der unerwartete Erfolg des KI-Startups DeepSeek hat nicht nur die Tech-Welt des Westens wachgerüttelt, sondern auch die Chinas. Nur wenige hatten das Unternehmen aus Hangzhou dort als disruptiven Player auf dem Zettel. Die großen Hoffnungsträger waren andere: Etwa Stepfun, das im April 2023 von einem ehemaligen Senior Vice President von Microsoft gegründet wurde. Oder Zhipu, dem man nachsagt, dem chinesischen Militär nahezustehen.
Klar ist: Chinas KI-Firmen – man nennt sie auch “KI-Tiger” – müssen jetzt noch mehr Gas geben als ohnehin schon. Die Grundvoraussetzungen für weitere Durchbrüche seien jedoch gegeben, sagt KI-Experte Jimmy Goodrich im Gespräch mit Table.Briefings. Er sieht die Entwicklungen aber auch wie einen Staffellauf: Wer heute mit dem Stab in der Hand ganz vorne mit dabei ist, fällt morgen eventuell schon weit zurück.
China gibt sich Mühe, in der Provinz Xinjiang ein Bild von Normalität zu vermitteln – doch für die dort lebenden Uiguren bleibt der Alltag von Repressionen geprägt. Eine neue Untersuchung von Human Rights Watch zeigt, dass sich die Kontrolle nicht nur auf Xinjiang, sondern auch über die Grenzen hinaus erstreckt. Bizarrer Höhepunkt sind geführte Reisen für im Ausland lebende Uiguren in die eigene Heimat mit strikter Überwachung. Marcel Grzanna hat sich die Situation genauer angesehen.
Lange war es in China verpönt, als Einzelner öffentlich Geburtstag zu feiern. Unter Mao war das allein der Partei vorbehalten. Diese Zeiten haben sich geändert, schreibt Johnny Erling. Heute geht die Generation Z zu McDonalds, um nostalgisch mit Junkfood einfachere Zeiten wiederaufleben zu lassen. Doch die Pappkrone auf dem Kopf ist am Ende auch nur ein Ausdruck von Gegenwartsmüdigkeit. Die als Einzelkinder aufgewachsenen “kleinen Kaiser” von einst fühlen sich zunehmend abgehängt und alleingelassen.
Die Erschütterungen, die das chinesische KI-Start-up DeepSeek in der Tech- und Geschäftswelt ausgelöst hat, sind noch immer spürbar. In den USA wird vor allem gewarnt. Meta-Chef Mark Zuckerberg fordert, dass die globalen Standards für KI-Modelle unbedingt aus den USA kommen müssen. Dario Amodei, CEO des US-KI-Start-ups Anthropic, erklärt, dass Chinas Fortschritte im KI-Sektor das Land zusammen mit seiner industriellen Stärke in eine globale Führungsrolle katapultieren könnte – “nicht nur im Bereich KI, sondern in allem”.
Doch nicht nur in den USA, sondern auch in Chinas Tech-Sektor wirkte der Erfolg von DeepSeek wie eine Schockwelle. Das Unternehmen war kein etablierter Player der chinesischen KI-Landschaft. “DeepSeek stand nicht im Fünfjahresplan. Es ist kein staatliches Unternehmen, kein nationaler Champion”, erklärt Jimmy Goodrich, ein auf China spezialisierter Technologieanalyst des UC Institute on Global Conflict and Cooperation, im Gespräch mit Table.Briefings. Und genau dieses relative Schattendasein im heimischen Wettbewerb hätte den entscheidenden Vorteil gebracht. “DeepSeek ist nicht an die großen Internetfirmen des Landes gebunden und auch nicht wie diese auf schnelle Profite aus, sie wollten erst mal einfach nur innovieren.”
Dennoch sieht Goodrich den rasanten Fortschritt von DeepSeek auch als Ergebnis gezielter staatlicher Investitionen in Bildung und Forschung: “Chinas Universitäten sind immer einflussreicher auf der globalen Bühne und produzieren erstklassige KI-Forschung. Deshalb ist DeepSeek nicht das einzige Unternehmen, das aus einem großen Talentpool schöpfen und somit auch von staatlichen und privaten Investitionsprogrammen profitieren kann.”
Eine Gruppe von Unternehmen, bekannt als die “Sechs KI-Tiger” – Stepfun, Zhipu, Minimax, Moonshot, 01.AI und Baichuan – treibt die Entwicklung neuer KI-Modelle voran. Der Druck ist enorm: OpenAI steht kurz vor der Veröffentlichung seines neuesten Modells “o3”, und die chinesischen Konkurrenten müssen ihre Modelle auch unter dem Eindruck von DeepSeek noch effizienter und günstiger machen.
“Das Rennen um die KI-Führerschaft dreht sich nicht mehr nur darum, wer Zugang zu den besten Chips hat, sondern darum, wer sie am effektivsten nutzt”, sagte DeepSeek-Gründer Liang Wenfeng bereits vor einem Jahr in einem Interview. Chips bleiben jedoch auch nach dem Erfolg von Liangs Modell der große limitierende Faktor, sagt Goodrich: “DeepSeek selbst gibt zu, dass der größte Engpass bei ihrer Entwicklung der Mangel an Chips ist. Mehr Rechenleistung könnte ihr und das Modell anderer chinesischer Anbieter noch stärker machen.” Alle KI-Firmen, ob in China oder anderswo auf der Welt, müssen also weiterhin auf Masse und großflächige Skalierung setzen, um die Effizienz und das Wachstum zu steigern.
Auch Chinas Tech-Giganten mischen kräftig mit. ByteDance stellte Ende Januar sein Sprachmodell Doubao-1.5-pro vor, das OpenAIs “o1” als Maßstab nahm und angeblich in mehreren Bereichen – darunter Kosten und Energieverbrauch – überlegen ist. Die für Gaming und Social-Media-Anwendungen bekannte Firma Tencent setzt auf sein Modell Hunyuan, einen leistungsfähigen Text-zu-Video-Generator, der mit Metas Llama 3.1 konkurrieren soll – und das mit nur einem Zehntel der Rechenleistung, die Meta für das Training benötigte.
Alibaba Cloud legte wiederum mit einer aktualisierten Version seines KI-Modells Qwen 2.5 nach. Qwen 2.5-Max wurde am 29. Januar vorgestellt, mitten in den Frühlingsfest-Feiertagen, was dafür spricht, dass den Tech-Giganten der Erfolg von DeepSeek ebenso in die Magengrube getroffen hat. In elf wichtigen Benchmarks habe man DeepSeek V3 gleich übertroffen, teilte der Konzern geflissentlich mit. Beide Firmen stammen aus dem ostchinesischen Hangzhou, was die Konkurrenz wohl noch verschärft.
Ein weiterer vielversprechender Newcomer ist Moonshot AI aus Peking. Das Unternehmen, das von Alibaba unterstützt wird, wurde wie DeepSeek 2023 gegründet und hatte sein jüngstes Sprachmodell, zeitgleich mit DeepSeek, am 20. Januar vorgestellt – mit weit weniger globaler Aufmerksamkeit, aber durchaus mit vorzeigbaren Ergebnissen. Kimi k1.5, so der Name des Modells, soll OpenAIs o1-Modell demnach in Bereichen wie Mathematik und Programmierung übertroffen haben. Schon das vorige kimi-Modell hatte für Aufsehen gesorgt, weil es Millionen von chinesischen Zeichen in einer Eingabe verarbeiten konnte.
Ebenso neu ist Stepfun, das im April 2023 von Jiang Daxin, einem ehemaligen Senior Vice President von Microsoft, gegründet wurde. Mit Unterstützung von Investoren wie Tencent und finanzieller Förderung durch die Regierung Shanghais hat das Unternehmen bereits elf grundlegende KI-Modelle veröffentlicht, darunter Sprach-, Bild-, Video-, Audio- und Multimodalsysteme.
Neben leistungsfähigen KI-Modellen spielen auch Infrastruktur und Effizienz eine entscheidende Rolle im heimischen KI-Rennen Chinas. Das Start-up ModelBest, gegründet von Forschern der Tsinghua-Universität, setzt auf kleinere, ressourcenschonende Modelle. Seine MiniCPM-Serie ist für den Einsatz auf Smartphones, PCs, Smart-Home-Geräten und Robotern optimiert.
Infinigence AI geht einen anderen Weg: Das Unternehmen entwickelt keine eigenen KI-Modelle, sondern eine Infrastruktur, die Chips verschiedener Hersteller effizient kombiniert. Dies ist besonders für chinesische Unternehmen wichtig, die mit US-Sanktionen zu kämpfen haben.
Zhipu, mit einer Bewertung von über zwei Milliarden US-Dollar, gehört wiederum zu den größten KI-Startups in China und plant Berichten zufolge bald einen Börsengang. Zu den Investoren zählen fondsnahe Institutionen der Stadt Peking sowie renommierte Venture-Capital-Firmen.
Zhipu stammt wie Moonshot AI aus Peking und wird ebenso von Alibaba unterstützt. Weltweit bekannt wurde das Unternehmen, nachdem die US-Regierung es am 15. Januar zusammen mit anderen chinesischen Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt hatte. Angeblich sei Zhipu mit dem chinesischen Militär verbandelt und helfe der Volksbefreiungsarmee, Waffen mit KI zu optimieren. Das Unternehmen distanzierte sich von den Vorwürfen. “Sicher ist: Zhipu ist etwas stärker staatlich orientiert als die anderen KI-Firmen Chinas”, sagt Goodrich.
