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CEO.Table
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Professional Briefing
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#5
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18. Januar 2025
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Executive.Summary
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TKMS-High-Tech: Die nicht nukelarangetriebenen U-Boote gelten als die besten der Welt (IMAGO / imagebroker)
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TKMS will bis 2026 Börsengang und staatliche BeteiligungVon Thilo Boss und Michael Bröcker
Im Norden Deutschlands wächst ein neuer europäischer Rüstungschampion heran. Die ThyssenKrupp-Tochter Marine Systems (TKMS) hat in fünf Jahren den Turnaround von einem defizitären U-Boot-Bauer zu einer renditestarken Rüstungsfirma mit einer Marge von acht Prozent geschafft und verzeichnet heute ein volles Orderbuch. Der angeschlagene Essener Mutterkonzern mit CEO Miguel Ángel López Borrego an der Spitze will sich trotzdem von seiner Kieler Hightech-Tochter (Jahresumsatz rund zwei Milliarden Euro) trennen.

Mit der Heeresschmiede Rheinmetall, den optronischen Systemspezialisten Hensoldt, der Defence-Sparte der Lürssen-Werft (NVL) und dem Kölner Motorenbauer Deutz sind gleich eine Reihe potenzieller Interessenten an TKMS interessiert. An dem Bieterverfahren beteiligt sich auch der Bund, da die Regierung die U-Boote der Kieler als Schlüsseltechnologie für die Landesverteidigung ansehen. Deshalb war zuvor schon ein Verkauf an den US-Finanzinvestor Carlyle gescheitert.
Aufgrund der sensiblen Militärtechnologie haben Politiker von Union, SPD und Grüne bereits signalisiert, dass sie einen Staatseinstieg mit einer Sperrminorität für realistisch und sinnvoll erachten. “Das Unternehmen ist eine Perle. Sie bauen die besten nichtnukleare U-Boote der Welt. Bei Hensoldt haben wir mit dem Einstieg des Bundes gute Erfahrungen gemacht. Damit haben wir auch eine bessere Kontrolle über die Verwendung sensibler Technologien. Daher sprechen gute Argumente auch für eine Rolle des Bundes beim Bau von U-Booten”, sagt Haushaltsexperte Sebastian Schäfer (Grüne). Und auch die Arbeitnehmerseite unterstützt eine staatliche Beteiligung. “Wir sind überzeugt, dass es den Staat als Ankerinvestor braucht, etwa durch eine Beteiligung des Bundes mit mindestens 25,1 Prozent”, fordert Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

Im Gespräch mit dem CEO.Table sagte dazu der TKMS-CEO Oliver Burkhard: “Wir müssen jetzt die nächsten Schritte gehen und mit einem finanziell und technologisch anspruchsvollen Partner oder in einer Spinoff-Konstellation zu einem europäischen Champion heranwachsen.” Dabei gehe es vor allem um den Bau einer Plattform, auf der künftig sämtliche U-Boot-Typen gefertigt werden könnten. Wer dieses “Betriebssystem” baue, werde im Markt der Gewinner sein. Allein im Dezember erhielt TKMS die Aufträge für 4 U-Boote und die Polarstern 2, das neue Flaggschiff für die deutsche Klimaforschung. Der Bau der bisher größten Fregatte F127 ist ebenso geplant wie ein weltweit einmaliges Flugabwehrsystem für U-Boote.
In unserem Markt gilt: Size mattersIn Europa würden, so Burkhard, bislang 26 verschiedene Fregatten-Typen gebaut. Das werde im globalen Wettbewerb nicht so bleiben. “Es wird mittelfristig eine Konsolidierung geben. In unserem Markt gilt: Size matters.” Und TKMS will der Player sein, der dann ganz oben mitspielt.
In Berlin wird jetzt ein Spin-Off diskutiert, ein möglicher Börsengang mit Beteiligung des Bundes könnte schon 2026 passieren. Burkhard: “Entsprechende Signale aus der Politik sind ermutigend.” Gestern besuchte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), der sich schon früher seine Sympathien für einen Staatseinstieg gezeigt hatte, die frühere Landeswerft in Wismar, die TKMS innerhalb von zwei Jahren ertüchtigen und produktionsbereit machen will. Dabei ging es auch um die kürzlich erteilten Aufträge der U-Boote für die Bundesmarine und Norwegen. In die Hauptwerft in Kiel hat TKMS 2019 und 2020 mehr als 200 Millionen Euro investiert.
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CEO.Talk
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Fendt-Geschäftsführer Christoph Gröblinghoff lässt in Deutschland für die Welt produzieren
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Landmaschinen: Neue Anforderungen durch KlimawandelVon Thilo Boss
Fendt gehört neben John Deere, CNH und Claas zu den führenden Landmaschinenherstellern. Das Unternehmen mit dem Hauptsitz in Marktoberdorf gehört zum US-amerikanischen AGCO-Konzern und stellt Hightech-Traktoren und Erntemaschinen her. In Deutschland produziert Fendt an fünf Standorten mit rund 7.800 Beschäftigten Landtechnik für Landwirte weltweit. CEO.Table sprach mit Geschäftsführer Christoph Gröblinghoff zum Auftakt der Grünen Woche über die Marke, den Agrarmarkt und den Klimaschutz.
Herr Gröblinghoff, Traktoren werden immer gigantischer. Warum eigentlich?
