etliche Teilnehmer der Weißblatt-Proteste haben in den vergangenen Tagen Besuch von Polizisten erhalten. Einige wurden anhand von Videoaufnahmen identifiziert. Doch auch Posts in sozialen Netzwerken weisen den Weg zu den Demonstranten. Das Internet vergisst nichts. Ihre digitale Spur kann den vor allem jungen Teilnehmern nun gefährlich werden.
Doch diese junge Generation hat zugleich erfahren, dass sie etwas bewegen kann. Wie werden sich die Demonstrationen auf das Politikverständnis der Chinesinnen und Chinesen auswirken? Marcel Grzanna hat darüber mit dem chinesischen Exilanten Wang Longmeng gesprochen, der 1989 als Student die Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens erlebt hat. Wang ist sich sicher: “Wir sehen neue Hoffnung am Horizont eines autokratischen Chinas.” Auch die Verhöre und Festnahmen können diesen Prozess nicht aufhalten, so Wang.
In Brüssel wird derweil daran gearbeitet, Global Gateway mehr Leben einzuhauchen. Die Infrastruktur-Initiative, die der BRI Konkurrenz machen soll, droht ein Rohrkrepierer zu werden. Ein Großteil der Ankündigungen sind Entwicklungsprojekte, die ohnehin geplant waren. Es brauche eine echte Taskforce, um Global Gateway energisch voranzutreiben, erklärt Romana Vlahutin. Die EU-Beamtin war für das Thema Konnektivität beim Europäischen Auswärtigen Dienst zuständig. Sie findet: Da geht noch mehr.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die neue Woche!
Chinas Regierung hat dem Druck der Straße nachgegeben. Es ging zwar nur um ein Thema, die Null-Covid-Politik. Doch der Erfolg der Weißblatt-Proteste bedeutet mehr als das Ende städteweiter Lockdowns. Eine junge Generation hat in den vergangenen Tagen eine bemerkenswerte Erfahrung gesammelt: Sie kann Einfluss nehmen auf die Politik der autoritären Staatsmacht.
Wächst nun eine Generation heran, die künftig lautstark ihre Stimme erhebt, um politischen Dissens zu äußern? Wird sie gar eine Gefahr für das Machtmonopol der Kommunistischen Partei? “Was wir sehen, ist das Erwachen und der Reifeprozess einer Generation. Wir sehen neue Hoffnung am Horizont eines autokratischen Chinas“, sagt der chinesische Exilant Wang Longmeng, der 1989 als Student die Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens erlebt hatte und später nach Frankreich flüchtete.
Wang ist sich sicher, dass die Festnahmen von Teilnehmern der Proteste lediglich eine Entwicklung verzögert, die letztendlich aber nicht aufzuhalten sei. “Die Wellen der Demokratie sind wie die Wellen der Ozeane. Wenn sich eine zurückzieht, rauscht eine noch größerer heran”, so Wang. Er zieht noch einen weiteren Vergleich heran: “Das China unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei steht bereits am Rande des Kraters und kann jederzeit hineinstürzen.”
Um genau das zu verhindern, haben die Sicherheitskräfte in den vergangenen Tagen allerdings bereits zahlreiche Protest-Anführer ausgemacht und verhaftet. Polizei und Staatssicherheit nutzen die technischen Möglichkeiten durch öffentliche Überwachung und Gesichtserkennung. Sie durchsuchen Mobiltelefone nach verräterischen Fotos oder Nachrichten, um umstürzlerische Absichten nachzuweisen.
Diejenigen, die nicht das Ende der Corona-Politik, sondern auch das Ende von Xi Jinping und der KP-Herrschaft forderten, haben die Konsequenzen bereits zu spüren bekommen. Etliche Teilnehmer der Proteste erhielten in den vergangenen Tagen Besuch von der Polizei zu Hause oder mussten auf die Wache zum Verhör. Von einer Studentin aus Nanjing, die sich als erste mit einem weißen Blatt Papier als Symbol fotografierte, fehlt laut Medienberichten nun jede Spur.
Der Hongkonger Aktivist Ray Wong rechnet mit harten Strafen für die Verhafteten. Ray Wong hat wie einst Wang Longmeng das gnadenlose Vorgehen der chinesischen Regierung gegen Oppositionelle kennengelernt. Er selbst spielte 2014 bei den Regenschirm-Protesten in seiner Heimat eine tragende Rolle und entging nur durch seine Flucht nach Deutschland einer Haftstrafe. Deshalb glaubt Wong, dass die Einschüchterung durch die Behörden das Erfolgserlebnis junger Demonstranten schnell überschatten wird.
Allerdings hofft Wong auf eine langfristige Wirkung. “Junge Chinesen auf der ganzen Welt haben an Universitäten gegen die Regierung protestiert oder die Proteste zumindest wahrgenommen. Viele von ihnen werden irgendwann nach China zurückgehen und hoffentlich neu gewonnene liberale Ideen in das Land importieren”, sagt Wong.
Dabei sind erfolgreiche Proteste in der Volksrepublik nichts Außergewöhnliches. Allerdings waren sie immer auf lokale Konflikte begrenzt. Wenn örtliche Behörden einknickten, schlug sich Peking meist sogar auf die Seite der Demonstranten, um die eigene Integrität auf Kosten lokaler Machtstrukturen zu bewahren. Vergangene Woche aber richtete sich die geballte Wut direkt gegen den Zentralstaat und die Partei. Das macht sie so gefährlich für das Regime.
Dass die staatlichen Zugeständnisse Xi Jinping kurzfristig ins Wanken bringen, scheint einerseits höchst unwahrscheinlich. Andererseits tragen die Proteste die Saat des Wandels mit sich, glaubt der Sinologe und frühere australische Premierminister Kevin Rudd. Allerdings nicht in Form eines Regimewechsels, sondern in Form einer Korrektur von Xis Ideologisierung von Politik und Wirtschaft. “Es bedeutet, dass wir mittel- bis langfristig, wahrscheinlich in der Zeit nach Xi, zu einem pragmatischeren Mittelweg zurückkehren werden”, prognostiziert Rudd im Interview mit Nikkei Asia.
Der Künstler Ai Weiwei ist derweil skeptisch. Die Demonstrationen seien bemerkenswert, räumte Ai gegenüber der Nachrichtenagentur AP ein. Allerdings warnte Ai davor, die Proteste überzubewerten. Dennoch hält er sie für ein ermutigendes Zeichen. Der neuen Generation sei klar, welche Regierungsform im Land herrsche. Sie könne durchaus an den Punkt kommen, einen politischen Wandel zu fordern. “Aber das wird eine lange Zeit dauern”, sagt Ai.
