der niederländisch-englische Schriftsteller, Essayist und Historiker Ian Buruma hat ein Gespür für die großen und kleinen Zusammenhänge der Weltgeschichte. Buruma hat viele verschiedene Bücher geschrieben, auch über kulturelle Phänomene in China und das Schicksal chinesischer Dissidenten. Im Interview mit Fabian Peltsch erläutert er, inwiefern die kommenden US-Wahlen das Verhältnis zu China und dessen Aufstieg zur Weltmacht beeinflussen werden.
US-Vizepräsidentin Harris sieht Buruma in der Tradition Joe Bidens, Ex-Präsident Trump als destabilisierenden Faktor. Unabhängig vom Wahlausgang aber meint Buruma, dass die chinesisch-russische Verbindung die gefährdete Pax Americana sogar wieder stärken könnte, weil andere asiatische Länder wieder mehr den Schutz der USA suchen.
Zu der laufenden Debatte um das richtige Maß an De-Risking gehört das Thema Forschung & Entwicklung. Und dabei wählen deutsche Firmen in China einen Ansatz, der den Argumenten aus der Politik eher entgegensteht: Sie lokalisieren ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit zunehmend vor Ort in China. Die Außenhandelskammer (AHK) in China argumentiert in ihrem am heutigen Montag erscheinenden “Innovationsreport 2024”, dass eine starke Forschungspräsenz in China unerlässlich sei.
Nur so sei es möglich, nicht von chinesischen Konkurrenten abgehängt zu werden, heißt es in dem Bericht, der Table.Briefings vorab vorliegt. Jörn Petring hat sich den auf einer Umfrage basierenden Report angesehen. Die Firmen geben darin an, mit der vermehrten lokalen Forschungsarbeit die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte stärken und mehr Kunden in China erreichen zu wollen. Gleichzeitig nutzen deutsche Firmen die Volksrepublik zunehmend als Innovationszentrum für globale Märkte.
Einen guten Start in die Woche wünscht
Herr Buruma, 2022 schrieben Sie in der New York Times, dass Joe Biden die “untergehende Sonne der Pax Americana” repräsentiert und einem jüngeren Demokraten Platz machen sollte. Diese Idee scheint sich mit der Nominierung von Kamala Harris zu erfüllen.
Biden ist ein Verfechter des Status quo: Er steht für die USA als militärischer Beschützer der demokratischen Welt, die Bedeutung demokratischer Institutionen, der freien Marktwirtschaft und so weiter. Vieles davon unterstütze ich selbst, und ich glaube nicht, dass Kamala Harris ganz anders wäre. Aber sie ist jünger, energiegeladener und eine Frau, die ihre Wurzeln in verschiedenen ethnischen Gruppen hat. Das macht sie zu einer spannenden Kandidatin, auch wenn sich ihre Politik nicht so sehr von der von Joe Biden unterscheidet.
Was würde ihre Wahl für den Aufstieg Chinas zur Weltmacht bedeuten, und was die Wiederwahl Trumps?
Ich bezweifle, dass Harris viel über China nachgedacht hat. Eine Trump-Regierung wäre wegen seiner völligen Unberechenbarkeit destabilisierender. Er mag die Idee, mit Diktatoren Geschäfte zu machen, aber bei ihm ist alles persönlich. Wenn er das Gefühl hätte, dass China seinen Anspruch, ein harter Kerl zu sein, bedroht, könnte er genauso gut einen Krieg anzetteln.
Worin sehen Sie eigentlich den qualitativen Unterschied zwischen Trumps Fake News und Xi Jinpings einseitiger Propaganda, die durch Zensurfilter verbreitet wird – ist eines davon langfristig effektiver?
Der Unterschied ist, dass Trump immer noch in einer Demokratie funktionieren muss. Seine Propaganda und Lügen können infrage gestellt werden. Die Propaganda von Xi kann das nicht. Es ist schwer zu sagen, was effektiver ist, weil die beiden Anführer in völlig unterschiedlichen Systemen arbeiten.
Welche Rolle könnte die Freundschaft zwischen Russland und China, die ja von einer gewissen Undurchsichtigkeit und Misstrauen geprägt ist, für ein mögliches Ende der Pax Americana spielen?
Schwer zu sagen. China wird die Beziehungen zu Russland dominieren, was für die Russen immer schwerer zu ertragen sein wird. Das einzige große gemeinsame Interesse ist die Feindschaft mit den USA. Das schreckt andere Länder in Asien, sogar Indien, ab. Die chinesisch-russische Aggression könnte also dazu führen, dass die Pax Americana tatsächlich gestärkt wird, weil andere asiatische Länder den Schutz der USA suchen werden. Ob das funktionieren würde, hängt natürlich davon ab, wer im Weißen Haus sitzt.
In Ihrem Buch “45: Die Welt am Wendepunkt“ über die Bedeutung des Endes des Zweiten Weltkriegs beschreiben Sie Geschichte als Zusammenspiel von Großmächten, die auch mal Bündnisse der Bequemlichkeit und der Umstände treffen. Können Sie sich eine neue Weltordnung vorstellen, in der sich Südkorea und Japan mit China zusammentun, zum Beispiel nach einer schnellen Invasion Chinas in Taiwan, in die die USA doch nicht mit direktem militärischem Widerstand eingreift?
Das ist möglich, aber nicht wahrscheinlich. Die Interessen Japans und Südkoreas unterscheiden sich zu sehr von denen Chinas. Und keines der beiden Länder, insbesondere Japan, möchte von China dominiert werden. Wahrscheinlicher ist, dass Japan und Südkorea ein Bündnis mit anderen Ländern in Asien eingehen, um ein Gegengewicht zu China zu schaffen. Dies wird jedoch nicht einfach sein. Japan müsste eine Führungsrolle übernehmen, was weder die Japaner noch die anderen Asiaten begrüßen würden. Aber vielleicht werden ein aggressives China und unzuverlässige USA sie in eine solche Situation zwingen.
In ihrem Buch “Erbschaft der Schuld”, haben Sie die mehr oder weniger brüchigen Grundlagen der pazifistischen Grundhaltung Deutschlands und Japans nach dem Zweiten Weltkrieg verglichen. Japan hat im Hinblick auf Chinas Erstarken wieder aufgerüstet und auch Deutschland hat angesichts des Ukraine-Kriegs seinen Verteidigungshaushalt erhöht. Wie bewerten Sie diese Entwicklungen im Hinblick auf das Selbstverständnis der beiden Länder nach dem Zweiten Weltkrieg?
Zweifelsohne verändern sich beide Länder. Die Abneigung, mehr Verantwortung für die eigene militärische Sicherheit zu übernehmen, ist geringer geworden. Das liegt zum Teil daran, dass die historische Erinnerung verblasst. Der Schock, einen katastrophalen Krieg verloren zu haben, wird nicht mehr so stark empfunden wie früher. Die Schuldgefühle wegen der schrecklichen Verbrechen, die Japan und Deutschland begangen haben, beeinflussen die Politik nicht mehr in dem Maße wie früher.