Chinas KI-Offensive zeigt, dass der Vorsprung der USA nicht in Stein gemeißelt ist. “Während vor sechs Monaten noch von einem 18-monatigen Rückstand die Rede war, hat China diesen bereits auf wenige Monate verkürzt”, sagt Goodrich. Der Wettlauf sei noch lange nicht entschieden. “Ich sehe das als einen langen Staffellauf – es gibt viele Läufer, aber vielleicht gar keine Ziellinie. Wer anfangs am schnellsten ist, muss nicht der endgültige Sieger sein”, sagt der KI-Experte.
Entscheidend wird sein, wer langfristig die besten Strukturen aufbaut – in Software, Hardware und Infrastruktur. “DeepSeek hat bewiesen, dass China technologisch aufholen kann, doch auch die USA könnten schon bald mit neuen Modellen kontern.”
Von Normalität ist das Leben eines Uiguren noch immer ganz weit entfernt. Zwar versucht China der Welt weiszumachen, dass sich die Restriktionen seiner “Strike Hard Campaign” gegen die ethnische Minderheit in Xinjiang in Luft aufgelöst haben. Doch eine jüngste Untersuchung von Human Rights Watch stützt einmal mehr die Annahme, dass die Unterdrückung der Bevölkerungsgruppe weiter anhält.
Die Repressionen treffen sowohl Uiguren, die in Xinjiang leben, als auch solche, die China verlassen haben. Uiguren mit chinesischem Pass sind ebenso betroffen wie jene, die eine ausländische Staatsbürgerschaft besitzen. Das Misstrauen der Behörden ist so groß, dass die Einheitsfront der Kommunistischen Partei inzwischen geführte Reisen für im Ausland lebende Uiguren anbietet, wenn die ihre Familien besuchen wollen.
Geführte Reisen bieten den Betroffenen zumindest eine schnellere Option, ein Visum zu erhalten und verringern das Risiko einer möglichen Inhaftierung und von Verhören durch die Polizei. Doch die offizielle Begleitung hat ihren Preis. Teilnehmer berichteten HRW, dass sie streng überwacht wurden und um Erlaubnis bitten mussten, ihre Familien zu besuchen. Sprechen durften die Teilnehmer – auch untereinander – ausschließlich Mandarin. Verpflichtend war zudem die Teilnahme an Propagandaaktivitäten, die die Kommunistische Partei für ihre Politik in Xinjiang lobten.
“Die chinesische Regierung verweigert den Uiguren nach wie vor ihr Recht, das Land zu verlassen, schränkt ihre Rede- und Vereinigungsfreiheit im Ausland ein und bestraft sie für ihre Verbindungen ins Ausland”, sagt Yalkun Uluyol, eine Autorin des HRW-Berichts. Die Reisebeschränkungen würden dazu genutzt, Uiguren in Xinjiang und in der Diaspora zu unterdrücken. Die Menschenrechtsorganisation hat in den vergangenen Monaten knapp zwei Dutzend Interviews mit Betroffenen geführt.
Ausreisewillige Uiguren aus Xinjiang müssen derweil Anträge stellen, den Reisezweck begründen, persönliche Informationen von Familienmitgliedern im Ausland vorlegen und konkrete Garantien abgeben, dass sie außerhalb des Landes nicht mit Aktivisten in Kontakt treten und zu einem festgelegten Datum nach China zurückkehren.
Reisedokumente und Pässe seien längst zu einem Instrument der Repression geworden, sagt Turghunjan Alawudun, Präsident des uigurischen Lobby-Dachverbandes Weltkongress der Uiguren (WUC). Vielen Uiguren würde die Ausstellung eines Passes schlicht verweigert oder ein bereits vorhandenes Dokument abgenommen. “Damit wird ihnen gezielt die Möglichkeit geraubt, China zu verlassen oder sich frei zu bewegen”, so Alawudun zu Table.Briefings.
Die chinesische Regierung nutze diese Maßnahmen als Mechanismus transnationaler Unterdrückung, klagt der WUC. Uiguren im Ausland würden durch Verweigerung oder Einzug ihrer Reisedokumente praktisch staatenlos gemacht oder unter Druck gesetzt, zurückzukehren – mit der Gefahr von Verhaftungen bei ihrer Ankunft.
“Sensible Länder” mit einem großen muslimischen Bevölkerungsanteil wie die Türkei seien ihnen laut HRW als Zielorte nicht gestattet. Im Falle von Geschäftsreisen dürften Uiguren nur bestimmte Länder wie Kasachstan besuchen. Betroffen von den Beschränkungen sind auch kasachischstämmige chinesische Staatsbürger.
Die Grenzübertritte zwischen beiden Staaten sind prinzipiell ohne Visum möglich, doch es gebe Hinweise darauf, dass Kasachen mit chinesischem Pass zuletzt eine erneute Ausreise verweigert wurde, wenn sie aus Xinjiang bereits zweimal nach Kasachstan eingereist waren. Das sagt der Xinjiang-Forscher Rune Steenberg im Gespräch mit Table.Briefings. Der Anthropologe, der fließend Uigurisch spricht und auch Grundlagen des Kasachischen beherrscht, bezieht sich auf mehrere Quellen, die ihm von diesen Erfahrungen berichtet hätten.
Die Einreise nach China wird Uiguren mit ausländischen Staatsbürgerschaften ohnehin maximal erschwert. Einige im Ausland lebende Uiguren durften Xinjiang erst nach “gründlichen Hintergrundüberprüfungen” besuchen, die bis zu sechs Monate in Anspruch nehmen, stellt HRW fest. Manche mussten vorab die Genehmigung von örtlichen “Nachbarschaftskomitees” und der örtlichen Polizei am Wohnort ihrer Familien einholen und sich bei Ankunft einer Befragung durch die Polizei stellen.
“Die Behörden wollen den Informationsfluss zwischen Uiguren im In- und Ausland weitgehend austrocknen”, sagt der uigurische Dokumentarfilmer Abduweli Ayup (bekannt unter anderem durch den Film “All static and noise”). Ayup verbreitete kürzlich über sein X-Konto die Nachricht, dass im Januar in Xinjiang etwa 20 Uiguren verhaftet worden waren. Ihr Vergehen sei es gewesen, auf einen Beitrag einer gemeinsamen Bekannten, die in der Türkei lebt, bei der chinesischen Tiktok-Variante Douyin zu reagieren. Ayup hat den Beitrag gelöscht, weil er den Hinweis bekam, die Verhafteten würden nur noch mehr Schwierigkeiten bekommen. Ob sie inzwischen auf freiem Fuß sind, weiß er nicht.
Repressionen gegen die Uiguren begründet China stets mit dem Verweis auf seinen Kampf gegen den Terrorismus. Die US-Regierung sowie zahlreiche Parlamente westlicher Demokratien bezeichnen das Vorgehen Pekings dagegen als Völkermord.
10.02.2025, 18:00 Uhr
SOAS University of London, Vortrag (offline): The Art of State Persuasion: China’s Strategic Use of Media in Interstate Disputes Mehr
10.02.2025, 18:30 Uhr
Konfuzius-Institut Freiburg, Vortrag (Wallgraben Theater) Viel Dama um nicht? Chinesisches Theater heute Mehr
11.02.2025, 12:00 Uhr (19:00 CST)
EU SME Centre, Webinar: Navigating the Chinese Market: Workshop for New Exporters Mehr
11.02.2025, 14:00 Uhr
IHK Stuttgart: (Bezirkskammer Göppingen): Erfolgreich einkaufen in China – Strategien, interkulturelle Kompetenzen und Praxiswisse Mehr
11.02.2025, 15:25 Uhr (22:25 CST)
Center for Strategic & International Studies, Webinar: China’s Power: Up for Debate 2025 Mehr
13.02.2025, 14:30 CST
AHK China (Members Only, offline, Shanghai): GCC Roundtable Circular Economy Mehr
13.02.2025, 10:15 Uhr (17:15 CST)
BCCN Lecture Series, Webinar: Africa’s Engagement with China in Infrastructure Development, W. Gyude Moore Mehr
13.02.2025, 14:00 Uhr (21:00 CST)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin, Vortrag (hybrid): Science Popularization and Environmental Food Safety Risks in China Mehr
Panama hat offiziell den Rückzug aus dem chinesischen Belt-and-Road-Infrastrukturprogramm angekündigt, das auch als Neue Seidenstraße bekannt ist. Der panamaische Präsident José Raúl Mulino teilte mit, die Botschaft des Landes habe der chinesischen Regierung gegenüber den Rücktritt von der Mitgliedschaft erklärt. Das Abkommen wird alle drei Jahre automatisch erneuert, kann aber binnen einer 90-Tage-Frist gekündigt werden.
Die Regierung Panamas hatte bereits Anfang der Woche im Zuge des Besuchs von US-Außenminister Marco Rubio die Absicht erklärt, sich aus der Neuen Seidenstraße zurückzuziehen. China hatte sich zunächst nicht offiziell dazu geäußert. Das Außenministerium in Peking kritisierte jedoch “externe Einmischungen” in die Angelegenheiten Panamas.
Panama hatte das Seidenstraße-Abkommen im Jahr 2017 als erstes Land in Lateinamerika unterzeichnet. Präsident Mulino stellte den Nutzen der Initiative für sein Land infrage: “Ich weiß nicht, was denjenigen, der damals den Vertrag mit China unterzeichnet hat, dazu bewogen hat. Was hat das Panama in all den Jahren gebracht?”