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robert.hackenfort@table.media | +49 30 30809514
Ein Jahr nach der Ankündigung von Global Gateway will Brüssel mehr Schwung in die bisher eher schlaffe EU-Infrastruktur-Initiative bringen. Am Sonntagabend kam erstmals ein Gremium unter dem Vorsitz von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zusammen, um eine Bestandsaufnahme der Umsetzung der Global-Gateway-Strategie zu machen. Mit dieser will die EU Chinas milliardenschwerer Belt-and-Road-Initiative (BRI) eine Alternative entgegensetzen und weltweit als geopolitischer Player auftreten. Die Bestandsaufnahme ist dringend notwendig – denn bisher fehlt Global Gateway noch der nötige politische Nachdruck.
Bei dem Treffen waren neben von der Leyen auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, Erweiterungs-Kommissar Olivér Várhelyi und die Kommissarin für internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen, anwesend. Und besonders wichtig: alle EU-Außenminister. Denn Global Gateway setzt in seiner Umsetzung auf die Kooperation zwischen Brüssel und den EU-Hauptstädten. Bisher ist allerdings von Zusammenarbeit nur wenig zu sehen.
Dass die Zusammenarbeit der EU-Kommission und der Bundesregierung präsenter wird, ist nun auch Forderung der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Berlin müsse “baldmöglichst die Finanzierung konkreter Projekte in diese Initiative” einbringen und den Deutschen Bundestag zeitnah über diese informieren, hieß es in einem Antrag der Fraktion, der China.Table vorlag und an diesem Freitag im Plenum abgestimmt werden soll. Auch neue Handelsabkommen sollen im Rahmen von Global Gateway forciert werden, fordert die Fraktion. Die Initiative müsse mehr als strategische Investition, denn als Entwicklungshilfe gesehen werden.
Das ist ein wichtiger Punkt. Denn fast alles, was die EU-Kommission seit Ankündigung von Global Gateway im Dezember 2021 unter dem neuen Label versprochen hat, sind Entwicklungsprojekte, die ohnehin geplant waren. Zuletzt hagelte es Spott für eine Global-Gateway-Gala im Metaverse, bei der nur eine handvoll Gäste kamen. Die Brüsseler Behörde hatte für die Party Medienberichten zufolge 387.000 Euro ausgegeben. Strategische Investitionen sehen anders aus.
Dem Antrag könnte die Bundesregierung nun ohnehin schnell nachkommen: Die Ampelkoalition bereite eine Liste mit 20 Leuchtturmprojekten für Global Gateway vor, berichtete das Handelsblatt in seiner Montags-Ausgabe.
Geld für Global Gateway ist durchaus vorhanden. “Das Problem ist nicht fehlende Finanzierung”, sagt EU-Botschafterin Romana Vlahutin im Gespräch mit China.Table. Als Sondergesandtin war sie beim Europäischen Auswärtigen Dienst (EEAS) bis September dieses Jahres für “Konnektivität” zuständig. Dabei geht es um bessere Verbindungen zu Drittländern in anderen Weltgegenden. Es müsse verstanden werden, dass die Projekte langfristig sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der EU als auch der Partnerländer stärken sollen.
Vlahutin war beim EEAS seit Anfang 2019 für Konnektivität zuständig. Für ihre Stelle wird es keinen Ersatz geben, wie die Brüssler Außenbehörde bestätigt. Ihr Verantwortungsbereich ist vollständig in Global Gateway aufgegangen. Für Konnektivität und damit auch für Global Gateway ist jetzt die Generaldirektion für internationale Partnerschaften (INTPA) zuständig.
Vlahutin vermisst auch nach der Neuordnung die Bündelung von Kompetenzen, um die Initiative ins Rollen zu bringen. “Ich habe immer betont, dass wir eine richtige Taskforce brauchen, die auch den strategischen Charakter der Initiative widerspiegelt und verschiedene Arten von Fachwissen einschließt.” Die Einbindung des Privatsektors sei der Schlüssel gewesen, um die erforderliche finanzielle Größenordnung zu schaffen. Nun komme es darauf an, diesen Hebel geschickt zu nutzen: “Strategische Investitionen haben eine andere Logik als Entwicklungshilfe und erfordern eine andere Methodik.”
Neben zu wenig Personal hakt es bei Global Gateway auch am Dialog mit möglichen Partnerländern. “Wir brauchen eine strategische Diskussion mit unseren Partnern gemeinsam mit unserer Industrie, damit wir einen Weg finden, die Interessen zu kombinieren.” Die Uhr tickt. Denn einfacher werde es für Global Gateway in der Zukunft nicht, ist sich Vlahutin sicher. Die Inflation und Volatilität der Märkte machen große Investitionen in Entwicklungsländern derzeit noch komplizierter.
Dass Global Gateway seit der Verkündung an Schwung verloren hat, beobachtet auch Nadine Godehardt, Wissenschaftlerin in der Forschungsgruppe Asien bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Zum ersten Geburtstag der Infrastruktur-Initiative zieht Godehardt eine ernüchternde Bilanz: “Dieses Vorhaben ist einfach noch nicht sehr viel weiter gekommen.”
Potenzial sei aber durchaus vorhanden, so Godehardt. “Alles unter einem Label zusammenfassen, ist an sich eine gute Idee.” Die Kommunikation darüber an die einzelnen EU-Hauptstädte klappe aber bisher schlecht. “Über eine allgemeine Dokumentation hinaus, gibt es nur sehr wenig Informationen über die Initiative”, sagt Godehardt. Hilfreich dafür wäre ihrer Ansicht nach eine Art zentrales “Global Gateway Research Hub”. Es gibt eine Website für die Initiative. Dort sind allerdings nur generelle Informationen aufgeführt. “Der Rest verliert sich alles im Dschungel der EU-Website”, klagt die SWP-Wissenschaftlerin.
Die tschechische Volkswagen-Tochter Škoda prüft einen Rückzug aus China. “Es herrscht dort ein sehr intensiver Wettbewerb. Wir werden uns gemeinsam mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner anschauen, wie wir dort weitermachen wollen”, sagte Škoda-CEO Klaus Zellmer der “Automobilwoche” laut Vorabbericht vom Sonntag.
“Wenn wir unsere Kräfte fokussieren wollen, lohnt es sich, die Szenarien zu prüfen und dann zu entscheiden.” Auch ein reiner Vertrieb sei möglich. Eine Entscheidung solle 2023 fallen. Damit würde Škoda VW in dem Markt Platz machen. Škoda will sich dem Bericht zufolge etwa verstärkt auf Indien konzentrieren, für das es auch die Verantwortung im VW-Konzern trägt. rtr
Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass es auch in Deutschland zwei “Übersee-Polizeistationen” gibt. Sie sollen vor allem der Ausforschung und Beeinflussung der chinesischen Diaspora dienen (China.Table berichtete). Die Behörden legen aber Wert auf die Feststellung, dass es sich nicht um richtige Polizei-Dienststellen handele. Man gehe derzeit davon aus, dass diese “eher personengebunden und mobil organisiert sind, es wurden keine festen Büros eingerichtet”, hieß es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der fraktionslosen Bundestagsabgeordneten Joana Cotar (ehemals AfD).