Der andere Grund, warum sich die Ansichten über die nationale Verteidigung ändern, ist, dass Russland und China immer bedrohlicher werden. Schließlich ist die Tatsache, dass Japaner und Deutsche nicht mehr davon ausgehen können, dass die USA sie beschützen werden, ein weiterer Grund, die Sicherheit ernst zu nehmen. Ob sich diese Veränderungen schnell genug vollziehen, um die Ukraine und möglicherweise Taiwan zu retten, bleibt unklar. Es gibt immer noch starke Kräfte, die dagegen sind, dass Japan oder Deutschland Verantwortung für die kollektive Sicherheit übernehmen. Das haben Sahra Wagenknecht und die AfD gemeinsam – das und einen kruden Antiamerikanismus. Aber die Tatsache, dass mehr Menschen in beiden Ländern zu erkennen beginnen, dass die Pax Americana nicht ewig dauern kann, ist wahrscheinlich eine gute Sache.
Eines Ihrer Bücher, “Chinas Rebellen” befasst sich mit chinesischen Dissidenten. In Deutschland gab es gerade Fälle, bei denen sich Dissidenten als Spione der chinesischen Regierung und Betrüger entpuppten. Inwiefern hat sich die Rolle chinesischer Dissidenten im Ausland seit Tiananmen verändert? Können etwa die Hongkonger, die jetzt eine der größten chinesischen Dissidenten-Diasporas im Ausland bilden, einen politischen Einfluss entfalten?
Die traurige Tatsache ist, dass die meisten Dissidenten im Ausland keinen großen Einfluss haben, weder im Ausland noch in den Ländern, die sie verlassen haben. Sie geraten aus dem Blickfeld. Sie werden schnell vergessen. Aus purer Frustration bekämpfen sie sich untereinander. Deshalb ist ein Land wie China oft bereit, einen inhaftierten Dissidenten an ein anderes Land auszuliefern. In diesem Fall wird China für seine Geste des guten Willens beklatscht, und es wird einen potenziell gefährlichen Regimegegner los. Aus diesem Grund entschied sich beispielsweise Nawalny, nach Russland zurückzukehren, wohl wissend, welches Risiko er damit einging. Im Ausland wäre sein Einfluss auf die Russen geschwunden.
In Ihren Büchern greifen Sie oft auf Filme und Literatur zurück, um die Stimmung in einer bestimmten Zeit zu beschreiben – haben Sie sich auch auf chinesische Filme wie “Wolf Warrior” angesehen, um die Volksrepublik zu verstehen, oder macht das aufgrund der strengen Zensur weniger Sinn?
Nein, ich denke, es macht immer noch Sinn. Mehr als aus Büchern, geschweige denn aus wissenschaftlichen Büchern, beziehen die meisten Menschen ihre Vorstellungen von der Vergangenheit und auch von der Gegenwart aus dem Kino. Es ist immer nützlich, die Propaganda in Filmen und anderen Medien zu verfolgen. Wenn man ertragen kann, was man sieht, erhält man einen Einblick in das, was die Machthaber den Menschen glauben machen wollen. Inwieweit die Menschen in einer Diktatur wirklich glauben, was ihnen erzählt wird, ist eine offene Frage. Der Mangel an freier Information und Diskussion macht die Menschen zynisch und gleichzeitig empfänglich für bizarre Verschwörungstheorien, die dann von den Machthabern manipuliert werden können.
Der niederländisch-englische Schriftsteller, Essayist und Historiker Ian Buruma studierte Geschichte, chinesische Literatur und japanisches Kino. Zu seinen Büchern über China zählen “Chinas Rebellen: Die Dissidenten und der Aufbruch in eine neue Gesellschaft” und der Roman “Die drei Leben der Ri Koran”. Für seine herausragenden Beiträge zu Kultur, Gesellschaft und Sozialwissenschaften in Europa wurde ihm 2008 der Erasmus-Preis verliehen. Buruma war Chefredakteur der “New York Review of Books” und ist Professor für Demokratie, Menschenrechte und Journalismus am Bard College.
Trotz oder womöglich auch wegen der anhaltenden Debatte über “De-Risking” bauen deutsche Unternehmen ihre Forschungsaktivitäten in China aus. Das geht aus einem Bericht der Deutschen Handelskammer (AHK) in China hervor. Dieser lag Table.Briefings vor der geplanten Veröffentlichung an diesem Montag vor. Abweichend von den Argumenten deutscher Politiker argumentiert die Kammer in ihrem “Innovationsreport 2024”, dass eine starke Forschungspräsenz in China unerlässlich sei. Nur so sei es möglich, nicht von chinesischen Konkurrenten abgehängt zu werden.
Der auf einer Umfrage basierende Report zeigt, dass deutsche Unternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit vermehrt lokalisieren. Damit wollen sie die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte stärken und mehr Kunden in China erreichen. Gleichzeitig nutzen deutsche Firmen die Volksrepublik zunehmend als Innovationszentrum für globale Märkte.
“Deutsche Unternehmen in China investieren in lokale Innovationen und strategische Partnerschaften mit Kunden und Zulieferern, um in dem umkämpften und dynamischen Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben”, sagt Martin Klose, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in Süd- und Südwestchina.
Die Unternehmen könnten “einen Wettbewerbsvorteil erlangen, indem sie mit Partnern innerhalb des chinesischen Ökosystems zusammenarbeiten”, sagt auch Tunde Laleye, Partner und General Manager in China des Beratungsunternehmens BearingPoint, das am Report mitwirkte. Durch eine stärkere Präsenz in China würden Forschungszyklen verkürzt und die Zeit bis zur Markteinführung beschleunigt.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
“Was Innovationskraft angeht, sind chinesische Unternehmen ihren deutschen Konkurrenten dicht auf den Fersen und liegen teilweise schon vorne“, warnt Kammer-Vorstand Klose. “Genau deshalb schnellen auch deutsche Investitionen in China in die Höhe, besonders in der Automobilindustrie”, so Klose weiter. “Auch wenn der Abstand geringer wird, bin ich zuversichtlich, dass deutsche Unternehmen sich behaupten werden. Sie punkten weiterhin mit Qualität und optimieren lokal ihre Produkte und Dienstleistungen – was sie wiederum auch in den globalen Märkten stärker macht.”
Experte Tunde Laleye rät den Unternehmen, ihre Produkte in China weiter an lokale Vorlieben anzupassen. “Innovation sollte als Teil des insgesamt wahrgenommenen Mehrwerts durch Kunden betrachtet werden. Optionen hierfür sind kostenlose Testangebote, eine frühzeitige Einbindung in die Produktentwicklung und Dienstleistungen vor Ort”, meint Laleye.
Ein starkes Team sei eine der wichtigsten Voraussetzungen für Erfolg im Bereich Innovation. “Um Top-Talente zu gewinnen und zu halten, müssen Unternehmen gute Pakete anbieten und gezielt in Weiterbildung investieren”, so Laleye. Um neuen Ideen, Technologien und Talenten möglichst nah zu sein, empfehlen sich auch Kooperationen mit lokalen Unternehmen und Universitäten.
