China ist nicht unbedingt dafür bekannt, bei seinen vielen Infrastrukturprojekten im Ausland besonderen Wert auf Umweltschutz oder soziale Verträglichkeit zu legen. Der junge chinesische Entrepreneur Huang Honxiang will das ändern. In Kenia hat er das “China House” gegründet, ein unabhängiges soziales Unternehmen, das chinesische Unternehmen und lokale Akteure an einen Tisch bringen will. Im Interview erzählt er von den vielen Herausforderungen, die damit einhergehen, angefangen vom Misstrauen, das ihm als Chinesen in diesem von Chinesen kaum frequentierten Bereich von allen Seiten entgegenschlägt.
Trotz aller Schwierigkeiten hat Huang große Hoffnung in die Zukunft. Immer mehr junge Menschen aus der Volksrepublik seien an Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz interessiert. Man müsse ihnen nur genügend Anleitung geben und Orte schaffen, wo sie sich tatsächlich für soziale Belange einsetzen können. Denn als Führungskräfte von Morgen läge gerade auch im Globalen Süden vieles in ihrer Hand.
Die EU würde sich im Globalen Süden und vor allem auch in der Indopazifik-Region gerne als Alternative zu China anbieten. Wie der EU-Indopazifik-Gipfel gezeigt hat, wird dieses Vorhaben jedoch zunehmend von den unterschiedlichen Positionen vieler Asean-Staaten zu den Konflikten in Gaza und der Ukraine gefährdet.
In Brüssel warfen Vertreter von Staaten des Globalen Südens der Europäischen Union Doppelmoral vor. Sie würden bei der Verurteilung der Gräuel mit zweierlei Maß messen. Dass mehr und mehr Staaten Europas moralische Glaubwürdigkeit infrage stellen, spiele China in die Karten, schreibt Amelie Richter. Mit einer Mischung aus diplomatischem Geschick, neutral erscheinender Zurückhaltung und einem Schuss Anti-Amerikanismus perfektioniere Peking gerade sein Rezept, um sich als Anführer des Globalen Südens zu etablieren.
Sie haben 2014 in Kenia “China House” gegründet, ein sozial orientiertes Unternehmen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, chinesische Auslandsinvestitionen mit nachhaltiger Entwicklung zu verbinden. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
Vor etwa zehn Jahren, als ich noch als Journalist arbeitete, habe ich viel über chinesische Auslandsinvestitionen im Globalen Süden und deren sozio-ökologische Konflikte bei Bergbauprojekten, Ölprojekten und so weiter recherchiert. Anfangs konzentrierte ich mich auf Afrika, und Kenia ist für viele Chinesen, die nach Afrika gehen, so etwas wie das Einstiegsland.
Es gibt viele Fragen der nachhaltigen Entwicklung im Zusammenhang mit Chinas Engagement in Übersee, vor allem im Globalen Süden, aber es gibt nicht viele chinesische zivilgesellschaftliche Organisationen, die dort tätig sind. Das führt zu Kommunikationslücken, Missverständnissen und Konflikten zwischen den Chinesen und lokalen sowie internationalen Interessengruppen. Aus diesem Grund habe ich “China House” gegründet, um die Kommunikationslücke vor Ort zu schließen. Wenn lokale Gemeinschaften, NGOs und Medien mehr über China erfahren und mit chinesischen Akteuren in Kontakt treten wollen, können sie sich an uns wenden.
Was sind die Hauptprobleme, die Sie mit “China House” lösen wollen?
In erster Linie wollen wir einen Dialog ermöglichen und Missverständnisse und Konflikte abbauen. Chinesische Unternehmen im globalen Süden haben oft wenig Verständnis für die internationale und die lokale Seite der Geschäftsabwicklung, ebenso verstehen lokale und internationale Interessenvertreter wenig davon, wie chinesische Unternehmen und chinesische Gemeinschaften arbeiten. Wir haben diese Situation überall erlebt, nicht nur in Kenia. In Lateinamerika und sogar in vielen Teilen Asiens ist es dasselbe. Die Menschen wollen wissen, was die Chinesen tun und warum sie es tun. Und dann wollen sie natürlich auch Einfluss auf die Art und Weise nehmen, wie sie es tun, zum Beispiel in Bezug auf nachhaltige Entwicklung.
Sie wollen chinesischen Unternehmen helfen, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Umwelt zu schützen. Wie reagieren chinesische Unternehmen, wenn Sie ihnen Ihre Dienste anbieten?
Die Reaktionen sind gemischt. Es ist nicht einfach, das Vertrauen der chinesischen Unternehmen zu gewinnen und finanzielle Mittel von ihnen zu erhalten. Viele dieser Unternehmen besitzen keine Budgets für nachhaltige Entwicklungsprojekte. Außerdem ist das Konzept eines “Social Enterprise” für viele dieser Unternehmen relativ neu und es ist schwierig, sie davon zu überzeugen, dass unsere Dienstleistungen für sie von Nutzen sind.
Wir hatten jedoch schon einige erfolgreiche Fälle, in denen wir mit chinesischen Unternehmen an Corporate Social Responsibility-Programmen in Ländern wie Kenia, Myanmar, Tansania, Südafrika usw. gearbeitet haben. Diese Programme decken verschiedene Bereiche ab, darunter Bildung und Programme zur Erhaltung der Tierwelt.
In Anbetracht der negativen Berichterstattung in vielen Ländern sollte man meinen, dass chinesischen Unternehmen daran gelegen sein müsste, ihr Image im Ausland zu verbessern …
Viele Menschen, die in chinesischen Unternehmen im globalen Süden arbeiten, nehmen die Berichterstattung anders wahr als Sie im Westen. Wir sind zum Beispiel einmal an ein chinesisches Unternehmen herangetreten und haben gesagt: Wir wollen ein gemeinnütziges Projekt durchführen, wollen Sie daran teilnehmen? Es kann Ihr Image verbessern und Ihnen vielleicht sogar neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen, denn es gibt eine Menge negativer Presse über chinesische Unternehmen. Das Unternehmen wollte vor allem eines von uns wissen: Wenn es negative Berichte über uns gibt, können wir diese mit ihrer Hilfe entfernen lassen? Und ich musste ihnen antworten: Tut mir leid, nein, das können wir nicht und wir machen so etwas auch nicht.
Besteht der Verdacht, dass “China House“ direkt für die chinesische Regierung oder ausschließlich zum Nutzen chinesischer Unternehmen arbeiten könnte?
Manchmal begegnet uns das auch. Da es nicht üblich ist, chinesische zivilgesellschaftliche Organisationen im globalen Süden zu sehen, denken manche Menschen vor Ort, wir seien von der Regierung. Wenn wir erklären, was wir tun und welche Projekte wir durchgeführt haben, können wir in der Regel das Vertrauen gewinnen. Wir sind sehr unabhängig, wir wollen uns auf keine Seite stellen.
Haben Sie jemals versucht, mit den örtlichen Konfuzius-Instituten zusammenzuarbeiten?
Staatliche Organisationen in China sind oft nicht an einer Zusammenarbeit mit uns interessiert, weil wir eine reine zivilgesellschaftliche Basisorganisation sind. Für viele Chinesen ist man ein Niemand, wenn man nicht “offiziell”, das heißt, mit der Regierung verbunden ist.