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur boten fünf “Gebietsverantwortliche” Chinesen und Deutsche mit chinesischen Wurzeln Rechtsberatung sowie Unterstützung bei Beglaubigungen und Anträgen an. Hintergrund dieser Hilfe, die vor allem über Chats ablief, soll aber die Gewinnung von Erkenntnissen und die Verbreitung ideologischer Leitlinien sein. Das Angebot soll von mehreren Tausend Menschen genutzt worden sein. Die Bundesregierung stehe nun “mit der chinesischen Botschaft hierzu im Austausch”. Nach dpa-Informationen soll das Auswärtige Amt eine Protestnote verfasst haben. Auch das Bundesinnenministerium hat dem Bericht zufolge Kenntnis von den Polizeistationen.
Auf die Einrichtungen, die es in vielen Ländern geben soll, hatte die Menschenrechtsorganisation Safeguard Defenders mit Sitz in Madrid aufmerksam gemacht. Peking dementierte dies und sprach von reinen Servicebüros, die zum Beispiel neue Führerscheine für Auslandschinesen ausstellen würden. Das Thema hat auch für Aufsehen in Brüssel gesorgt. Laura Harth von Safeguard Defenders warnte am Donnerstag in einem Sonderausschuss vor dem Ausbau der Aktivitäten. In anderen EU-Ländern wie den Niederlanden und Tschechien wurden entsprechende Stationen bereits geschlossen. ari
Die Commercial Aircraft Corporation of China (Comac) hat am Freitag in Shanghai den ersten C919-Jet ausgeliefert. Die China Eastern Airlines übernahm das für Kurz- und Mittelstrecke ausgelegte Passagierflugzeug bei einer Zeremonie auf dem internationalen Flughafen in Pudong. Dabei erhielt das Flugzeug unter anderem sein Lufttüchtigkeitszeugnis, die Genehmigung für den kommerziellen Passagierbetrieb. Danach hob die Maschine zu einem Kurzflug zum zweiten Shanghaier Flughafen in Hongqiao ab, wie die South China Morning Post unter Berufung auf einen Flight Tracker berichtete.
Für Chinas Flugzeugbausektor ist die Auslieferung ein Meilenstein. Peking will die C919 als Konkurrenz zu den Kurzstreckenflugzeugen Boeing 737 und Airbus A320 platzieren. Ob das Flugzeug auch im Ausland ein Erfolg wird, ist allerdings noch ungewiss. Im November meldete Comac 300 neue Bestellungen für die C919 durch sieben staatliche chinesische Leasingfirmen (China.Table berichtete). Das nun ausgelieferte Flugzeug vefügt über 164 Sitze.
Die Maschine ist bereits in den Farben von China Eastern bemalt. Sie hat nun noch rund 100 Stunden Testflüge vor sich, bevor sie voraussichtlich im Frühjahr 2023 in den kommerziellen Betrieb aufgenommen wird. Insgesamt hat China Eastern bisher laut South China Morning Post insgesamt vier C919 für einen Preis von umgerechnet 99 Millionen US-Dollar bestellt. ck
Der Hongkonger Verleger Jimmy Lai muss erneut ins Gefängnis. Am Samstag wurde der 75-Jährige in seiner Heimatstadt zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, auf betrügerische Art gegen den Mietvertrag für die Büros seiner mittlerweile eingestellten Zeitung “Apple Daily” verstoßen zu haben.
Lai gilt als Hongkongs prominentester Demokratieaktivist. Eben erst hat er eine Haftstrafe von 20 Monaten wegen seiner Rolle bei der Einberufung unerlaubter Versammlungen abgesessen. Ein weiterer Prozess wegen Verstoßes gegen das Nationale Sicherheitsgesetz Gesetz steht noch aus (China.Table berichtete). Hier droht ihm lebenslange Haft.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch fordert Lais Freilassung. Das Strafverfahren gegen ihn sei “ein Rachefeldzug gegen einen führenden Verfechter von Demokratie und Medienfreiheit in Hongkong“, erklärte Maya Wang, die Asien-Direktorin der Organisation. rtr/fpe
Die EU und Chile haben sich darauf geeinigt, europäischen Unternehmen künftig einen besseren Zugang zu Rohstoffen wie Lithium, Kupfer und Wasserstoff zu ermöglichen. Insbesondere bei Lithium, das unter anderem für die Herstellung von Batteriezellen nötig ist, kann Europa so seine Abhängigkeit von China verringern.
Chile ist wiederum der weltgrößte Kupferproduzent und zweitgrößte Lithiumproduzent. Das Land liefert 40 Prozent des weltweiten Lithiumangebots. Aus dem südamerikanischen Land kommen schon jetzt mehr als 60 Prozent der Lithium-Importe der Europäischen Union.
China verfügt zwar selbst über beträchtliche Lithiumvorkommen, hat sich in den vergangenen Jahren aber zum führenden Akteur bei der Verarbeitung des Rohstoffs entwickelt und weltweit Anteile an Minen aufgekauft. Nach Angaben von Rystad Energy entfielen zuletzt 65 Prozent der weltweiten Kapazitäten zur Verarbeitung von Lithium auf China. fpe
Robin Mallick ist noch ganz neu in Peking, doch er hat schon seine Laufstrecke gefunden: “Ich bin sehr positiv überrascht, wie grün Peking ist. Und ich bin begeistert vom Chaoyang-Park, in dem ich jeden Morgen joggen gehe.” Immer wieder entdecke er dort neue Ecken. “Und ab und zu verlaufe ich mich auch mal, weil er so weitläufig und vielfältig ist.”
Da Mallick zuvor nur einmal in Shanghai war, ist nicht nur Peking Neuland für ihn, sondern auch China insgesamt. “Das Alltagsleben ist in vielen Bereichen viel einfacher und unkomplizierter als etwa in Deutschland – wenn man die Spielregeln kennt und wenn man über die Ausrüstung, also Telefon, Apps und alle möglichen Daten verfügt”, stellt er fest.
Mallick ist daran gewöhnt, sich in neue Kontexte einzuleben und sich mit den Abläufen und Gepflogenheiten eines anderen Landes auseinanderzusetzen: Seit er 2009 den Vertrag mit dem Goethe-Institut unterschrieben hat, war er mehrere Jahre in Neu-Delhi und danach in Rio tätig. Zuvor hatte er in Passau den interdisziplinären Studiengang Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien absolviert und danach elf Jahre lang das Filmfest Dresden verantwortet.
Um Peking besser kennenzulernen, erkundet der Neuankömmling die Stadt in jeder freien Minute mit dem Fahrrad. Knapp eine Stunde benötigt er für die 20 Kilometer, die zwischen den beiden Dependancen des Goethe-Instituts liegen: Am dritten Ring befindet sich die Sprachschule, in der Unterricht gegeben wird und Prüfungen abgenommen werden. Das zweite Gebäude liegt in dem Kunstdistrikt 798, der früher ein Industrieviertel war – und in dem heute vor allem Kulturveranstaltungen stattfinden. “Ich finde, beides macht als Einheit eigentlich gut das aus, was ein Kulturinstitut machen kann.”