Deutsche Autozulieferer verlieren der Unternehmensberatung PwC zufolge gegenüber der chinesischen Konkurrenz an Boden. “Obwohl sie ihre Ausgaben in Forschung und Entwicklung erhöhen, kommen entscheidende Innovationen nur noch selten aus Deutschland und immer häufiger aus Asien”, heißt es in einer neuen Studie der Branchenexperten. Dafür haben sie die Kennzahlen von 84 jener Top-100-Zulieferer unter die Lupe genommen, die mehr als die Hälfte ihres Umsatzes im Autosektor erzielen. Bei der Innovation zeigten “insbesondere die chinesischen Zulieferer ambitioniertes Unternehmertum. Trotz unsicherer Absatzprognosen investieren sie dynamisch und schaffen so Fakten für die Zukunft.”
Natürlich helfe ihnen dabei auch eine staatliche Finanzierung, während sich westliche Zulieferer am Kapitalmarkt finanzieren müssten. Das aber sei nur die halbe Wahrheit: “Chinesische Zulieferer haben systematisch an der Wettbewerbsfähigkeit ihrer Overhead-Kosten gearbeitet”, so die Autoren. Es zeigt: Ohne kluge Unternehmensentscheidungen hilft letztlich auch Staatsknete wenig.
Der Weltmarktanteil der chinesischen Zulieferer hat sich jedenfalls laut PwC seit 2020 auf fast zehn Prozent verdoppelt – während der Anteil der deutschen Zulieferer im gleichen Zeitraum von 27 auf 25 Prozent gesunken sei. Ein Treiber des chinesischen Wachstums ist die Nachfrage nach Batterien. “Im Ergebnis zieht die Konkurrenz aus China beim Umsatzwachstum davon – wenn auch noch zu Lasten der Kapitaleffizienz”, schreiben die Experten. Aber die “Luft wird dünner für deutsche Automobilzulieferer”. Ihnen empfehlen die Autoren mehr Selbstbewusstsein und Risikoappetit.
Statt mit dem Ziel der Technologieführerschaft gezielt kräftig zu investieren, seien sie zu zaghaft, kritisieren die PwC-Strategieberater. Der knappe Zugang zu Kapital setze sie zusätzlich unter Druck. “Technologische Sprünge, neue Wettbewerber und nicht zuletzt politische Einflussnahmen beeinflussen das Tempo”, so die Autoren. “Zulieferer, die in dieser Situation erfolgreich bleiben wollen, müssen sich strategisch mit Blick auf drei zentrale Themen neu erfinden: Flexibilität, Fokus und Unternehmertum.” ck
Russische Unternehmen sehen sich Insidern zufolge mit Verzögerungen und steigenden Kosten für ihre Zahlungen an Handelspartner in China konfrontiert. Dadurch würden Transaktionen im Wert von mehreren Milliarden Yuan in der Schwebe hängen, berichtet Reuters unter Berufung auf Quellen in Russland. Chinesische Staatsbanken haben demnach massenhaft Transaktionen mit Russland eingestellt. Dadurch seien Zahlungen im Wert von Milliarden von Yuan aufgehalten worden, sagte ein regierungsnaher Insider, der anonym bleiben wollte. Das Problem habe sich im August verschärft.
Das US-Finanzministerium hatte im Juni mit sogenannten Sekundärsanktionen gegen Banken in China und anderen Ländern gedroht, die Geschäfte mit Russland finanzieren. Seither hätten chinesische Banken eine striktere Haltung eingenommen, zitierte Reuters den Vertreter einer führenden russischen E-Commerce-Plattform. “Zu diesem Zeitpunkt wurden alle grenzüberschreitenden Zahlungen nach China gestoppt”, sagt er. “Wir haben Lösungen gefunden, aber es dauerte etwa drei Wochen.” Eine Alternative bestand demnach darin, Gold zu kaufen und nach Hongkong zu bringen, um es dort wieder zu verkaufen – und das Geld auf ein lokales Bankkonto einzuzahlen.
Zudem haben Insidern zufolge einige russische Unternehmen Zwischenhändler in Drittländern eingeschaltet. Sie sollen helfen, die Geschäfte abzuwickeln und so die von chinesischen Banken vorgenommenen Kontrollen zu umgehen. Dadurch seien die Kosten für die Transaktionsabwicklung allerdings auf bis zu sechs Prozent der Summe gestiegen. Zuvor hätten sie nahezu bei null gelegen.
Hongkong hat sich zu einem Hotspot für sanktionierte Russlandgeschäfte mithilfe von Schattenfirmen entwickelt, wie die New York Times kürzlich berichtete. Eine im August veröffentlichte Studie des Committee for Freedom in Hongkong fand zudem heraus, dass über die Handelsmetropole verbotene Waren nicht nur nach Russland, sondern seit Jahren auch nach Iran und Nordkorea geflossen sind.
Die Regierung in Moskau räumte Probleme ein, betonte aber, dass man Lösungen finden werde. Bilaterale Geschäfte großer Konzerne wie Russlands Rohstofflieferanten funktionieren dem Vernehmen nach immer noch gut. Probleme haben demnach vor allem kleinere Firmen, die mit Konsumgütern handeln. China ist Russlands größter Handelspartner, liefert unter anderem Industrieanlagen und Konsumgüter. Umgekehrt ist die Volksrepublik ein wichtiger Absatzmarkt für russische Exportschlager wie Öl, Gas und landwirtschaftliche Produkte. rtr/ck
Im angeschlagenen Solarsektor Chinas steht offenbar die größte Übernahme ihrer Historie bevor. Das Unternehmen Tongwei, einer der Branchenfürer, hat den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung am angeschlagenen Wettbewerber Runergy angekündigt. Für 51 Prozent der Anteile würde Tongwei bis zu fünf Milliarden Yuan zahlen (634 Millionen Euro). Für Runergy wäre das nach Ansicht der Klima-Analysten der Beratungsagentur Trivium China allerdings ein “ziemlicher Rückschlag”: Bei einem kürzlich gescheiterten Versuch eines Börsengangs habe das Unternehmen noch einen geschätzten Wert von rund 40 Milliarden Yuan aufgewiesen.
Tongwei ist laut Trivium China der weltweit größte Hersteller von Polysilizium und Solarzellen. Auch seine Modulproduktion stieg im Jahr 2023 weltweit auf Platz fünf auf. Runergy sei kein unbeschriebenes Blatt: Das Unternehmen habe in den vergangenen Jahren zu den fünf weltgrößten Herstellern von Solarzellen gehört. “Durch die Übernahme von Runergy erhält das Unternehmen die Kontrolle über eine große Modulfabrik, die derzeit in Alabama gebaut wird, sowie über beträchtliche Zell- und Waferproduktionskapazitäten in Thailand und Vietnam”, schrieb Trivium China am Freitag.