Und das ist bei westlichen Organisationen anders?
Ja, im Vergleich zu chinesischen Unternehmen und regierungsnahen Organisationen sind internationale Organisationen wie NGOs viel offener für eine Zusammenarbeit mit uns. Ich denke, das hat auch etwas mit meinem Hintergrund zu tun, denn ich habe an der Columbia University internationale Entwicklung studiert und zuvor mit vielen internationalen Organisationen für nachhaltige Entwicklung zusammengearbeitet. Außerdem kam ich in einer preisgekrönten Netflix-Dokumentation über die Aufdeckung des illegalen Elfenbeinhandels im Jahr 2016 vor. Das hat uns eine Menge Publicity eingebracht.
In dem Netflix-Dokumentarfilm “The Ivory Game” haben Sie sich als chinesischer Geschäftsmann ausgegeben, der Elfenbein kaufen will.
Ja, es ist für Chinesen relativ einfach, das Vertrauen der Elfenbeinhändler im Globalen Süden zu gewinnen, und so können wir effektiv zur Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels beitragen. Wir haben ein chinesisches Ermittlerteam für globale Wildtierschutzfragen aufgebaut. Vor kurzem haben wir in einem südostasiatischen Land auf ähnliche Weise einen großen Schwarzmarkt für Schuppentiere aufgedeckt. Wir betreiben mehrere nachhaltige Entwicklungsprojekte, darunter ein Projekt zum Konflikt zwischen Mensch und Wildtier in Kenia, zum Schutz der Orang-Utans in Indonesien, aber auch soziale Initiativen, etwa gegen weibliche Genitalverstümmelung in Kenia.
Glauben Sie, dass sich das Engagement chinesischer Unternehmen für solche Probleme vergrößern wird, wenn eine neue Generation international orientierter Chinesen in Führungspositionen sitzt?
Ich glaube, dass sich immer mehr junge Chinesen für nachhaltige Entwicklung interessieren. Sie wollen etwas über Themen wie Gleichberechtigung, gute Bildung und Umweltschutz lernen. Durch unsere Bildungsprogramme möchten wir dazu beitragen, so eine neue Generation junger Chinesen auszubilden. Ich glaube, dass diese sich in Zukunft, wenn sie in chinesischen Unternehmen arbeiten, ganz anders verhalten werden, als wir es heute oftmals sehen.
Im Moment ist es jedoch wichtig, dass wir einen Weg finden, um uns finanziell tragfähiger zu machen. Denn dies ist ein sehr langfristiges Projekt. Wir müssen in der Lage sein, unsere Teams und unsere Programme langfristig aufrechtzuerhalten. Außer uns gibt es nicht viele Möglichkeiten für junge Chinesen, sich vor Ort mit Fragen globaler nachhaltiger Entwicklung zu befassen.
Wie wollen Sie das erreichen?
Wir hoffen, in diesem Jahr weltweit Spenden sammeln zu können und noch mehr mit internationalen Organisationen zusammenzuarbeiten. Wir müssen versuchen, Geld für unsere internationalen Projekte zu beschaffen, insbesondere aus China. Ich glaube, dass es einen großen Bedarf für eine Organisation wie unsere gibt, die China in eine nachhaltige globale Entwicklung integrieren will.
Hongxiang Huang ist Absolvent der Fudan University und hat einen MPA in Entwicklungspraxis von der Columbia University. Im Jahr 2014 gründete er “China House” in Kenia, um chinesische Unternehmen, die auf dem Kontinent investieren wollen, in Sachen nachhaltiger Entwicklung zu beraten. Daneben ist “China House” an mehreren Bildungs- und Entwicklungsprojekten in Afrika und Südostasien beteiligt. Im Jahr 2018 erhielt Huang eine Nominierung von Forbes China in der Kategorie der wichtigsten Sozialunternehmer unter 30.
Die unterschiedlichen Positionen zu den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten haben den EU-Indopazifik-Gipfel dominiert. Vertreter von Staaten des Globalen Südens warfen der Europäischen Union bei den Treffen Doppelmoral hinsichtlich der Kriege in der Ukraine und Gaza vor. Für ein gemeinsames Statement mit den Asean-Staaten wurde um den Wortlaut gerungen. Der Gipfel zeigte: Das Vorhaben der EU, sich in der Indopazifik-Region als Gegengewicht zu China zu positionieren, wird unter den aktuellen geopolitischen Bedingungen schwerer als vielleicht gedacht.
In der gemeinsamen Erklärung, die am Freitag nach der Gesprächsrunde zwischen europäischen Ministern und ihren Amtskollegen aus dem südostasiatischen Asean-Block veröffentlicht wurde, las sich das deutlich heraus: “Wir haben vereinbart, alle Angriffe auf Zivilisten zu verurteilen und wir haben die Forderung einiger von uns nach einem dauerhaften Waffenstillstand zur Kenntnis genommen“, heißt es in dem gemeinsamen Statement in Bezug auf den Gaza-Krieg. Und weiter: “Wir haben die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln, insbesondere von Frauen, Kindern, Kranken und Alten gefordert. In diesem Zusammenhang haben einige von uns die Bedeutung der Freilassung aus willkürlicher Inhaftierung betont.”
Auch zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurde die Unstimmigkeit zwischen EU und Asean in der Erklärung klar: “Die meisten Mitglieder haben den Krieg in der Ukraine aufs Schärfste verurteilt. (…) Es gab andere Ansichten und unterschiedliche Einschätzungen der Lage und der Sanktionen”, hieß es in dem gemeinsam erarbeiteten Text.
Mehrere Minister aus Ländern des Globalen Südens erhoben direkte Vorwürfe gegen die Europäische Union wegen ihrer unterschiedlichen Politik in Bezug auf die Ukraine und Gaza. Sehr direkt formulierte das der sri-lankische Außenminister Ali Sabry vor Medienvertretern in Brüssel. Er sehe eine “Doppelmoral in Bezug auf den Nahen Osten und die Notlage der Ukrainer”. “Die Glaubwürdigkeit der westlichen Welt steht auf dem Spiel, wenn man sie nicht alle gleich behandelt”, sagte Sabry.
Die indonesische Außenministerin Retno Marsudi forderte die EU-Minister außerdem auf, mehr Druck auf Israel auszuüben, um die Militäreinsätze in Gaza einzudämmen. “Kein Staat steht über dem Gesetz”, betonte Marsudi in ihrer Eröffnungsrede und appellierte an die europäischen Länder, ihre Unterstützung für das Palästinenserflüchtlingshilfswerk UNRWA und die Arbeit in Gaza nicht einzustellen. “Bitte hören Sie auf Ihr Herz und tun Sie das Richtige, stoppen Sie die Gräueltaten in Gaza, in Palästina”, forderte sie und unterstrich, dass “die Übereinstimmung von Werten und Handlungen die Aufrichtigkeit der moralischen Grundlagen widerspiegelt. Sie zeigt, wer wir tatsächlich sind.”
