Table.Briefing: China

Taiwan fürchtet Handelsschiff-„Quarantäne” + Chinas Kunsthandwerk als Inspiration

Liebe Leserin, lieber Leser,

vor der Küste Taiwans fanden gestern die größten chinesischen Militärmanöver seit fast drei Jahrzehnten statt. Die ständigen Manöver erschöpfen nicht nur die taiwanische Armee, sie verwischen auch die Trennlinie zwischen Krieg und Frieden. Könnte sich doch ein Manöver leicht zu einem ernsthaften Angriff ausweiten.

Besonders große Sorgen macht der taiwanischen Regierung, dass sich an den Manövern neuerdings eine große Zahl von Schiffen der chinesischen Küstenwache beteiligt. Denn anders als die Marine übt die Küstenwache die Kontrolle über die Gewässer und die Schifffahrt aus. Die taiwanische Seite glaubt daher, dass die Volksbefreiungsarmee bestimmte Formen der Blockade und Quarantäne probe. Was das für den Inselstaat und die Welt bedeuteten würde, hat Andreas Landwehr für Sie aufgeschrieben.

Einem sehr viel erfreulicheren Thema widmet sich unser zweites Stück. Die Ausstellung “Inspiration China” im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zeigt eine einmalige Sammlung chinesischer Handwerkskunst. Deren Perfektion inspirierte einst Europas Handwerker. Im Interview mit Table.Briefings spricht Kuratorin Wibke Schrape über Porzellan, Raubkunst und weshalb das Motiv des Kamels in der Tang-Dynastie so beliebt war.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und eine gute Vorweihnachtszeit,

Ihre
Angela Köckritz
Bild von Angela  Köckritz

Analyse

Taiwan: Weshalb Chinas neue Militärmanöver Anlass zur Sorge geben

Der taiwanische Präsident Lai Ching-te bei seiner Ankunft in Honolulu.

Taiwan ist alarmiert. China plant, Handelsschiffe in den Gewässern um die demokratische Inselrepublik mit eigenen Patrouillen zu inspizieren. Die jüngsten Militärübungen werden in Taipeh als der größte maritime Einsatz Chinas seit 1996 beschrieben. Auch diesmal nehmen – wie erstmals bei den Manövern im Mai und Oktober – wieder Schiffe der chinesischen Küstenwache im großen Stil teil.

Fast 90 Schiffe von Marine und Küstenwache sind um Taiwan unterwegs – vom südlichen Japan bis zum Südchinesischen Meer. Die groß angelegte Operation gilt als militärische Antwort auf die Besuche des neuen taiwanischen Präsidenten Lai Ching-te vergangene Woche in Hawaii und dem pazifischen US-Territorium Guam. Auch hatte Peking “energische Gegenmaßnahmen” auf die jüngsten US-Waffenlieferungen an Taiwan angekündigt.

China habe “etwas Ernsteres” vor, warnt ein Regierungsbeamter aus dem Umfeld Lais. “Wenn man sich die Übungen Chinas ansieht, dann lässt sich erkennen, dass sie in einem ganz anderen Maßstab üben als in den Vorjahren.” Besonders der Einsatz der Küstenwache sei “besorgniserregend”, sagt die Quelle, die eine “neue Normalität” der Bedrohung fürchtet. Denn die Küstenwache ist, anders als die Marine, für die Kontrolle von Gewässer und Schifffahrt zuständig.

Umzingelung mit “Patrouillen in Form der Liebe”

Welche Strategie verfolgt wird, enthüllte in Peking der Sprecher der chinesischen Küstenwache, Liu Dejun, schon nach den “Joint Sword” (Gemeinsames Schwert) genannten Manövern im Oktober: Die Schiffe hätten “Patrouillen zum Gesetzesvollzug in den Gewässern um Taiwan unternommen”. Die Küstenwache veröffentlichte dazu ein Foto mit einem roten Liebesherzen, das die Umzingelung der Insel mit “Patrouillen in der Form der Liebe” symbolisierte.

Im Präsidentenpalast in Taipeh wird von drei Bedrohungsszenarien ausgegangen: Eine Invasion, eine Seeblockade und eine sogenannte “Quarantäne” für Handelsschiffe, was Regierungsbeamte akut beunruhigt: Die in China dem Militär unterstellte Küstenwache könnte Handelsschiffe auf dem Weg nach Taiwan für Inspektionen vorübergehend festhalten. “Sie üben bestimmte Formen von Blockaden und Quarantäne”, heißt es.

Bei den Inspektionen könnten die Schiffe auf vermeintlich heikle Güter wie beispielsweise Waffen aus den USA untersucht werden – und müssten Chinas Küstenwache um Genehmigung für die Weiterfahrt bitten, was den chinesischen Hoheitsanspruch bestätigen würde. Solche “Quarantäne”-Maßnahmen würden nicht nur den Handel der Exportnation massiv beeinträchtigen, sondern könnten auch die Versicherungssummen für den Schiffsverkehr in die Höhe treiben, wie Wirtschaftsexperten warnen. Knapp die Hälfte der weltweiten Containerflotte befährt die Taiwanstraße.

Quarantäne als Kriegsführung der Grauzone

Eine völlige Seeblockade der 23 Millionen Einwohner zählenden Insel wäre aus taiwanischer Sicht völkerrechtlich ein “Kriegsakt”. Doch ein “Quarantäne”-Regime wäre eher ein “Zwischending” in einer “Grauzone”. Rechtlich würde China dabei mit seinem “Ein-China-Prinzip” argumentieren, wonach Taiwan zur Volksrepublik gehöre und Peking seine Souveränität über die Gewässer ausübe.

Viele Länder wären auf eine solche “rechtliche Kriegsführung” Pekings gar nicht ausreichend vorbereitet, wird in Taipeh gewarnt. Die Mehrzahl, darunter auch Deutschland und die USA, folgt auf chinesischen Druck einer “Ein-China-Politik”. Danach wird Peking als legitime Regierung Chinas anerkannt – aber Taiwan nicht als Teil der Volksrepublik, worauf aber Pekings “Ein-China-Prinzip” besteht. Die feinsinnige Unterscheidung zwischen “Politik” und “Prinzip” ist verwirrend, aber von entscheidender Bedeutung. Gleichzeitig unterhalten die meisten Länder keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Taipeh, was Pekings Souveränitätsanspruch entgegenkommt. Taiwan unterhält jedoch zahlreiche inoffizielle diplomatische Vertretungen in aller Welt.

Ein “Quarantäne”-Regime würde die Haltung der internationalen Gemeinschaft auf den Prüfstein stellen. Die Kosten für Peking – militärisch oder wirtschaftlich durch Sanktionen – wären deutlich niedriger als das riskante Abenteuer einer amphibischen Landung und Invasion der Insel. “Quarantäne”-Maßnahmen ließen sich auch beliebig hoch- und herunterfahren. Sie könnten massiven politischen Druck erzeugen, um die Regierung in Taipeh an den Verhandlungstisch zu zwingen und über eine “Vereinigung” zu reden.