Traktoren sind heute High-Tech-Landmaschinen, die mit den Generationen aus den 80er und 90er Jahren nicht mehr zu vergleichen sind. Das zeigt schon ein Blick in die Kabine. Sie ist heute ein hochmoderner, komfortabler, klimatisierter und computerunterstützter Arbeitsplatz mit Geräuschwerten unter 70 Dezibel. Sie wurde entwickelt, damit der Landwirt auch unter Zeitdruck im Dauereinsatz mit einer geringstmöglichen Belastung arbeiten kann. Die Kabinen sind zu einer digitalisierten Schaltzentrale mit viel Platz geworden.
Was die Größe der Kabine, aber nicht die Größe des Traktors erklärt …
Traktoren, aber auch Mähdrescher, werden heute anders eingesetzt als noch vor 20 Jahren. Der Klimawandel wirkt sich auf den Arbeitseinsatz aus. Die Zeitfenster der Ernte werden immer enger. Durchschnittlich können beispielsweise Landwirt in Deutschland nur an rund 21 bis 23 Tagen im gesamten Jahr Getreide dreschen. Wir haben verstärkt extreme Witterungsbedingungen mit Trockenheit oder starken Regenfällen. Das erfordert eine höhere Produktivität und führt dazu, dass Landmaschinen heute größer, leistungsfähiger und wirtschaftlicher sein müssen. Die kürzeren Zeitfenster für die Ernte und der Arbeitskräftemangel sind übrigens auch der Grund, warum die Automatisierung der Landwirtschaftsmaschinen immer weiter voranschreitet.
Das erfordert einen hohen Aufwand an Forschung und Entwicklung. Welche Rolle spielt dabei der Standort Marktoberdorf im AGCO Konzern?

Die DNA der Marke Fendt liegt im Allgäu. Das hat sich auch mit der Übernahme 1997 durch unsere US-amerikanische Muttergesellschaft AGCO nicht geändert. Allein im vergangenen Jahr hat der Konzern vier Prozent des Umsatzes, was rund 575 Mio. US-Dollar entspricht, in das Engineering-Budget gesteckt. Ein Großteil davon ist zu uns nach Deutschland geflossen. Dazu nur eine Zahl: allein in unserem beschaulichen Marktoberfeld arbeiten mehr als 750 Ingenieurinnen und Ingenieure an innovativen Lösungen, damit Landwirten Landmaschinen die Wirtschaftlichkeit ihrer Arbeit auf dem Feld steigern können.
Könnten Sie das genauer erklären? Was sind die Trends der Zukunft?
Das Thema der Zukunft ist die Vernetzung aller Maschinen, um die Produktivität zu erhöhen und Kosten einzusparen. Die Interaktion der Landmaschinen untereinander ist ein komplexer Vorgang, der ein hohes technisches Knowhow erfordert. Um dies zu unterstützen, hat AGCO in den USA für zwei Milliarden US-Dollar 95 Prozent des Datenmanagementspezialisten PTx Trimble erworben.
Können Sie ein Beispiel für die Vernetzung geben?
Durch Satelliteninformationen können wir die Bodenverhältnisse und die Witterungsbedingungen berechnen und dadurch die Aussaat oder den Pflanzenschutz optimieren. Die Daten müssen zusammengeführt und der Traktor oder der Mähdrescher darauf optimal eingestellt werden. Dies führt zu Zeiteinsparungen und einem geringeren Materialeinsatz.
Innovationen werden auch beim Antrieb mit Blick auf den Klimaschutz nötig sein. Wann kommt der erste seriengefertigte Elektro-Fendt?
Den haben wir längst. Der Fendt e100 Vario ist mit bis zu 90 PS der erste seriengefertigte E-Traktor der Welt. Damit setzt Fendt in der Welt Standards.
90 PS bedeutet aber, dass der Fendt e100 Vario ein kleiner Traktor ist. Große Fendt Schlepper haben durchaus auch über 500 PS. Wann werden diese Modelle elektrifiziert?
Das ist technisch nicht umsetzbar. Die Batteriekapazitäten reichen dafür nicht aus. Batterien würden 20 Tonnen wiegen und hätten die Größe von Zugwagons. Deshalb plädieren wir für den Einsatz von flüssigen und pumpfähigen Biokraftstoffen wie HVO, die die Emissionen bis zu 90 Prozent senken können. Hier können auch bestehende Infrastrukturen für den Transport, die Lagerung und Betankung genutzt werden, sodass der Weg relativ schnell eingeschlagen werden könnte, um dem Klimaschutz zu stärken.
Der Agrifood.Table berichtet regelmäßig von der Grünen Woche über Trends und Innovationen aus der Landwirtschaft. Das tägliche Briefing können sie hier abrufen.
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CEO.Picks
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Das Format CEO.Table Picks präsentiert die neuesten Trends, Empfehlungen, Management-Methoden und Ideen für Führungskräfte. Diese werden exklusiv vom CEO.Table in Zusammenarbeit mit der führenden internationalen Business School ESMT wöchentlich vorgestellt. Zum Start schreibt ESMT-Präsident Jörg Rocholl über das Thema “Deep Tech Gap”.
“The biggest risk for Europe is that we do not take enough risks.”
Mit diesen eindringlichen Worten beschreibt Hermann Hauser die größte Herausforderung für Europas Wirtschaft und seine Unternehmen. Diese Erkenntnis basiert auf dem “Deep Tech Gap“, das sich in diesem Graphen besonders eindrücklich zeigt – und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Weltklasse-Patent bis zum Weltklasse-Unternehmen im Vergleich zum Innovationsführer USA. Der Graph wurde von Lakestar, Walden Catalyst und dealroom.co im Deep Tech Report 2023 erstellt.