Finnlands Außenministerin Elina Valtonen wies die Vorwürfe zurück: “Es handelt sich nicht um eine Doppelmoral. Wir sind entschieden gegen jegliche Angriffe auf Zivilisten”, sagte Valtonen. “Wir haben den Hamas-Angriff sehr, sehr direkt verurteilt. Wir erkennen auch an, dass Israel zwar das Recht hat, sich und seine Zivilisten zu schützen, dies aber auch im Einklang mit dem Völkerrecht und dem humanitären Recht tun muss.” Valtonen hatte am Rande der Veranstaltung auch mit Marsudi über das Thema gesprochen.
Die EU selbst tut sich seit Oktober schwer, eine einheitliche Position zum Krieg in Gaza zu finden. Eine wachsende Zahl von EU-Mitgliedstaaten fordert einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, während andere auf Israels Recht auf Vergeltung und Eliminierung der Terrorgruppe Hamas bestehen. Auch innerhalb der EU-Kommission gibt es dazu unterschiedliche Ansichten. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell warnte: “Unsere Position im Konflikt in Gaza könnte sicherlich unsere Beziehungen zu vielen Menschen in der Welt gefährden.”
Und das könnte China in die Karten spielen. Peking hat den Nahen Osten als wichtigen Baustein seiner geopolitischen Strategie entdeckt. Mit einer Mischung aus diplomatischem Geschick, neutral erscheinender Zurückhaltung und einem Schuss Anti-Amerikanismus versucht Peking, in der Region an Einfluss zu gewinnen. Um bei arabischen und muslimischen Regierungen zu punkten, nimmt China eine klare Haltung zugunsten der Palästinenser ein und positioniert sich damit als Anführer des Globalen Südens.
Im gemeinsamen Statement der EU- und Asean-Vertreter gibt es jedoch auch Übereinstimmung zu Themen – die Peking eher missfallen wird. Für das Südchinesische Meer bekräftigen beide Seiten “die Bedeutung der Wahrung und Förderung von Frieden, Sicherheit, Stabilität und Freiheit der Schifffahrt” und betonten eine Einhaltung des UN-Seerechtsübereinkommens. Bei allen Aktivitäten im Südchinesischen Meer solle “Selbstbeherrschung” geübt werden. Die EU und Asean begrüßten außerdem die Erarbeitung eines Verhaltenskodex für das Südchinesische Meer.
“Die Europäische Union hat viel zu bieten; wir sind ein transparenter und verlässlicher Partner”, sagte Borrell zu Beginn. Er betonte die gemeinsamen Verpflichtungen, enger zusammenzuarbeiten, um den Klimawandel zu bekämpfen, den Handel zu stärken, Technologie zu entwickeln und in Infrastruktur zu investieren. Rund 70 Delegationen waren angereist. 20 der EU-Außenminister nahmen teil, mehr als im vergangenen Jahr. Aus der Indopazifik-Region waren Medienberichten zufolge 25 Minister anwesend.
Kritik gab es jedoch am – erneuten – Fehlen der Schwergewichte: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schickte Staatsminister Tobias Lindner nach Brüssel. Baerbock hatte im vergangenen Jahr nicht teilgenommen. Frankreichs neuer Außenminister Stéphane Séjourné fehlte beim dritten Indopazifik-Ministertreffen ebenfalls. Auch der Italiener Antonio Tajani übersprang den indopazifischen Teil und nahm nur an der Nachmittagssitzung mit den Asean-Ländern teil. Die japanische Außenministerin Yōko Kamikawa, die Australierin Penny Wong, der Inder Subrahmanyam Jaishankar und der neue südkoreanische Außenminister Cho Tae-yul ließen das Treffen alle aus. Weder China noch die USA waren in diesem Jahr eingeladen.
Die Schuldenkrise des chinesischen Immobiliensektors wird nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) dafür sorgen, dass die Wirtschaft auf Dauer kein hohes Wachstum mehr verzeichnen wird. In einem am Freitag veröffentlichten Sonderbericht zu China gehen die IWF-Experten von einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums auf 3,5 Prozent bis 2028 aus.
“Der Immobiliensektor befindet sich mitten in einem mehrjährigen Übergang, um dauerhaft kleiner zu werden”, sagte die für China zuständige Chefin des IWF, Sonali Jain-Chandra. “Und wir stehen erst am Anfang”, betonte sie. Im Jahr 2024 werde sich diese Tendenz fortsetzen.
Zwar habe die Regierung in Peking schrittweise Unterstützung für den kriselnden Sektor auf den Weg gebracht. Laut Jain-Chandra reiche das aber nicht aus. Die finanziellen Schwierigkeiten der Baufirmen und die vielen angefangenen und nicht beendeten Bauvorhaben würden ein großes Kredit-Risiko bergen, heißt es vom IWF. flee
Der deutsche Chemiekonzern BASF soll laut Recherchen des Spiegel und des ZDF tiefer in das System der Unterdrückung der Uiguren in Xinjiang verwickelt sein als bisher bekannt. Die beiden Medien hatten am Freitag einen Bericht über das chinesische Joint Venture Xinjiang Markor Chemical Industry veröffentlicht, an dem BASF beteiligt ist. Demnach sollen Mitarbeiter von Markor an einer staatlichen Kampagne zur stärkeren Kontrolle der muslimischen Minderheit beteiligt gewesen sein. Sie hätten beispielsweise Hausbesuche bei uigurischen Familien durchgeführt und seien im Zuge von Umerziehungsmaßnahmen sogar teilweise bei ihnen eingezogen. Einige Uiguren seien anschließend als verdächtig gemeldet und verhaftet worden.
Die Medienrecherche bezieht sich vor allem auf Unternehmensberichte. Im Rahmen der Aktivität “Nationale Einheit als eine Familie” habe man versucht, “doppelzüngige Personen zu entlarven und zu kritisieren”, heißt es dort. Markor stand bereits zuvor unter dem Verdacht, in Xinjiang Zwangsarbeiter zu beschäftigen. BASF erklärte, man nehme die Hinweise “sehr ernst” und werde ihnen weiter nachgehen. “Bislang hatten wir keine Kenntnis von den genannten Markor-Berichten von 2018/19 und den darin beschriebenen Aktivitäten bei Markor”, teilte der Konzern mit. Frühere Überprüfungen hätten keine Hinweise auf Zwangsarbeit oder andere Menschenrechtsverletzungen ergeben. fpe
Etwas mehr als ein Jahr nach seinem Verschwinden ist der chinesische Milliardär Bao Fan laut Angaben seiner Bank von seinem Chefposten zurückgetreten. In einer Mitteilung der Investmentbank China Renaissance an die Hongkonger Börse heißt es, Bao habe alle seine Führungsämter niedergelegt. Als Grund wird Bao Fans Gesundheit genannt. Er wolle sich zudem mehr um seine Familie kümmern.