Chinas Solarbranche befindet sich angesichts gewaltiger Überkapazitäten in einer großen Krise. Aufgrund des Preisverfalls lassen viele Firmen Kapazitäten ruhen, manchen droht die Pleite. Aus diesem Grund erwarten Beobachter schon länger eine Konsolidierungswelle. Giganten wie Tongwei verfügen nach Ansicht der Trivium-Experten über enorme Barreserven und extrem niedrige Produktionskosten, dank derer sie den aktuellen Nachfrageeinbruch überstehen könnten. Um das Gleichgewicht am Markt wieder herzustellen, seien aber neben Übernahmen auch Insolvenzen kleinerer Hersteller und geringere Kapazitätserweiterungen notwendig. ck
Im Konflikt zwischen China und den Philippinen über Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer ist es einmal mehr zu einem Zusammenstoß zwischen zwei Schiffen in umstrittenen Gewässern gekommen. Am Samstag gaben sich beide Länder gegenseitig die Schuld für die Kollision. Die chinesische Küstenwache teilte mit, ein Schiff der Philippinen habe im Bereich des Sabina-Riffs absichtlich ein chinesisches Schiff gerammt. Die philippinische Küstenwache stellte den Vorfall genau umgekehrt dar. Das Sabina-Riff liegt in der 200- Seemeilen-Wirtschaftszone der Philippinen. Die chinesische Küstenwache warf der Crew des philippinischen Schiffs dennoch vor, die Region illegal befahren zu haben.
China forderte die Philippinen auf, sich umgehend aus dem Seegebiet zurückzuziehen. Die chinesische Küstenwache werde alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, “um die territoriale Souveränität sowie die maritimen Rechte und Interessen des Landes entschlossen zu schützen”, hieß es aus Peking. Die Küstenwache der Philippinen erklärte, die chinesische Seite habe Schifffahrtsregeln zur Kollisionsvermeidung ignoriert und sei gefährliche Manöver gefahren. Dadurch sei es zu Sachschäden gekommen. Zuletzt war es praktisch im Wochen-Rhythmus zu ähnlichen Vorfällen im Großraum um die besonders umstrittenen Spratly-Inseln gekommen. rtr
Daniel Holmberg ist seit August Head of Vehicle Engineering China bei Volvo. Holmberg ist seit mehr als zwölf Jahren für den schwedischen Autobauer tätig, zuletzt als Engineering Manager. Für seinen neuen Posten zieht Holmberg von Göteborg nach Shanghai.
Jean Lu wird neue China-Geschäftsführerin der britischen Standard Chartered Bank. Sie arbeitet bereits seit zehn Jahren bei der Bank und hatte bereits mehrere Führungspositionen inne, unter anderem als Leiterin des Corporate und Investment Banking in China. Zuvor arbeitete Lu bei der Bank of China. Lus Vorgänger Jerry Zhang wurde zum globalen Co-Leiter der Bank für die Coverage von Finanzinstituten ernannt.
Ändert sich etwas in Ihrer Organisation? Schicken Sie doch einen Hinweis für unsere Personal-Rubrik an heads@table.media!
Na, sitzt ihr Teigkostümchen? Oder blitzt irgendwo die Füllung durch? Versierte Foodies im Reich der Mitte wissen: Das wahre Innenleben von Jiaozi-Teigtaschen, Baozi-Dampfbrötchen und Bing-Küchlein offenbart sich im Zweifelsfalle erst, wenn man beherzt reinbeißt. Denn erst dann weiß man mit Sicherheit, was drinsteckt: süß oder deftig, gemüsig oder fleischig, lecker oder gewöhnungsbedürftig.
Außer eben, es blitzt unbeabsichtigt die Füllung durch! Und solche Schlemmerdilemmas nehmen die Chinesen sprachlich aufs Korn. Im Mandarin zeigt sich nämlich nicht des Pudels Kern, sondern des Baozis Füllung: 露馅儿 lòuxiànr heißt ganz wörtlich “die Füllung zeigt sich”. Im übertragenen Sinne wird der Ausdruck mit der Bedeutung “die Wahrheit kommt ans Licht” gebraucht, also im Sinne von “jemand verrät sich”. Wenn Sie als “Bürofüllung” also vorhaben, heimlich am Arbeitsplatz umhüllt von Leitzordnern ein Nickerchen zu machen, dann doch bitte mit verschlossener Tür, damit die Szene nicht nach außen leakt wie ein geplatztes Jiaozi.
Füllungen der anderen Art aber lässt man ja manchmal bewusst aufblitzen, etwa Schulter- und Rückenpartie bei aufreizendem Zwirn. Auf gut Chinesisch heißt das 露肩 lòujiān (schulterfrei) und 露背 lòubèi (rückenfrei). Manch verrücktes Maultäschchen in Deutschland verzichtet dem Vernehmen nach in der Freizeit gar ganz auf jedes Teigmäntelchen und frönt der FFK-Kultur. Oder wie der Chinese sagen würde: “zeigt alle drei (entscheidenden) Spots” (三点全露 sān diǎn quán lòu – wörtlich: drei Punkte komplett zeigen), anders gesagt: “zieht blitzblank”.
Im Büro sollten Sie das Anstandsmäntelchen natürlich nicht arglos abstreifen. Sonst fällt am Ende die Manager- bzw. Managerinnenmaske und sie “zeigen ihr wahres Gesicht” (露脸 lòuliǎn), entlarven sich als Blankzieh-Fetischist 暴露狂 bàolùkuáng, sprich “Exhibitionist” (Achtung: das Zeichen 露 diesmal hier in der Lesart lù statt lòu).
In anderen Szenarien hingegen kann ein wenig Offenherzigkeit nicht schaden. Zum Beispiel sollte man bei wichtigen Veranstaltungen und Sitzungen immer “den Kopf aufblitzen lassen” (露头 lòutóu), sprich: sich blicken lassen. Und wer weitere Karriere-Ambitionen hegt, darf – sobald der Chef in Sichtweite ist – schon mal “eine Hand blitzen lassen” (露一手 lòu yī shǒu), sprich eine Kostprobe seines Könnens geben, oder im Idealfall gleich ein paar Hände (露两手 lòu liǎng shǒu – ein paar Tricks zeigen).
Weniger gut dürfte es hingegen ankommen, wenn Sie statt mit einem baumelnden Baozi-Beutel jeden Tag mit einem sündhaft teuren Designerhandtäschchen um die Kaffeeküchenecke biegen und so Ihren Reichtum raushängen lassen (露富 lòufù – wörtlich “Reichtum zeigen”). Damit machen Sie sich am Ende nur selbst zum Deppen (露丑 lòuchǒu – wörtlich “den Narren/Clown zeigen”).
Wer beim Baozi- und Bing-Bäcker in China nicht die Katze im Sack kaufen möchte, der fragt am besten einfach nach: 这是什么馅? Zhè shì shénme xiàn? (“Was ist das für eine Füllung?”) Das geht aber tatsächlich leider nur bei Jiaozi, Baozi und Co. Die Frage “Welche Füllung hast du?” im Sinne von “Was führst du im Schilde?” gibt es im Chinesischen nämlich leider nicht. Es ist also nach wie vor Menschenkenntnis gefragt, damit Sie niemandem auf den Leim beziehungsweise die Füllung gehen.