Zudem wirft die US-Regierung China vor, Einfluss auf die Verwaltung des Panamakanals zu nehmen. Trump drohte damit, den Kanal wieder unter US-Kontrolle zu bringen. Mulino kritisierte die USA nun hinsichtlich der Kanal-Verwaltung für Falschaussagen. Das US-Außenministerium hatte einen Tag zuvor behauptet, dass Schiffe der US-Regierung den Kanal gebührenfrei durchqueren könnten. lp/rtr
Die Europäische Kommission hat den Fast-Fashion-Händler Shein aufgefordert, interne Dokumente und detailliertere Informationen zu Risiken der auf der Plattform angebotenen Waren bereitzustellen. Dabei geht es vor allem um mögliche illegale Produkte und Inhalte wie gefälschte Kunden- und Produktbewertungen, aber auch um schadhafte Produkte in Kosmetika, Spielzeug oder Waren, die den Sicherheitsstandards der EU nicht entsprechen.
Zudem forderte die EU-Kommission im Rahmen des unionsweiten Digitalgesetzes (Digital Services Act) den Konzern dazu auf, Details über seine Produkt-Empfehlungssysteme offenzulegen. Auch den Umgang von Shein mit Nutzerdaten will die Kommission unter die Lupe nehmen.
Der EU-Verbraucherschutzkommissar Michael McGrath betonte die Dringlichkeit, nur sichere Produkte auf den Binnenmarkt gelangen zu lassen. Daher habe die EU die Plattformen Shein und Temu besonders im Fokus. Sie hat Shein eine Frist bis zum 27. Februar gesetzt, um die angefragten Informationen bereitzustellen. Gegen den Wettbewerber Temu läuft bereits seit drei Monaten ein Verfahren.
Die EU und die USA haben in der Vergangenheit zunehmend Maßnahmen ergriffen, um gegen Unternehmen wie Shein vorzugehen. Der chinesische Fast-Fashion-Anbieter steht wegen seiner Geschäftspraktiken vermehrt in der Kritik. Letzte Woche hatte die Bundesregierung zudem einen neuen E-Commerce-Aktionsplan vorgestellt, um stärker gegen chinesische Billig-Händler wie Temu und Shein vorzugehen. Laut Zoll- und Marktüberwachungsbehörden verstoßen viele der auf den Plattformen angebotenen Produkte gegen EU-Standards. niw/rtr
Parallel zu einem Staatsbesuch von Premierministerin Paetongtarn Shinawatra in Peking hat Thailand einen Entwurf für eine Halbleiter-Strategie angekündigt. So soll laut Narit Therdsteerasukdi, Generalsekretär des Beratungsunternehmens Thailand Board of Investment (BOI) binnen 90 Tagen ein Fahrplan für die Branche entwickelt werden. Damit erhofft sich das Land mehr Investitionen. Hintergrund sind die neuen Zölle der USA auf Importe aus China.
Thailand will sowohl zu China als auch den USA gute Beziehungen bewahren. “Einer der Gründe, warum Investoren Thailand als Standort wählen, ist unsere Position als neutrales Land”, sagte Therdsteerasukdi. Laut einem Bericht des Beratungsunternehmens A.T. Kearney aus dem vergangenen Jahr steht Thailand in einer Analyse der wichtigsten Schwellenländer für die Halbleiterherstellung an zweiter Stelle hinter Indien. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südostasiens verzeichnete im vergangenen Jahr eingehende Investitionsanträge auf einem Jahrzehnthoch von 1,14 Billionen Baht (33,5 Milliarden Dollar).
Derweil steht Shinawatra bei ihrem Besuch in Peking unter Druck. China will neben mehr Zusammenarbeit etwa bei Elektrofahrzeugen und in der digitalen Wirtschaft auch Zugeständnisse im Hinblick auf Sicherheit. Bereits vor dem Staatsbesuch von Shinawatra hatte Thailand einem Teil seiner Grenzregion zu Myanmar den Strom abgestellt. Dort sollen Tausende entführte Chinesen zur Teilnahme an Online-Betrugsmaschen gezwungen werden.
Online-Betrug und Sicherheitsbedenken hatten vergangenen Monat zu Verstimmungen zwischen den beiden Ländern geführt. Zuletzt musste der chinesische Schauspieler Wang Xing nach seiner Entführung in Thailand aus einem Betrugszentrum in Myanmar gerettet werden. Nun sagte Xi Jinping gegenüber chinesischen Staatsmedien, China begrüße die Maßnahmen Thailands zur Bekämpfung von Online-Glücksspielen und Telekommunikationsbetrug. China fordere sowohl eine Stärkung der Strafverfolgung als auch der Sicherheits- und Justizkooperation, um Leben und Eigentum von Menschen zu schützen. niw
Die chinesische Regierung hat Donald Trumps Äußerungen zu einer US-Kontrolle des Gazastreifens scharf kritisiert. Das Land stelle sich dagegen, Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben und gegen eine Übernahme der Region durch die USA. Zudem unterstütze China “die legitimen nationalen Rechte des palästinensischen Volkes”, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking.
Ebenso wie viele weitere Staaten unterstützt China eine Zweistaatenlösung für Israel und den Gazastreifen. China sei diesbezüglich bereit, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, sagte der Ministeriumssprecher. Der Gazastreifen sei “ein integraler Bestandteil des palästinensischen Territoriums und kein politisches Verhandlungsobjekt”. Er dürfe nicht “Ziel eines Gesetzes des Dschungels” werden.
In einem Positionspapier von Ende 2023 hatte China den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen aufgefordert, zur Wiederherstellung einer Zweistaatenlösung beizutragen. “Jede Vereinbarung über die Zukunft des Gazastreifens muss den Willen und die unabhängige Entscheidung des palästinensischen Volkes respektieren und darf ihm nicht aufgezwungen werden”, heißt es in dem Papier. China versucht, sich im Nahen Osten als Vermittler zu positionieren. Bis heute hat Peking den Hamas-Angriff nicht verurteilt und bezeichnet die Palästinensergruppe auch nicht – wie die USA und Deutschland – als Terrororganisation.
US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag eine Übernahme des Gazastreifens durch die USA vorgeschlagen. Zuvor hatte er geäußert, dass die Palästinenser in der Enklave dauerhaft vertrieben werden sollten. rtr
Im hohen Alter forderte Konfuzius (551 v. Chr.- 479 v. Chr.) seine Jünger auf, von ihm zu lernen: “Ich war 15 und mein Wille stand aufs Lernen, mit 30 stand ich fest, mit 40 hatte ich keine Zweifel mehr, mit 50 war mir das Gesetz des Himmels kund, mit 60 war mein Ohr aufgetan, mit 70 konnte ich meines Herzens Wünschen folgen, ohne das Maß zu übertreten.” Die Schüler übernahmen seine Worte in ihre Sammlung “Gespräche des Kungfutse (Lun Yu)”. 1909 übersetzte sie der deutsche Sinologe Richard Wilhelm und erklärte den Sinn: Mit 30 Jahren müsse sich der Mensch im Leben zurechtfinden und fest auf eigenen Beinen stehen können.
Die zweieinhalb Tausend Jahre alten Weisheiten des Konfuzius sind auch in der Volksrepublik in aller Munde, seit sie von der KP-Führung unter Parteichef Xi Jinping als Vorläufer für politisch korrekte Besonderheiten des chinesischen Sozialismus entdeckt wurden. Chinas Medien schrieben zum Frühlingsfest 2025: “Feiert das Neue Jahr mit Konfuzius” und priesen dessen Heimat als Geburtsort der “Ersten Familie unter dem Himmel”.
Parteichef Xi verband das alles. Anfang Februar ließ er seine aus dem Jahr 2016 stammende interne Rede zur Rolle der Familie erstmals veröffentlichen. Er fordert zur Rückbesinnung auf die Harmonie der Familie und ihre konfuzianischen Werte auf, als Lebenshilfe zur sozialistischen Zukunftsbewältigung. Von der Vorbildrolle der KP ist dagegen kaum noch die Rede. Xis Hommage beginnt mit dem Bekenntnis “Die Wurzel von allem unter dem Himmel liegt in der Familie” – “天下之本在家”. Sie ehre ihre Alten, liebe Jungen und Geschwister, sorge für harmonische Beziehungen und soziale Problemlösungen.
Solche Tugenden könnte die Partei für Massen an Orientierung suchende Einzelkinder gut gebrauchen. Ihr Slogan zum diesjährigen Frühlingsfest: “Auf nach Hause zur Familie” klang noch nie so laut und so falsch. Seit 2023 und nach dem Ende der Covid-19-Pandemie registrieren Sozialwissenschaftler neue Trends der Entfremdung zwischen der Generation Z und ihren Eltern. Familienforscher nennen es “Phänomen der Trennung unter Verwandten” – 断亲现象. Die Pekinger Zeitschrift “Studien zur gegenwärtigen Jugend” (当代青年研究) diskutierte darüber 2025 mit dem an der Pekinger Renmin-Universität lehrenden Gesellschaftsforscher Yan Yunxiang.
2016, als Xi die jetzt erst veröffentliche Rede hielt, hatte Peking gerade den Schlussstrich unter seine 35-jährige Einkind-Diktatur gezogen. Die Folgen ließen Chinas Gesellschaft unerwartet rasch altern und zerschlugen noch schneller die Strukturen der Großfamilien. Allein zwischen 1982 und 2020 schrumpften sie von 4,41 auf 2,62 Mitglieder pro Durchschnittshaushalt.