Bao war eine wichtige Wirtschaftspersönlichkeit in Hongkong. Er gründete dort die Finanzgruppe China Renaissance, die vor allem im Investmentbanking und der Vermögensverwaltung tätig ist. Mitte Februar vergangenen Jahres war er von der Bank als vermisst gemeldet worden. Wenig später erklärte das Unternehmen, er “kooperiere” mit Behörden in Festlandchina. Warum er die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich gezogen hatte, ist nicht bekannt, ebenso wenig sein momentaner Aufenthaltsort. Mitgründer Xie Yi Jing werde die wichtigsten Aufgaben von Bao übernehmen, erklärte der Konzern. fpe
Der bekannte chinesische Künstler Ai Weiwei hat die Absage seiner Ausstellung in London mit Maßnahmen während der Kulturrevolution in China unter Mao verglichen. “Ich bin mit dieser heftigen politischen Zensur aufgewachsen”, sagte der 66-Jährige am Sonntag dem britischen TV-Sender Sky News. “Mir wird jetzt klar, dass man im Westen heute genau dasselbe tut.”
Die Londoner Lisson Gallery hatte im November eine geplante Werkschau von Ai Weiwei gestoppt, nachdem der Künstler wegen eines Tweets in die Kritik geraten war. In einem inzwischen gelöschten Post auf der Social-Media-Plattform X hatte er über den finanziellen, kulturellen und medialen Einfluss der “jüdischen Community” in den USA spekuliert.
Ai Weiwei kritisierte im britischen TV zudem die Suspendierung von zwei New Yorker Universitätsprofessoren wegen Kommentaren über Gaza. “Das ist wie eine Kulturrevolution, die jeden zerstören will, der eine andere Einstellung hat, nicht einmal eine klare Meinung”, sagte er. Auf die Frage, ob er glaube, dass westliche Künstler genug tun, um die Meinungsfreiheit zu verteidigen, sagte Weiwei, sie seien “vom Kapitalismus korrumpiert” und wollten nur Geld und berühmt sein. fpe
Behutsam legt Theresa Hümmer ihre Visitenkarte auf den Tisch. “Begrüßung auf die taiwanische Art”, fügt sie hinzu. In Deutschland habe sie nie eine Visitenkarte verwendet, doch hier sei es wie der Händedruck. In den drei Jahren, in denen sie die Leitung des Goethe-Instituts Taipeh übernommen hat, hat sie Hunderte von Visitenkarten bekommen. Mit etwa fünfzig Kartenbesitzern steht sie im regen Austausch, um Kulturprojekte des Goethe-Instituts zu organisieren.
Und mit Interesse an Kultur fing bei Hümmer auch der Austausch mit ostasiatischen Ländern an. Vor Beginn ihres Studiums hatte die gebürtige Bambergerin keine präzise Vorstellung von China, Korea oder Japan, geschweige denn Taiwan. Im Bachelor studierte Hümmer Kulturwissenschaft an der Universität Landau. Für ihren Master wechselte sie an die Uni Passau und studierte International Business. Das kulturwissenschaftliche Studium beinhaltete auch viel Ethnologie, und es war ein Bedürfnis Hümmers, Zeit im Ausland zu verbringen.
“Ich weiß noch, wie mir damals von meiner Universität Orte wie Polen oder Frankreich angeboten wurden. Nichts gegen diese Länder, aber ich hatte mir dann doch vorgestellt, ein bisschen weiter wegzugehen”, sagt sie. Just in diesem Moment baute ein Lektor eine Universitätspartnerschaft mit der Ewha Womans University in Seoul auf.
“Wenn dieser Lektor eine Partnerschaft mit Ruanda oder Kanada aufgebaut hätte, wäre ich dorthin gegangen”, erklärt Hümmer. So aber zog es sie 2012 nach Südkorea, in ein Land, mit dem sie sich vorher nicht auseinandergesetzt hatte. Als Hümmer ihrer Mutter die Nachricht mitteilte, bekam sie direkt einen Rückruf: “Sie hat mich gefragt, ob ich eigentlich spinn’, ich könne doch nicht in ein Kriegsgebiet gehen”, erinnert sich Hümmer. Es war die Zeit vor dem europäischen K-Pop Boom, entsprechend assoziierten die meisten Deutschen mit Korea lediglich die Teilung in Nord und Süd. Erst während Hümmers Aufenthalt sorgte Psy mit seinem berüchtigten Song “Gangnam Style” für eine andere Art weltweiter Aufmerksamkeit.
Die Zeit in Seoul nutzte Hümmer, um weitere ost- und südostasiatische Länder zu bereisen. Nach Taiwan schaffte es die damalige Studentin jedoch nicht. Nach ihrem Studienabschluss bewarb sie sich auf eine Kulturausbildung im Goethe-Institut. Die Ausbildung dauerte zwei Jahre und zog Hümmer zunächst nach München. Danach schickte man sie nach Brüssel an das Regionalinstitut, wo Hümmer dem EU-Parlament nahekam. Nach ihrer Ausbildung wurde sie übernommen und arbeitete eineinhalb Jahre in München in der Kulturableitung. Bei der erstbesten Möglichkeit, die sich dann mit Taiwan anbot, kehrte Hümmer zurück nach Ostasien.
In Taipei lebt sie in der Nähe des berühmten “Elefantenbergs”. Hümmer liebt die Vielfalt der Stadt, aber auch, dass sie schnell in die Natur kommt. An Wochenenden nutzt die Instituts-Leiterin die U-Bahn, um in die Berge oder ans Meer zu fahren. Auch Kultur konsumiert sie viel: Ob Film, Theater oder Musik, die Kulturbegeisterte verbringt sehr viele Abende mit Veranstaltungen, in denen sich Berufliches und Privates vermischen. Doch das stört Hümmer nicht besonders: “Wenn wir Kulturveranstaltungen haben und ich mir zum Beispiel deswegen einen Film oder ein Theaterstück anschaue, geht mir nicht durch den Kopf, dass das nun Arbeit ist. Stattdessen kann ich das auch als Privatperson nutzen und genießen.”
Das nächste Kulturprojekt des Goethe-Instituts steht auch schon an. Es soll ein Planspiel durchgeführt werden, in dem Schülerinnen und Schüler als Stakeholder eine klimaneutrale Stadt konzipieren. Neben Förderung der deutschen Sprache will Hümmer auf diese Weise mehr Bewusstsein für den Klimawandel schaffen und sich dem Thema auf eine künstlerische Weise annähern. Shoko Bethke
Zhang Xin ist seit Januar Team Leader Connectivity & Infotainment & Autonomous Driving Purchasing bei Audi China. Zhang ist seit mehr als vier Jahren für den Autokonzern in Peking tätig, zuletzt als Purchasing Officer.
Chen Xi ist neue Vorsitzende von Wanda Film, Chinas größtem Kinobetreiber. Die 42 Jahre alte Filmproduzentin und Schauspielerin ist Absolventin der Zentralen Akademie für Schauspielkunst in Peking und hält einen Master-Abschluss in Finanzwesen der Tsinghua-Universität.
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Sieht aus wie eine Karnevals-Maske. Ist es natürlich nicht. Zum einen ist sie aus echtem Gold – was sicherlich kein Jecke bieten kann. Zum anderen handelt es sich um einen Gegenstand der sogenannten Sanxjingdui-Kultur, wahrscheinlich aus dem 12. oder auch 11. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung.