Verena Menzel betreibt in Peking die Online-Sprachschule New Chinese.
der niederländisch-englische Schriftsteller, Essayist und Historiker Ian Buruma hat ein Gespür für die großen und kleinen Zusammenhänge der Weltgeschichte. Buruma hat viele verschiedene Bücher geschrieben, auch über kulturelle Phänomene in China und das Schicksal chinesischer Dissidenten. Im Interview mit Fabian Peltsch erläutert er, inwiefern die kommenden US-Wahlen das Verhältnis zu China und dessen Aufstieg zur Weltmacht beeinflussen werden.
US-Vizepräsidentin Harris sieht Buruma in der Tradition Joe Bidens, Ex-Präsident Trump als destabilisierenden Faktor. Unabhängig vom Wahlausgang aber meint Buruma, dass die chinesisch-russische Verbindung die gefährdete Pax Americana sogar wieder stärken könnte, weil andere asiatische Länder wieder mehr den Schutz der USA suchen.
Zu der laufenden Debatte um das richtige Maß an De-Risking gehört das Thema Forschung & Entwicklung. Und dabei wählen deutsche Firmen in China einen Ansatz, der den Argumenten aus der Politik eher entgegensteht: Sie lokalisieren ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit zunehmend vor Ort in China. Die Außenhandelskammer (AHK) in China argumentiert in ihrem am heutigen Montag erscheinenden “Innovationsreport 2024”, dass eine starke Forschungspräsenz in China unerlässlich sei.
Nur so sei es möglich, nicht von chinesischen Konkurrenten abgehängt zu werden, heißt es in dem Bericht, der Table.Briefings vorab vorliegt. Jörn Petring hat sich den auf einer Umfrage basierenden Report angesehen. Die Firmen geben darin an, mit der vermehrten lokalen Forschungsarbeit die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte stärken und mehr Kunden in China erreichen zu wollen. Gleichzeitig nutzen deutsche Firmen die Volksrepublik zunehmend als Innovationszentrum für globale Märkte.
Einen guten Start in die Woche wünscht
Herr Buruma, 2022 schrieben Sie in der New York Times, dass Joe Biden die “untergehende Sonne der Pax Americana” repräsentiert und einem jüngeren Demokraten Platz machen sollte. Diese Idee scheint sich mit der Nominierung von Kamala Harris zu erfüllen.
Biden ist ein Verfechter des Status quo: Er steht für die USA als militärischer Beschützer der demokratischen Welt, die Bedeutung demokratischer Institutionen, der freien Marktwirtschaft und so weiter. Vieles davon unterstütze ich selbst, und ich glaube nicht, dass Kamala Harris ganz anders wäre. Aber sie ist jünger, energiegeladener und eine Frau, die ihre Wurzeln in verschiedenen ethnischen Gruppen hat. Das macht sie zu einer spannenden Kandidatin, auch wenn sich ihre Politik nicht so sehr von der von Joe Biden unterscheidet.
Was würde ihre Wahl für den Aufstieg Chinas zur Weltmacht bedeuten, und was die Wiederwahl Trumps?
Ich bezweifle, dass Harris viel über China nachgedacht hat. Eine Trump-Regierung wäre wegen seiner völligen Unberechenbarkeit destabilisierender. Er mag die Idee, mit Diktatoren Geschäfte zu machen, aber bei ihm ist alles persönlich. Wenn er das Gefühl hätte, dass China seinen Anspruch, ein harter Kerl zu sein, bedroht, könnte er genauso gut einen Krieg anzetteln.
Worin sehen Sie eigentlich den qualitativen Unterschied zwischen Trumps Fake News und Xi Jinpings einseitiger Propaganda, die durch Zensurfilter verbreitet wird – ist eines davon langfristig effektiver?
Der Unterschied ist, dass Trump immer noch in einer Demokratie funktionieren muss. Seine Propaganda und Lügen können infrage gestellt werden. Die Propaganda von Xi kann das nicht. Es ist schwer zu sagen, was effektiver ist, weil die beiden Anführer in völlig unterschiedlichen Systemen arbeiten.
Welche Rolle könnte die Freundschaft zwischen Russland und China, die ja von einer gewissen Undurchsichtigkeit und Misstrauen geprägt ist, für ein mögliches Ende der Pax Americana spielen?
Schwer zu sagen. China wird die Beziehungen zu Russland dominieren, was für die Russen immer schwerer zu ertragen sein wird. Das einzige große gemeinsame Interesse ist die Feindschaft mit den USA. Das schreckt andere Länder in Asien, sogar Indien, ab. Die chinesisch-russische Aggression könnte also dazu führen, dass die Pax Americana tatsächlich gestärkt wird, weil andere asiatische Länder den Schutz der USA suchen werden. Ob das funktionieren würde, hängt natürlich davon ab, wer im Weißen Haus sitzt.
In Ihrem Buch “45: Die Welt am Wendepunkt“ über die Bedeutung des Endes des Zweiten Weltkriegs beschreiben Sie Geschichte als Zusammenspiel von Großmächten, die auch mal Bündnisse der Bequemlichkeit und der Umstände treffen. Können Sie sich eine neue Weltordnung vorstellen, in der sich Südkorea und Japan mit China zusammentun, zum Beispiel nach einer schnellen Invasion Chinas in Taiwan, in die die USA doch nicht mit direktem militärischem Widerstand eingreift?
Das ist möglich, aber nicht wahrscheinlich. Die Interessen Japans und Südkoreas unterscheiden sich zu sehr von denen Chinas. Und keines der beiden Länder, insbesondere Japan, möchte von China dominiert werden. Wahrscheinlicher ist, dass Japan und Südkorea ein Bündnis mit anderen Ländern in Asien eingehen, um ein Gegengewicht zu China zu schaffen. Dies wird jedoch nicht einfach sein. Japan müsste eine Führungsrolle übernehmen, was weder die Japaner noch die anderen Asiaten begrüßen würden. Aber vielleicht werden ein aggressives China und unzuverlässige USA sie in eine solche Situation zwingen.
In ihrem Buch “Erbschaft der Schuld”, haben Sie die mehr oder weniger brüchigen Grundlagen der pazifistischen Grundhaltung Deutschlands und Japans nach dem Zweiten Weltkrieg verglichen. Japan hat im Hinblick auf Chinas Erstarken wieder aufgerüstet und auch Deutschland hat angesichts des Ukraine-Kriegs seinen Verteidigungshaushalt erhöht. Wie bewerten Sie diese Entwicklungen im Hinblick auf das Selbstverständnis der beiden Länder nach dem Zweiten Weltkrieg?
Zweifelsohne verändern sich beide Länder. Die Abneigung, mehr Verantwortung für die eigene militärische Sicherheit zu übernehmen, ist geringer geworden. Das liegt zum Teil daran, dass die historische Erinnerung verblasst. Der Schock, einen katastrophalen Krieg verloren zu haben, wird nicht mehr so stark empfunden wie früher. Die Schuldgefühle wegen der schrecklichen Verbrechen, die Japan und Deutschland begangen haben, beeinflussen die Politik nicht mehr in dem Maße wie früher.