Die neue Generation Z (zwischen 1980 bis 2015 wurden 225 Millionen Einzelkinder geboren) steht heute – anders als es sich Konfuzius einst erhoffte – mit 30 Jahren statt fest im Leben auf wackeligen Beinen. Frustriert und von Jobängsten verunsichert, prägte ihr Wunsch nach Ausstieg das geflügelte Wort “Flachliegen wollen” (躺平), auch Ausdruck ihres Protests gegen ein Dasein im Hamsterrad aus Lern-, Examens- und Arbeitsstress.
In skurrilen anderen Reaktionen spiegeln sich solche Sinnkrisen ebenfalls wider. Als neuer populärer Trend feiern Jugendliche ihren 30. Geburtstag mit einer Fastfood-Party bei McDonald’s (麦当劳 过生日). Die WeChat-Seite des Kulturmagazins “Sanlian Life Weekly” recherchierte das Phänomen, warum sich Gruppen junger Chinesen dort treffen: Sie erhielt Antworten wie: “Normalerweise arbeite ich von morgens bis abends. Am Wochenende möchte ich nur im Bett bleiben, chillen mit Fernsehen und Chips. An meinem Geburtstag aber raffe ich mich auf, verkleide mich. Ich gehe aber nicht mehr wie einst in ein schickes Restaurant oder Luxushotel feiern und schicke von dort Selfies an Freunde. Seit ich 30 bin, mache ich lieber Party mit Junkfood.”
Es hat mit der Sozialisation als Einzelkinder zu tun. Als McDonald’s im April 1992 sein erstes chinesisches Flaggschiff-Restaurant in Pekings Haupteinkaufsstrasse Wang Fujin spektakulär eröffnete, übernahm der Multi eines seiner ausländischen Erfolgsangebote ins Chinaprogramm. Er kreierte Happy Meal-Kinderecken für spezielle China-Geburtstagsfeiern mit Luftballons, Birthday-Pappkronen und Kuchen. Andere ausländische Franchising-Ketten und chinesische Schnellimbiss-Giganten sprangen bald auf den Zug auf.
Allein McDonalds wirbt auf seiner chinesischen Webseite mit landesweit 1800 Filialen, die spezíelle Arrangements für Kindergeburtstage anbieten. Der Fastfood-Konzern hat solche Feiern in China eingeführt und popularisiert. Mehr als 30 Jahre später bietet er nun für die heute Erwachsenen nostalgische Geburtstagstreffen an, um wieder “wie ein Kind zu feiern.”
Die Versuche dazu starteten zum Tag des Kindes am 1. Juni 2023. Rasch stellte sich heraus, dass solche Feten Teil der kollektiven Erinnerung der Generation Z und damit für Heerscharen der einst “Kleinen Kaiser” sind, die in den 80er, 90er, 2000er bis in die 2010er Jahre als Einzelkinder aufwuchsen. Ihren 30. Geburtstag mit Fastfood zu feiern ist zum ‘Fashion-Item’ auf Internetplattformen wie Bilibili geworden.
Pekings erstes 1992 eröffnetes McDonald’s wurde zugleich zum “Symbol des Engagements” mit dem Westen, schreibt Chinaexperte James Carter in seinem Essay für “The China Project”. Selbst Parteifunktionäre buchten dort Kindergeburtstage. Das war auch ein Bruch mit KP-Traditionen. Geburtstage durften vor 1980 öffentlich nur gefeiert werden, wenn sie propagandistisch mit dem Gründungstag der Partei, ihrer Organisationen oder mit dem Ausrufungstag der Volksrepublik am 1. Oktober 1949 zu tun hatten. Jugendmagazine hielten ihre Leser dazu an, sich zum Geburtstag der Partei zu gratulieren, am besten indem sie an dem Tag dem Jugendverband oder den Pionieren beitraten.
KP-Funktionäre sollten keine persönlichen Geburtstage feiern. Das hatte schon in Guerillazeiten Mao Zedong in Xibaibo (西柏坡) verlangt, der letzten Station vor seinem Einmarsch nach Peking 1949. In Maos jüngst überarbeitetem Lebenslauf (Band 5, S. 150) steht, dass er in Xibaibo als Maßnahme gegen Korruption höchste Parteistellen intern anwies: “Wir feiern nicht unseren Geburtstag. Wir würden so auch nicht älter werden können,” 一曰不做寿,做寿不会使人长寿. “Und wir beschenken uns nicht.”
Auch Maos politischer Enkel Xi Jinping verbot Parteimitgliedern, Geburtstage öffentlich zu feiern. In einer Rede zum 100. Gründungsgeburtstag der Partei am 1. Juni 2021 erinnerte er an die Verhaltensverbote, die Mao einst in Xibaibo erlassen hatte. “Geburtstage nicht feiern, keine Geschenke machen, wenige Toasts auf Banketten sprechen, wenig Beifall klatschen, öffentliche Plätze nicht nach lebenden Personen benennen und Chinesen nicht auf den gleichen Rang wie Marx, Engels, Lenin und Stalin setzen.” Xi gestand ein, dass darunter nur das Nicht-Geburtstag feiern umgesetzt wurde.
Sowohl Mao als auch Enkel Xi fanden allerdings bei zunehmenden Personenkult um sich, Geschmack daran, wenn andere sie zum Geburtstag hochleben ließen. Das traf auf Mao besonders während der Kulturrevolution zu. Privat feierte er mit engsten Vertrauten seine Geburtstage, zu denen es Pfirsiche und besonders lange “Changshou-Nudeln” (长寿面) gab. Seine Geburtstage und Gäste sind heute ausführlich dokumentiert.
Xis Geburtstag am 15. Juni ließ der Parteichef in China öffentlich nicht feiern. Im Ausland hatte er nichts dagegen, dass ihn sein Busenfreund Wladimir Putin hochleben ließ. Als Xi 2019 in Tadschikistan am CICA-Gipfel teilnahm, feierte Putin seinen 66. Geburtstag mit Geschenken, russischen Eisspezialitäten und einer Cremetorte mit den Schriftzeichen “Großes Glück zum 66sten” – 六六大顺.
Traditionell feierten Chinesen einst Geburtstage nur für ihre Neugeborenen im ersten Lebensalter und für ihre Alten ab 60 Jahren. Geschichtsanalen erwähnen Geburtstagsbräuche in frühen Herrscherhäusern, immer dann, wenn dynastische Nachfolger geboren wurden. Tangkaiser Xuanzong 玄宗 etwa ließ seinen Geburtstag zum Nationalfeiertag erheben. Ausführliche Beschreibungen von bis zu acht Tage dauernden Geburtstagszeremonien finden sich im klassischen Familienroman der Feudalzeit “Traum der Roten Kammer” 红楼梦.
Zur typisch altchinesischen Geburtstagfest-Kultur, die heute wieder (meist als Familienspiel) ein Comeback erlebt, gehörte auch eine einst abergläubisch verbrämte 抓周-Zeremonie. Dabei wird das ein Jahr alte Baby in die Mitte eines Kreises mit Gegenständen ritueller Art gesetzt, von Werkzeug, Schmuck, Geld bis Pinsel und Tusche. Wonach es als erstes greift, weist auf seine Zukunft hin.
Seit der Rehabilitierung des von Mao politisch verfemten Konfuzius wird dessen auf den 28. September fallender Geburtstag in der Volksrepublik immer prächtiger zelebriert. 2024 feierte Shandong als seine Heimat Konfuzius’ 2575. Geburtstag. Politische Bemühungen Pekings sind im Gang, um Chinas Tag des Lehrers am 10. September mit dem Geburtstag des Konfuzius am 28. September zum Tag des großen Erziehers zusammen zu legen.
Das passt zum jüngsten Aufruf Xis an seine Jugend, die ihre Orientierung zu verlieren droht. Sie soll sich wieder auf die Familie, ihre Tugenden und Werte besinnen. Anfang der Woche lobte das Staatsfernsehen CCTV Xi dafür: Unter seiner Führung ist die sozialistische Familienzivilisation, Land und Familie zu lieben, einander zu lieben, positiv und gütig zu sein, alles gemeinsam aufzubauen und zu teilen, in China zum neuen Trend geworden.”
Michal Spiller ist seit Januar bei Lindt & Sprüngli für die Märkte, Österreich, China und Japan zuständig. Spiller ist beim Schweizer Premiumschokoladenhersteller seit September 2022 CEO Germany, ein Posten, den er neben seinen neuen Zuständigkeiten weiter beibehalten wird. Spillers Einsatzort ist Aachen.
Falk Passarge ist seit Februar Chief of Staff and Operational Business Director China & International bei
Merck Healthcare. Passarge war für den Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern zuvor in Belgien und Luxemburg tätig. Sein derzeitiger Einsatzort ist Frankfurt am Main.
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Dieser kleine Rabauke gibt sich alle Mühe, bedrohlich zu wirken. Doch in China wird er trotzdem überall gern gesehen: “Nezha 2” ist zum größten chinesischen Kinohit aller Zeiten avanciert. Mehr als 5,8 Milliarden Yuan (768 Millionen Euro) spielte der Animationsfilm binnen neun Tagen ein. Besonders während des Neujahrsfestes ließ der Film über einen mythischen Jungen mit magischen Kräften alle Kinokassen klingeln. Schon der erste Film aus der Reihe war 2019 ein Kassenschlager. Die Figur Nezha (哪吒) geht auf eine Schutzgottheit in Buddhismus, Taoismus und weiteren religiösen Strömungen zurück. Wie so oft in Chinas Popkultur nimmt der Film auch Anleihen in der klassischen Literatur, in diesem Fall bei Fengshen Yanyi (封神演义), einem Epos aus der Ming-Dynastie zum Leben von Göttern und Dämonen.
der unerwartete Erfolg des KI-Startups DeepSeek hat nicht nur die Tech-Welt des Westens wachgerüttelt, sondern auch die Chinas. Nur wenige hatten das Unternehmen aus Hangzhou dort als disruptiven Player auf dem Zettel. Die großen Hoffnungsträger waren andere: Etwa Stepfun, das im April 2023 von einem ehemaligen Senior Vice President von Microsoft gegründet wurde. Oder Zhipu, dem man nachsagt, dem chinesischen Militär nahezustehen.
