu wahren”, sagte der Sprecher weiter.
Die Beschränkungen des Drohnenexports erfolgen, nachdem China vergangenen Monat Ausfuhrkontrollen für einige Metalle angekündigt hat, die häufig in der Chipherstellung verwendet werden. Zuvor hatten die USA Maßnahmen ergriffen, um Chinas Zugang zu Hochleistungschips einzuschränken.
China gilt als führend auf dem globalen Drohnenmarkt und liefert Produkte in mehrere Märkte, darunter auch in die USA. US-Angaben zufolge stammten mehr als 50 Prozent der in den USA verkauften Drohnen von der chinesischen Firma DJI. Zudem würden öffentliche Sicherheitsbehörden bevorzugt DJI-Drohnen einsetzen. Immer wieder gibt es Meldungen, wonach Russland im Ukraine-Krieg chinesische Drohnen einsetze. China weist diese Meldungen als falsch zurück. rad
China kämpft mit schwachem Konsum und einer insgesamt schwachen Weltkonjunktur. Und das belastet auch die Industrie. So ist die Produktionstätigkeit in China im Juli den vierten Monat in Folge zurückgegangen. Wie das Nationale Statistikamt am Montag mitteilte, stieg der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) zwar leicht an. Der Wert blieb mit 49,3 aber weiter unter der wichtigen 50-Punkte-Marke, die Expansion und Kontraktion trennt.
Auch das nicht verarbeitende Gewerbe verlor an Schwung. Der PMI für den Dienstleistungssektor fiel von 52,9 im Juni auf 51,1. Analysten warnen, dass das Land sein bescheidenes Wachstumsziel von rund fünf Prozent im Jahr 2023 zum zweiten Mal in Folge verfehlen könnte, sollte die Wirtschaft weiter stottern.
Der Staatsrat macht sich indes an die Umsetzung der vom Politbüro beschlossenen Förderung des Konsums. Der Kauf von Elektroautos und die Tourismus–Förderung sollen ausgeweitet werden. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Dokument hervor. Außerdem sollen Wohnungsmieten gesenkt werden. Die “fundamentale Rolle” des Konsums für die wirtschaftliche Entwicklung solle zur Geltung gebracht werden, heißt es. rtr
Italiens Verteidigungsminister hat den formalen Beitritt seines Landes zur “Belt & Road”-Initiative (BRI) einen “improvisierten und grauenhaften Akt” genannt. Der Beitritt zur BRI habe die Exporte Chinas nach Italien vervielfacht, nicht aber die italienischen Exporte in die Volksrepublik, erklärte Guido Crosetto in einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera. Die Frage sei nun, wie sich Italien aus der Angelegenheit herausziehen könne, ohne die Beziehungen zu Peking zu beschädigen. “Denn China ist zwar ein Konkurrent, aber auch ein Partner”, sagte Crosetto. Die Überlegungen in Rom, das Projekt zu verlassen, sind nicht neu, mit Crosetto sprach sich jetzt aber ein Minister klar gegen die BRI aus.
Italien war 2019 die erste und bisher einzige G7-Nation, die sich der BRI formal anschloss. Die Kooperationsvereinbarung, ein Memorandum of Understanding (MoU), läuft jedoch im März 2024 aus. Die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni muss sich demnächst entscheiden, ob sie die Vereinbarung erneuert oder nicht.
“Wir werden vor Dezember eine Entscheidung treffen“, sagte Meloni in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem US-Sender Fox News und fügte hinzu, dass das Thema mit der chinesischen Regierung und innerhalb des italienischen Parlaments diskutiert werden müsse. Es ein “Paradoxon”, dass Italien zwar Teil der Neuen Seidenstraße sei, aber nicht das G7-Land mit dem größten Handel mit China, sagte die Rechtspopulistin. Dies zeige, dass gute Beziehungen zu Peking auch ohne die neue Seidenstraße möglich seien. Meloni hatte bereits im Wahlkampf angedeutet, dass sie Italien aus der BRI führen beziehungsweise die Kooperation nicht verlängern möchte. ari
Der japanische Automobilproduzent Toyota will auf dem Elektromarkt in China verstärkt in die Offensive gehen. Der Konzern kündigte am Montag an, die Entwicklung von elektrischen Antrieben und digitalen Armaturenbrettern samt Software (Smart Cockpits) beschleunigen zu wollen. Toyota reagiert damit auf den wachsenden Konkurrenzdruck durch chinesische Hersteller. Man wolle die Fahrzeuge stärker an den Wünschen der chinesischen Kundschaft auszurichten, hieß es.
Toyota wählt einen ähnlichen Weg wie Volkswagen und bündelt für einzelne Projekte Ingenieure aus den Entwicklungsabteilungen seiner Gemeinschaftsunternehmen mit der chinesischen FAW Group, Guangzhou Automobile Group und dem neuen chinesischen Marktführer BYD. Dabei setzen die Japaner nicht nur auf batterie-getriebene Fahrzeuge, sondern auch auf Plug-in-Hybride, die an der Steckdose aufgeladen werden, klassische Hybridautos und Brennstoffzellen-Antriebe, die Wasserstoff verwenden.