Größere Auswirkungen als Putins Angriffskrieg

Ein Inspektionsregime würde die Gefahr einer Eskalation durch ungewollte Zwischenfälle weiter erhöhen. Ein Krieg um Taiwan wäre verheerend, sind sich Experten einig: Eine gewaltige internationale Krise, die größere globale Auswirkungen hätte als der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. 

Schon bei einer Seeblockade wird vor einem massiven Einbruch der Weltwirtschaft gewarnt – allein durch die Unterbrechung der Lieferketten für Halbleiter. Taiwan produziert 92 Prozent der fortschrittlichsten Logikchips sowie ein Drittel der weniger anspruchsvollen, aber nicht minder wichtigen Halbleiter. Die Rhodium-Gruppe schätzt den Verlust durch eine Blockade allein für diese Industrien weltweit auf 1,6 Billionen US-Dollar im Jahr. Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen eines Chipmangels dieses Ausmaßes wären “wahrscheinlich katastrophal”, schreibt die Denkfabrik.

Für Deutschland, Europa, die USA, aber auch für weite Teile der restlichen Welt steht also viel auf dem Spiel. In seiner ersten Amtszeit als US-Präsident von 2017 bis 2021 hat Donald Trump das Verhältnis zu Taiwan eher aufgewertet, so dass heute im Präsidialamt in Taipeh von “bedeutenden Fortschritten in den bilateralen Beziehungen” die Rede ist.

Verfügt Trump über das nötige Feingefühl?

Die Spannungen erfordern allerdings eine Gratwanderung und Feingefühl für die Komplexität des Konflikts, für das der unberechenbare Trump nicht unbedingt bekannt ist. Anders als der scheidende US-Präsident Joe Biden, der auf Bündnisse und Kooperation mit Partnern in der Region gegen China gesetzt hat, schmiedet Trump lieber bilaterale Beziehungen. Trump dürfte den Druck auf Taiwan erhöhen, selbst mehr für seine Verteidigung auszugeben.

Sorgen, dass Trump mit Peking einen “Deal” über die Zukunft Taiwans machen könnte, werden von Experten in Taipeh auch mit dem Hinweis zurückgewiesen, dass die US-Verteidigungsindustrie von den Halbleitern aus Taiwan abhängig sei – beispielsweise für US-Kampfjets und andere fortschrittliche Waffensysteme. “Wo sollen die Chips dann herkommen?”, fragt ein Top-Manager aus dem Halbleiter-Bereich, der anonym bleiben will. “Es wäre keine leichte Entscheidung für Trump, Taiwan an China zu verkaufen.”

  • Chips
  • Donald Trump
  • Ein-China-Politik
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  • Joe Biden
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  • Militär
  • Militärmanöver
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  • Taiwan
  • William Lai
  • Wladimir Putin
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Interview

Ausstellung: Wie Chinas Kunsthandwerker zu Europas Vorbildern wurden

Kamele waren in der Tang-Dynastie ein wesentlicher Bestandteil der chinesischen Hofkultur.

Die Perfektion war es, die einst Sammler und Sammlerinnen, Kunstschaffende, Museen und Wirtschaftstreibende in Europa so am chinesischen Kunsthandwerk faszinierte. Das führte dazu, dass sich hiesige Liebhaber inspirieren ließen. Und etwa einen traditionellen bayerischen Bierhumpen bei den Künstlern orderten – sogenanntes Exportporzellan. Andere Werke dürften die Besucherinnen und Besucher hingegen überraschen. Etwa diverse Motive von Kamelen, die wegen der Seidenstraße in China viel verbreiteter waren, als in Europa oft angenommen.

Frau Schrape, der Titel der Ausstellung lautet “Inspiration China”. Wer inspiriert wen?

Im Idealfall möchten wir die Besucher und Besucherinnen des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg inspirieren. Der Titel zielt allerdings auf den Charakter der Sammlung ab. Diese wurde ab dem Jahr 1873 anlässlich der Wiener Weltausstellung angelegt und dient als Vorlage für die hiesigen Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen. Damals fing man an, gezielt Ostasiatika zu sammeln, um Anregung und Vorbilder zu finden. Es war auch eine Reaktion auf die Industrialisierung, bei der das Gefühl bestand, dass die Gestaltung stagniere und das Kunsthandwerk an Qualität verliere. Dem wollte man durch inspirierende Vorbilder in Technik, Material, Motivik entgegenwirken.

Früher gab es eine Ostasien-Ausstellung. Jetzt ist sie nach Japan, Korea, Buddhismus und China sortiert. Einziger gemeinsamer Nenner ist jetzt der Buddhismus.

Im Buddhismus-Bereich sind die Exponate aus Ost- und Zentralasien gemeinsam ausgestellt, darunter auch chinesische Stücke. Aber auch in den anderen Räumen zeigen wir immer wieder transkulturelle Beziehungen zwischen ostasiatischen Gestaltungstraditionen auf. In der China-Ausstellung wiederum spielen zusätzlich spezifische Glaubensvorstellungen eine Rolle. Wir haben zum Beispiel den Ahnenkult hervorgehoben, da dieser bis heute die chinesische Gesellschaft prägt.

Das Porzellan verbindet Ostasien und Europa

Woran erkenne ich, dass ich den chinesischen Teil des Museums betrete?

Am Eingang beginnen wir tatsächlich mit Stücken, die die Leute sehr stark mit chinesischer Kunst verbinden – dem Blau-Weiß-Porzellan. In der Vitrine haben wir aber auch eine Kanne aus Meißen platziert. Das macht die transkulturelle Beziehung ostasiatischer und europäischer Gestaltung deutlich.

Würden Menschen aus China das auch als chinesische Kunst wahrnehmen?

Dazu könnten wir vielleicht mal eine Umfrage starten. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Exportporzellan und Porzellan, das für den indigenen Markt geschaffen wurde. Das Porzellan aus den kaiserlichen Werkstätten für den Kaiserhof genießt in China – und auch in Europa heute – eine höhere Wertschätzung als Exportporzellan. Porzellan aus den kaiserlichen Werkstätten, das für den Kaiser gestaltet wurde, ist in seiner Qualität unvergleichlich.

Was wäre denn ein Stück, das mit gängigen Klischees bricht?

Es kommt immer darauf an, was die Besucher und Besucherinnen mit China verbinden. Unser Ziel ist es, die Gestaltung selbst in den Fokus zu rücken, die außergewöhnliche Qualität und der Perfektionismus der Stücke treten da hervor. Vielleicht sind manche von den Kamel-Figuren überrascht. Kamele sind nicht unbedingt die ersten Tiere, die man mit China assoziiert. In der Tang-Dynastie waren sie aber ein wesentlicher Bestandteil der Hofkultur, sie stehen für den florierenden Handel entlang der Seidenstraße.

Welches erlesene Stück ist Raubkunst?

Ihre China-Sammlung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg umfasst 3.000 Stücke. Wie wählt man da aus, welches in die Ausstellung kommt?

Ja, das ist eine große Herausforderung und zugleich eine große Freude. Wir haben die China-Rezeption, die sich im Laufe der Jahrzehnte verändert hat, berücksichtigt. Ebenso stellen wir die Stärken der Sammlung und die bedeutendsten Stücke heraus. Und wir zeigen Neues – z.B. Cloisonné, eine spezielle Technik bei Emaille-Arbeiten. Als Gestaltungsmuseum rücken wir zudem bei dieser Neueinrichtung die Gestaltungsprinzipien und Grundlagen für visuelle und materielle Kunst und Kultur in China in den Fokus.