Der andere Grund, warum sich die Ansichten über die nationale Verteidigung ändern, ist, dass Russland und China immer bedrohlicher werden. Schließlich ist die Tatsache, dass Japaner und Deutsche nicht mehr davon ausgehen können, dass die USA sie beschützen werden, ein weiterer Grund, die Sicherheit ernst zu nehmen. Ob sich diese Veränderungen schnell genug vollziehen, um die Ukraine und möglicherweise Taiwan zu retten, bleibt unklar. Es gibt immer noch starke Kräfte, die dagegen sind, dass Japan oder Deutschland Verantwortung für die kollektive Sicherheit übernehmen. Das haben Sahra Wagenknecht und die AfD gemeinsam – das und einen kruden Antiamerikanismus. Aber die Tatsache, dass mehr Menschen in beiden Ländern zu erkennen beginnen, dass die Pax Americana nicht ewig dauern kann, ist wahrscheinlich eine gute Sache.
Eines Ihrer Bücher, “Chinas Rebellen” befasst sich mit chinesischen Dissidenten. In Deutschland gab es gerade Fälle, bei denen sich Dissidenten als Spione der chinesischen Regierung und Betrüger entpuppten. Inwiefern hat sich die Rolle chinesischer Dissidenten im Ausland seit Tiananmen verändert? Können etwa die Hongkonger, die jetzt eine der größten chinesischen Dissidenten-Diasporas im Ausland bilden, einen politischen Einfluss entfalten?
Die traurige Tatsache ist, dass die meisten Dissidenten im Ausland keinen großen Einfluss haben, weder im Ausland noch in den Ländern, die sie verlassen haben. Sie geraten aus dem Blickfeld. Sie werden schnell vergessen. Aus purer Frustration bekämpfen sie sich untereinander. Deshalb ist ein Land wie China oft bereit, einen inhaftierten Dissidenten an ein anderes Land auszuliefern. In diesem Fall wird China für seine Geste des guten Willens beklatscht, und es wird einen potenziell gefährlichen Regimegegner los. Aus diesem Grund entschied sich beispielsweise Nawalny, nach Russland zurückzukehren, wohl wissend, welches Risiko er damit einging. Im Ausland wäre sein Einfluss auf die Russen geschwunden.
In Ihren Büchern greifen Sie oft auf Filme und Literatur zurück, um die Stimmung in einer bestimmten Zeit zu beschreiben – haben Sie sich auch auf chinesische Filme wie “Wolf Warrior” angesehen, um die Volksrepublik zu verstehen, oder macht das aufgrund der strengen Zensur weniger Sinn?
Nein, ich denke, es macht immer noch Sinn. Mehr als aus Büchern, geschweige denn aus wissenschaftlichen Büchern, beziehen die meisten Menschen ihre Vorstellungen von der Vergangenheit und auch von der Gegenwart aus dem Kino. Es ist immer nützlich, die Propaganda in Filmen und anderen Medien zu verfolgen. Wenn man ertragen kann, was man sieht, erhält man einen Einblick in das, was die Machthaber den Menschen glauben machen wollen. Inwieweit die Menschen in einer Diktatur wirklich glauben, was ihnen erzählt wird, ist eine offene Frage. Der Mangel an freier Information und Diskussion macht die Menschen zynisch und gleichzeitig empfänglich für bizarre Verschwörungstheorien, die dann von den Machthabern manipuliert werden können.
Der niederländisch-englische Schriftsteller, Essayist und Historiker Ian Buruma studierte Geschichte, chinesische Literatur und japanisches Kino. Zu seinen Büchern über China zählen “Chinas Rebellen: Die Dissidenten und der Aufbruch in eine neue Gesellschaft” und der Roman “Die drei Leben der Ri Koran”. Für seine herausragenden Beiträge zu Kultur, Gesellschaft und Sozialwissenschaften in Europa wurde ihm 2008 der Erasmus-Preis verliehen. Buruma war Chefredakteur der “New York Review of Books” und ist Professor für Demokratie, Menschenrechte und Journalismus am Bard College.
Trotz oder womöglich auch wegen der anhaltenden Debatte über “De-Risking” bauen deutsche Unternehmen ihre Forschungsaktivitäten in China aus. Das geht aus einem Bericht der Deutschen Handelskammer (AHK) in China hervor. Dieser lag Table.Briefings vor der geplanten Veröffentlichung an diesem Montag vor. Abweichend von den Argumenten deutscher Politiker argumentiert die Kammer in ihrem “Innovationsreport 2024”, dass eine starke Forschungspräsenz in China unerlässlich sei. Nur so sei es möglich, nicht von chinesischen Konkurrenten abgehängt zu werden.
Der auf einer Umfrage basierende Report zeigt, dass deutsche Unternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit vermehrt lokalisieren. Damit wollen sie die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte stärken und mehr Kunden in China erreichen. Gleichzeitig nutzen deutsche Firmen die Volksrepublik zunehmend als Innovationszentrum für globale Märkte.
“Deutsche Unternehmen in China investieren in lokale Innovationen und strategische Partnerschaften mit Kunden und Zulieferern, um in dem umkämpften und dynamischen Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben”, sagt Martin Klose, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in Süd- und Südwestchina.
Die Unternehmen könnten “einen Wettbewerbsvorteil erlangen, indem sie mit Partnern innerhalb des chinesischen Ökosystems zusammenarbeiten”, sagt auch Tunde Laleye, Partner und General Manager in China des Beratungsunternehmens BearingPoint, das am Report mitwirkte. Durch eine stärkere Präsenz in China würden Forschungszyklen verkürzt und die Zeit bis zur Markteinführung beschleunigt.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
“Was Innovationskraft angeht, sind chinesische Unternehmen ihren deutschen Konkurrenten dicht auf den Fersen und liegen teilweise schon vorne“, warnt Kammer-Vorstand Klose. “Genau deshalb schnellen auch deutsche Investitionen in China in die Höhe, besonders in der Automobilindustrie”, so Klose weiter. “Auch wenn der Abstand geringer wird, bin ich zuversichtlich, dass deutsche Unternehmen sich behaupten werden. Sie punkten weiterhin mit Qualität und optimieren lokal ihre Produkte und Dienstleistungen – was sie wiederum auch in den globalen Märkten stärker macht.”
Experte Tunde Laleye rät den Unternehmen, ihre Produkte in China weiter an lokale Vorlieben anzupassen. “Innovation sollte als Teil des insgesamt wahrgenommenen Mehrwerts durch Kunden betrachtet werden. Optionen hierfür sind kostenlose Testangebote, eine frühzeitige Einbindung in die Produktentwicklung und Dienstleistungen vor Ort”, meint Laleye.
Ein starkes Team sei eine der wichtigsten Voraussetzungen für Erfolg im Bereich Innovation. “Um Top-Talente zu gewinnen und zu halten, müssen Unternehmen gute Pakete anbieten und gezielt in Weiterbildung investieren”, so Laleye. Um neuen Ideen, Technologien und Talenten möglichst nah zu sein, empfehlen sich auch Kooperationen mit lokalen Unternehmen und Universitäten.