Mit der Neuausrichtung folgt Toyota einem Trend in der Automobilindustrie, sich stärker auf die Besonderheiten des chinesischen Marktes einzulassen. Volkswagen beteiligt sich auch deshalb an dem chinesischen Autobauer Xpeng und weitet seine Zusammenarbeit mit dem staatlichen Joint-Venture-Partner SAIC aus. Mit Xpeng planen die Wolfsburger zwei Elektroautos für das Mittelklasse-Segment, die 2026 auf den Markt gebracht werden sollen. rtr/grz
Als Anno Dederichs ein Kind war, bekamen seine Eltern Bildrollen von einem Gastwissenschaftler aus Chengdu geschenkt. Darauf gemalt: die nebelverhangenen Berge der Provinz Sichuan. Das Bild dieser Berge brannte sich in Dederichs Gedächtnis ein. Erst Jahre später sah er sie auf seiner ersten China-Reise mit eigenen Augen.
Über die traditionelle Kampfkunst Wushu war er damals näher mit China in Berührung gekommen und bereiste gemeinsam mit seiner Trainigsgruppe das Land. “Ich war überrascht, wie gut die Bildrollen die Stimmung in den Bergen tatsächlich festgehalten haben”, erinnert er sich.
Zurück in Deutschland studierte er Sinologie und Soziologie in Tübingen, verbrachte ein Auslandssemester an der Peking Universität und ein Studienjahr an der Nanjing Universität. “Das Studium in China war prägend, weil es mir das Land und die Leute nähergebracht und dadurch eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven ausgelöst hat.”
Damals festigte sich auch sein Forschungsinteresse; die Selbst- und Fremdwahrnehmung in Hinblick auf die deutsche Auseinandersetzung mit China – und umgekehrt. Genauer: Wie wird China im Westen wahrgenommen? Wie nimmt China sich selbst und seine Repräsentation nach außen wahr? Und was gilt andersherum für Deutschland?
Nach seiner Promotion in Soziologie ging Dederichs ans China Centrum Tübingen (CCT), wo er bis heute als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Seinem Schwerpunkt ist er treu geblieben, er analysiert deutsche Diskurse über China und beschäftigt sich mit der Wahrnehmung und den Zukunftserwartungen chinesischer Studierender in Deutschland.
“Die Beschreibung des Chinesischen konnte man zum Beispiel an der Debatte über anti-asiatischen Rassismus während der Corona-Pandemie gut beobachten”, sagt Dederichs. Verschiedene Motive in der medialen Darstellung Chinas ließen sich bis in die Kolonialzeit zurückverfolgen. Als besonders dramatisch empfindet Dederichs jedoch den Mangel an Kommunikation generell, der seit der Pandemie besteht. “Seither wird hauptsächlich übereinander, aber nicht mehr miteinander gesprochen. Die Folgen dieses Mangels an Kommunikation, die Entfremdung, die sie verursacht hat, bekommen wir jetzt erst so richtig zu spüren.”
Mit seiner Arbeit beim CCT und dem zum Zentrum gehörenden ChinaForum Tübingen, einem vom Bildungsministerium finanzierten Projekt zur Erhöhung der Chinakompetenz an deutschen Hochschulen, leistet Dederichs seinen Beitrag gegen diese Entwicklung. Er koordiniert Wissenschaftskooperationen, Austauschprogramme für Studierende und Vortragsreihen und leitet Forschungs- und Publikationsprojekte. Auf diese Weise schafft er leichter zugängliche Kommunikationswege. “Es ist wichtig, diese Austauschmöglichkeiten zu haben, damit man sich gegenseitig ein möglichst breites Bild seiner Positionen und Wahrnehmung der Welt vermitteln kann – auch abseits der großen Politik.” Svenja Napp
Gunnar Wiegand, scheidender Asiendirektor des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EEAS), wird nach der Sommerpause Visiting Professor am College of Europe im belgischen Brügge. Er wird dort Teil des Departments für EU International Relations and Diplomacy Studies. Wiegand war seit 2016 Teil des EEAS. Eine Nachfolge steht offiziell noch nicht fest.
Jochen Stahnke ist neuer China-Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Nach Stationen in Frankfurt, Tel Aviv und Berlin berichtet Stahnke nun aus Peking über China, Taiwan und Nordkorea.
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Comicfiguren zum Leben erweckt: Bei der Cosplay-Messe Anime and Game Carnival in Yantai treffen sich Liebhaber zweidimensionaler Serienhelden. Der Cosplay-Markt in China ist in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich 10,4 Prozent gewachsen. Bis 2026 könnte er ein Volumen von 100 Milliarden Yuan erreichen.