Ein wichtiges Thema ist immer auch die Herkunft der Stücke.

Ausgewählte Stücke, zu denen wir recherchiert haben, sind mit einem orangen Dreieck markiert. Unser Ziel ist es, Transparenz zu schaffen. Neben einem möglichen Bezug der Stücke zum Nationalsozialismus ist beispielsweise auch der koloniale Erwerbungskontext wichtig. Zusammen mit sechs anderen deutschen Museen und dem Palastmuseum Peking suchen und recherchieren wir Raubkunst als “Spuren des ‘Boxerkrieges’ in deutschen Museumssammlungen”.

Welches Stück würden Sie gerne mit nach Hause nehmen?

Es gibt natürlich Stücke, die ich absolut liebe, die ich aber nicht zu Hause haben möchte, weil sie einfach zu wertvoll sind. Vielleicht würde ich einen der Ai-Weiwei-Stühle wählen, die er 2007 nach Deutschland zur Documenta mitgebracht hatte, damit sich die Leute darauf erholen und das Gesehene überdenken konnten. Diesem Zweck dienen sie auch jetzt in der Ausstellung. Sie stammen aus der Qing-Dynstie, sind sehr schönes Handwerk und reichern durch ihre fortgesetzte Nutzung immer mehr Geschichten an.

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  • Kultur
  • Kunst
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Sinolytics Radar

Kritische Mineralien: Wie China seine strategischen Vorteile ausspielt

Dieser Inhalt ist Lizenznehmern unserer Vollversion vorbehalten.
  • Am 2. Dezember 2024 kündigten die USA strengere Ausfuhrkontrollen für moderne Chips und Chipherstellungsanlagen nach China an. Als Reaktion darauf kündigte China ein sofortiges Exportverbot für Gallium, Germanium, Antimon und Superhartstoffe in die USA sowie strengere Endverwendungskontrollen bei Graphitexporten an.
  • Es ist nicht das erste Mal, dass China als Vergeltungsmaßnahme auf Exportkontrollen für kritische Metalle zurückgreift. Aber es ist Chinas erstes offizielles Materialexportverbot, das sich gegen ein bestimmtes Land richtet. Damit sendet es ein klares Signal an die USA, dass China bereit ist, die Spannungen zu eskalieren.
  • Auch wenn China ein “prinzipielles” Verbot fordert, ist ein “de facto”-Verbot bereits umgesetzt worden. Das völlige Ausbleiben von Gallium- und Germaniumexporten aus China in die USA im vergangenen Jahr lässt vermuten, dass die amerikanische Industrie möglicherweise auf Lagerbestände oder alternative Quellen zurückgegriffen hat. Wie China die Kontrollen durchsetzt, insbesondere gegenüber Drittländern, bedarf einer kontinuierlichen Beobachtung.
  • Chinas Macht im Bereich der strategischen Metalle beruht vor allem auf seiner Dominanz als Verarbeitungs- und Raffineriestandort sowie auf den weltweiten Bergbauinvestitionen, jedoch weniger auf seinen geologischen Vorkommen.
  • Chinas Exportkontrollen werden vermutlich zunächst auf Mineralien abzielen, bei denen es sowohl geologische als auch verarbeitungstechnische Vorteile hat, wie etwa Wolfram und Seltene Erden. Mit der Zeit könnten sie auch auf Mineralien ausgedehnt werden, bei denen das Land die Verarbeitung dominiert, wie Lithium und Kobalt. Bei Mineralien, die geologisch weniger häufig vorhanden sind, wie beispielsweise Lithiumhydroxid, könnte China Beschränkungen auferlegen, wenn es die Lieferländer als politisch gleichgeordnet oder neutral betrachtet.
  • China ist auch selbst vom weltweiten Mineralienhandel abhängig, unter anderem von Rhenium für Flugzeugtriebwerke und Hafnium für HBM-Speicher.

Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

  • Chips
  • Seltene Erden

News

Wissenschaft: Worüber ein 3.000 Jahre alter Seidenfund Auskunft gibt

Chinesische Archäologen wollen 3.000 Jahre alte Seidenreste in der archäologischen Fundstätte Sanxingdui entdeckt haben. Sie glauben, dass die Textilien in Ritualen genutzt wurden, “um zwischen Himmel und Erde zu kommunizieren”. Laut den Forschern werfen die Funde nicht nur Licht auf die kulturellen Wurzeln der Seide, sondern auch auf die religiösen Vorstellungen der Shu, die in jener Region Südwestchinas lebten, die heute Sichuan heißt.

“Die Seidenreste in den Opferstätten Sanxingduis bieten archäologische Beweise für die südwestliche Seidenstraße und zeigen, dass Seide bereits vor mehr als 3.000 Jahren im alten Staat der Shu verwendet wurde”, schreiben die Forscher in einem Artikel im Wissenschaftsmagazin Scientific Reports. Das Forschungsteam vereint Wissenschaftler des Nationalen Seidenmuseums in Hangzhou sowie des Sanxingdui Forschungsteams und Museums.

In der Fundstätte Sanxingui fanden sich Relikte aus dem Neolithikum bis zur frühen Shu-Kultur in der Shang und Zhou-Zeit, die in die Jahre 2.800 bis 800 vor Christus datiert werden. Die Shu verfügten bereits über eine fortgeschrittene Militärtechnologie, wurden aber im Jahr 316 vor Christus von den Qin erobert. Seide war nicht nur ein überaus gefragtes Produkt in China. Die Tatsache, dass viele Menschen weltweit den Stoff begehrten, führte zur Entstehung der Seidenstraße und damit zur ersten globalen Handelsroute zwischen China und dem Westen. aiko

Korruption: Deshalb wurde Ex-Minister Tang Renjian verhaftet

Die Luft für Chinas geschassten Landwirtschaftsminister und Parteisekretär Tang Renjian wird immer dünner. Nach der Amtsenthebung im Mai und seinem Parteiausschluss im November folgte nun seine offizielle Verhaftung. Die Oberste Staatsanwaltschaft wirft Tang Bestechlichkeit in der Amtsführung vor. Seine Verurteilung gilt als höchstwahrscheinlich. In keinem vergleichbaren Fall der Anti-Korruptionskampagne von Staatschef Xi Jinping ist ein ranghoher Parteikader von den Vorwürfen freigesprochen worden.

Tang wird beschuldigt, Geschenke und Geld sowie Eigentum bei der Auswahl von Kadern angenommen und seine Autorität missbraucht zu haben, um die Geschäftsaktivitäten seiner Verwandten zu unterstützen. Zudem habe er die Justiz bei deren Arbeit beeinflusst.