Das Shanghai Museum hat auf einer Fläche von 33.600 Quadratmetern seine neue Zweigstelle in der Pudong New Area eröffnet und stellt unter anderem diese mysteriöse Goldmaske aus. Zunächst einmal nur testweise. Denn das ganze Gebäude soll erst Ende November vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
China ist nicht unbedingt dafür bekannt, bei seinen vielen Infrastrukturprojekten im Ausland besonderen Wert auf Umweltschutz oder soziale Verträglichkeit zu legen. Der junge chinesische Entrepreneur Huang Honxiang will das ändern. In Kenia hat er das “China House” gegründet, ein unabhängiges soziales Unternehmen, das chinesische Unternehmen und lokale Akteure an einen Tisch bringen will. Im Interview erzählt er von den vielen Herausforderungen, die damit einhergehen, angefangen vom Misstrauen, das ihm als Chinesen in diesem von Chinesen kaum frequentierten Bereich von allen Seiten entgegenschlägt.
Trotz aller Schwierigkeiten hat Huang große Hoffnung in die Zukunft. Immer mehr junge Menschen aus der Volksrepublik seien an Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz interessiert. Man müsse ihnen nur genügend Anleitung geben und Orte schaffen, wo sie sich tatsächlich für soziale Belange einsetzen können. Denn als Führungskräfte von Morgen läge gerade auch im Globalen Süden vieles in ihrer Hand.
Die EU würde sich im Globalen Süden und vor allem auch in der Indopazifik-Region gerne als Alternative zu China anbieten. Wie der EU-Indopazifik-Gipfel gezeigt hat, wird dieses Vorhaben jedoch zunehmend von den unterschiedlichen Positionen vieler Asean-Staaten zu den Konflikten in Gaza und der Ukraine gefährdet.
In Brüssel warfen Vertreter von Staaten des Globalen Südens der Europäischen Union Doppelmoral vor. Sie würden bei der Verurteilung der Gräuel mit zweierlei Maß messen. Dass mehr und mehr Staaten Europas moralische Glaubwürdigkeit infrage stellen, spiele China in die Karten, schreibt Amelie Richter. Mit einer Mischung aus diplomatischem Geschick, neutral erscheinender Zurückhaltung und einem Schuss Anti-Amerikanismus perfektioniere Peking gerade sein Rezept, um sich als Anführer des Globalen Südens zu etablieren.
Sie haben 2014 in Kenia “China House” gegründet, ein sozial orientiertes Unternehmen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, chinesische Auslandsinvestitionen mit nachhaltiger Entwicklung zu verbinden. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
Vor etwa zehn Jahren, als ich noch als Journalist arbeitete, habe ich viel über chinesische Auslandsinvestitionen im Globalen Süden und deren sozio-ökologische Konflikte bei Bergbauprojekten, Ölprojekten und so weiter recherchiert. Anfangs konzentrierte ich mich auf Afrika, und Kenia ist für viele Chinesen, die nach Afrika gehen, so etwas wie das Einstiegsland.
Es gibt viele Fragen der nachhaltigen Entwicklung im Zusammenhang mit Chinas Engagement in Übersee, vor allem im Globalen Süden, aber es gibt nicht viele chinesische zivilgesellschaftliche Organisationen, die dort tätig sind. Das führt zu Kommunikationslücken, Missverständnissen und Konflikten zwischen den Chinesen und lokalen sowie internationalen Interessengruppen. Aus diesem Grund habe ich “China House” gegründet, um die Kommunikationslücke vor Ort zu schließen. Wenn lokale Gemeinschaften, NGOs und Medien mehr über China erfahren und mit chinesischen Akteuren in Kontakt treten wollen, können sie sich an uns wenden.
Was sind die Hauptprobleme, die Sie mit “China House” lösen wollen?
In erster Linie wollen wir einen Dialog ermöglichen und Missverständnisse und Konflikte abbauen. Chinesische Unternehmen im globalen Süden haben oft wenig Verständnis für die internationale und die lokale Seite der Geschäftsabwicklung, ebenso verstehen lokale und internationale Interessenvertreter wenig davon, wie chinesische Unternehmen und chinesische Gemeinschaften arbeiten. Wir haben diese Situation überall erlebt, nicht nur in Kenia. In Lateinamerika und sogar in vielen Teilen Asiens ist es dasselbe. Die Menschen wollen wissen, was die Chinesen tun und warum sie es tun. Und dann wollen sie natürlich auch Einfluss auf die Art und Weise nehmen, wie sie es tun, zum Beispiel in Bezug auf nachhaltige Entwicklung.
Sie wollen chinesischen Unternehmen helfen, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Umwelt zu schützen. Wie reagieren chinesische Unternehmen, wenn Sie ihnen Ihre Dienste anbieten?
Die Reaktionen sind gemischt. Es ist nicht einfach, das Vertrauen der chinesischen Unternehmen zu gewinnen und finanzielle Mittel von ihnen zu erhalten. Viele dieser Unternehmen besitzen keine Budgets für nachhaltige Entwicklungsprojekte. Außerdem ist das Konzept eines “Social Enterprise” für viele dieser Unternehmen relativ neu und es ist schwierig, sie davon zu überzeugen, dass unsere Dienstleistungen für sie von Nutzen sind.
Wir hatten jedoch schon einige erfolgreiche Fälle, in denen wir mit chinesischen Unternehmen an Corporate Social Responsibility-Programmen in Ländern wie Kenia, Myanmar, Tansania, Südafrika usw. gearbeitet haben. Diese Programme decken verschiedene Bereiche ab, darunter Bildung und Programme zur Erhaltung der Tierwelt.
In Anbetracht der negativen Berichterstattung in vielen Ländern sollte man meinen, dass chinesischen Unternehmen daran gelegen sein müsste, ihr Image im Ausland zu verbessern …
Viele Menschen, die in chinesischen Unternehmen im globalen Süden arbeiten, nehmen die Berichterstattung anders wahr als Sie im Westen. Wir sind zum Beispiel einmal an ein chinesisches Unternehmen herangetreten und haben gesagt: Wir wollen ein gemeinnütziges Projekt durchführen, wollen Sie daran teilnehmen? Es kann Ihr Image verbessern und Ihnen vielleicht sogar neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen, denn es gibt eine Menge negativer Presse über chinesische Unternehmen. Das Unternehmen wollte vor allem eines von uns wissen: Wenn es negative Berichte über uns gibt, können wir diese mit ihrer Hilfe entfernen lassen? Und ich musste ihnen antworten: Tut mir leid, nein, das können wir nicht und wir machen so etwas auch nicht.
Besteht der Verdacht, dass “China House“ direkt für die chinesische Regierung oder ausschließlich zum Nutzen chinesischer Unternehmen arbeiten könnte?
Manchmal begegnet uns das auch. Da es nicht üblich ist, chinesische zivilgesellschaftliche Organisationen im globalen Süden zu sehen, denken manche Menschen vor Ort, wir seien von der Regierung. Wenn wir erklären, was wir tun und welche Projekte wir durchgeführt haben, können wir in der Regel das Vertrauen gewinnen. Wir sind sehr unabhängig, wir wollen uns auf keine Seite stellen.
Haben Sie jemals versucht, mit den örtlichen Konfuzius-Instituten zusammenzuarbeiten?
Staatliche Organisationen in China sind oft nicht an einer Zusammenarbeit mit uns interessiert, weil wir eine reine zivilgesellschaftliche Basisorganisation sind. Für viele Chinesen ist man ein Niemand, wenn man nicht “offiziell”, das heißt, mit der Regierung verbunden ist.