Deutsche Autozulieferer verlieren der Unternehmensberatung PwC zufolge gegenüber der chinesischen Konkurrenz an Boden. “Obwohl sie ihre Ausgaben in Forschung und Entwicklung erhöhen, kommen entscheidende Innovationen nur noch selten aus Deutschland und immer häufiger aus Asien”, heißt es in einer neuen Studie der Branchenexperten. Dafür haben sie die Kennzahlen von 84 jener Top-100-Zulieferer unter die Lupe genommen, die mehr als die Hälfte ihres Umsatzes im Autosektor erzielen. Bei der Innovation zeigten “insbesondere die chinesischen Zulieferer ambitioniertes Unternehmertum. Trotz unsicherer Absatzprognosen investieren sie dynamisch und schaffen so Fakten für die Zukunft.”
Natürlich helfe ihnen dabei auch eine staatliche Finanzierung, während sich westliche Zulieferer am Kapitalmarkt finanzieren müssten. Das aber sei nur die halbe Wahrheit: “Chinesische Zulieferer haben systematisch an der Wettbewerbsfähigkeit ihrer Overhead-Kosten gearbeitet”, so die Autoren. Es zeigt: Ohne kluge Unternehmensentscheidungen hilft letztlich auch Staatsknete wenig.
Der Weltmarktanteil der chinesischen Zulieferer hat sich jedenfalls laut PwC seit 2020 auf fast zehn Prozent verdoppelt – während der Anteil der deutschen Zulieferer im gleichen Zeitraum von 27 auf 25 Prozent gesunken sei. Ein Treiber des chinesischen Wachstums ist die Nachfrage nach Batterien. “Im Ergebnis zieht die Konkurrenz aus China beim Umsatzwachstum davon – wenn auch noch zu Lasten der Kapitaleffizienz”, schreiben die Experten. Aber die “Luft wird dünner für deutsche Automobilzulieferer”. Ihnen empfehlen die Autoren mehr Selbstbewusstsein und Risikoappetit.
Statt mit dem Ziel der Technologieführerschaft gezielt kräftig zu investieren, seien sie zu zaghaft, kritisieren die PwC-Strategieberater. Der knappe Zugang zu Kapital setze sie zusätzlich unter Druck. “Technologische Sprünge, neue Wettbewerber und nicht zuletzt politische Einflussnahmen beeinflussen das Tempo”, so die Autoren. “Zulieferer, die in dieser Situation erfolgreich bleiben wollen, müssen sich strategisch mit Blick auf drei zentrale Themen neu erfinden: Flexibilität, Fokus und Unternehmertum.” ck
Russische Unternehmen sehen sich Insidern zufolge mit Verzögerungen und steigenden Kosten für ihre Zahlungen an Handelspartner in China konfrontiert. Dadurch würden Transaktionen im Wert von mehreren Milliarden Yuan in der Schwebe hängen, berichtet Reuters unter Berufung auf Quellen in Russland. Chinesische Staatsbanken haben demnach massenhaft Transaktionen mit Russland eingestellt. Dadurch seien Zahlungen im Wert von Milliarden von Yuan aufgehalten worden, sagte ein regierungsnaher Insider, der anonym bleiben wollte. Das Problem habe sich im August verschärft.
Das US-Finanzministerium hatte im Juni mit sogenannten Sekundärsanktionen gegen Banken in China und anderen Ländern gedroht, die Geschäfte mit Russland finanzieren. Seither hätten chinesische Banken eine striktere Haltung eingenommen, zitierte Reuters den Vertreter einer führenden russischen E-Commerce-Plattform. “Zu diesem Zeitpunkt wurden alle grenzüberschreitenden Zahlungen nach China gestoppt”, sagt er. “Wir haben Lösungen gefunden, aber es dauerte etwa drei Wochen.” Eine Alternative bestand demnach darin, Gold zu kaufen und nach Hongkong zu bringen, um es dort wieder zu verkaufen – und das Geld auf ein lokales Bankkonto einzuzahlen.
Zudem haben Insidern zufolge einige russische Unternehmen Zwischenhändler in Drittländern eingeschaltet. Sie sollen helfen, die Geschäfte abzuwickeln und so die von chinesischen Banken vorgenommenen Kontrollen zu umgehen. Dadurch seien die Kosten für die Transaktionsabwicklung allerdings auf bis zu sechs Prozent der Summe gestiegen. Zuvor hätten sie nahezu bei null gelegen.
Hongkong hat sich zu einem Hotspot für sanktionierte Russlandgeschäfte mithilfe von Schattenfirmen entwickelt, wie die New York Times kürzlich berichtete. Eine im August veröffentlichte Studie des Committee for Freedom in Hongkong fand zudem heraus, dass über die Handelsmetropole verbotene Waren nicht nur nach Russland, sondern seit Jahren auch nach Iran und Nordkorea geflossen sind.
Die Regierung in Moskau räumte Probleme ein, betonte aber, dass man Lösungen finden werde. Bilaterale Geschäfte großer Konzerne wie Russlands Rohstofflieferanten funktionieren dem Vernehmen nach immer noch gut. Probleme haben demnach vor allem kleinere Firmen, die mit Konsumgütern handeln. China ist Russlands größter Handelspartner, liefert unter anderem Industrieanlagen und Konsumgüter. Umgekehrt ist die Volksrepublik ein wichtiger Absatzmarkt für russische Exportschlager wie Öl, Gas und landwirtschaftliche Produkte. rtr/ck
Im angeschlagenen Solarsektor Chinas steht offenbar die größte Übernahme ihrer Historie bevor. Das Unternehmen Tongwei, einer der Branchenfürer, hat den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung am angeschlagenen Wettbewerber Runergy angekündigt. Für 51 Prozent der Anteile würde Tongwei bis zu fünf Milliarden Yuan zahlen (634 Millionen Euro). Für Runergy wäre das nach Ansicht der Klima-Analysten der Beratungsagentur Trivium China allerdings ein “ziemlicher Rückschlag”: Bei einem kürzlich gescheiterten Versuch eines Börsengangs habe das Unternehmen noch einen geschätzten Wert von rund 40 Milliarden Yuan aufgewiesen.
Tongwei ist laut Trivium China der weltweit größte Hersteller von Polysilizium und Solarzellen. Auch seine Modulproduktion stieg im Jahr 2023 weltweit auf Platz fünf auf. Runergy sei kein unbeschriebenes Blatt: Das Unternehmen habe in den vergangenen Jahren zu den fünf weltgrößten Herstellern von Solarzellen gehört. “Durch die Übernahme von Runergy erhält das Unternehmen die Kontrolle über eine große Modulfabrik, die derzeit in Alabama gebaut wird, sowie über beträchtliche Zell- und Waferproduktionskapazitäten in Thailand und Vietnam”, schrieb Trivium China am Freitag.