Tang war von 2017 bis 2020 Gouverneur der westlichen Provinz Gansu, bevor er zum Minister für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten ernannt wurde. Unter seiner Leitung hatte das Ministerium unter anderem die Lebensmittelsicherheit verschärft und den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen genehmigt. Im September wurde Han Jun zu seinem Nachfolger ernannt. rtr/grz

  • Kommunistische Partei
  • Korruption
  • Lebensmittelsicherheit
  • Xi Jinping

Hongkong 47: Wieso China US-Beamte sanktioniert

Die chinesische Regierung hat amerikanische Regierungsbeamte mit Visumbeschränkungen belegt. Betroffen sind Individuen, die “sich in Bezug auf Hongkonger Themen schlecht benommen haben”, so eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums. Peking reagiert damit auf US-Drohungen, Sanktionen gegen jene Beamte zu verhängen, die für die Umsetzung des drakonischen Sicherheitsgesetzes in Hongkong verantwortlich sind.

“Indem die USA Hongkonger Themen dazu nutzen, wahllose Visumbeschränkungen auf chinesische Beamte zu verhängen, haben sie sich auf grobe Weise in Chinas innere Angelegenheiten eingemischt und damit ernsthaft die Prinzipien des Völkerrechts und der Grundnormen internationaler Beziehungen verletzt“, erklärte die Sprecherin am Dienstag.

Im November hatte das US-Außenministerium die neuen Sanktionen in Reaktion auf den Prozess von 47 Aktivisten und ehemaligen Abgeordneten der demokratischen Hongkonger Opposition angekündigt, die unter dem Straftatbestand der Subversion nach dem Sicherheitsgesetz angeklagt worden waren.

45 der 47 Angeklagten wurden zu Gefängnisstrafen von vier bis zehn Jahren verurteilt. Das Gericht urteilte, dass ihre Teilnahme an den inoffiziellen Vorwahlen im Jahr 2020 eine Verschwörung darstellte, die das Ziel verfolgte, die Regierung zu stürzen. aiko

  • Demokratie
  • Geopolitik
  • Hongkong
  • USA

Hacker: USA verhängen Sanktionen gegen Cybersicherheitsfirma

Nach einem umfangreichen Hackerangriff haben die USA Sanktionen gegen eine chinesische Cybersicherheitsfirma verhängt. Die Sichuan Silence Information Technology Company mit Sitz in Chengdu und deren Mitarbeiter Guan Tianfeng hätten im April 2020 eine Schadsoftware in tausende Computer weltweit eingeschleust, teilte das Finanzministerium in Washington am Dienstag mit. Es seien mehr als 80.000 Firewalls betroffen gewesen. Drei Dutzend davon liefen demnach bei Konzernen, die mit dem Betrieb von kritischer Infrastruktur betraut gewesen seien. Wäre dem Hackerangriff nicht begegnet worden, hätte dieser demnach zu Todesfällen führen können.

Eine Stellungnahme von Guan lag zunächst nicht vor. Die Sichuan Silence Information Technology Company war bereits in der Vergangenheit mit zweifelhaften digitalen Aktivitäten in Verbindung gebracht worden. Der Facebook- und Instagram-Betreiber Meta warf dem Unternehmen 2021 eine Beteiligung an einer koordinierten Desinformationskampagne zur Covid-Pandemie vor. Die Regierung in Peking weist jede Verwicklung in Cyberangriffe zurück. rtr

  • Cybersicherheit
  • Hacker

Presseschau

Nach dem Sturz von Assad geht beim Syrien-Freund China die Angst um – Auch Chinas Staatschef fürchtet die Revolution FR
Im Kampf um Einfluss im Pazifik erzielt Australien einen Etappensieg gegen China – Australien unterstützt den Mikrostaat Nauru finanziell und erhält im Gegenzug ein wertvolles Vetorecht NZZ
90 Kriegsschiffe vor Taiwan – Salami-Taktik aus Peking: Wie China die Welt an die Eskalation gewöhnt RND
Mängel im Verteidigungsarsenal – US-Raketenbestände würden in einem Krieg mit China nur wenige Tage halten FOCUS
Trump urges China to help end Ukraine war THE GUARDIAN
China imposes visa restrictions on US personnel over Hong Kong “interference” TIMES OF INDIA
Zollerhöhung für Waren aus China: Putin sorgt für Aufruhr in China – “ernsthafte Konsequenzen” für Russlands Wirtschaft FR
Konjunktur: Chinas Exporte wachsen langsamer HANDELSBLATT
Peking steuert dagegen: Chinas Außenhandel schwächelt – und jetzt kommt Trump N-TV
China nimmt EU Führung bei Stromnetz-Patentanmeldungen ab STERN
Geldspritzen, Rohstoffe, Gold: China macht seine Wirtschaft handelskriegstüchtig N-TV
Sorge um die Wirtschaft: China beschliesst ein weitreichendes Konjunkturprogramm NZZ
Goldpreis: Chinas neue Geldpolitik und Goldreserven sorgen für Marktoptimismus FINANZEN
“Klare Fehleinschätzung”: Wegen dieses Fehlers verlieren deutsche Autobauer den Kampf gegen China – Man dachte “Batterien sind Zukaufteile, ein Automobilhersteller müsse sich nicht damit herumschlagen” MERKUR
Das VW-Werk Nanjing ist nur der Anfang eines tiefen Falls WIWO
Krise und Aufbruch: Audi zwischen Gewinneinbruch und China-Offensive NZZ
Opel-Mutter Stellantis und Chinas CATL investieren Milliarden in Batteriefabrik T-ONLINE
China lässt die Wüste blühen – Die größte Wüste, die Taklamakan, ist nun mit einem riesigen grünen Gürtel aus salztoleranten und dürreresistenten Pflanzen umgeben TELEPOLIS

Personalien

Cyril Han Xinyi wird ab dem kommenden März CEO bei der Ant Group, Chinas größter Betreiber mobiler Zahlungssysteme. Han ist derzeit Präsident und Chief Financial Officer der Gruppe. Er arbeitete zuvor ein Jahrzehnt lang als Investmentbanker bei China International Capital Corp, bevor er 2011 zur Alibaba Group Holding in die Finanzabteilung wechselte. 2014 stieß er zur Ant Group, deren CFO er im April 2020 wurde.

Tony Yang wird erster Chief Growth Officer (CGO) bei Starbucks China. Die US-Kaffeehauskette sieht sich auf dem chinesischen Markt einem zunehmenden Wettbewerb ausgesetzt. Yang soll von lokalen Marken wie Luckin und Manner wieder Marktanteile zurückerobern. Er war zuvor Präsident des digitalen Marketingunternehmens Tezign.

Ändert sich etwas in Ihrer Organisation? Schicken Sie doch einen Hinweis für unsere Personal-Rubrik an heads@table.media!

Dessert

Für die einen sind es Streifen und für die anderen eben Flecken! Und so heißen Zebras in China nicht “Streifen-” sondern “Fleckenpferde” (斑 bān bzw. 斑点 bāndiǎn bedeutet “Fleck, Flecken, Klecks” plus 马 mǎ für “Pferd”). Zebrastreifen gibt es in China natürlich trotzdem, und die nennt man dann folgerichtig “Fleckenpferdstreifen” (斑马线 bānmǎxiàn, mit 线 xiàn für “Linie”). Unser deutscher Begriff Zebra ist übrigens vom spanischen “enzebra” abgeleitet, was “wilder Esel” bedeutet.