Ich habe ihn als “CEO Pick of the Week” gewählt, weil er zeigt, dass die Forschung und selbst die Erfindung alleine nicht reichen. Sie sind notwendig, aber nicht hinreichend für wirtschaftlichen Erfolg. Deutschland wendet nicht weniger für Forschung und Entwicklung auf als die USA, fällt aber deutlich zurück bei der Kommerzialisierung erfolgreicher Produkte und der globalen Skalierung von Geschäftsmodellen. Deutschland hat also kein Inventions-, sondern ein Innovationsproblem. Wir müssen an unserer Fähigkeit arbeiten, unsere großartigen technologischen Fähigkeiten in geschäftlichen Erfolg zu übersetzen.
Dafür brauchen wir eine neue Generation von Deep-Tech-Gründern. Sie müssen exzellente Forschung mit unternehmerischem Kapital verbinden. Für CEOs heißt das konkret: Investitionen in Deep Tech erzielen wirtschaftliche und gesellschaftliche Rendite, züchten Kooperationspartner und Akquisitionsziele der Zukunft heran und sichern Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand.
 ESMT-Präsident Jörg Rocholl. |
Jörg Rocholl ist Wirtschaftswissenschaftler und seit 2011 Präsident der European School of Management and Technology (ESMT). Seit September 2022 ist Rocholl Deutsche Bank Professor für nachhaltige Finanzen. Zudem ist er Vorsitzender des Beirats des Bundesministeriums der Finanzen. | |
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CEO.News
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Höttges und Dubourg sind die innovativsten deutschen Führungspersönlichkeiten.Der Telekom-Vorstandschef Timotheus Höttges und die frühere BASF-Managerin und heutige Greiner-CEO Saori Dubourg wurden als einzige Deutsche zu den 50 visionärsten Managern der Welt gewählt. Das Ranking Thinkers50 wurde 2001 von den beiden Financial Times-Autoren Stuart Craner und Des Dearlove gegründet und wird seither alle zwei Jahre von einer weltweit tätigen Gruppe von Persönlichkeiten herausgegeben. Zu den Kriterien gehören Vorbildfunktion, Stakeholder-Zufriedenheit, Organisation von Resilienz, Entwicklung von Führungskräften, soziales Standing, organisatorischer Einfluss und wirtschaftlicher Impact.
Jury-Mitglied Anders Indset, norwegischer Philosoph und Bestseller-Autor, begründete seine Wahl der beiden Manager so: “Bei Saori spielen neben ihrer bisherigen Arbeit auch ihr persönliches Engagement eine entscheidende Rolle. Hervorzuheben ist ihre Fähigkeit, mehrdimensional zu denken und zukünftige Implikationen technologischer Umwälzungen zu antizipieren.” Der Telekom-Chef sei nicht nur aufgrund des wirtschaftlichen Erfolgs nominiert worden, sondern auch weil ihn ein “unermüdlicher Wille zum Fortschritt” auszeichne. mb
Lufthansa integriert ITA und erwartet wieder Milliardengewinn.Die Lufthansa will bis Ende der Woche den Kauf der italienischen Airline ITA unter Dach und Fach gebracht haben. 100 Flugzeuge werden in die Gruppe integriert, 750 Flugzeuge gehören bisher zur Lufthansa-Gruppe (inklusive AUA). Der Airport Mailand soll als wichtiges internationales Drehkreuz weiter ausgebaut werden, heißt es bei der Lufthansa. Die Integration der IT-Systeme zwischen den beiden Airlines soll weniger als zwei Jahre dauern.
Trotz der im internationalen Vergleich hohen Standortkosten hat die Lufthansa in den vergangenen beiden Quartalen mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet, der Gewinn dürfte in diesem Jahr oberhalb von 1,5 Milliarden Euro liegen, erwarten Analysten. 10.000 offene Stellen hat der Konzern derzeit, bei zugleich 300.000 Bewerbungen. Die Nachfrage ist gut: Schätzungen zufolge wurde 2024 weltweit so viel geflogen wie noch nie. Problematisch sind indes die Produktionsschwierigkeiten nach Corona. Die Lufthansa hat 250 neue Maschinen bei Airbus und Boeing bestellt, keines wird bisher pünktlich geliefert, sagte Lufthansa-CEO Carsten Spohr unlängst. mb
US-Zölle: Landmaschinenhersteller befürchten keine Nachteile.Die deutschen Landmaschinenhersteller erwarten trotz der vom designierten US-Präsidenten Donald Trump, der am Montag sein Amt antritt, angekündigten Strafzölle gegen Europa und China keine gravierenden Nachteile für die deutschen Unternehmen. “Viele unserer Mitgliedsfirmen haben eigene Werke in den USA und produzieren dort. Das gilt auch für US-Firmen in Deutschland. Ein protektionistischer Kurs würde deshalb auch den USA schaden. Das sollte sich die Trump-Administration bewusst machen”, sagte der Geschäftsführer des Fachverbandes Landtechnik, Tobias Ehrhard, CEO.Table zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin.