Das Goethe-Institut China in Peking existiert seit 1988 und ist aus einer Vereinbarung zwischen dem früheren Bundeskanzler Helmut Kohl und Chinas damaligem Spitzenpolitiker Deng Xiaoping entstanden. Von hier aus wird mit Partnern in ganz China zusammengearbeitet, etwa mit Sprachlernzentren, Bibliotheken und anderen Kultureinrichtungen. Chinesische Künstler konnten im Rahmen von Goethe-Veranstaltungen in der Vergangenheit oftmals freier agieren als an anderen öffentlichen Ausstellungsorten Chinas.
Auch im Fremdsprachen- und Kulturbereich sind allerdings die Auswirkungen der Pandemie deutlich spürbar: Die Zahl derjenigen, die Deutsch lernen wollen, um ein Studium oder ein Studienjahr in Deutschland zu verbringen, ging eine Zeit lang merklich zurück.
Kulturveranstaltungen müssten verstärkt auf Online- und Hybridformate ausweichen, da aktuell keine Kulturschaffenden aus Deutschland eingeladen werden können. Im Sprachunterricht existieren Präsenz- neben Onlinekursen sowie Blended-Learning–Einheiten.
“Es ist enorm wichtig, dass das Goethe-Institut weiterhin über geschützte Räume für den freien Meinungsaustausch von Kulturschaffenden und mit der Zivilgesellschaft sowie für zensurfreie Programme verfügt”, sagt Mallick und fügt hinzu: “Das zeigt sich auch an den Diskussionen über die teils exzessiven Pandemie-Restriktionen und die Aktionen von Protestierenden, deren Mut mich sehr bewegt.”
Es gebe aber auch positive Effekte der Pandemie: Das Institut habe durch das Online-Format eine deutlich größere Reichweite als zuvor. Daher könnten nun Sprach- und Kulturbegeisterte aus ganz China, auch aus den abgelegenen Provinzen, Gebrauch von den Angeboten der Institution machen. Nichtsdestotrotz hofft Mallick natürlich insbesondere in Peking auf baldige Lockerungen der strikten Maßnahmen im Umgang mit der Pandemie. Juliane Scholübbers
Li Weihua ist seit Anfang des Monats neuer Government Affairs Manager bei Great Wall Motor Deutschland in München. Li arbeitete zuvor als freischaffender Dolmetscher und Übersetzer.
Cleo del Amo Alfaia ist neue AMG Market Managerin China bei Mercedes-AMG. Sie war zuvor als Analystin für strategische Portfolio-Szenarien ebenfalls bei Mercedes-AMG tätig.
Ändert sich etwas in Ihrer Organisation? Schicken Sie doch einen Hinweis für unsere Personal-Rubrik an heads@table.media!
Kleider machen nicht nur Leute, sondern auch Hunde! Das gilt zumindest, wenn man sich auf den Bürgersteigen Beijings und anderer chinesischer Großstädte umsieht. Egal ob in den Hinterhöfen der roten Klinkerbauten des Weststadtbezirks, den engen Hutonggassen zwischen Trommelturm und Lama-Tempel oder zwischen den geleckten Hochhaustürmen des Geschäftsviertels Guomao – überall gilt: blankes Fell war gestern, insbesondere in frostigen Wintertagen. Wer etwas auf sich und seinen Vierbeiner hält, der hüllt ihn in trendiges Tuch.
Stil- und Geschmacksfragen machen in China nämlich keineswegs bei Herrchen und Frauchen halt. Winters wie sommers verwandeln die Vierbeiner die Hauptstadtbürgersteige in ihren ganz persönlichen Laufsteg. Findige Geschäftemacher haben den Trend natürlich längst erkannt und etwa in der Nähe der beliebten Pekinger Touristenfress- und Souvenirmeile Nanluoguxiang zahlreiche Hundeboutiquen eröffnet. Im Sortiment finden sich Kostümchen für jede Wetter- und Lebenslage, von der Zwergpincher-Variante in XS bis zur Husky-Hülle in XL.
Wer sich einen noch besseren Überblick über das Angebot verschaffen will, für den lohnt ein Blick in die virtuellen Auslagen des chinesischen Onlineshopping-Paradieses Taobao. Gibt man hier das Suchwort 狗狗 (gǒugou) – als liebevolle Bezeichnung für den vierbeinigen Gefährten – ein, poppt gleich als erste Auswahlmöglichkeit das Stichwort “Hundebekleidung” (狗狗服装 gǒugou fúzhuāng) auf.
Zu den gängigsten Modellen zählen Westen (背心 bèixīn), Röcke (半身裙 bànshēnqún) und Kleidchen (连身裙 liánshēnqún), aber auch trendige Ponchos (斗篷 dǒupeng) sowie Einteiler mit Schlupflöchern für alle vier Pfoten (四脚衣 sìjiǎoyī). Für kalte Wintertage gibt es Pullover (毛衣 máoyī) und gefütterte Jäckchen (棉衣 miányī), für Schmuddelwetter robuste Trägerhosen (背带裤 bēidàikù) und wind- und wasserdichte Regenmäntelchen (雨衣 yǔyī). Für besondere Anlässe stehen außerdem traditionelle Qipao-Kleider (旗袍 qípáo) und Kimonos (和服héfú), ja sogar Hochzeitstüll (婚纱礼服 hūnshā lǐfú “Brautkleid”) zur Auswahl. Schon für wenige Yuan ist selbst ein deutsches Nationaltrikot zu haben. Und als ganz besonderen Clou fahren einige Anbieter mit Partnerlook-Sets (情侣装 qínglǚzhuāng) auf, über die Hund und Herrchen/Frauchen ihre tiefe Verbundenheit auch optisch unterstreichen können.
Zu den beliebtesten Styles gehören Hundemode für Freizeit (休闲 xiūxián) und Sport (运动 yùndòng), Karohemden (条纹衫 tiáowénshān) und modischer Jeanslook (牛仔装 niúzǎizhuāng), Mottokleider für Prinzessinnen (公主群 gōngzhǔqún), Rennfahrer (赛车服 sàichēfú), Superhelden (超人装 chāorénzhuāng) und Disneyfans (迪斯尼 dísīní). Wer mag, kann dem Hundelook mit Hüten und Mützen (狗狗帽子 gǒugou màozi), Sportschuhen (运动鞋 yùndòngxié) oder Sandalen (凉鞋liángxié) das i-Tüpfelchen aufsetzen.
Was Fiffi und Xiaobai selbst vom Dressalarm halten, ließ sich beim Streifzug durchs Pekinger Straßenbild leider nicht herausfinden. Herrchen und Frauchen jedenfalls ließen ihre Vierbeiner auch gerne stolz für Schnappschüsse posieren.
Dieser Text ist auch in der deutschen Ausgabe des Magazins “Konfuzius Institut” erschienen.