Mehr davon? Gibt’s unter www.new-chinese.org

China.Table Redaktion

CHINA.TABLE REDAKTION

Licenses:
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    vor der Küste Taiwans fanden gestern die größten chinesischen Militärmanöver seit fast drei Jahrzehnten statt. Die ständigen Manöver erschöpfen nicht nur die taiwanische Armee, sie verwischen auch die Trennlinie zwischen Krieg und Frieden. Könnte sich doch ein Manöver leicht zu einem ernsthaften Angriff ausweiten.

    Besonders große Sorgen macht der taiwanischen Regierung, dass sich an den Manövern neuerdings eine große Zahl von Schiffen der chinesischen Küstenwache beteiligt. Denn anders als die Marine übt die Küstenwache die Kontrolle über die Gewässer und die Schifffahrt aus. Die taiwanische Seite glaubt daher, dass die Volksbefreiungsarmee bestimmte Formen der Blockade und Quarantäne probe. Was das für den Inselstaat und die Welt bedeuteten würde, hat Andreas Landwehr für Sie aufgeschrieben.

    Einem sehr viel erfreulicheren Thema widmet sich unser zweites Stück. Die Ausstellung “Inspiration China” im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zeigt eine einmalige Sammlung chinesischer Handwerkskunst. Deren Perfektion inspirierte einst Europas Handwerker. Im Interview mit Table.Briefings spricht Kuratorin Wibke Schrape über Porzellan, Raubkunst und weshalb das Motiv des Kamels in der Tang-Dynastie so beliebt war.

    Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und eine gute Vorweihnachtszeit,

    Ihre
    Angela Köckritz
    Bild von Angela  Köckritz

    Analyse

    Taiwan: Weshalb Chinas neue Militärmanöver Anlass zur Sorge geben

    Der taiwanische Präsident Lai Ching-te bei seiner Ankunft in Honolulu.

    Taiwan ist alarmiert. China plant, Handelsschiffe in den Gewässern um die demokratische Inselrepublik mit eigenen Patrouillen zu inspizieren. Die jüngsten Militärübungen werden in Taipeh als der größte maritime Einsatz Chinas seit 1996 beschrieben. Auch diesmal nehmen – wie erstmals bei den Manövern im Mai und Oktober – wieder Schiffe der chinesischen Küstenwache im großen Stil teil.

    Fast 90 Schiffe von Marine und Küstenwache sind um Taiwan unterwegs – vom südlichen Japan bis zum Südchinesischen Meer. Die groß angelegte Operation gilt als militärische Antwort auf die Besuche des neuen taiwanischen Präsidenten Lai Ching-te vergangene Woche in Hawaii und dem pazifischen US-Territorium Guam. Auch hatte Peking “energische Gegenmaßnahmen” auf die jüngsten US-Waffenlieferungen an Taiwan angekündigt.

    China habe “etwas Ernsteres” vor, warnt ein Regierungsbeamter aus dem Umfeld Lais. “Wenn man sich die Übungen Chinas ansieht, dann lässt sich erkennen, dass sie in einem ganz anderen Maßstab üben als in den Vorjahren.” Besonders der Einsatz der Küstenwache sei “besorgniserregend”, sagt die Quelle, die eine “neue Normalität” der Bedrohung fürchtet. Denn die Küstenwache ist, anders als die Marine, für die Kontrolle von Gewässer und Schifffahrt zuständig.

    Umzingelung mit “Patrouillen in Form der Liebe”

    Welche Strategie verfolgt wird, enthüllte in Peking der Sprecher der chinesischen Küstenwache, Liu Dejun, schon nach den “Joint Sword” (Gemeinsames Schwert) genannten Manövern im Oktober: Die Schiffe hätten “Patrouillen zum Gesetzesvollzug in den Gewässern um Taiwan unternommen”. Die Küstenwache veröffentlichte dazu ein Foto mit einem roten Liebesherzen, das die Umzingelung der Insel mit “Patrouillen in der Form der Liebe” symbolisierte.

    Im Präsidentenpalast in Taipeh wird von drei Bedrohungsszenarien ausgegangen: Eine Invasion, eine Seeblockade und eine sogenannte “Quarantäne” für Handelsschiffe, was Regierungsbeamte akut beunruhigt: Die in China dem Militär unterstellte Küstenwache könnte Handelsschiffe auf dem Weg nach Taiwan für Inspektionen vorübergehend festhalten. “Sie üben bestimmte Formen von Blockaden und Quarantäne”, heißt es.

    Bei den Inspektionen könnten die Schiffe auf vermeintlich heikle Güter wie beispielsweise Waffen aus den USA untersucht werden – und müssten Chinas Küstenwache um Genehmigung für die Weiterfahrt bitten, was den chinesischen Hoheitsanspruch bestätigen würde. Solche “Quarantäne”-Maßnahmen würden nicht nur den Handel der Exportnation massiv beeinträchtigen, sondern könnten auch die Versicherungssummen für den Schiffsverkehr in die Höhe treiben, wie Wirtschaftsexperten warnen. Knapp die Hälfte der weltweiten Containerflotte befährt die Taiwanstraße.

    Quarantäne als Kriegsführung der Grauzone

    Eine völlige Seeblockade der 23 Millionen Einwohner zählenden Insel wäre aus taiwanischer Sicht völkerrechtlich ein “Kriegsakt”. Doch ein “Quarantäne”-Regime wäre eher ein “Zwischending” in einer “Grauzone”. Rechtlich würde China dabei mit seinem “Ein-China-Prinzip” argumentieren, wonach Taiwan zur Volksrepublik gehöre und Peking seine Souveränität über die Gewässer ausübe.

    Viele Länder wären auf eine solche “rechtliche Kriegsführung” Pekings gar nicht ausreichend vorbereitet, wird in Taipeh gewarnt. Die Mehrzahl, darunter auch Deutschland und die USA, folgt auf chinesischen Druck einer “Ein-China-Politik”. Danach wird Peking als legitime Regierung Chinas anerkannt – aber Taiwan nicht als Teil der Volksrepublik, worauf aber Pekings “Ein-China-Prinzip” besteht. Die feinsinnige Unterscheidung zwischen “Politik” und “Prinzip” ist verwirrend, aber von entscheidender Bedeutung. Gleichzeitig unterhalten die meisten Länder keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Taipeh, was Pekings Souveränitätsanspruch entgegenkommt. Taiwan unterhält jedoch zahlreiche inoffizielle diplomatische Vertretungen in aller Welt.

    Ein “Quarantäne”-Regime würde die Haltung der internationalen Gemeinschaft auf den Prüfstein stellen. Die Kosten für Peking – militärisch oder wirtschaftlich durch Sanktionen – wären deutlich niedriger als das riskante Abenteuer einer amphibischen Landung und Invasion der Insel. “Quarantäne”-Maßnahmen ließen sich auch beliebig hoch- und herunterfahren. Sie könnten massiven politischen Druck erzeugen, um die Regierung in Taipeh an den Verhandlungstisch zu zwingen und über eine “Vereinigung” zu reden.

    Größere Auswirkungen als Putins Angriffskrieg

    Ein Inspektionsregime würde die Gefahr einer Eskalation durch ungewollte Zwischenfälle weiter erhöhen. Ein Krieg um Taiwan wäre verheerend, sind sich Experten einig: Eine gewaltige internationale Krise, die größere globale Auswirkungen hätte als der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. 