Ehrhard erwartet 2025 keinen weiteren Abwärtstrend der Branche, die noch im letzten Jahr im zweistelligen Prozentbereich eingebrochen war. “Wir können noch keine Entwarnung geben, bleiben aber verhalten optimistisch”, sagte Ehrhard. Wachstumsimpulse erwartet der Verband vom Freihandelsabkommen Mercosur mit Südamerika. Dies erleichtere deutschen Unternehmen mit ihrer Technologieführerschaft den Markteintritt. Weltweit erzielt die Landtechnikbranche einen jährlichen Umsatz von rund 160 Milliarden Euro. Europa und Nordamerika machen etwa zwei Drittel des Weltmarktes aus. Südamerika gilt als zukünftiger Wachstumsmarkt. bos
Der Agrifood.Table berichtet regelmäßig von der Grünen Woche über Trends und Innovationen aus der Landwirtschaft. Das tägliche Briefing können sie hier abrufen.
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CEO.Presseschau
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Kölner Stadtanzeiger: Mittelstand hat Kreditsorgen. Während der Wirtschaftskrise wird es für deutsche Mittelständler zunehmend schwieriger, Bankkredite zu erhalten. Im vierten Quartal berichteten fast 32 Prozent der kreditinteressierten mittelständischen Unternehmen von restriktivem Verhalten der Banken. Dies ist der höchste Wert seit Einführung der neuen Befragungsmethodik im Jahr 2017. (“Mittelstand kommt immer schwerer an Bankkredite”)
Heise: Wenig Interesse an KI. In den kommenden Monaten planen weltweit 73 Prozent der Unternehmen Investitionen in Künstliche Intelligenz. In Deutschland liegt der Anteil nur bei 65 Prozent. Bisher erkennt lediglich ein Viertel der Betriebe einen Nutzen durch KI-Anwendungen. Über die Hälfte der befragten deutschen Führungskräfte fühlt sich beim Einsatz von KI durch gesetzliche Vorgaben eingeschränkt. (“Viele Regeln, wenig Nutzen: Deutsche Betriebe bei KI-Investitionen zurückhaltend”)
Personalwirtschaft: Frauen verlassen Vorstände. Im vergangenen Jahr gab es mehr Frauen in DAX-Vorständen als je zuvor. Jede vierte dieser Positionen war von einer Frau besetzt, und mittlerweile gibt es drei weibliche CEOs in Deutschlands oberster Börsenliga. Allerdings verlassen Frauen diese Spitzenpositionen schneller als ihre männlichen Kollegen. Sechs der acht Frauen, die 2024 aus einem DAX-Vorstand ausgeschieden sind, waren weniger als drei Jahre im Amt. Bei den Männern lag dieser Anteil nur bei einem Drittel. (“Vorstand: Warum Frauen wieder gehen”)
Frankfurter Rundschau: TikTok-Chef bei Trump. Shou Chew, der CEO von TikTok, wird Ehrengast bei der Amtseinführung des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump sein. Am 20. Januar wird Chew neben Trumps Vertrauten sitzen, darunter die Tech-Milliardäre Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg. (“Trotz geplantem Verbot? TikTok-CEO soll an Trumps Amtseinführung teilnehmen”)
Bloomberg: Trump ohne Huang. Jensen Huang, CEO von Nvidia, wird voraussichtlich nicht an der Amtseinführung des designierten Präsidenten Donald Trump am 20. Januar teilnehmen und sich damit einem Trend unter hochrangigen US-Technologieführern widersetzen. Nvidia ist damit eine Ausnahme unter den wertvollsten Technologieunternehmen, von denen die meisten ihre Mitgründer oder CEOs zur Veranstaltung schicken. (“https://www.bloomberg.com/news/articles/2025-01-16/nvidia-ceo-will-miss-trump-inauguration-unlike-many-tech-peers”)
Tagesschau: Weniger Aktionäre. Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist das zweite Jahr in Folge zurückgegangen. Im Jahresdurchschnitt 2024 besaßen rund 12,1 Millionen Menschen Aktien, Aktienfonds und/oder ETFs. Dies entspricht etwa 17,2 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren. (“Weniger Aktionäre in Deutschland”)
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CEO.Success
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Reinhild Fürstenberg, Gründerin des Fürstenberg-Instituts, weiß, wie Unternehmen die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter unterstützen können. (picture alliance / SZ Photo | Stephan Rumpf)
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Boston Consulting Group ist beim Wohlbefinden der Mitarbeiter BenchmarkVon Kristián Kudela und Anouk Schlung
Am Montag beginnt das Jahrestreffen des World Economic Forum (WEF) in Davos. Unter dem Motto “Zusammenarbeit für das intelligente Zeitalter” treffen sich fast 3000 Entscheidungsträger in Graubünden, um grundlegende wirtschaftliche Herausforderungen zu diskutieren. Aber nicht nur die Auswirkungen globaler Krisen oder Entwicklungen im Bereich KI, sondern auch die Zukunft des Arbeitsmarktes werden in Davos aufgearbeitet.
Der Konferenz-Teilnehmer Robert C. Garrett, CEO des Gesundheitsdienstleisters Hackensack Meridian Health, sagt, die mentale Gesundheit erhalte zunehmende Relevanz im Arbeitsleben. “Sie muss als Teil der Primärversorgung integriert sein. Dem Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist Priorität einzuräumen“, so Garrett in seinem Beitrag zum WEF.
Diese Aussage unterstreicht die zentrale Frage für Führungskräfte: Wie lassen sich effektive Strategien zur Förderung von Mental Health und Wohlbefinden der Mitarbeiter umsetzen, um einen langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern?