Klar ist: Chinas KI-Firmen – man nennt sie auch “KI-Tiger” – müssen jetzt noch mehr Gas geben als ohnehin schon. Die Grundvoraussetzungen für weitere Durchbrüche seien jedoch gegeben, sagt KI-Experte Jimmy Goodrich im Gespräch mit Table.Briefings. Er sieht die Entwicklungen aber auch wie einen Staffellauf: Wer heute mit dem Stab in der Hand ganz vorne mit dabei ist, fällt morgen eventuell schon weit zurück.
China gibt sich Mühe, in der Provinz Xinjiang ein Bild von Normalität zu vermitteln – doch für die dort lebenden Uiguren bleibt der Alltag von Repressionen geprägt. Eine neue Untersuchung von Human Rights Watch zeigt, dass sich die Kontrolle nicht nur auf Xinjiang, sondern auch über die Grenzen hinaus erstreckt. Bizarrer Höhepunkt sind geführte Reisen für im Ausland lebende Uiguren in die eigene Heimat mit strikter Überwachung. Marcel Grzanna hat sich die Situation genauer angesehen.
Lange war es in China verpönt, als Einzelner öffentlich Geburtstag zu feiern. Unter Mao war das allein der Partei vorbehalten. Diese Zeiten haben sich geändert, schreibt Johnny Erling. Heute geht die Generation Z zu McDonalds, um nostalgisch mit Junkfood einfachere Zeiten wiederaufleben zu lassen. Doch die Pappkrone auf dem Kopf ist am Ende auch nur ein Ausdruck von Gegenwartsmüdigkeit. Die als Einzelkinder aufgewachsenen “kleinen Kaiser” von einst fühlen sich zunehmend abgehängt und alleingelassen.
Die Erschütterungen, die das chinesische KI-Start-up DeepSeek in der Tech- und Geschäftswelt ausgelöst hat, sind noch immer spürbar. In den USA wird vor allem gewarnt. Meta-Chef Mark Zuckerberg fordert, dass die globalen Standards für KI-Modelle unbedingt aus den USA kommen müssen. Dario Amodei, CEO des US-KI-Start-ups Anthropic, erklärt, dass Chinas Fortschritte im KI-Sektor das Land zusammen mit seiner industriellen Stärke in eine globale Führungsrolle katapultieren könnte – “nicht nur im Bereich KI, sondern in allem”.
Doch nicht nur in den USA, sondern auch in Chinas Tech-Sektor wirkte der Erfolg von DeepSeek wie eine Schockwelle. Das Unternehmen war kein etablierter Player der chinesischen KI-Landschaft. “DeepSeek stand nicht im Fünfjahresplan. Es ist kein staatliches Unternehmen, kein nationaler Champion”, erklärt Jimmy Goodrich, ein auf China spezialisierter Technologieanalyst des UC Institute on Global Conflict and Cooperation, im Gespräch mit Table.Briefings. Und genau dieses relative Schattendasein im heimischen Wettbewerb hätte den entscheidenden Vorteil gebracht. “DeepSeek ist nicht an die großen Internetfirmen des Landes gebunden und auch nicht wie diese auf schnelle Profite aus, sie wollten erst mal einfach nur innovieren.”
Dennoch sieht Goodrich den rasanten Fortschritt von DeepSeek auch als Ergebnis gezielter staatlicher Investitionen in Bildung und Forschung: “Chinas Universitäten sind immer einflussreicher auf der globalen Bühne und produzieren erstklassige KI-Forschung. Deshalb ist DeepSeek nicht das einzige Unternehmen, das aus einem großen Talentpool schöpfen und somit auch von staatlichen und privaten Investitionsprogrammen profitieren kann.”
Eine Gruppe von Unternehmen, bekannt als die “Sechs KI-Tiger” – Stepfun, Zhipu, Minimax, Moonshot, 01.AI und Baichuan – treibt die Entwicklung neuer KI-Modelle voran. Der Druck ist enorm: OpenAI steht kurz vor der Veröffentlichung seines neuesten Modells “o3”, und die chinesischen Konkurrenten müssen ihre Modelle auch unter dem Eindruck von DeepSeek noch effizienter und günstiger machen.
“Das Rennen um die KI-Führerschaft dreht sich nicht mehr nur darum, wer Zugang zu den besten Chips hat, sondern darum, wer sie am effektivsten nutzt”, sagte DeepSeek-Gründer Liang Wenfeng bereits vor einem Jahr in einem Interview. Chips bleiben jedoch auch nach dem Erfolg von Liangs Modell der große limitierende Faktor, sagt Goodrich: “DeepSeek selbst gibt zu, dass der größte Engpass bei ihrer Entwicklung der Mangel an Chips ist. Mehr Rechenleistung könnte ihr und das Modell anderer chinesischer Anbieter noch stärker machen.” Alle KI-Firmen, ob in China oder anderswo auf der Welt, müssen also weiterhin auf Masse und großflächige Skalierung setzen, um die Effizienz und das Wachstum zu steigern.
Auch Chinas Tech-Giganten mischen kräftig mit. ByteDance stellte Ende Januar sein Sprachmodell Doubao-1.5-pro vor, das OpenAIs “o1” als Maßstab nahm und angeblich in mehreren Bereichen – darunter Kosten und Energieverbrauch – überlegen ist. Die für Gaming und Social-Media-Anwendungen bekannte Firma Tencent setzt auf sein Modell Hunyuan, einen leistungsfähigen Text-zu-Video-Generator, der mit Metas Llama 3.1 konkurrieren soll – und das mit nur einem Zehntel der Rechenleistung, die Meta für das Training benötigte.
Alibaba Cloud legte wiederum mit einer aktualisierten Version seines KI-Modells Qwen 2.5 nach. Qwen 2.5-Max wurde am 29. Januar vorgestellt, mitten in den Frühlingsfest-Feiertagen, was dafür spricht, dass den Tech-Giganten der Erfolg von DeepSeek ebenso in die Magengrube getroffen hat. In elf wichtigen Benchmarks habe man DeepSeek V3 gleich übertroffen, teilte der Konzern geflissentlich mit. Beide Firmen stammen aus dem ostchinesischen Hangzhou, was die Konkurrenz wohl noch verschärft.
Ein weiterer vielversprechender Newcomer ist Moonshot AI aus Peking. Das Unternehmen, das von Alibaba unterstützt wird, wurde wie DeepSeek 2023 gegründet und hatte sein jüngstes Sprachmodell, zeitgleich mit DeepSeek, am 20. Januar vorgestellt – mit weit weniger globaler Aufmerksamkeit, aber durchaus mit vorzeigbaren Ergebnissen. Kimi k1.5, so der Name des Modells, soll OpenAIs o1-Modell demnach in Bereichen wie Mathematik und Programmierung übertroffen haben. Schon das vorige kimi-Modell hatte für Aufsehen gesorgt, weil es Millionen von chinesischen Zeichen in einer Eingabe verarbeiten konnte.
Ebenso neu ist Stepfun, das im April 2023 von Jiang Daxin, einem ehemaligen Senior Vice President von Microsoft, gegründet wurde. Mit Unterstützung von Investoren wie Tencent und finanzieller Förderung durch die Regierung Shanghais hat das Unternehmen bereits elf grundlegende KI-Modelle veröffentlicht, darunter Sprach-, Bild-, Video-, Audio- und Multimodalsysteme.
Neben leistungsfähigen KI-Modellen spielen auch Infrastruktur und Effizienz eine entscheidende Rolle im heimischen KI-Rennen Chinas. Das Start-up ModelBest, gegründet von Forschern der Tsinghua-Universität, setzt auf kleinere, ressourcenschonende Modelle. Seine MiniCPM-Serie ist für den Einsatz auf Smartphones, PCs, Smart-Home-Geräten und Robotern optimiert.
Infinigence AI geht einen anderen Weg: Das Unternehmen entwickelt keine eigenen KI-Modelle, sondern eine Infrastruktur, die Chips verschiedener Hersteller effizient kombiniert. Dies ist besonders für chinesische Unternehmen wichtig, die mit US-Sanktionen zu kämpfen haben.
Zhipu, mit einer Bewertung von über zwei Milliarden US-Dollar, gehört wiederum zu den größten KI-Startups in China und plant Berichten zufolge bald einen Börsengang. Zu den Investoren zählen fondsnahe Institutionen der Stadt Peking sowie renommierte Venture-Capital-Firmen.
Zhipu stammt wie Moonshot AI aus Peking und wird ebenso von Alibaba unterstützt. Weltweit bekannt wurde das Unternehmen, nachdem die US-Regierung es am 15. Januar zusammen mit anderen chinesischen Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt hatte. Angeblich sei Zhipu mit dem chinesischen Militär verbandelt und helfe der Volksbefreiungsarmee, Waffen mit KI zu optimieren. Das Unternehmen distanzierte sich von den Vorwürfen. “Sicher ist: Zhipu ist etwas stärker staatlich orientiert als die anderen KI-Firmen Chinas”, sagt Goodrich.