    Schon bei einer Seeblockade wird vor einem massiven Einbruch der Weltwirtschaft gewarnt – allein durch die Unterbrechung der Lieferketten für Halbleiter. Taiwan produziert 92 Prozent der fortschrittlichsten Logikchips sowie ein Drittel der weniger anspruchsvollen, aber nicht minder wichtigen Halbleiter. Die Rhodium-Gruppe schätzt den Verlust durch eine Blockade allein für diese Industrien weltweit auf 1,6 Billionen US-Dollar im Jahr. Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen eines Chipmangels dieses Ausmaßes wären “wahrscheinlich katastrophal”, schreibt die Denkfabrik.

    Für Deutschland, Europa, die USA, aber auch für weite Teile der restlichen Welt steht also viel auf dem Spiel. In seiner ersten Amtszeit als US-Präsident von 2017 bis 2021 hat Donald Trump das Verhältnis zu Taiwan eher aufgewertet, so dass heute im Präsidialamt in Taipeh von “bedeutenden Fortschritten in den bilateralen Beziehungen” die Rede ist.

    Verfügt Trump über das nötige Feingefühl?

    Die Spannungen erfordern allerdings eine Gratwanderung und Feingefühl für die Komplexität des Konflikts, für das der unberechenbare Trump nicht unbedingt bekannt ist. Anders als der scheidende US-Präsident Joe Biden, der auf Bündnisse und Kooperation mit Partnern in der Region gegen China gesetzt hat, schmiedet Trump lieber bilaterale Beziehungen. Trump dürfte den Druck auf Taiwan erhöhen, selbst mehr für seine Verteidigung auszugeben.

    Sorgen, dass Trump mit Peking einen “Deal” über die Zukunft Taiwans machen könnte, werden von Experten in Taipeh auch mit dem Hinweis zurückgewiesen, dass die US-Verteidigungsindustrie von den Halbleitern aus Taiwan abhängig sei – beispielsweise für US-Kampfjets und andere fortschrittliche Waffensysteme. “Wo sollen die Chips dann herkommen?”, fragt ein Top-Manager aus dem Halbleiter-Bereich, der anonym bleiben will. “Es wäre keine leichte Entscheidung für Trump, Taiwan an China zu verkaufen.”

    • Chips
    • Donald Trump
    • Ein-China-Politik
    • Geopolitik
    • Joe Biden
    • Lieferketten
    • Militär
    • Militärmanöver
    • Sicherheit
    • Taiwan
    • William Lai
    • Wladimir Putin
    Translation missing.

    Interview

    Ausstellung: Wie Chinas Kunsthandwerker zu Europas Vorbildern wurden

    Kamele waren in der Tang-Dynastie ein wesentlicher Bestandteil der chinesischen Hofkultur.

    Die Perfektion war es, die einst Sammler und Sammlerinnen, Kunstschaffende, Museen und Wirtschaftstreibende in Europa so am chinesischen Kunsthandwerk faszinierte. Das führte dazu, dass sich hiesige Liebhaber inspirieren ließen. Und etwa einen traditionellen bayerischen Bierhumpen bei den Künstlern orderten – sogenanntes Exportporzellan. Andere Werke dürften die Besucherinnen und Besucher hingegen überraschen. Etwa diverse Motive von Kamelen, die wegen der Seidenstraße in China viel verbreiteter waren, als in Europa oft angenommen.

    Frau Schrape, der Titel der Ausstellung lautet “Inspiration China”. Wer inspiriert wen?

    Im Idealfall möchten wir die Besucher und Besucherinnen des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg inspirieren. Der Titel zielt allerdings auf den Charakter der Sammlung ab. Diese wurde ab dem Jahr 1873 anlässlich der Wiener Weltausstellung angelegt und dient als Vorlage für die hiesigen Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen. Damals fing man an, gezielt Ostasiatika zu sammeln, um Anregung und Vorbilder zu finden. Es war auch eine Reaktion auf die Industrialisierung, bei der das Gefühl bestand, dass die Gestaltung stagniere und das Kunsthandwerk an Qualität verliere. Dem wollte man durch inspirierende Vorbilder in Technik, Material, Motivik entgegenwirken.

    Früher gab es eine Ostasien-Ausstellung. Jetzt ist sie nach Japan, Korea, Buddhismus und China sortiert. Einziger gemeinsamer Nenner ist jetzt der Buddhismus.

    Im Buddhismus-Bereich sind die Exponate aus Ost- und Zentralasien gemeinsam ausgestellt, darunter auch chinesische Stücke. Aber auch in den anderen Räumen zeigen wir immer wieder transkulturelle Beziehungen zwischen ostasiatischen Gestaltungstraditionen auf. In der China-Ausstellung wiederum spielen zusätzlich spezifische Glaubensvorstellungen eine Rolle. Wir haben zum Beispiel den Ahnenkult hervorgehoben, da dieser bis heute die chinesische Gesellschaft prägt.

    Das Porzellan verbindet Ostasien und Europa

    Woran erkenne ich, dass ich den chinesischen Teil des Museums betrete?

    Am Eingang beginnen wir tatsächlich mit Stücken, die die Leute sehr stark mit chinesischer Kunst verbinden – dem Blau-Weiß-Porzellan. In der Vitrine haben wir aber auch eine Kanne aus Meißen platziert. Das macht die transkulturelle Beziehung ostasiatischer und europäischer Gestaltung deutlich.

    Würden Menschen aus China das auch als chinesische Kunst wahrnehmen?

    Dazu könnten wir vielleicht mal eine Umfrage starten. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Exportporzellan und Porzellan, das für den indigenen Markt geschaffen wurde. Das Porzellan aus den kaiserlichen Werkstätten für den Kaiserhof genießt in China – und auch in Europa heute – eine höhere Wertschätzung als Exportporzellan. Porzellan aus den kaiserlichen Werkstätten, das für den Kaiser gestaltet wurde, ist in seiner Qualität unvergleichlich.

    Was wäre denn ein Stück, das mit gängigen Klischees bricht?

    Es kommt immer darauf an, was die Besucher und Besucherinnen mit China verbinden. Unser Ziel ist es, die Gestaltung selbst in den Fokus zu rücken, die außergewöhnliche Qualität und der Perfektionismus der Stücke treten da hervor. Vielleicht sind manche von den Kamel-Figuren überrascht. Kamele sind nicht unbedingt die ersten Tiere, die man mit China assoziiert. In der Tang-Dynastie waren sie aber ein wesentlicher Bestandteil der Hofkultur, sie stehen für den florierenden Handel entlang der Seidenstraße.

    Welches erlesene Stück ist Raubkunst?

    Ihre China-Sammlung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg umfasst 3.000 Stücke. Wie wählt man da aus, welches in die Ausstellung kommt?