Arbeitgeber sollten gezielt Angebote zum Wohlbefinden anbieten“Sehr hohe Belastungen sehen wir im Medien- und Agenturbereich, in öffentlichen Verwaltungen sowie im Sozial- und Gesundheitswesen, wo tendenziell eine aufopfernde Struktur vorliegt”, kommentiert Reinhild Fürstenberg, Gründerin und CEO des Fürstenberg-Instituts, das Unternehmen hinsichtlich mentaler Gesundheit berät. Lange Arbeitszeiten, Stress und wenig Unterstützung, führen aber auch in der Consultingbranche zu psychischen Problemen.
Ein Unternehmen, das erfolgreiches Belastungsmanagement betreibt, ist die Boston Consulting Group (BCG). Sie gilt inzwischen als Benchmark im Bereich Mental Health und Wohlbefinden. Laut Berichten von der nordamerikanischen Plattform Comparably empfinden 95 Prozent der 32.000 BCG-Beschäftigten weltweit das Arbeitsumfeld innerhalb des Konzerns als positiv.
Ein Grund dafür ist das ganzheitliche Angebot für das Wohlbefinden der Mitarbeiter von BCG. Die Benefits und Angebote umfassen “Leaves zur Weiterbildung, Studium oder freien Verfügung und «Cool-Down-Days» (Trainings/Weiterbildungen), ebenso wie die Möglichkeit einen begrenzten Zeitraum remote im EU-Ausland zu arbeiten”. Mark Kelly, Leiter der Inititiative Wellbeing@BCG, sieht “Engagement und Crowdsourcing von Feedback und Ideen” als den Hauptantrieb für den Erfolg. Auch Events, wie Weihnachtsfeiern oder Firmenabende stehen auf dem Programm von BCG. Fürstenberg zufolge helfen diese aber nur, “wenn auch sonst ein gutes Vertrauensverhältnis im Team besteht”.
Gesundheitsmanagement entschärft FachkräftemangelFürstenberg prognostiziert, dass die Thematisierung mentaler Gesundheit in Zukunft weiter zunehmen wird – speziell im Hinblick auf den Fachkräftemangel, der im schlimmsten Fall zu einer “Abwärtsspirale” wegen steigender Überbelastungen führen kann.
BCG analysierte bereits im letzten Jahr das Thema psychologische Sicherheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Das Ergebnis war eindeutig: Unternehmen, die mentale Gesundheit priorisieren, können die Mitarbeiterfluktuation auf unter drei Prozent senken. In einer Erhebung des Beratungsunternehmens Egon Zehnder gaben über alle Generationen hinweg 82 Prozent der Befragten an, dass die Sorge um das körperliche und geistige Wohlbefinden ihr wichtigstes Kriterium bei der Wahl eines Arbeitgebers sei. Eine Studie des finnischen Coaching-Unternehmens Hintsa ergab, dass jeder dritte Arbeitnehmer zugunsten zusätzlicher Wohlfühlleistungen für sich selbst oder ihre Familie auf eine Lohnerhöhung verzichten würde.
In Zeiten von Remote-Arbeit, Digitalisierung, geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten ist der Ruf nach Initiativen zum Wohlbefinden lauter geworden. Hier wird es aber für die Unternehmen kompliziert. Fürstenberg sagt: “Man kann sich ja auch als Führungskraft nicht mit allen mentalen Themen des Lebens auskennen”. Die Zufriedenheit habe sich grundsätzlich verändert. Deswegen müssen die Führungskräfte reagieren und eine Reihe von Wohlfühloptionen und wirksamen Feedback-Mechanismen anbieten.
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CEO.Index
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Sewing fährt ohne Rückenwind nach DavosWenn sich übermorgen wieder 900 CEOs aus aller Welt beim Weltwirtschaftsforum in Davos über ihre Optionen in den nächsten 12 bis 60 Monaten unterhalten, kommt Christian Sewing ohne Rückwind. Seit 2012 dominieren die Zweifel, wenn die Leitmedien über die Strategie der Deutschen Bank informieren. Unter allen 40 DAX Chefs erreicht er gerade einmal 218 von 550 Punkten im CEO Impact Index (siehe Grafik). Bei der Deutschen Bank mangelt es nicht an Medien-Interesse – sie sind seit Herrhausen immer oberhalb der Wahrnehmungs-Schwelle positioniert, sodass alle Stakeholder glauben, sie können sich ein gutes Bild über die Schwächen und Stärken des Hauses machen.

Aber als vor einem Jahr die Credit Suisse ihr Versagen nicht länger vertuschen konnte und nur durch eine Übernahme voller Zweifel durch die UBS “gerettet” wurde, drehten sich die meisten Analysten schnell um und fragten: “and who is next?”. Und der Blick ging erneut nach Frankfurt. Unter anderem, weil bei allen Wechseln im Top-Management eines konstant bleibt: die Frage nach der Strategie.

Und in einer Branche, die regelrecht Benchmark”süchtig” ist, geht die Deutsche Bank – Hand in Hand mit ihrer Postbank – unter den Top10 Banken nach Sichtbarkeit in den deutschen Leitmedien als Haus mit der schlechtesten Medienreputation aus dem Jahr 2024. Zu vielen Wettbewerbern gelingt es, die im Grundsatz eher kritischen Medienbegleiter vom eigenen Handeln besser zu überzeugen.