Und das ist bei westlichen Organisationen anders?
Ja, im Vergleich zu chinesischen Unternehmen und regierungsnahen Organisationen sind internationale Organisationen wie NGOs viel offener für eine Zusammenarbeit mit uns. Ich denke, das hat auch etwas mit meinem Hintergrund zu tun, denn ich habe an der Columbia University internationale Entwicklung studiert und zuvor mit vielen internationalen Organisationen für nachhaltige Entwicklung zusammengearbeitet. Außerdem kam ich in einer preisgekrönten Netflix-Dokumentation über die Aufdeckung des illegalen Elfenbeinhandels im Jahr 2016 vor. Das hat uns eine Menge Publicity eingebracht.
In dem Netflix-Dokumentarfilm “The Ivory Game” haben Sie sich als chinesischer Geschäftsmann ausgegeben, der Elfenbein kaufen will.
Ja, es ist für Chinesen relativ einfach, das Vertrauen der Elfenbeinhändler im Globalen Süden zu gewinnen, und so können wir effektiv zur Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels beitragen. Wir haben ein chinesisches Ermittlerteam für globale Wildtierschutzfragen aufgebaut. Vor kurzem haben wir in einem südostasiatischen Land auf ähnliche Weise einen großen Schwarzmarkt für Schuppentiere aufgedeckt. Wir betreiben mehrere nachhaltige Entwicklungsprojekte, darunter ein Projekt zum Konflikt zwischen Mensch und Wildtier in Kenia, zum Schutz der Orang-Utans in Indonesien, aber auch soziale Initiativen, etwa gegen weibliche Genitalverstümmelung in Kenia.
Glauben Sie, dass sich das Engagement chinesischer Unternehmen für solche Probleme vergrößern wird, wenn eine neue Generation international orientierter Chinesen in Führungspositionen sitzt?
Ich glaube, dass sich immer mehr junge Chinesen für nachhaltige Entwicklung interessieren. Sie wollen etwas über Themen wie Gleichberechtigung, gute Bildung und Umweltschutz lernen. Durch unsere Bildungsprogramme möchten wir dazu beitragen, so eine neue Generation junger Chinesen auszubilden. Ich glaube, dass diese sich in Zukunft, wenn sie in chinesischen Unternehmen arbeiten, ganz anders verhalten werden, als wir es heute oftmals sehen.
Im Moment ist es jedoch wichtig, dass wir einen Weg finden, um uns finanziell tragfähiger zu machen. Denn dies ist ein sehr langfristiges Projekt. Wir müssen in der Lage sein, unsere Teams und unsere Programme langfristig aufrechtzuerhalten. Außer uns gibt es nicht viele Möglichkeiten für junge Chinesen, sich vor Ort mit Fragen globaler nachhaltiger Entwicklung zu befassen.
Wie wollen Sie das erreichen?
Wir hoffen, in diesem Jahr weltweit Spenden sammeln zu können und noch mehr mit internationalen Organisationen zusammenzuarbeiten. Wir müssen versuchen, Geld für unsere internationalen Projekte zu beschaffen, insbesondere aus China. Ich glaube, dass es einen großen Bedarf für eine Organisation wie unsere gibt, die China in eine nachhaltige globale Entwicklung integrieren will.
Hongxiang Huang ist Absolvent der Fudan University und hat einen MPA in Entwicklungspraxis von der Columbia University. Im Jahr 2014 gründete er “China House” in Kenia, um chinesische Unternehmen, die auf dem Kontinent investieren wollen, in Sachen nachhaltiger Entwicklung zu beraten. Daneben ist “China House” an mehreren Bildungs- und Entwicklungsprojekten in Afrika und Südostasien beteiligt. Im Jahr 2018 erhielt Huang eine Nominierung von Forbes China in der Kategorie der wichtigsten Sozialunternehmer unter 30.
Die unterschiedlichen Positionen zu den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten haben den EU-Indopazifik-Gipfel dominiert. Vertreter von Staaten des Globalen Südens warfen der Europäischen Union bei den Treffen Doppelmoral hinsichtlich der Kriege in der Ukraine und Gaza vor. Für ein gemeinsames Statement mit den Asean-Staaten wurde um den Wortlaut gerungen. Der Gipfel zeigte: Das Vorhaben der EU, sich in der Indopazifik-Region als Gegengewicht zu China zu positionieren, wird unter den aktuellen geopolitischen Bedingungen schwerer als vielleicht gedacht.
In der gemeinsamen Erklärung, die am Freitag nach der Gesprächsrunde zwischen europäischen Ministern und ihren Amtskollegen aus dem südostasiatischen Asean-Block veröffentlicht wurde, las sich das deutlich heraus: “Wir haben vereinbart, alle Angriffe auf Zivilisten zu verurteilen und wir haben die Forderung einiger von uns nach einem dauerhaften Waffenstillstand zur Kenntnis genommen“, heißt es in dem gemeinsamen Statement in Bezug auf den Gaza-Krieg. Und weiter: “Wir haben die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln, insbesondere von Frauen, Kindern, Kranken und Alten gefordert. In diesem Zusammenhang haben einige von uns die Bedeutung der Freilassung aus willkürlicher Inhaftierung betont.”
Auch zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurde die Unstimmigkeit zwischen EU und Asean in der Erklärung klar: “Die meisten Mitglieder haben den Krieg in der Ukraine aufs Schärfste verurteilt. (…) Es gab andere Ansichten und unterschiedliche Einschätzungen der Lage und der Sanktionen”, hieß es in dem gemeinsam erarbeiteten Text.
Mehrere Minister aus Ländern des Globalen Südens erhoben direkte Vorwürfe gegen die Europäische Union wegen ihrer unterschiedlichen Politik in Bezug auf die Ukraine und Gaza. Sehr direkt formulierte das der sri-lankische Außenminister Ali Sabry vor Medienvertretern in Brüssel. Er sehe eine “Doppelmoral in Bezug auf den Nahen Osten und die Notlage der Ukrainer”. “Die Glaubwürdigkeit der westlichen Welt steht auf dem Spiel, wenn man sie nicht alle gleich behandelt”, sagte Sabry.
Die indonesische Außenministerin Retno Marsudi forderte die EU-Minister außerdem auf, mehr Druck auf Israel auszuüben, um die Militäreinsätze in Gaza einzudämmen. “Kein Staat steht über dem Gesetz”, betonte Marsudi in ihrer Eröffnungsrede und appellierte an die europäischen Länder, ihre Unterstützung für das Palästinenserflüchtlingshilfswerk UNRWA und die Arbeit in Gaza nicht einzustellen. “Bitte hören Sie auf Ihr Herz und tun Sie das Richtige, stoppen Sie die Gräueltaten in Gaza, in Palästina”, forderte sie und unterstrich, dass “die Übereinstimmung von Werten und Handlungen die Aufrichtigkeit der moralischen Grundlagen widerspiegelt. Sie zeigt, wer wir tatsächlich sind.”