Chinas Solarbranche befindet sich angesichts gewaltiger Überkapazitäten in einer großen Krise. Aufgrund des Preisverfalls lassen viele Firmen Kapazitäten ruhen, manchen droht die Pleite. Aus diesem Grund erwarten Beobachter schon länger eine Konsolidierungswelle. Giganten wie Tongwei verfügen nach Ansicht der Trivium-Experten über enorme Barreserven und extrem niedrige Produktionskosten, dank derer sie den aktuellen Nachfrageeinbruch überstehen könnten. Um das Gleichgewicht am Markt wieder herzustellen, seien aber neben Übernahmen auch Insolvenzen kleinerer Hersteller und geringere Kapazitätserweiterungen notwendig. ck
Im Konflikt zwischen China und den Philippinen über Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer ist es einmal mehr zu einem Zusammenstoß zwischen zwei Schiffen in umstrittenen Gewässern gekommen. Am Samstag gaben sich beide Länder gegenseitig die Schuld für die Kollision. Die chinesische Küstenwache teilte mit, ein Schiff der Philippinen habe im Bereich des Sabina-Riffs absichtlich ein chinesisches Schiff gerammt. Die philippinische Küstenwache stellte den Vorfall genau umgekehrt dar. Das Sabina-Riff liegt in der 200- Seemeilen-Wirtschaftszone der Philippinen. Die chinesische Küstenwache warf der Crew des philippinischen Schiffs dennoch vor, die Region illegal befahren zu haben.
China forderte die Philippinen auf, sich umgehend aus dem Seegebiet zurückzuziehen. Die chinesische Küstenwache werde alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, “um die territoriale Souveränität sowie die maritimen Rechte und Interessen des Landes entschlossen zu schützen”, hieß es aus Peking. Die Küstenwache der Philippinen erklärte, die chinesische Seite habe Schifffahrtsregeln zur Kollisionsvermeidung ignoriert und sei gefährliche Manöver gefahren. Dadurch sei es zu Sachschäden gekommen. Zuletzt war es praktisch im Wochen-Rhythmus zu ähnlichen Vorfällen im Großraum um die besonders umstrittenen Spratly-Inseln gekommen. rtr
Daniel Holmberg ist seit August Head of Vehicle Engineering China bei Volvo. Holmberg ist seit mehr als zwölf Jahren für den schwedischen Autobauer tätig, zuletzt als Engineering Manager. Für seinen neuen Posten zieht Holmberg von Göteborg nach Shanghai.
Jean Lu wird neue China-Geschäftsführerin der britischen Standard Chartered Bank. Sie arbeitet bereits seit zehn Jahren bei der Bank und hatte bereits mehrere Führungspositionen inne, unter anderem als Leiterin des Corporate und Investment Banking in China. Zuvor arbeitete Lu bei der Bank of China. Lus Vorgänger Jerry Zhang wurde zum globalen Co-Leiter der Bank für die Coverage von Finanzinstituten ernannt.
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Na, sitzt ihr Teigkostümchen? Oder blitzt irgendwo die Füllung durch? Versierte Foodies im Reich der Mitte wissen: Das wahre Innenleben von Jiaozi-Teigtaschen, Baozi-Dampfbrötchen und Bing-Küchlein offenbart sich im Zweifelsfalle erst, wenn man beherzt reinbeißt. Denn erst dann weiß man mit Sicherheit, was drinsteckt: süß oder deftig, gemüsig oder fleischig, lecker oder gewöhnungsbedürftig.
Außer eben, es blitzt unbeabsichtigt die Füllung durch! Und solche Schlemmerdilemmas nehmen die Chinesen sprachlich aufs Korn. Im Mandarin zeigt sich nämlich nicht des Pudels Kern, sondern des Baozis Füllung: 露馅儿 lòuxiànr heißt ganz wörtlich “die Füllung zeigt sich”. Im übertragenen Sinne wird der Ausdruck mit der Bedeutung “die Wahrheit kommt ans Licht” gebraucht, also im Sinne von “jemand verrät sich”. Wenn Sie als “Bürofüllung” also vorhaben, heimlich am Arbeitsplatz umhüllt von Leitzordnern ein Nickerchen zu machen, dann doch bitte mit verschlossener Tür, damit die Szene nicht nach außen leakt wie ein geplatztes Jiaozi.
Füllungen der anderen Art aber lässt man ja manchmal bewusst aufblitzen, etwa Schulter- und Rückenpartie bei aufreizendem Zwirn. Auf gut Chinesisch heißt das 露肩 lòujiān (schulterfrei) und 露背 lòubèi (rückenfrei). Manch verrücktes Maultäschchen in Deutschland verzichtet dem Vernehmen nach in der Freizeit gar ganz auf jedes Teigmäntelchen und frönt der FFK-Kultur. Oder wie der Chinese sagen würde: “zeigt alle drei (entscheidenden) Spots” (三点全露 sān diǎn quán lòu – wörtlich: drei Punkte komplett zeigen), anders gesagt: “zieht blitzblank”.
Im Büro sollten Sie das Anstandsmäntelchen natürlich nicht arglos abstreifen. Sonst fällt am Ende die Manager- bzw. Managerinnenmaske und sie “zeigen ihr wahres Gesicht” (露脸 lòuliǎn), entlarven sich als Blankzieh-Fetischist 暴露狂 bàolùkuáng, sprich “Exhibitionist” (Achtung: das Zeichen 露 diesmal hier in der Lesart lù statt lòu).
In anderen Szenarien hingegen kann ein wenig Offenherzigkeit nicht schaden. Zum Beispiel sollte man bei wichtigen Veranstaltungen und Sitzungen immer “den Kopf aufblitzen lassen” (露头 lòutóu), sprich: sich blicken lassen. Und wer weitere Karriere-Ambitionen hegt, darf – sobald der Chef in Sichtweite ist – schon mal “eine Hand blitzen lassen” (露一手 lòu yī shǒu), sprich eine Kostprobe seines Könnens geben, oder im Idealfall gleich ein paar Hände (露两手 lòu liǎng shǒu – ein paar Tricks zeigen).
Weniger gut dürfte es hingegen ankommen, wenn Sie statt mit einem baumelnden Baozi-Beutel jeden Tag mit einem sündhaft teuren Designerhandtäschchen um die Kaffeeküchenecke biegen und so Ihren Reichtum raushängen lassen (露富 lòufù – wörtlich “Reichtum zeigen”). Damit machen Sie sich am Ende nur selbst zum Deppen (露丑 lòuchǒu – wörtlich “den Narren/Clown zeigen”).
Wer beim Baozi- und Bing-Bäcker in China nicht die Katze im Sack kaufen möchte, der fragt am besten einfach nach: 这是什么馅? Zhè shì shénme xiàn? (“Was ist das für eine Füllung?”) Das geht aber tatsächlich leider nur bei Jiaozi, Baozi und Co. Die Frage “Welche Füllung hast du?” im Sinne von “Was führst du im Schilde?” gibt es im Chinesischen nämlich leider nicht. Es ist also nach wie vor Menschenkenntnis gefragt, damit Sie niemandem auf den Leim beziehungsweise die Füllung gehen.
Verena Menzel betreibt in Peking die Online-Sprachschule New Chinese.