Table.Briefings stellt die umfangreiche Analyse den Abonnenten des CEO.Tables hier kostenfrei zur Verfügung.
Roland Schatz ist Gründer und Chefredakteur des Forschungsinstitutes Media Tenor International AG.
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CEO.Global
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China.Table: Darum ist Chinas Export-Boom kein Grund zum Feiern. Chinas Exporte sind im Vorjahr um 5,9 Prozent gestiegen. Doch obgleich chinesische Firmen immer mehr auf globalen Märkten verkaufen, profitieren sie immer weniger davon. Mit massiven Subventionen, niedrig gehaltenen Löhnen und einer künstlich abgeschwächten Währung produzieren die Firmen massive Überkapazitäten, die teils zu Dumping-Preisen auf den Weltmärkten abgeladen werden. Wie sich weltweit Widerstand gegen dieses Wirtschaftsmodell formiert und was das für China bedeutet, lesen Sie hier.
Agrifood.Table: Nestlé-Deutschlandchef im Interview. Alexander von Maillot verantwortet seit März 2023 als Vorstandsvorsitzender das wichtige Deutschlandgeschäft des international tätigen Nahrungsmittelkonzerns Nestlé. Dass sein Arbeitgeber hierzulande ein “bescheidenes” Image habe, räumt er ein – auch, weil der Konzern in der Vergangenheit nicht offensiv genug kommuniziert habe. Wie von Maillot das ändern will, lesen Sie hier.
China.Table: Trump und China – Mehr Zölle oder ein überraschender Deal? Die Möglichkeit neuer Zölle und ein möglicher Handelskrieg in Donald Trumps zweiter Amtszeit werfen einen Schatten auf Unternehmen weltweit. Während Unsicherheit auch die Geschäftsplanung deutscher Firmen lähmt, gibt es Stimmen, die auf einen Deal wie in Trumps erster Amtszeit spekulieren. Wer in Trumps Regierung könnte in diesem Machtspiel am einflussreichsten werden könnte und was das für die globalen Märkte bedeutet, lesen Sie hier.
Europe.Table: CBAM – Kommission prüft Bagatellgrenzen. Die EU-Kommission scheint auf die Kritik der Industrie am europäischen CO₂-Grenzausgleich CBAM zu reagieren. Brüssel prüfe bereits Änderungen, gab EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra vergangene Woche bekannt. Wie diese aussehen könnten, lesen Sie hier.
Bildung.Table: Übergangssektor – Was es für mehr Effektivität braucht. Der Übergangssektor gilt als ineffektiv. Eine neue Umfrage unter Fachkräften, die in dem Sektor arbeiten, zeigt: Zwei Drittel der jungen Menschen könnten eigentlich direkt eine Ausbildung beginnen. Welche Schlüsse hieraus gezogen werden sollten, lesen Sie hier.
Africa.Table: Wie Marokko in Afrika neue Allianzen schließt. Mit der Gaspipeline von Nigeria bis Marokko will sich das nordafrikanische Land als Energielieferant für Westafrika und Europa positionieren. Auch als Logistik-Hub will das Land aufholen und mit seiner Fluggesellschaft Royal Air Maroc in Konkurrenz zu Turkish Airlines treten, die mit die meisten Flugverbindungen in Afrika anbieten. Welche Strategie sich das nordafrikanische Königreich dafür zurechtgelegt hat, lesen Sie hier.
Climate.Table: Faktencheck zur Wahl – CO₂-Abscheidung für Kohlekraftwerke. Die CDU/CSU will CCS auch für den Energiebereich “rechtlich ermöglichen”, um CO₂ “in nennenswerten Mengen” abzuscheiden. Welche Folgen dies haben wird und wie realistisch das ist, lesen Sie hier.
Bildung.Table: Berufsschulpakt – Was für 2025 geplant ist. In diesem Jahr will sich der noch junge “Pakt für berufliche Schulen” schwerpunktmäßig der Sprachförderung und der Demokratiebildung widmen. Was noch geplant ist, lesen Sie hier.
Africa.Table: Wie Privatsoldaten in Afrika eingesetzt werden. Das russische Afrikakorps, ehemals als Gruppe Wagner bekannt, ist das wohl bekannteste Beispiel von Söldnern auf dem Kontinent – doch bei weitem nicht das einzige. Auch Sicherheitsfirmen aus Europa, etwa aus Bulgarien und Rumänien, sind dort aktiv. Weshalb Afrika die Privatmilitärs anzieht, lesen Sie im Africa.Table.
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CEO.Politics
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Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Verbandes der Familienunternehmer. (IMAGO / photothek)
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Scharfe Kritik an AfD-WirtschaftsprogrammFührende Wirtschaftsvertreter kritisieren das Wirtschaftsprogramm der AfD sechs Wochen vor der Bundestagswahl scharf. Vor allem warnen die Präsidentin der Familienunternehmer, Marie-Christine Ostermann, die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, der Präsident der Unternehmer NRW, Arndt G. Kirchhoff, sowie der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Bertram Kawlath, vor Folgen des von der Partei geforderten Austrittes aus der EU und des Euro sowie einer ausländerfeindlichen Einwanderungspolitik, die qualifizierte Fachkräfte abschrecke.