    Ja, das ist eine große Herausforderung und zugleich eine große Freude. Wir haben die China-Rezeption, die sich im Laufe der Jahrzehnte verändert hat, berücksichtigt. Ebenso stellen wir die Stärken der Sammlung und die bedeutendsten Stücke heraus. Und wir zeigen Neues – z.B. Cloisonné, eine spezielle Technik bei Emaille-Arbeiten. Als Gestaltungsmuseum rücken wir zudem bei dieser Neueinrichtung die Gestaltungsprinzipien und Grundlagen für visuelle und materielle Kunst und Kultur in China in den Fokus.

    Ein wichtiges Thema ist immer auch die Herkunft der Stücke.

    Ausgewählte Stücke, zu denen wir recherchiert haben, sind mit einem orangen Dreieck markiert. Unser Ziel ist es, Transparenz zu schaffen. Neben einem möglichen Bezug der Stücke zum Nationalsozialismus ist beispielsweise auch der koloniale Erwerbungskontext wichtig. Zusammen mit sechs anderen deutschen Museen und dem Palastmuseum Peking suchen und recherchieren wir Raubkunst als “Spuren des ‘Boxerkrieges’ in deutschen Museumssammlungen”.

    Welches Stück würden Sie gerne mit nach Hause nehmen?

    Es gibt natürlich Stücke, die ich absolut liebe, die ich aber nicht zu Hause haben möchte, weil sie einfach zu wertvoll sind. Vielleicht würde ich einen der Ai-Weiwei-Stühle wählen, die er 2007 nach Deutschland zur Documenta mitgebracht hatte, damit sich die Leute darauf erholen und das Gesehene überdenken konnten. Diesem Zweck dienen sie auch jetzt in der Ausstellung. Sie stammen aus der Qing-Dynstie, sind sehr schönes Handwerk und reichern durch ihre fortgesetzte Nutzung immer mehr Geschichten an.

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    Kritische Mineralien: Wie China seine strategischen Vorteile ausspielt

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    • Am 2. Dezember 2024 kündigten die USA strengere Ausfuhrkontrollen für moderne Chips und Chipherstellungsanlagen nach China an. Als Reaktion darauf kündigte China ein sofortiges Exportverbot für Gallium, Germanium, Antimon und Superhartstoffe in die USA sowie strengere Endverwendungskontrollen bei Graphitexporten an.
    • Es ist nicht das erste Mal, dass China als Vergeltungsmaßnahme auf Exportkontrollen für kritische Metalle zurückgreift. Aber es ist Chinas erstes offizielles Materialexportverbot, das sich gegen ein bestimmtes Land richtet. Damit sendet es ein klares Signal an die USA, dass China bereit ist, die Spannungen zu eskalieren.
    • Auch wenn China ein “prinzipielles” Verbot fordert, ist ein “de facto”-Verbot bereits umgesetzt worden. Das völlige Ausbleiben von Gallium- und Germaniumexporten aus China in die USA im vergangenen Jahr lässt vermuten, dass die amerikanische Industrie möglicherweise auf Lagerbestände oder alternative Quellen zurückgegriffen hat. Wie China die Kontrollen durchsetzt, insbesondere gegenüber Drittländern, bedarf einer kontinuierlichen Beobachtung.
    • Chinas Macht im Bereich der strategischen Metalle beruht vor allem auf seiner Dominanz als Verarbeitungs- und Raffineriestandort sowie auf den weltweiten Bergbauinvestitionen, jedoch weniger auf seinen geologischen Vorkommen.
    • Chinas Exportkontrollen werden vermutlich zunächst auf Mineralien abzielen, bei denen es sowohl geologische als auch verarbeitungstechnische Vorteile hat, wie etwa Wolfram und Seltene Erden. Mit der Zeit könnten sie auch auf Mineralien ausgedehnt werden, bei denen das Land die Verarbeitung dominiert, wie Lithium und Kobalt. Bei Mineralien, die geologisch weniger häufig vorhanden sind, wie beispielsweise Lithiumhydroxid, könnte China Beschränkungen auferlegen, wenn es die Lieferländer als politisch gleichgeordnet oder neutral betrachtet.
    • China ist auch selbst vom weltweiten Mineralienhandel abhängig, unter anderem von Rhenium für Flugzeugtriebwerke und Hafnium für HBM-Speicher.

    Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

    • Chips
    • Seltene Erden

    News

    Wissenschaft: Worüber ein 3.000 Jahre alter Seidenfund Auskunft gibt

    Chinesische Archäologen wollen 3.000 Jahre alte Seidenreste in der archäologischen Fundstätte Sanxingdui entdeckt haben. Sie glauben, dass die Textilien in Ritualen genutzt wurden, “um zwischen Himmel und Erde zu kommunizieren”. Laut den Forschern werfen die Funde nicht nur Licht auf die kulturellen Wurzeln der Seide, sondern auch auf die religiösen Vorstellungen der Shu, die in jener Region Südwestchinas lebten, die heute Sichuan heißt.

    “Die Seidenreste in den Opferstätten Sanxingduis bieten archäologische Beweise für die südwestliche Seidenstraße und zeigen, dass Seide bereits vor mehr als 3.000 Jahren im alten Staat der Shu verwendet wurde”, schreiben die Forscher in einem Artikel im Wissenschaftsmagazin Scientific Reports. Das Forschungsteam vereint Wissenschaftler des Nationalen Seidenmuseums in Hangzhou sowie des Sanxingdui Forschungsteams und Museums.

    In der Fundstätte Sanxingui fanden sich Relikte aus dem Neolithikum bis zur frühen Shu-Kultur in der Shang und Zhou-Zeit, die in die Jahre 2.800 bis 800 vor Christus datiert werden. Die Shu verfügten bereits über eine fortgeschrittene Militärtechnologie, wurden aber im Jahr 316 vor Christus von den Qin erobert. Seide war nicht nur ein überaus gefragtes Produkt in China. Die Tatsache, dass viele Menschen weltweit den Stoff begehrten, führte zur Entstehung der Seidenstraße und damit zur ersten globalen Handelsroute zwischen China und dem Westen. aiko

    Korruption: Deshalb wurde Ex-Minister Tang Renjian verhaftet

    Die Luft für Chinas geschassten Landwirtschaftsminister und Parteisekretär Tang Renjian wird immer dünner. Nach der Amtsenthebung im Mai und seinem Parteiausschluss im November folgte nun seine offizielle Verhaftung. Die Oberste Staatsanwaltschaft wirft Tang Bestechlichkeit in der Amtsführung vor. Seine Verurteilung gilt als höchstwahrscheinlich. In keinem vergleichbaren Fall der Anti-Korruptionskampagne von Staatschef Xi Jinping ist ein ranghoher Parteikader von den Vorwürfen freigesprochen worden.

    Tang wird beschuldigt, Geschenke und Geld sowie Eigentum bei der Auswahl von Kadern angenommen und seine Autorität missbraucht zu haben, um die Geschäftsaktivitäten seiner Verwandten zu unterstützen. Zudem habe er die Justiz bei deren Arbeit beeinflusst.