Verena Menzel betreibt in Peking die Online-Sprachschule New Chinese.
etliche Teilnehmer der Weißblatt-Proteste haben in den vergangenen Tagen Besuch von Polizisten erhalten. Einige wurden anhand von Videoaufnahmen identifiziert. Doch auch Posts in sozialen Netzwerken weisen den Weg zu den Demonstranten. Das Internet vergisst nichts. Ihre digitale Spur kann den vor allem jungen Teilnehmern nun gefährlich werden.
Doch diese junge Generation hat zugleich erfahren, dass sie etwas bewegen kann. Wie werden sich die Demonstrationen auf das Politikverständnis der Chinesinnen und Chinesen auswirken? Marcel Grzanna hat darüber mit dem chinesischen Exilanten Wang Longmeng gesprochen, der 1989 als Student die Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens erlebt hat. Wang ist sich sicher: “Wir sehen neue Hoffnung am Horizont eines autokratischen Chinas.” Auch die Verhöre und Festnahmen können diesen Prozess nicht aufhalten, so Wang.
In Brüssel wird derweil daran gearbeitet, Global Gateway mehr Leben einzuhauchen. Die Infrastruktur-Initiative, die der BRI Konkurrenz machen soll, droht ein Rohrkrepierer zu werden. Ein Großteil der Ankündigungen sind Entwicklungsprojekte, die ohnehin geplant waren. Es brauche eine echte Taskforce, um Global Gateway energisch voranzutreiben, erklärt Romana Vlahutin. Die EU-Beamtin war für das Thema Konnektivität beim Europäischen Auswärtigen Dienst zuständig. Sie findet: Da geht noch mehr.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die neue Woche!
Chinas Regierung hat dem Druck der Straße nachgegeben. Es ging zwar nur um ein Thema, die Null-Covid-Politik. Doch der Erfolg der Weißblatt-Proteste bedeutet mehr als das Ende städteweiter Lockdowns. Eine junge Generation hat in den vergangenen Tagen eine bemerkenswerte Erfahrung gesammelt: Sie kann Einfluss nehmen auf die Politik der autoritären Staatsmacht.
Wächst nun eine Generation heran, die künftig lautstark ihre Stimme erhebt, um politischen Dissens zu äußern? Wird sie gar eine Gefahr für das Machtmonopol der Kommunistischen Partei? “Was wir sehen, ist das Erwachen und der Reifeprozess einer Generation. Wir sehen neue Hoffnung am Horizont eines autokratischen Chinas“, sagt der chinesische Exilant Wang Longmeng, der 1989 als Student die Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens erlebt hatte und später nach Frankreich flüchtete.
Wang ist sich sicher, dass die Festnahmen von Teilnehmern der Proteste lediglich eine Entwicklung verzögert, die letztendlich aber nicht aufzuhalten sei. “Die Wellen der Demokratie sind wie die Wellen der Ozeane. Wenn sich eine zurückzieht, rauscht eine noch größerer heran”, so Wang. Er zieht noch einen weiteren Vergleich heran: “Das China unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei steht bereits am Rande des Kraters und kann jederzeit hineinstürzen.”
Um genau das zu verhindern, haben die Sicherheitskräfte in den vergangenen Tagen allerdings bereits zahlreiche Protest-Anführer ausgemacht und verhaftet. Polizei und Staatssicherheit nutzen die technischen Möglichkeiten durch öffentliche Überwachung und Gesichtserkennung. Sie durchsuchen Mobiltelefone nach verräterischen Fotos oder Nachrichten, um umstürzlerische Absichten nachzuweisen.
Diejenigen, die nicht das Ende der Corona-Politik, sondern auch das Ende von Xi Jinping und der KP-Herrschaft forderten, haben die Konsequenzen bereits zu spüren bekommen. Etliche Teilnehmer der Proteste erhielten in den vergangenen Tagen Besuch von der Polizei zu Hause oder mussten auf die Wache zum Verhör. Von einer Studentin aus Nanjing, die sich als erste mit einem weißen Blatt Papier als Symbol fotografierte, fehlt laut Medienberichten nun jede Spur.
Der Hongkonger Aktivist Ray Wong rechnet mit harten Strafen für die Verhafteten. Ray Wong hat wie einst Wang Longmeng das gnadenlose Vorgehen der chinesischen Regierung gegen Oppositionelle kennengelernt. Er selbst spielte 2014 bei den Regenschirm-Protesten in seiner Heimat eine tragende Rolle und entging nur durch seine Flucht nach Deutschland einer Haftstrafe. Deshalb glaubt Wong, dass die Einschüchterung durch die Behörden das Erfolgserlebnis junger Demonstranten schnell überschatten wird.
Allerdings hofft Wong auf eine langfristige Wirkung. “Junge Chinesen auf der ganzen Welt haben an Universitäten gegen die Regierung protestiert oder die Proteste zumindest wahrgenommen. Viele von ihnen werden irgendwann nach China zurückgehen und hoffentlich neu gewonnene liberale Ideen in das Land importieren”, sagt Wong.
Dabei sind erfolgreiche Proteste in der Volksrepublik nichts Außergewöhnliches. Allerdings waren sie immer auf lokale Konflikte begrenzt. Wenn örtliche Behörden einknickten, schlug sich Peking meist sogar auf die Seite der Demonstranten, um die eigene Integrität auf Kosten lokaler Machtstrukturen zu bewahren. Vergangene Woche aber richtete sich die geballte Wut direkt gegen den Zentralstaat und die Partei. Das macht sie so gefährlich für das Regime.
Dass die staatlichen Zugeständnisse Xi Jinping kurzfristig ins Wanken bringen, scheint einerseits höchst unwahrscheinlich. Andererseits tragen die Proteste die Saat des Wandels mit sich, glaubt der Sinologe und frühere australische Premierminister Kevin Rudd. Allerdings nicht in Form eines Regimewechsels, sondern in Form einer Korrektur von Xis Ideologisierung von Politik und Wirtschaft. “Es bedeutet, dass wir mittel- bis langfristig, wahrscheinlich in der Zeit nach Xi, zu einem pragmatischeren Mittelweg zurückkehren werden”, prognostiziert Rudd im Interview mit Nikkei Asia.
Der Künstler Ai Weiwei ist derweil skeptisch. Die Demonstrationen seien bemerkenswert, räumte Ai gegenüber der Nachrichtenagentur AP ein. Allerdings warnte Ai davor, die Proteste überzubewerten. Dennoch hält er sie für ein ermutigendes Zeichen. Der neuen Generation sei klar, welche Regierungsform im Land herrsche. Sie könne durchaus an den Punkt kommen, einen politischen Wandel zu fordern. “Aber das wird eine lange Zeit dauern”, sagt Ai.