Marie-Christine Ostermann sagt, dass in der AfD-Wirtschaftspolitik “ein sinnloser Protektionismus die Oberhand” habe. Bei einem EU-Austritt verliere Deutschland seine Rolle als Handels-Champion, da die deutschen Exporte zu mehr als die Hälfte in die EU-Staaten gingen. Ein Dexit, so Arbeitgeberpräsident Kirchhoff, würde allein für Nordrhein-Westfalen einen Einbruch der Wirtschaftsleistung von 38 Milliarden Euro und einen Verlust von fast 490 000 Arbeitsplätzen bedeuten. “Das wäre ein Himmelfahrtskommando und würde unser Land völlig ruinieren”, warnt Kirchhof.
EU-Austritt würde Jobs vernichten Hochgerechnet auf den Bund aus den Erfahrungen des Brexits, so VDA-Präsidentin Hildegard Müller, wären hierzulande durch einen EU-Austritt etwa 2,2 Millionen Jobs gefährdet. VDMA-Präsident Kawlath: “Der geforderte Austritt aus dem Euro wäre für eine exportorientierte Branche wie den Maschinenbau ein dramatisches Problem. Wir brauchen zwingend offene Grenzen und eine offene Gesellschaft.” Ein Rückzug auf den Nationalstaat würde Deutschland im globalen Konflikt zwischen den USA und China spürbar schwächen.
Geschlossen plädieren die Wirtschaftsvertreter für eine Willkommenskultur im Deutschland zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Die AfD, so Unternehmerpräsident Kirchhoff, setze auf Ausgrenzung und mache damit einseitig gegen Zuwanderung Stimmung. Dadurch würden qualifizierte Zuwanderer immer mehr abgeschreckt, nach Deutschland zu kommen. “Dabei wissen wir doch alle, dass wir diese angesichts des demografischen Wandels zwingend brauchen”, sagte Kirchhoff und verwies zudem darauf, dass es fatal wäre, wenn auch bei ausländischen Investoren der Eindruck entstünde, sie seien in Deutschland nicht willkommen. VDA-Präsidentin Hildegard Müller ergänzt: “Es ist wichtig, dass wir ein attraktives Land sind, dass die Menschen gerne zu uns kommen und gerne bei uns bleiben. Wir leben jeden Tag in unseren Unternehmen Weltoffenheit, Toleranz, Offenheit, von positiver Neugier geleiteten Austausch und Diversität. Diese Werte sind Teil unserer DNA als international agierende Unternehmen.”
Kawlath: Wirtschaft muss Haltung zeigenPopulisten, und teilweise Extremisten verlieren laut VDMA-Präsident Kawlath in erschreckender Art und Weise ihre Hemmungen und werden immer menschen- und demokratiefeindlicher. “Hass, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Wir alle – und damit meine ich explizit auch die Wirtschaft – müssen Haltung zeigen, für die Demokratie einstehen und Verantwortung übernehmen.” bos
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CEO.Personnel
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CEO.Personnel
Stefan Bielmeier verlässt DZ Privatbank. Stefan Bielmeier verlässt Ende des Jahres die DZ Privatbank. Anfang 2021 trat er als Chief Investment Officer in den Vorstand der DZ-Bank-Tochter ein. Von 2010 bis zu seinem Wechsel war der 58-Jährige Chefvolkswirt der DZ Bank und zuvor seit 1996 bei der Deutschen Bank tätig. Außerdem führte er zehn Jahre lang bis 2022 die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA). (“Bielmeier verlässt Vorstand der DZ Privatbank”)
Mario Skoric wird AIM-Geschäftsführer. Mario Skoric ist neuer Geschäftsführer von Allianz Investment Management (AIM) und übernimmt die Verantwortung für die Anlagestrategie der weltweit erwirtschafteten Versicherungsprämien der Allianz-Gesellschaften. Ludovic Subran wird der neue Investment-Chef der Allianz Gruppe (Group Chief Investment Officer). Gemeinsam werden Skoric und Subran künftig die Anlagestrategie für die Versichertengelder der Allianz-Kunden bestimmen. (“Allianz Investment Management beruft Geschäftsführer”)
Matthäus Pietz neuer Finanzchef bei Sanitärsystemherstellers Toi Toi & Dixi. Dies gab Pietz am auf seinem “LinkedIn”-Profil bekannt. Er folgt auf Torsten Jagdt. Pietz kommt von Arvato, einem Unternehmen von Bertelsmann, das sich auf Logistik und Supply Chain Management spezialisiert hat. Er ist damit erstmals CFO eines Private-Equity-finanzierten Unternehmens. (“Private Equity holt neuen CFO für Dixi und Toi Toi”)
Karin Dohm wird Finanzchefin bei Continental. Ab April wird Karin Dohm die Finanzverantwortung für das Automotive-Geschäft von Continental übernehmen, das sich auf den geplanten Börsengang vorbereitet. Im zukünftigen Vorstand wird Dohm neben dem designierten CEO, Philipp von Hirschheydt, als CFO für Bereiche wie Accounting, Controlling, Treasury, Steuern, Mergers & Acquisitions, Real Estate Management, Investor Relations und IT zuständig sein. (“Continental holt Hornbach-CFO für Automotive-IPO”)
Tim Cook geht nicht in Rente. Apple-Chef Tim Cook plant keinen traditionellen Ruhestand. Cook sagte in einem Podcast, er werde “immer auf diese Art und Weise vernetzt sein und arbeiten wollen”. In seiner Familie habe Arbeit einen wichtigen Teil des Lebens eingenommen. Seine Eltern hätten ihm beigebracht, hart zu arbeiten. (“Tim Cook plant keinen “traditionellen” Ruhestand: Darum will der Apple-CEO auch als Rentner arbeiten”)