    Tang war von 2017 bis 2020 Gouverneur der westlichen Provinz Gansu, bevor er zum Minister für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten ernannt wurde. Unter seiner Leitung hatte das Ministerium unter anderem die Lebensmittelsicherheit verschärft und den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen genehmigt. Im September wurde Han Jun zu seinem Nachfolger ernannt. rtr/grz

    • Kommunistische Partei
    • Korruption
    • Lebensmittelsicherheit
    • Xi Jinping

    Hongkong 47: Wieso China US-Beamte sanktioniert

    Die chinesische Regierung hat amerikanische Regierungsbeamte mit Visumbeschränkungen belegt. Betroffen sind Individuen, die “sich in Bezug auf Hongkonger Themen schlecht benommen haben”, so eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums. Peking reagiert damit auf US-Drohungen, Sanktionen gegen jene Beamte zu verhängen, die für die Umsetzung des drakonischen Sicherheitsgesetzes in Hongkong verantwortlich sind.

    “Indem die USA Hongkonger Themen dazu nutzen, wahllose Visumbeschränkungen auf chinesische Beamte zu verhängen, haben sie sich auf grobe Weise in Chinas innere Angelegenheiten eingemischt und damit ernsthaft die Prinzipien des Völkerrechts und der Grundnormen internationaler Beziehungen verletzt“, erklärte die Sprecherin am Dienstag.

    Im November hatte das US-Außenministerium die neuen Sanktionen in Reaktion auf den Prozess von 47 Aktivisten und ehemaligen Abgeordneten der demokratischen Hongkonger Opposition angekündigt, die unter dem Straftatbestand der Subversion nach dem Sicherheitsgesetz angeklagt worden waren.

    45 der 47 Angeklagten wurden zu Gefängnisstrafen von vier bis zehn Jahren verurteilt. Das Gericht urteilte, dass ihre Teilnahme an den inoffiziellen Vorwahlen im Jahr 2020 eine Verschwörung darstellte, die das Ziel verfolgte, die Regierung zu stürzen. aiko

    • Demokratie
    • Geopolitik
    • Hongkong
    • USA

    Hacker: USA verhängen Sanktionen gegen Cybersicherheitsfirma

    Nach einem umfangreichen Hackerangriff haben die USA Sanktionen gegen eine chinesische Cybersicherheitsfirma verhängt. Die Sichuan Silence Information Technology Company mit Sitz in Chengdu und deren Mitarbeiter Guan Tianfeng hätten im April 2020 eine Schadsoftware in tausende Computer weltweit eingeschleust, teilte das Finanzministerium in Washington am Dienstag mit. Es seien mehr als 80.000 Firewalls betroffen gewesen. Drei Dutzend davon liefen demnach bei Konzernen, die mit dem Betrieb von kritischer Infrastruktur betraut gewesen seien. Wäre dem Hackerangriff nicht begegnet worden, hätte dieser demnach zu Todesfällen führen können.

    Eine Stellungnahme von Guan lag zunächst nicht vor. Die Sichuan Silence Information Technology Company war bereits in der Vergangenheit mit zweifelhaften digitalen Aktivitäten in Verbindung gebracht worden. Der Facebook- und Instagram-Betreiber Meta warf dem Unternehmen 2021 eine Beteiligung an einer koordinierten Desinformationskampagne zur Covid-Pandemie vor. Die Regierung in Peking weist jede Verwicklung in Cyberangriffe zurück. rtr

    • Cybersicherheit
    • Hacker

    Presseschau

    Nach dem Sturz von Assad geht beim Syrien-Freund China die Angst um – Auch Chinas Staatschef fürchtet die Revolution FR
    Im Kampf um Einfluss im Pazifik erzielt Australien einen Etappensieg gegen China – Australien unterstützt den Mikrostaat Nauru finanziell und erhält im Gegenzug ein wertvolles Vetorecht NZZ
    90 Kriegsschiffe vor Taiwan – Salami-Taktik aus Peking: Wie China die Welt an die Eskalation gewöhnt RND
    Mängel im Verteidigungsarsenal – US-Raketenbestände würden in einem Krieg mit China nur wenige Tage halten FOCUS
    Trump urges China to help end Ukraine war THE GUARDIAN
    China imposes visa restrictions on US personnel over Hong Kong “interference” TIMES OF INDIA
    Zollerhöhung für Waren aus China: Putin sorgt für Aufruhr in China – “ernsthafte Konsequenzen” für Russlands Wirtschaft FR
    Konjunktur: Chinas Exporte wachsen langsamer HANDELSBLATT
    Peking steuert dagegen: Chinas Außenhandel schwächelt – und jetzt kommt Trump N-TV
    China nimmt EU Führung bei Stromnetz-Patentanmeldungen ab STERN
    Geldspritzen, Rohstoffe, Gold: China macht seine Wirtschaft handelskriegstüchtig N-TV
    Sorge um die Wirtschaft: China beschliesst ein weitreichendes Konjunkturprogramm NZZ
    Goldpreis: Chinas neue Geldpolitik und Goldreserven sorgen für Marktoptimismus FINANZEN
    “Klare Fehleinschätzung”: Wegen dieses Fehlers verlieren deutsche Autobauer den Kampf gegen China – Man dachte “Batterien sind Zukaufteile, ein Automobilhersteller müsse sich nicht damit herumschlagen” MERKUR
    Das VW-Werk Nanjing ist nur der Anfang eines tiefen Falls WIWO
    Krise und Aufbruch: Audi zwischen Gewinneinbruch und China-Offensive NZZ
    Opel-Mutter Stellantis und Chinas CATL investieren Milliarden in Batteriefabrik T-ONLINE
    China lässt die Wüste blühen – Die größte Wüste, die Taklamakan, ist nun mit einem riesigen grünen Gürtel aus salztoleranten und dürreresistenten Pflanzen umgeben TELEPOLIS

    Personalien

    Cyril Han Xinyi wird ab dem kommenden März CEO bei der Ant Group, Chinas größter Betreiber mobiler Zahlungssysteme. Han ist derzeit Präsident und Chief Financial Officer der Gruppe. Er arbeitete zuvor ein Jahrzehnt lang als Investmentbanker bei China International Capital Corp, bevor er 2011 zur Alibaba Group Holding in die Finanzabteilung wechselte. 2014 stieß er zur Ant Group, deren CFO er im April 2020 wurde.

    Tony Yang wird erster Chief Growth Officer (CGO) bei Starbucks China. Die US-Kaffeehauskette sieht sich auf dem chinesischen Markt einem zunehmenden Wettbewerb ausgesetzt. Yang soll von lokalen Marken wie Luckin und Manner wieder Marktanteile zurückerobern. Er war zuvor Präsident des digitalen Marketingunternehmens Tezign.

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    Dessert

    Für die einen sind es Streifen und für die anderen eben Flecken! Und so heißen Zebras in China nicht “Streifen-” sondern “Fleckenpferde” (斑 bān bzw. 斑点 bāndiǎn bedeutet “Fleck, Flecken, Klecks” plus 马 mǎ für “Pferd”). Zebrastreifen gibt es in China natürlich trotzdem, und die nennt man dann folgerichtig “Fleckenpferdstreifen” (斑马线 bānmǎxiàn, mit 线 xiàn für “Linie”). Unser deutscher Begriff Zebra ist übrigens vom spanischen “enzebra” abgeleitet, was “wilder Esel” bedeutet.

    Mehr davon? Gibt’s unter www.new-chinese.org

    China.Table Redaktion

    CHINA.TABLE REDAKTION

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