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Ein Jahr nach der Ankündigung von Global Gateway will Brüssel mehr Schwung in die bisher eher schlaffe EU-Infrastruktur-Initiative bringen. Am Sonntagabend kam erstmals ein Gremium unter dem Vorsitz von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zusammen, um eine Bestandsaufnahme der Umsetzung der Global-Gateway-Strategie zu machen. Mit dieser will die EU Chinas milliardenschwerer Belt-and-Road-Initiative (BRI) eine Alternative entgegensetzen und weltweit als geopolitischer Player auftreten. Die Bestandsaufnahme ist dringend notwendig – denn bisher fehlt Global Gateway noch der nötige politische Nachdruck.
Bei dem Treffen waren neben von der Leyen auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, Erweiterungs-Kommissar Olivér Várhelyi und die Kommissarin für internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen, anwesend. Und besonders wichtig: alle EU-Außenminister. Denn Global Gateway setzt in seiner Umsetzung auf die Kooperation zwischen Brüssel und den EU-Hauptstädten. Bisher ist allerdings von Zusammenarbeit nur wenig zu sehen.
Dass die Zusammenarbeit der EU-Kommission und der Bundesregierung präsenter wird, ist nun auch Forderung der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Berlin müsse “baldmöglichst die Finanzierung konkreter Projekte in diese Initiative” einbringen und den Deutschen Bundestag zeitnah über diese informieren, hieß es in einem Antrag der Fraktion, der China.Table vorlag und an diesem Freitag im Plenum abgestimmt werden soll. Auch neue Handelsabkommen sollen im Rahmen von Global Gateway forciert werden, fordert die Fraktion. Die Initiative müsse mehr als strategische Investition, denn als Entwicklungshilfe gesehen werden.
Das ist ein wichtiger Punkt. Denn fast alles, was die EU-Kommission seit Ankündigung von Global Gateway im Dezember 2021 unter dem neuen Label versprochen hat, sind Entwicklungsprojekte, die ohnehin geplant waren. Zuletzt hagelte es Spott für eine Global-Gateway-Gala im Metaverse, bei der nur eine handvoll Gäste kamen. Die Brüsseler Behörde hatte für die Party Medienberichten zufolge 387.000 Euro ausgegeben. Strategische Investitionen sehen anders aus.
Dem Antrag könnte die Bundesregierung nun ohnehin schnell nachkommen: Die Ampelkoalition bereite eine Liste mit 20 Leuchtturmprojekten für Global Gateway vor, berichtete das Handelsblatt in seiner Montags-Ausgabe.
Geld für Global Gateway ist durchaus vorhanden. “Das Problem ist nicht fehlende Finanzierung”, sagt EU-Botschafterin Romana Vlahutin im Gespräch mit China.Table. Als Sondergesandtin war sie beim Europäischen Auswärtigen Dienst (EEAS) bis September dieses Jahres für “Konnektivität” zuständig. Dabei geht es um bessere Verbindungen zu Drittländern in anderen Weltgegenden. Es müsse verstanden werden, dass die Projekte langfristig sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der EU als auch der Partnerländer stärken sollen.
Vlahutin war beim EEAS seit Anfang 2019 für Konnektivität zuständig. Für ihre Stelle wird es keinen Ersatz geben, wie die Brüssler Außenbehörde bestätigt. Ihr Verantwortungsbereich ist vollständig in Global Gateway aufgegangen. Für Konnektivität und damit auch für Global Gateway ist jetzt die Generaldirektion für internationale Partnerschaften (INTPA) zuständig.
Vlahutin vermisst auch nach der Neuordnung die Bündelung von Kompetenzen, um die Initiative ins Rollen zu bringen. “Ich habe immer betont, dass wir eine richtige Taskforce brauchen, die auch den strategischen Charakter der Initiative widerspiegelt und verschiedene Arten von Fachwissen einschließt.” Die Einbindung des Privatsektors sei der Schlüssel gewesen, um die erforderliche finanzielle Größenordnung zu schaffen. Nun komme es darauf an, diesen Hebel geschickt zu nutzen: “Strategische Investitionen haben eine andere Logik als Entwicklungshilfe und erfordern eine andere Methodik.”
Neben zu wenig Personal hakt es bei Global Gateway auch am Dialog mit möglichen Partnerländern. “Wir brauchen eine strategische Diskussion mit unseren Partnern gemeinsam mit unserer Industrie, damit wir einen Weg finden, die Interessen zu kombinieren.” Die Uhr tickt. Denn einfacher werde es für Global Gateway in der Zukunft nicht, ist sich Vlahutin sicher. Die Inflation und Volatilität der Märkte machen große Investitionen in Entwicklungsländern derzeit noch komplizierter.
Dass Global Gateway seit der Verkündung an Schwung verloren hat, beobachtet auch Nadine Godehardt, Wissenschaftlerin in der Forschungsgruppe Asien bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Zum ersten Geburtstag der Infrastruktur-Initiative zieht Godehardt eine ernüchternde Bilanz: “Dieses Vorhaben ist einfach noch nicht sehr viel weiter gekommen.”
Potenzial sei aber durchaus vorhanden, so Godehardt. “Alles unter einem Label zusammenfassen, ist an sich eine gute Idee.” Die Kommunikation darüber an die einzelnen EU-Hauptstädte klappe aber bisher schlecht. “Über eine allgemeine Dokumentation hinaus, gibt es nur sehr wenig Informationen über die Initiative”, sagt Godehardt. Hilfreich dafür wäre ihrer Ansicht nach eine Art zentrales “Global Gateway Research Hub”. Es gibt eine Website für die Initiative. Dort sind allerdings nur generelle Informationen aufgeführt. “Der Rest verliert sich alles im Dschungel der EU-Website”, klagt die SWP-Wissenschaftlerin.
Die tschechische Volkswagen-Tochter Škoda prüft einen Rückzug aus China. “Es herrscht dort ein sehr intensiver Wettbewerb. Wir werden uns gemeinsam mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner anschauen, wie wir dort weitermachen wollen”, sagte Škoda-CEO Klaus Zellmer der “Automobilwoche” laut Vorabbericht vom Sonntag.
“Wenn wir unsere Kräfte fokussieren wollen, lohnt es sich, die Szenarien zu prüfen und dann zu entscheiden.” Auch ein reiner Vertrieb sei möglich. Eine Entscheidung solle 2023 fallen. Damit würde Škoda VW in dem Markt Platz machen. Škoda will sich dem Bericht zufolge etwa verstärkt auf Indien konzentrieren, für das es auch die Verantwortung im VW-Konzern trägt. rtr
Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass es auch in Deutschland zwei “Übersee-Polizeistationen” gibt. Sie sollen vor allem der Ausforschung und Beeinflussung der chinesischen Diaspora dienen (China.Table berichtete). Die Behörden legen aber Wert auf die Feststellung, dass es sich nicht um richtige Polizei-Dienststellen handele. Man gehe derzeit davon aus, dass diese “eher personengebunden und mobil organisiert sind, es wurden keine festen Büros eingerichtet”, hieß es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der fraktionslosen Bundestagsabgeordneten Joana Cotar (ehemals AfD).