Chinas KI-Offensive zeigt, dass der Vorsprung der USA nicht in Stein gemeißelt ist. “Während vor sechs Monaten noch von einem 18-monatigen Rückstand die Rede war, hat China diesen bereits auf wenige Monate verkürzt”, sagt Goodrich. Der Wettlauf sei noch lange nicht entschieden. “Ich sehe das als einen langen Staffellauf – es gibt viele Läufer, aber vielleicht gar keine Ziellinie. Wer anfangs am schnellsten ist, muss nicht der endgültige Sieger sein”, sagt der KI-Experte.
Entscheidend wird sein, wer langfristig die besten Strukturen aufbaut – in Software, Hardware und Infrastruktur. “DeepSeek hat bewiesen, dass China technologisch aufholen kann, doch auch die USA könnten schon bald mit neuen Modellen kontern.”
Von Normalität ist das Leben eines Uiguren noch immer ganz weit entfernt. Zwar versucht China der Welt weiszumachen, dass sich die Restriktionen seiner “Strike Hard Campaign” gegen die ethnische Minderheit in Xinjiang in Luft aufgelöst haben. Doch eine jüngste Untersuchung von Human Rights Watch stützt einmal mehr die Annahme, dass die Unterdrückung der Bevölkerungsgruppe weiter anhält.
Die Repressionen treffen sowohl Uiguren, die in Xinjiang leben, als auch solche, die China verlassen haben. Uiguren mit chinesischem Pass sind ebenso betroffen wie jene, die eine ausländische Staatsbürgerschaft besitzen. Das Misstrauen der Behörden ist so groß, dass die Einheitsfront der Kommunistischen Partei inzwischen geführte Reisen für im Ausland lebende Uiguren anbietet, wenn die ihre Familien besuchen wollen.
Geführte Reisen bieten den Betroffenen zumindest eine schnellere Option, ein Visum zu erhalten und verringern das Risiko einer möglichen Inhaftierung und von Verhören durch die Polizei. Doch die offizielle Begleitung hat ihren Preis. Teilnehmer berichteten HRW, dass sie streng überwacht wurden und um Erlaubnis bitten mussten, ihre Familien zu besuchen. Sprechen durften die Teilnehmer – auch untereinander – ausschließlich Mandarin. Verpflichtend war zudem die Teilnahme an Propagandaaktivitäten, die die Kommunistische Partei für ihre Politik in Xinjiang lobten.
“Die chinesische Regierung verweigert den Uiguren nach wie vor ihr Recht, das Land zu verlassen, schränkt ihre Rede- und Vereinigungsfreiheit im Ausland ein und bestraft sie für ihre Verbindungen ins Ausland”, sagt Yalkun Uluyol, eine Autorin des HRW-Berichts. Die Reisebeschränkungen würden dazu genutzt, Uiguren in Xinjiang und in der Diaspora zu unterdrücken. Die Menschenrechtsorganisation hat in den vergangenen Monaten knapp zwei Dutzend Interviews mit Betroffenen geführt.
Ausreisewillige Uiguren aus Xinjiang müssen derweil Anträge stellen, den Reisezweck begründen, persönliche Informationen von Familienmitgliedern im Ausland vorlegen und konkrete Garantien abgeben, dass sie außerhalb des Landes nicht mit Aktivisten in Kontakt treten und zu einem festgelegten Datum nach China zurückkehren.
Reisedokumente und Pässe seien längst zu einem Instrument der Repression geworden, sagt Turghunjan Alawudun, Präsident des uigurischen Lobby-Dachverbandes Weltkongress der Uiguren (WUC). Vielen Uiguren würde die Ausstellung eines Passes schlicht verweigert oder ein bereits vorhandenes Dokument abgenommen. “Damit wird ihnen gezielt die Möglichkeit geraubt, China zu verlassen oder sich frei zu bewegen”, so Alawudun zu Table.Briefings.
Die chinesische Regierung nutze diese Maßnahmen als Mechanismus transnationaler Unterdrückung, klagt der WUC. Uiguren im Ausland würden durch Verweigerung oder Einzug ihrer Reisedokumente praktisch staatenlos gemacht oder unter Druck gesetzt, zurückzukehren – mit der Gefahr von Verhaftungen bei ihrer Ankunft.
“Sensible Länder” mit einem großen muslimischen Bevölkerungsanteil wie die Türkei seien ihnen laut HRW als Zielorte nicht gestattet. Im Falle von Geschäftsreisen dürften Uiguren nur bestimmte Länder wie Kasachstan besuchen. Betroffen von den Beschränkungen sind auch kasachischstämmige chinesische Staatsbürger.
Die Grenzübertritte zwischen beiden Staaten sind prinzipiell ohne Visum möglich, doch es gebe Hinweise darauf, dass Kasachen mit chinesischem Pass zuletzt eine erneute Ausreise verweigert wurde, wenn sie aus Xinjiang bereits zweimal nach Kasachstan eingereist waren. Das sagt der Xinjiang-Forscher Rune Steenberg im Gespräch mit Table.Briefings. Der Anthropologe, der fließend Uigurisch spricht und auch Grundlagen des Kasachischen beherrscht, bezieht sich auf mehrere Quellen, die ihm von diesen Erfahrungen berichtet hätten.
Die Einreise nach China wird Uiguren mit ausländischen Staatsbürgerschaften ohnehin maximal erschwert. Einige im Ausland lebende Uiguren durften Xinjiang erst nach “gründlichen Hintergrundüberprüfungen” besuchen, die bis zu sechs Monate in Anspruch nehmen, stellt HRW fest. Manche mussten vorab die Genehmigung von örtlichen “Nachbarschaftskomitees” und der örtlichen Polizei am Wohnort ihrer Familien einholen und sich bei Ankunft einer Befragung durch die Polizei stellen.
“Die Behörden wollen den Informationsfluss zwischen Uiguren im In- und Ausland weitgehend austrocknen”, sagt der uigurische Dokumentarfilmer Abduweli Ayup (bekannt unter anderem durch den Film “All static and noise”). Ayup verbreitete kürzlich über sein X-Konto die Nachricht, dass im Januar in Xinjiang etwa 20 Uiguren verhaftet worden waren. Ihr Vergehen sei es gewesen, auf einen Beitrag einer gemeinsamen Bekannten, die in der Türkei lebt, bei der chinesischen Tiktok-Variante Douyin zu reagieren. Ayup hat den Beitrag gelöscht, weil er den Hinweis bekam, die Verhafteten würden nur noch mehr Schwierigkeiten bekommen. Ob sie inzwischen auf freiem Fuß sind, weiß er nicht.
Repressionen gegen die Uiguren begründet China stets mit dem Verweis auf seinen Kampf gegen den Terrorismus. Die US-Regierung sowie zahlreiche Parlamente westlicher Demokratien bezeichnen das Vorgehen Pekings dagegen als Völkermord.
10.02.2025, 18:00 Uhr
SOAS University of London, Vortrag (offline): The Art of State Persuasion: China’s Strategic Use of Media in Interstate Disputes Mehr
10.02.2025, 18:30 Uhr
Konfuzius-Institut Freiburg, Vortrag (Wallgraben Theater) Viel Dama um nicht? Chinesisches Theater heute Mehr
11.02.2025, 12:00 Uhr (19:00 CST)
EU SME Centre, Webinar: Navigating the Chinese Market: Workshop for New Exporters Mehr
11.02.2025, 14:00 Uhr
IHK Stuttgart: (Bezirkskammer Göppingen): Erfolgreich einkaufen in China – Strategien, interkulturelle Kompetenzen und Praxiswisse Mehr
11.02.2025, 15:25 Uhr (22:25 CST)
Center for Strategic & International Studies, Webinar: China’s Power: Up for Debate 2025 Mehr
13.02.2025, 14:30 CST
AHK China (Members Only, offline, Shanghai): GCC Roundtable Circular Economy Mehr
13.02.2025, 10:15 Uhr (17:15 CST)
BCCN Lecture Series, Webinar: Africa’s Engagement with China in Infrastructure Development, W. Gyude Moore Mehr
13.02.2025, 14:00 Uhr (21:00 CST)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin, Vortrag (hybrid): Science Popularization and Environmental Food Safety Risks in China Mehr
Panama hat offiziell den Rückzug aus dem chinesischen Belt-and-Road-Infrastrukturprogramm angekündigt, das auch als Neue Seidenstraße bekannt ist. Der panamaische Präsident José Raúl Mulino teilte mit, die Botschaft des Landes habe der chinesischen Regierung gegenüber den Rücktritt von der Mitgliedschaft erklärt. Das Abkommen wird alle drei Jahre automatisch erneuert, kann aber binnen einer 90-Tage-Frist gekündigt werden.
Die Regierung Panamas hatte bereits Anfang der Woche im Zuge des Besuchs von US-Außenminister Marco Rubio die Absicht erklärt, sich aus der Neuen Seidenstraße zurückzuziehen. China hatte sich zunächst nicht offiziell dazu geäußert. Das Außenministerium in Peking kritisierte jedoch “externe Einmischungen” in die Angelegenheiten Panamas.
Panama hatte das Seidenstraße-Abkommen im Jahr 2017 als erstes Land in Lateinamerika unterzeichnet. Präsident Mulino stellte den Nutzen der Initiative für sein Land infrage: “Ich weiß nicht, was denjenigen, der damals den Vertrag mit China unterzeichnet hat, dazu bewogen hat. Was hat das Panama in all den Jahren gebracht?”