Finnlands Außenministerin Elina Valtonen wies die Vorwürfe zurück: “Es handelt sich nicht um eine Doppelmoral. Wir sind entschieden gegen jegliche Angriffe auf Zivilisten”, sagte Valtonen. “Wir haben den Hamas-Angriff sehr, sehr direkt verurteilt. Wir erkennen auch an, dass Israel zwar das Recht hat, sich und seine Zivilisten zu schützen, dies aber auch im Einklang mit dem Völkerrecht und dem humanitären Recht tun muss.” Valtonen hatte am Rande der Veranstaltung auch mit Marsudi über das Thema gesprochen.
Die EU selbst tut sich seit Oktober schwer, eine einheitliche Position zum Krieg in Gaza zu finden. Eine wachsende Zahl von EU-Mitgliedstaaten fordert einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, während andere auf Israels Recht auf Vergeltung und Eliminierung der Terrorgruppe Hamas bestehen. Auch innerhalb der EU-Kommission gibt es dazu unterschiedliche Ansichten. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell warnte: “Unsere Position im Konflikt in Gaza könnte sicherlich unsere Beziehungen zu vielen Menschen in der Welt gefährden.”
Und das könnte China in die Karten spielen. Peking hat den Nahen Osten als wichtigen Baustein seiner geopolitischen Strategie entdeckt. Mit einer Mischung aus diplomatischem Geschick, neutral erscheinender Zurückhaltung und einem Schuss Anti-Amerikanismus versucht Peking, in der Region an Einfluss zu gewinnen. Um bei arabischen und muslimischen Regierungen zu punkten, nimmt China eine klare Haltung zugunsten der Palästinenser ein und positioniert sich damit als Anführer des Globalen Südens.
Im gemeinsamen Statement der EU- und Asean-Vertreter gibt es jedoch auch Übereinstimmung zu Themen – die Peking eher missfallen wird. Für das Südchinesische Meer bekräftigen beide Seiten “die Bedeutung der Wahrung und Förderung von Frieden, Sicherheit, Stabilität und Freiheit der Schifffahrt” und betonten eine Einhaltung des UN-Seerechtsübereinkommens. Bei allen Aktivitäten im Südchinesischen Meer solle “Selbstbeherrschung” geübt werden. Die EU und Asean begrüßten außerdem die Erarbeitung eines Verhaltenskodex für das Südchinesische Meer.
“Die Europäische Union hat viel zu bieten; wir sind ein transparenter und verlässlicher Partner”, sagte Borrell zu Beginn. Er betonte die gemeinsamen Verpflichtungen, enger zusammenzuarbeiten, um den Klimawandel zu bekämpfen, den Handel zu stärken, Technologie zu entwickeln und in Infrastruktur zu investieren. Rund 70 Delegationen waren angereist. 20 der EU-Außenminister nahmen teil, mehr als im vergangenen Jahr. Aus der Indopazifik-Region waren Medienberichten zufolge 25 Minister anwesend.
Kritik gab es jedoch am – erneuten – Fehlen der Schwergewichte: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schickte Staatsminister Tobias Lindner nach Brüssel. Baerbock hatte im vergangenen Jahr nicht teilgenommen. Frankreichs neuer Außenminister Stéphane Séjourné fehlte beim dritten Indopazifik-Ministertreffen ebenfalls. Auch der Italiener Antonio Tajani übersprang den indopazifischen Teil und nahm nur an der Nachmittagssitzung mit den Asean-Ländern teil. Die japanische Außenministerin Yōko Kamikawa, die Australierin Penny Wong, der Inder Subrahmanyam Jaishankar und der neue südkoreanische Außenminister Cho Tae-yul ließen das Treffen alle aus. Weder China noch die USA waren in diesem Jahr eingeladen.
Die Schuldenkrise des chinesischen Immobiliensektors wird nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) dafür sorgen, dass die Wirtschaft auf Dauer kein hohes Wachstum mehr verzeichnen wird. In einem am Freitag veröffentlichten Sonderbericht zu China gehen die IWF-Experten von einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums auf 3,5 Prozent bis 2028 aus.
“Der Immobiliensektor befindet sich mitten in einem mehrjährigen Übergang, um dauerhaft kleiner zu werden”, sagte die für China zuständige Chefin des IWF, Sonali Jain-Chandra. “Und wir stehen erst am Anfang”, betonte sie. Im Jahr 2024 werde sich diese Tendenz fortsetzen.
Zwar habe die Regierung in Peking schrittweise Unterstützung für den kriselnden Sektor auf den Weg gebracht. Laut Jain-Chandra reiche das aber nicht aus. Die finanziellen Schwierigkeiten der Baufirmen und die vielen angefangenen und nicht beendeten Bauvorhaben würden ein großes Kredit-Risiko bergen, heißt es vom IWF. flee
Der deutsche Chemiekonzern BASF soll laut Recherchen des Spiegel und des ZDF tiefer in das System der Unterdrückung der Uiguren in Xinjiang verwickelt sein als bisher bekannt. Die beiden Medien hatten am Freitag einen Bericht über das chinesische Joint Venture Xinjiang Markor Chemical Industry veröffentlicht, an dem BASF beteiligt ist. Demnach sollen Mitarbeiter von Markor an einer staatlichen Kampagne zur stärkeren Kontrolle der muslimischen Minderheit beteiligt gewesen sein. Sie hätten beispielsweise Hausbesuche bei uigurischen Familien durchgeführt und seien im Zuge von Umerziehungsmaßnahmen sogar teilweise bei ihnen eingezogen. Einige Uiguren seien anschließend als verdächtig gemeldet und verhaftet worden.
Die Medienrecherche bezieht sich vor allem auf Unternehmensberichte. Im Rahmen der Aktivität “Nationale Einheit als eine Familie” habe man versucht, “doppelzüngige Personen zu entlarven und zu kritisieren”, heißt es dort. Markor stand bereits zuvor unter dem Verdacht, in Xinjiang Zwangsarbeiter zu beschäftigen. BASF erklärte, man nehme die Hinweise “sehr ernst” und werde ihnen weiter nachgehen. “Bislang hatten wir keine Kenntnis von den genannten Markor-Berichten von 2018/19 und den darin beschriebenen Aktivitäten bei Markor”, teilte der Konzern mit. Frühere Überprüfungen hätten keine Hinweise auf Zwangsarbeit oder andere Menschenrechtsverletzungen ergeben. fpe
Etwas mehr als ein Jahr nach seinem Verschwinden ist der chinesische Milliardär Bao Fan laut Angaben seiner Bank von seinem Chefposten zurückgetreten. In einer Mitteilung der Investmentbank China Renaissance an die Hongkonger Börse heißt es, Bao habe alle seine Führungsämter niedergelegt. Als Grund wird Bao Fans Gesundheit genannt. Er wolle sich zudem mehr um seine Familie kümmern.