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur boten fünf “Gebietsverantwortliche” Chinesen und Deutsche mit chinesischen Wurzeln Rechtsberatung sowie Unterstützung bei Beglaubigungen und Anträgen an. Hintergrund dieser Hilfe, die vor allem über Chats ablief, soll aber die Gewinnung von Erkenntnissen und die Verbreitung ideologischer Leitlinien sein. Das Angebot soll von mehreren Tausend Menschen genutzt worden sein. Die Bundesregierung stehe nun “mit der chinesischen Botschaft hierzu im Austausch”. Nach dpa-Informationen soll das Auswärtige Amt eine Protestnote verfasst haben. Auch das Bundesinnenministerium hat dem Bericht zufolge Kenntnis von den Polizeistationen.
Auf die Einrichtungen, die es in vielen Ländern geben soll, hatte die Menschenrechtsorganisation Safeguard Defenders mit Sitz in Madrid aufmerksam gemacht. Peking dementierte dies und sprach von reinen Servicebüros, die zum Beispiel neue Führerscheine für Auslandschinesen ausstellen würden. Das Thema hat auch für Aufsehen in Brüssel gesorgt. Laura Harth von Safeguard Defenders warnte am Donnerstag in einem Sonderausschuss vor dem Ausbau der Aktivitäten. In anderen EU-Ländern wie den Niederlanden und Tschechien wurden entsprechende Stationen bereits geschlossen. ari
Die Commercial Aircraft Corporation of China (Comac) hat am Freitag in Shanghai den ersten C919-Jet ausgeliefert. Die China Eastern Airlines übernahm das für Kurz- und Mittelstrecke ausgelegte Passagierflugzeug bei einer Zeremonie auf dem internationalen Flughafen in Pudong. Dabei erhielt das Flugzeug unter anderem sein Lufttüchtigkeitszeugnis, die Genehmigung für den kommerziellen Passagierbetrieb. Danach hob die Maschine zu einem Kurzflug zum zweiten Shanghaier Flughafen in Hongqiao ab, wie die South China Morning Post unter Berufung auf einen Flight Tracker berichtete.
Für Chinas Flugzeugbausektor ist die Auslieferung ein Meilenstein. Peking will die C919 als Konkurrenz zu den Kurzstreckenflugzeugen Boeing 737 und Airbus A320 platzieren. Ob das Flugzeug auch im Ausland ein Erfolg wird, ist allerdings noch ungewiss. Im November meldete Comac 300 neue Bestellungen für die C919 durch sieben staatliche chinesische Leasingfirmen (China.Table berichtete). Das nun ausgelieferte Flugzeug vefügt über 164 Sitze.
Die Maschine ist bereits in den Farben von China Eastern bemalt. Sie hat nun noch rund 100 Stunden Testflüge vor sich, bevor sie voraussichtlich im Frühjahr 2023 in den kommerziellen Betrieb aufgenommen wird. Insgesamt hat China Eastern bisher laut South China Morning Post insgesamt vier C919 für einen Preis von umgerechnet 99 Millionen US-Dollar bestellt. ck
Der Hongkonger Verleger Jimmy Lai muss erneut ins Gefängnis. Am Samstag wurde der 75-Jährige in seiner Heimatstadt zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, auf betrügerische Art gegen den Mietvertrag für die Büros seiner mittlerweile eingestellten Zeitung “Apple Daily” verstoßen zu haben.
Lai gilt als Hongkongs prominentester Demokratieaktivist. Eben erst hat er eine Haftstrafe von 20 Monaten wegen seiner Rolle bei der Einberufung unerlaubter Versammlungen abgesessen. Ein weiterer Prozess wegen Verstoßes gegen das Nationale Sicherheitsgesetz Gesetz steht noch aus (China.Table berichtete). Hier droht ihm lebenslange Haft.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch fordert Lais Freilassung. Das Strafverfahren gegen ihn sei “ein Rachefeldzug gegen einen führenden Verfechter von Demokratie und Medienfreiheit in Hongkong“, erklärte Maya Wang, die Asien-Direktorin der Organisation. rtr/fpe
Die EU und Chile haben sich darauf geeinigt, europäischen Unternehmen künftig einen besseren Zugang zu Rohstoffen wie Lithium, Kupfer und Wasserstoff zu ermöglichen. Insbesondere bei Lithium, das unter anderem für die Herstellung von Batteriezellen nötig ist, kann Europa so seine Abhängigkeit von China verringern.
Chile ist wiederum der weltgrößte Kupferproduzent und zweitgrößte Lithiumproduzent. Das Land liefert 40 Prozent des weltweiten Lithiumangebots. Aus dem südamerikanischen Land kommen schon jetzt mehr als 60 Prozent der Lithium-Importe der Europäischen Union.
China verfügt zwar selbst über beträchtliche Lithiumvorkommen, hat sich in den vergangenen Jahren aber zum führenden Akteur bei der Verarbeitung des Rohstoffs entwickelt und weltweit Anteile an Minen aufgekauft. Nach Angaben von Rystad Energy entfielen zuletzt 65 Prozent der weltweiten Kapazitäten zur Verarbeitung von Lithium auf China. fpe
Robin Mallick ist noch ganz neu in Peking, doch er hat schon seine Laufstrecke gefunden: “Ich bin sehr positiv überrascht, wie grün Peking ist. Und ich bin begeistert vom Chaoyang-Park, in dem ich jeden Morgen joggen gehe.” Immer wieder entdecke er dort neue Ecken. “Und ab und zu verlaufe ich mich auch mal, weil er so weitläufig und vielfältig ist.”
Da Mallick zuvor nur einmal in Shanghai war, ist nicht nur Peking Neuland für ihn, sondern auch China insgesamt. “Das Alltagsleben ist in vielen Bereichen viel einfacher und unkomplizierter als etwa in Deutschland – wenn man die Spielregeln kennt und wenn man über die Ausrüstung, also Telefon, Apps und alle möglichen Daten verfügt”, stellt er fest.
Mallick ist daran gewöhnt, sich in neue Kontexte einzuleben und sich mit den Abläufen und Gepflogenheiten eines anderen Landes auseinanderzusetzen: Seit er 2009 den Vertrag mit dem Goethe-Institut unterschrieben hat, war er mehrere Jahre in Neu-Delhi und danach in Rio tätig. Zuvor hatte er in Passau den interdisziplinären Studiengang Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien absolviert und danach elf Jahre lang das Filmfest Dresden verantwortet.
Um Peking besser kennenzulernen, erkundet der Neuankömmling die Stadt in jeder freien Minute mit dem Fahrrad. Knapp eine Stunde benötigt er für die 20 Kilometer, die zwischen den beiden Dependancen des Goethe-Instituts liegen: Am dritten Ring befindet sich die Sprachschule, in der Unterricht gegeben wird und Prüfungen abgenommen werden. Das zweite Gebäude liegt in dem Kunstdistrikt 798, der früher ein Industrieviertel war – und in dem heute vor allem Kulturveranstaltungen stattfinden. “Ich finde, beides macht als Einheit eigentlich gut das aus, was ein Kulturinstitut machen kann.”