Zudem wirft die US-Regierung China vor, Einfluss auf die Verwaltung des Panamakanals zu nehmen. Trump drohte damit, den Kanal wieder unter US-Kontrolle zu bringen. Mulino kritisierte die USA nun hinsichtlich der Kanal-Verwaltung für Falschaussagen. Das US-Außenministerium hatte einen Tag zuvor behauptet, dass Schiffe der US-Regierung den Kanal gebührenfrei durchqueren könnten. lp/rtr
Die Europäische Kommission hat den Fast-Fashion-Händler Shein aufgefordert, interne Dokumente und detailliertere Informationen zu Risiken der auf der Plattform angebotenen Waren bereitzustellen. Dabei geht es vor allem um mögliche illegale Produkte und Inhalte wie gefälschte Kunden- und Produktbewertungen, aber auch um schadhafte Produkte in Kosmetika, Spielzeug oder Waren, die den Sicherheitsstandards der EU nicht entsprechen.
Zudem forderte die EU-Kommission im Rahmen des unionsweiten Digitalgesetzes (Digital Services Act) den Konzern dazu auf, Details über seine Produkt-Empfehlungssysteme offenzulegen. Auch den Umgang von Shein mit Nutzerdaten will die Kommission unter die Lupe nehmen.
Der EU-Verbraucherschutzkommissar Michael McGrath betonte die Dringlichkeit, nur sichere Produkte auf den Binnenmarkt gelangen zu lassen. Daher habe die EU die Plattformen Shein und Temu besonders im Fokus. Sie hat Shein eine Frist bis zum 27. Februar gesetzt, um die angefragten Informationen bereitzustellen. Gegen den Wettbewerber Temu läuft bereits seit drei Monaten ein Verfahren.
Die EU und die USA haben in der Vergangenheit zunehmend Maßnahmen ergriffen, um gegen Unternehmen wie Shein vorzugehen. Der chinesische Fast-Fashion-Anbieter steht wegen seiner Geschäftspraktiken vermehrt in der Kritik. Letzte Woche hatte die Bundesregierung zudem einen neuen E-Commerce-Aktionsplan vorgestellt, um stärker gegen chinesische Billig-Händler wie Temu und Shein vorzugehen. Laut Zoll- und Marktüberwachungsbehörden verstoßen viele der auf den Plattformen angebotenen Produkte gegen EU-Standards. niw/rtr
Parallel zu einem Staatsbesuch von Premierministerin Paetongtarn Shinawatra in Peking hat Thailand einen Entwurf für eine Halbleiter-Strategie angekündigt. So soll laut Narit Therdsteerasukdi, Generalsekretär des Beratungsunternehmens Thailand Board of Investment (BOI) binnen 90 Tagen ein Fahrplan für die Branche entwickelt werden. Damit erhofft sich das Land mehr Investitionen. Hintergrund sind die neuen Zölle der USA auf Importe aus China.
Thailand will sowohl zu China als auch den USA gute Beziehungen bewahren. “Einer der Gründe, warum Investoren Thailand als Standort wählen, ist unsere Position als neutrales Land”, sagte Therdsteerasukdi. Laut einem Bericht des Beratungsunternehmens A.T. Kearney aus dem vergangenen Jahr steht Thailand in einer Analyse der wichtigsten Schwellenländer für die Halbleiterherstellung an zweiter Stelle hinter Indien. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südostasiens verzeichnete im vergangenen Jahr eingehende Investitionsanträge auf einem Jahrzehnthoch von 1,14 Billionen Baht (33,5 Milliarden Dollar).
Derweil steht Shinawatra bei ihrem Besuch in Peking unter Druck. China will neben mehr Zusammenarbeit etwa bei Elektrofahrzeugen und in der digitalen Wirtschaft auch Zugeständnisse im Hinblick auf Sicherheit. Bereits vor dem Staatsbesuch von Shinawatra hatte Thailand einem Teil seiner Grenzregion zu Myanmar den Strom abgestellt. Dort sollen Tausende entführte Chinesen zur Teilnahme an Online-Betrugsmaschen gezwungen werden.
Online-Betrug und Sicherheitsbedenken hatten vergangenen Monat zu Verstimmungen zwischen den beiden Ländern geführt. Zuletzt musste der chinesische Schauspieler Wang Xing nach seiner Entführung in Thailand aus einem Betrugszentrum in Myanmar gerettet werden. Nun sagte Xi Jinping gegenüber chinesischen Staatsmedien, China begrüße die Maßnahmen Thailands zur Bekämpfung von Online-Glücksspielen und Telekommunikationsbetrug. China fordere sowohl eine Stärkung der Strafverfolgung als auch der Sicherheits- und Justizkooperation, um Leben und Eigentum von Menschen zu schützen. niw
Die chinesische Regierung hat Donald Trumps Äußerungen zu einer US-Kontrolle des Gazastreifens scharf kritisiert. Das Land stelle sich dagegen, Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben und gegen eine Übernahme der Region durch die USA. Zudem unterstütze China “die legitimen nationalen Rechte des palästinensischen Volkes”, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking.
Ebenso wie viele weitere Staaten unterstützt China eine Zweistaatenlösung für Israel und den Gazastreifen. China sei diesbezüglich bereit, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, sagte der Ministeriumssprecher. Der Gazastreifen sei “ein integraler Bestandteil des palästinensischen Territoriums und kein politisches Verhandlungsobjekt”. Er dürfe nicht “Ziel eines Gesetzes des Dschungels” werden.
In einem Positionspapier von Ende 2023 hatte China den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen aufgefordert, zur Wiederherstellung einer Zweistaatenlösung beizutragen. “Jede Vereinbarung über die Zukunft des Gazastreifens muss den Willen und die unabhängige Entscheidung des palästinensischen Volkes respektieren und darf ihm nicht aufgezwungen werden”, heißt es in dem Papier. China versucht, sich im Nahen Osten als Vermittler zu positionieren. Bis heute hat Peking den Hamas-Angriff nicht verurteilt und bezeichnet die Palästinensergruppe auch nicht – wie die USA und Deutschland – als Terrororganisation.
US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag eine Übernahme des Gazastreifens durch die USA vorgeschlagen. Zuvor hatte er geäußert, dass die Palästinenser in der Enklave dauerhaft vertrieben werden sollten. rtr
Im hohen Alter forderte Konfuzius (551 v. Chr.- 479 v. Chr.) seine Jünger auf, von ihm zu lernen: “Ich war 15 und mein Wille stand aufs Lernen, mit 30 stand ich fest, mit 40 hatte ich keine Zweifel mehr, mit 50 war mir das Gesetz des Himmels kund, mit 60 war mein Ohr aufgetan, mit 70 konnte ich meines Herzens Wünschen folgen, ohne das Maß zu übertreten.” Die Schüler übernahmen seine Worte in ihre Sammlung “Gespräche des Kungfutse (Lun Yu)”. 1909 übersetzte sie der deutsche Sinologe Richard Wilhelm und erklärte den Sinn: Mit 30 Jahren müsse sich der Mensch im Leben zurechtfinden und fest auf eigenen Beinen stehen können.
Die zweieinhalb Tausend Jahre alten Weisheiten des Konfuzius sind auch in der Volksrepublik in aller Munde, seit sie von der KP-Führung unter Parteichef Xi Jinping als Vorläufer für politisch korrekte Besonderheiten des chinesischen Sozialismus entdeckt wurden. Chinas Medien schrieben zum Frühlingsfest 2025: “Feiert das Neue Jahr mit Konfuzius” und priesen dessen Heimat als Geburtsort der “Ersten Familie unter dem Himmel”.
Parteichef Xi verband das alles. Anfang Februar ließ er seine aus dem Jahr 2016 stammende interne Rede zur Rolle der Familie erstmals veröffentlichen. Er fordert zur Rückbesinnung auf die Harmonie der Familie und ihre konfuzianischen Werte auf, als Lebenshilfe zur sozialistischen Zukunftsbewältigung. Von der Vorbildrolle der KP ist dagegen kaum noch die Rede. Xis Hommage beginnt mit dem Bekenntnis “Die Wurzel von allem unter dem Himmel liegt in der Familie” – “天下之本在家”. Sie ehre ihre Alten, liebe Jungen und Geschwister, sorge für harmonische Beziehungen und soziale Problemlösungen.
Solche Tugenden könnte die Partei für Massen an Orientierung suchende Einzelkinder gut gebrauchen. Ihr Slogan zum diesjährigen Frühlingsfest: “Auf nach Hause zur Familie” klang noch nie so laut und so falsch. Seit 2023 und nach dem Ende der Covid-19-Pandemie registrieren Sozialwissenschaftler neue Trends der Entfremdung zwischen der Generation Z und ihren Eltern. Familienforscher nennen es “Phänomen der Trennung unter Verwandten” – 断亲现象. Die Pekinger Zeitschrift “Studien zur gegenwärtigen Jugend” (当代青年研究) diskutierte darüber 2025 mit dem an der Pekinger Renmin-Universität lehrenden Gesellschaftsforscher Yan Yunxiang.
2016, als Xi die jetzt erst veröffentliche Rede hielt, hatte Peking gerade den Schlussstrich unter seine 35-jährige Einkind-Diktatur gezogen. Die Folgen ließen Chinas Gesellschaft unerwartet rasch altern und zerschlugen noch schneller die Strukturen der Großfamilien. Allein zwischen 1982 und 2020 schrumpften sie von 4,41 auf 2,62 Mitglieder pro Durchschnittshaushalt.