Bao war eine wichtige Wirtschaftspersönlichkeit in Hongkong. Er gründete dort die Finanzgruppe China Renaissance, die vor allem im Investmentbanking und der Vermögensverwaltung tätig ist. Mitte Februar vergangenen Jahres war er von der Bank als vermisst gemeldet worden. Wenig später erklärte das Unternehmen, er “kooperiere” mit Behörden in Festlandchina. Warum er die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich gezogen hatte, ist nicht bekannt, ebenso wenig sein momentaner Aufenthaltsort. Mitgründer Xie Yi Jing werde die wichtigsten Aufgaben von Bao übernehmen, erklärte der Konzern. fpe
Der bekannte chinesische Künstler Ai Weiwei hat die Absage seiner Ausstellung in London mit Maßnahmen während der Kulturrevolution in China unter Mao verglichen. “Ich bin mit dieser heftigen politischen Zensur aufgewachsen”, sagte der 66-Jährige am Sonntag dem britischen TV-Sender Sky News. “Mir wird jetzt klar, dass man im Westen heute genau dasselbe tut.”
Die Londoner Lisson Gallery hatte im November eine geplante Werkschau von Ai Weiwei gestoppt, nachdem der Künstler wegen eines Tweets in die Kritik geraten war. In einem inzwischen gelöschten Post auf der Social-Media-Plattform X hatte er über den finanziellen, kulturellen und medialen Einfluss der “jüdischen Community” in den USA spekuliert.
Ai Weiwei kritisierte im britischen TV zudem die Suspendierung von zwei New Yorker Universitätsprofessoren wegen Kommentaren über Gaza. “Das ist wie eine Kulturrevolution, die jeden zerstören will, der eine andere Einstellung hat, nicht einmal eine klare Meinung”, sagte er. Auf die Frage, ob er glaube, dass westliche Künstler genug tun, um die Meinungsfreiheit zu verteidigen, sagte Weiwei, sie seien “vom Kapitalismus korrumpiert” und wollten nur Geld und berühmt sein. fpe
Behutsam legt Theresa Hümmer ihre Visitenkarte auf den Tisch. “Begrüßung auf die taiwanische Art”, fügt sie hinzu. In Deutschland habe sie nie eine Visitenkarte verwendet, doch hier sei es wie der Händedruck. In den drei Jahren, in denen sie die Leitung des Goethe-Instituts Taipeh übernommen hat, hat sie Hunderte von Visitenkarten bekommen. Mit etwa fünfzig Kartenbesitzern steht sie im regen Austausch, um Kulturprojekte des Goethe-Instituts zu organisieren.
Und mit Interesse an Kultur fing bei Hümmer auch der Austausch mit ostasiatischen Ländern an. Vor Beginn ihres Studiums hatte die gebürtige Bambergerin keine präzise Vorstellung von China, Korea oder Japan, geschweige denn Taiwan. Im Bachelor studierte Hümmer Kulturwissenschaft an der Universität Landau. Für ihren Master wechselte sie an die Uni Passau und studierte International Business. Das kulturwissenschaftliche Studium beinhaltete auch viel Ethnologie, und es war ein Bedürfnis Hümmers, Zeit im Ausland zu verbringen.
“Ich weiß noch, wie mir damals von meiner Universität Orte wie Polen oder Frankreich angeboten wurden. Nichts gegen diese Länder, aber ich hatte mir dann doch vorgestellt, ein bisschen weiter wegzugehen”, sagt sie. Just in diesem Moment baute ein Lektor eine Universitätspartnerschaft mit der Ewha Womans University in Seoul auf.
“Wenn dieser Lektor eine Partnerschaft mit Ruanda oder Kanada aufgebaut hätte, wäre ich dorthin gegangen”, erklärt Hümmer. So aber zog es sie 2012 nach Südkorea, in ein Land, mit dem sie sich vorher nicht auseinandergesetzt hatte. Als Hümmer ihrer Mutter die Nachricht mitteilte, bekam sie direkt einen Rückruf: “Sie hat mich gefragt, ob ich eigentlich spinn’, ich könne doch nicht in ein Kriegsgebiet gehen”, erinnert sich Hümmer. Es war die Zeit vor dem europäischen K-Pop Boom, entsprechend assoziierten die meisten Deutschen mit Korea lediglich die Teilung in Nord und Süd. Erst während Hümmers Aufenthalt sorgte Psy mit seinem berüchtigten Song “Gangnam Style” für eine andere Art weltweiter Aufmerksamkeit.
Die Zeit in Seoul nutzte Hümmer, um weitere ost- und südostasiatische Länder zu bereisen. Nach Taiwan schaffte es die damalige Studentin jedoch nicht. Nach ihrem Studienabschluss bewarb sie sich auf eine Kulturausbildung im Goethe-Institut. Die Ausbildung dauerte zwei Jahre und zog Hümmer zunächst nach München. Danach schickte man sie nach Brüssel an das Regionalinstitut, wo Hümmer dem EU-Parlament nahekam. Nach ihrer Ausbildung wurde sie übernommen und arbeitete eineinhalb Jahre in München in der Kulturableitung. Bei der erstbesten Möglichkeit, die sich dann mit Taiwan anbot, kehrte Hümmer zurück nach Ostasien.
In Taipei lebt sie in der Nähe des berühmten “Elefantenbergs”. Hümmer liebt die Vielfalt der Stadt, aber auch, dass sie schnell in die Natur kommt. An Wochenenden nutzt die Instituts-Leiterin die U-Bahn, um in die Berge oder ans Meer zu fahren. Auch Kultur konsumiert sie viel: Ob Film, Theater oder Musik, die Kulturbegeisterte verbringt sehr viele Abende mit Veranstaltungen, in denen sich Berufliches und Privates vermischen. Doch das stört Hümmer nicht besonders: “Wenn wir Kulturveranstaltungen haben und ich mir zum Beispiel deswegen einen Film oder ein Theaterstück anschaue, geht mir nicht durch den Kopf, dass das nun Arbeit ist. Stattdessen kann ich das auch als Privatperson nutzen und genießen.”
Das nächste Kulturprojekt des Goethe-Instituts steht auch schon an. Es soll ein Planspiel durchgeführt werden, in dem Schülerinnen und Schüler als Stakeholder eine klimaneutrale Stadt konzipieren. Neben Förderung der deutschen Sprache will Hümmer auf diese Weise mehr Bewusstsein für den Klimawandel schaffen und sich dem Thema auf eine künstlerische Weise annähern. Shoko Bethke
Zhang Xin ist seit Januar Team Leader Connectivity & Infotainment & Autonomous Driving Purchasing bei Audi China. Zhang ist seit mehr als vier Jahren für den Autokonzern in Peking tätig, zuletzt als Purchasing Officer.
Chen Xi ist neue Vorsitzende von Wanda Film, Chinas größtem Kinobetreiber. Die 42 Jahre alte Filmproduzentin und Schauspielerin ist Absolventin der Zentralen Akademie für Schauspielkunst in Peking und hält einen Master-Abschluss in Finanzwesen der Tsinghua-Universität.
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Sieht aus wie eine Karnevals-Maske. Ist es natürlich nicht. Zum einen ist sie aus echtem Gold – was sicherlich kein Jecke bieten kann. Zum anderen handelt es sich um einen Gegenstand der sogenannten Sanxjingdui-Kultur, wahrscheinlich aus dem 12. oder auch 11. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung.
Das Shanghai Museum hat auf einer Fläche von 33.600 Quadratmetern seine neue Zweigstelle in der Pudong New Area eröffnet und stellt unter anderem diese mysteriöse Goldmaske aus. Zunächst einmal nur testweise. Denn das ganze Gebäude soll erst Ende November vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich sein.