Das Goethe-Institut China in Peking existiert seit 1988 und ist aus einer Vereinbarung zwischen dem früheren Bundeskanzler Helmut Kohl und Chinas damaligem Spitzenpolitiker Deng Xiaoping entstanden. Von hier aus wird mit Partnern in ganz China zusammengearbeitet, etwa mit Sprachlernzentren, Bibliotheken und anderen Kultureinrichtungen. Chinesische Künstler konnten im Rahmen von Goethe-Veranstaltungen in der Vergangenheit oftmals freier agieren als an anderen öffentlichen Ausstellungsorten Chinas.
Auch im Fremdsprachen- und Kulturbereich sind allerdings die Auswirkungen der Pandemie deutlich spürbar: Die Zahl derjenigen, die Deutsch lernen wollen, um ein Studium oder ein Studienjahr in Deutschland zu verbringen, ging eine Zeit lang merklich zurück.
Kulturveranstaltungen müssten verstärkt auf Online- und Hybridformate ausweichen, da aktuell keine Kulturschaffenden aus Deutschland eingeladen werden können. Im Sprachunterricht existieren Präsenz- neben Onlinekursen sowie Blended-Learning–Einheiten.
“Es ist enorm wichtig, dass das Goethe-Institut weiterhin über geschützte Räume für den freien Meinungsaustausch von Kulturschaffenden und mit der Zivilgesellschaft sowie für zensurfreie Programme verfügt”, sagt Mallick und fügt hinzu: “Das zeigt sich auch an den Diskussionen über die teils exzessiven Pandemie-Restriktionen und die Aktionen von Protestierenden, deren Mut mich sehr bewegt.”
Es gebe aber auch positive Effekte der Pandemie: Das Institut habe durch das Online-Format eine deutlich größere Reichweite als zuvor. Daher könnten nun Sprach- und Kulturbegeisterte aus ganz China, auch aus den abgelegenen Provinzen, Gebrauch von den Angeboten der Institution machen. Nichtsdestotrotz hofft Mallick natürlich insbesondere in Peking auf baldige Lockerungen der strikten Maßnahmen im Umgang mit der Pandemie. Juliane Scholübbers
Li Weihua ist seit Anfang des Monats neuer Government Affairs Manager bei Great Wall Motor Deutschland in München. Li arbeitete zuvor als freischaffender Dolmetscher und Übersetzer.
Cleo del Amo Alfaia ist neue AMG Market Managerin China bei Mercedes-AMG. Sie war zuvor als Analystin für strategische Portfolio-Szenarien ebenfalls bei Mercedes-AMG tätig.
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Kleider machen nicht nur Leute, sondern auch Hunde! Das gilt zumindest, wenn man sich auf den Bürgersteigen Beijings und anderer chinesischer Großstädte umsieht. Egal ob in den Hinterhöfen der roten Klinkerbauten des Weststadtbezirks, den engen Hutonggassen zwischen Trommelturm und Lama-Tempel oder zwischen den geleckten Hochhaustürmen des Geschäftsviertels Guomao – überall gilt: blankes Fell war gestern, insbesondere in frostigen Wintertagen. Wer etwas auf sich und seinen Vierbeiner hält, der hüllt ihn in trendiges Tuch.
Stil- und Geschmacksfragen machen in China nämlich keineswegs bei Herrchen und Frauchen halt. Winters wie sommers verwandeln die Vierbeiner die Hauptstadtbürgersteige in ihren ganz persönlichen Laufsteg. Findige Geschäftemacher haben den Trend natürlich längst erkannt und etwa in der Nähe der beliebten Pekinger Touristenfress- und Souvenirmeile Nanluoguxiang zahlreiche Hundeboutiquen eröffnet. Im Sortiment finden sich Kostümchen für jede Wetter- und Lebenslage, von der Zwergpincher-Variante in XS bis zur Husky-Hülle in XL.
Wer sich einen noch besseren Überblick über das Angebot verschaffen will, für den lohnt ein Blick in die virtuellen Auslagen des chinesischen Onlineshopping-Paradieses Taobao. Gibt man hier das Suchwort 狗狗 (gǒugou) – als liebevolle Bezeichnung für den vierbeinigen Gefährten – ein, poppt gleich als erste Auswahlmöglichkeit das Stichwort “Hundebekleidung” (狗狗服装 gǒugou fúzhuāng) auf.
Zu den gängigsten Modellen zählen Westen (背心 bèixīn), Röcke (半身裙 bànshēnqún) und Kleidchen (连身裙 liánshēnqún), aber auch trendige Ponchos (斗篷 dǒupeng) sowie Einteiler mit Schlupflöchern für alle vier Pfoten (四脚衣 sìjiǎoyī). Für kalte Wintertage gibt es Pullover (毛衣 máoyī) und gefütterte Jäckchen (棉衣 miányī), für Schmuddelwetter robuste Trägerhosen (背带裤 bēidàikù) und wind- und wasserdichte Regenmäntelchen (雨衣 yǔyī). Für besondere Anlässe stehen außerdem traditionelle Qipao-Kleider (旗袍 qípáo) und Kimonos (和服héfú), ja sogar Hochzeitstüll (婚纱礼服 hūnshā lǐfú “Brautkleid”) zur Auswahl. Schon für wenige Yuan ist selbst ein deutsches Nationaltrikot zu haben. Und als ganz besonderen Clou fahren einige Anbieter mit Partnerlook-Sets (情侣装 qínglǚzhuāng) auf, über die Hund und Herrchen/Frauchen ihre tiefe Verbundenheit auch optisch unterstreichen können.
Zu den beliebtesten Styles gehören Hundemode für Freizeit (休闲 xiūxián) und Sport (运动 yùndòng), Karohemden (条纹衫 tiáowénshān) und modischer Jeanslook (牛仔装 niúzǎizhuāng), Mottokleider für Prinzessinnen (公主群 gōngzhǔqún), Rennfahrer (赛车服 sàichēfú), Superhelden (超人装 chāorénzhuāng) und Disneyfans (迪斯尼 dísīní). Wer mag, kann dem Hundelook mit Hüten und Mützen (狗狗帽子 gǒugou màozi), Sportschuhen (运动鞋 yùndòngxié) oder Sandalen (凉鞋liángxié) das i-Tüpfelchen aufsetzen.
Was Fiffi und Xiaobai selbst vom Dressalarm halten, ließ sich beim Streifzug durchs Pekinger Straßenbild leider nicht herausfinden. Herrchen und Frauchen jedenfalls ließen ihre Vierbeiner auch gerne stolz für Schnappschüsse posieren.
Dieser Text ist auch in der deutschen Ausgabe des Magazins “Konfuzius Institut” erschienen.
Verena Menzel betreibt in Peking die Online-Sprachschule New Chinese.