Die neue Generation Z (zwischen 1980 bis 2015 wurden 225 Millionen Einzelkinder geboren) steht heute – anders als es sich Konfuzius einst erhoffte – mit 30 Jahren statt fest im Leben auf wackeligen Beinen. Frustriert und von Jobängsten verunsichert, prägte ihr Wunsch nach Ausstieg das geflügelte Wort “Flachliegen wollen” (躺平), auch Ausdruck ihres Protests gegen ein Dasein im Hamsterrad aus Lern-, Examens- und Arbeitsstress.
In skurrilen anderen Reaktionen spiegeln sich solche Sinnkrisen ebenfalls wider. Als neuer populärer Trend feiern Jugendliche ihren 30. Geburtstag mit einer Fastfood-Party bei McDonald’s (麦当劳 过生日). Die WeChat-Seite des Kulturmagazins “Sanlian Life Weekly” recherchierte das Phänomen, warum sich Gruppen junger Chinesen dort treffen: Sie erhielt Antworten wie: “Normalerweise arbeite ich von morgens bis abends. Am Wochenende möchte ich nur im Bett bleiben, chillen mit Fernsehen und Chips. An meinem Geburtstag aber raffe ich mich auf, verkleide mich. Ich gehe aber nicht mehr wie einst in ein schickes Restaurant oder Luxushotel feiern und schicke von dort Selfies an Freunde. Seit ich 30 bin, mache ich lieber Party mit Junkfood.”
Es hat mit der Sozialisation als Einzelkinder zu tun. Als McDonald’s im April 1992 sein erstes chinesisches Flaggschiff-Restaurant in Pekings Haupteinkaufsstrasse Wang Fujin spektakulär eröffnete, übernahm der Multi eines seiner ausländischen Erfolgsangebote ins Chinaprogramm. Er kreierte Happy Meal-Kinderecken für spezielle China-Geburtstagsfeiern mit Luftballons, Birthday-Pappkronen und Kuchen. Andere ausländische Franchising-Ketten und chinesische Schnellimbiss-Giganten sprangen bald auf den Zug auf.
Allein McDonalds wirbt auf seiner chinesischen Webseite mit landesweit 1800 Filialen, die spezíelle Arrangements für Kindergeburtstage anbieten. Der Fastfood-Konzern hat solche Feiern in China eingeführt und popularisiert. Mehr als 30 Jahre später bietet er nun für die heute Erwachsenen nostalgische Geburtstagstreffen an, um wieder “wie ein Kind zu feiern.”
Die Versuche dazu starteten zum Tag des Kindes am 1. Juni 2023. Rasch stellte sich heraus, dass solche Feten Teil der kollektiven Erinnerung der Generation Z und damit für Heerscharen der einst “Kleinen Kaiser” sind, die in den 80er, 90er, 2000er bis in die 2010er Jahre als Einzelkinder aufwuchsen. Ihren 30. Geburtstag mit Fastfood zu feiern ist zum ‘Fashion-Item’ auf Internetplattformen wie Bilibili geworden.
Pekings erstes 1992 eröffnetes McDonald’s wurde zugleich zum “Symbol des Engagements” mit dem Westen, schreibt Chinaexperte James Carter in seinem Essay für “The China Project”. Selbst Parteifunktionäre buchten dort Kindergeburtstage. Das war auch ein Bruch mit KP-Traditionen. Geburtstage durften vor 1980 öffentlich nur gefeiert werden, wenn sie propagandistisch mit dem Gründungstag der Partei, ihrer Organisationen oder mit dem Ausrufungstag der Volksrepublik am 1. Oktober 1949 zu tun hatten. Jugendmagazine hielten ihre Leser dazu an, sich zum Geburtstag der Partei zu gratulieren, am besten indem sie an dem Tag dem Jugendverband oder den Pionieren beitraten.
KP-Funktionäre sollten keine persönlichen Geburtstage feiern. Das hatte schon in Guerillazeiten Mao Zedong in Xibaibo (西柏坡) verlangt, der letzten Station vor seinem Einmarsch nach Peking 1949. In Maos jüngst überarbeitetem Lebenslauf (Band 5, S. 150) steht, dass er in Xibaibo als Maßnahme gegen Korruption höchste Parteistellen intern anwies: “Wir feiern nicht unseren Geburtstag. Wir würden so auch nicht älter werden können,” 一曰不做寿,做寿不会使人长寿. “Und wir beschenken uns nicht.”
Auch Maos politischer Enkel Xi Jinping verbot Parteimitgliedern, Geburtstage öffentlich zu feiern. In einer Rede zum 100. Gründungsgeburtstag der Partei am 1. Juni 2021 erinnerte er an die Verhaltensverbote, die Mao einst in Xibaibo erlassen hatte. “Geburtstage nicht feiern, keine Geschenke machen, wenige Toasts auf Banketten sprechen, wenig Beifall klatschen, öffentliche Plätze nicht nach lebenden Personen benennen und Chinesen nicht auf den gleichen Rang wie Marx, Engels, Lenin und Stalin setzen.” Xi gestand ein, dass darunter nur das Nicht-Geburtstag feiern umgesetzt wurde.
Sowohl Mao als auch Enkel Xi fanden allerdings bei zunehmenden Personenkult um sich, Geschmack daran, wenn andere sie zum Geburtstag hochleben ließen. Das traf auf Mao besonders während der Kulturrevolution zu. Privat feierte er mit engsten Vertrauten seine Geburtstage, zu denen es Pfirsiche und besonders lange “Changshou-Nudeln” (长寿面) gab. Seine Geburtstage und Gäste sind heute ausführlich dokumentiert.
Xis Geburtstag am 15. Juni ließ der Parteichef in China öffentlich nicht feiern. Im Ausland hatte er nichts dagegen, dass ihn sein Busenfreund Wladimir Putin hochleben ließ. Als Xi 2019 in Tadschikistan am CICA-Gipfel teilnahm, feierte Putin seinen 66. Geburtstag mit Geschenken, russischen Eisspezialitäten und einer Cremetorte mit den Schriftzeichen “Großes Glück zum 66sten” – 六六大顺.
Traditionell feierten Chinesen einst Geburtstage nur für ihre Neugeborenen im ersten Lebensalter und für ihre Alten ab 60 Jahren. Geschichtsanalen erwähnen Geburtstagsbräuche in frühen Herrscherhäusern, immer dann, wenn dynastische Nachfolger geboren wurden. Tangkaiser Xuanzong 玄宗 etwa ließ seinen Geburtstag zum Nationalfeiertag erheben. Ausführliche Beschreibungen von bis zu acht Tage dauernden Geburtstagszeremonien finden sich im klassischen Familienroman der Feudalzeit “Traum der Roten Kammer” 红楼梦.
Zur typisch altchinesischen Geburtstagfest-Kultur, die heute wieder (meist als Familienspiel) ein Comeback erlebt, gehörte auch eine einst abergläubisch verbrämte 抓周-Zeremonie. Dabei wird das ein Jahr alte Baby in die Mitte eines Kreises mit Gegenständen ritueller Art gesetzt, von Werkzeug, Schmuck, Geld bis Pinsel und Tusche. Wonach es als erstes greift, weist auf seine Zukunft hin.
Seit der Rehabilitierung des von Mao politisch verfemten Konfuzius wird dessen auf den 28. September fallender Geburtstag in der Volksrepublik immer prächtiger zelebriert. 2024 feierte Shandong als seine Heimat Konfuzius’ 2575. Geburtstag. Politische Bemühungen Pekings sind im Gang, um Chinas Tag des Lehrers am 10. September mit dem Geburtstag des Konfuzius am 28. September zum Tag des großen Erziehers zusammen zu legen.
Das passt zum jüngsten Aufruf Xis an seine Jugend, die ihre Orientierung zu verlieren droht. Sie soll sich wieder auf die Familie, ihre Tugenden und Werte besinnen. Anfang der Woche lobte das Staatsfernsehen CCTV Xi dafür: Unter seiner Führung ist die sozialistische Familienzivilisation, Land und Familie zu lieben, einander zu lieben, positiv und gütig zu sein, alles gemeinsam aufzubauen und zu teilen, in China zum neuen Trend geworden.”
Michal Spiller ist seit Januar bei Lindt & Sprüngli für die Märkte, Österreich, China und Japan zuständig. Spiller ist beim Schweizer Premiumschokoladenhersteller seit September 2022 CEO Germany, ein Posten, den er neben seinen neuen Zuständigkeiten weiter beibehalten wird. Spillers Einsatzort ist Aachen.
Falk Passarge ist seit Februar Chief of Staff and Operational Business Director China & International bei
Merck Healthcare. Passarge war für den Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern zuvor in Belgien und Luxemburg tätig. Sein derzeitiger Einsatzort ist Frankfurt am Main.
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Dieser kleine Rabauke gibt sich alle Mühe, bedrohlich zu wirken. Doch in China wird er trotzdem überall gern gesehen: “Nezha 2” ist zum größten chinesischen Kinohit aller Zeiten avanciert. Mehr als 5,8 Milliarden Yuan (768 Millionen Euro) spielte der Animationsfilm binnen neun Tagen ein. Besonders während des Neujahrsfestes ließ der Film über einen mythischen Jungen mit magischen Kräften alle Kinokassen klingeln. Schon der erste Film aus der Reihe war 2019 ein Kassenschlager. Die Figur Nezha (哪吒) geht auf eine Schutzgottheit in Buddhismus, Taoismus und weiteren religiösen Strömungen zurück. Wie so oft in Chinas Popkultur nimmt der Film auch Anleihen in der klassischen Literatur, in diesem Fall bei Fengshen Yanyi (封神演义), einem Epos aus der Ming-Dynastie zum Leben von Göttern und Dämonen.