Sonos verkleinert Vorstand. Nachdem der langjährige CEO des Soundsystem-Herstellers Sonos das Unternehmen verlassen hat, folgt nun auch der Chief Product Officer, Maxime Bouvat-Merlin. Der derzeitige Interims-CEO, Tom Conrad, hat entschieden, dass die Position des Chief Product Officer momentan nicht benötigt wird. (“Nach dem CEO geht weiterer Manager bei Sonos”)
Blackroll mit neuem Partner. Im Rahmen eines Management-Buy-outs, bei dem das aktive Management das Unternehmen übernimmt, hat Blackroll eine Partnerschaft mit dem Berliner Private-Equity-Investor KKA Partners geschlossen. Gleichzeitig wurde Scott Zalaznik, der frühere Chief Digital Officer von Adidas (2021-2023), als neuer CEO ernannt. Zalaznik gilt als Experte für Omni-Channel-Strategien und digitale Transformation. (“Berliner Investor steigt bei Blackroll ein, neuer CEO an Bord”)
Andreas Lindemann verlässt Schiesser. Andreas Lindemann, CEO von Schiesser, hat angekündigt, Ende Mai von seinem Posten zurückzutreten und auch das Executive Management des Mutterkonzerns Delta Galil Industries Ltd. zu verlassen. Die Suche nach möglichen Nachfolgern läuft bereits. (“Schiesser: CEO Andreas Lindemann kündigt Rücktritt an”)
Reinhard Magg wird Vorstand. Die FondsKonzept AG hat ihren Vorstand erweitert und Reinhard Magg, Geschäftsführer der österreichischen Tochtergesellschaft FinanzAdmin Wertpapierdienstleistungen GmbH, in den Vorstand der Konzernmuttergesellschaft berufen. Magg, ein gebürtiger Steirer, ist ausgebildeter Vermögensberater und Versicherungsagent. Seit 2005 ist er in leitenden Positionen im Vertrieb und Service von Finanzdienstleistern tätig. (“FondsKonzept AG erweitert Vorstand”)
Sandro Schramm wird Marc O’Polo Vorstand. Marc O’Polo hat Sandro Schramm zum Vorstandsmitglied ernannt. Schramm war bisher Director für Marketing, Lizenzgeschäft und Wachstumsstrategie. Mit seiner Beförderung übernimmt er nun die Rolle des Vorstand Marketing & Lizenzen bei der Marc O’Polo Licence AG, einer Tochtergesellschaft der Marc O’Polo SE, die alle Marken- und Lizenzrechte verwaltet. Diese Personalentscheidung soll die Wachstums- und Internationalisierungsstrategie des Unternehmens unterstützen. (“Marc O’Polo holt Sandro Schramm in den Vorstand”)
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CEO.Calendar
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23. bis 25. Januar 2025, Istanbul | ICCA Business Workshop International Destination Marketing Sector 2025 | Dieser Workshop will 15 International Destination Marketing Mitglieder aus der ganzen Welt mit internationalen Verbandskunden zusammenbringen. Ziel ist, Wissen auszutauschen und Geschäftspartner zu vernetzen. INFOS |
27. Januar 2025 18:00 bis 19:30 Uhr, München und online | Wider die Angst vor Veränderung – wie können wir Transformationen neu denken? | Zeiten von hohem Transformationsdruck sind oft auch von Transformationsmüdigkeit geprägt. Diese Debatte will die daraus erfolgenden Konsequenzen für politische und ökonomische Transformationsstrategien, sowie Wege aus dem Dilemma erörtern. INFOS |
30. und 31. Januar 2025, Berchtesgarden | Digital Excellence Forum 2025 | Der Schwerpunkt der Konferenz liegt auf dem Einfluss, den die Digitalisierung auf die nächste Generation technologischer Innovationen und Transformationsteams haben wird. Acht C-Level-Führungskräfte sprechen über ihre digitalen Meilensteine und deren wirtschaftliche Auswirkungen. INFOS |
14. bis 16. Februar 2025, München | Münchner Sicherheitskonferenz | Die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) wird auch für die internationalen Wirtschaftsführer wieder zur wichtigsten geopolitischen Sicherheitskonferenz des Jahres. Cybersicherheit und geopolitische Risiken sind längst wichtige Unternehmensfaktoren geworden. CEOs wie Deutsche Bank-Chef Christian Sewing, Lufthansa-Chef Carsten Spohr, Rheinmetall-Chef Armin Papperger oder Aufsichtsrat Joe Kaeser gehören zu den Stammgästen. INFOS |
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CEO.Tech & Science
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Jedes dritte Unternehmen will 2025 mehr als 25 Millionen Dollar für KI ausgebenKI bleibt auch im Jahr 2025 weltweit Priorität für Führungskräfte. Drei Viertel nennen sie als eine der drei wichtigsten strategischen Prioritäten. Ein Drittel der Unternehmen plant, in diesem Jahr mehr als 25 Millionen Dollar für generative KI auszugeben.
Auch der Optimismus für autonome Agenten und Assistenz ist weit verbreitet – dennoch erwarten weniger als zehn Prozent der Führungskräfte einen automatisierungsbedingten Stellenabbau. Die Zahlen ermittelte die Boston Consulting Group (BCG) in ihrer globalen Umfrage “AI Radar”, die die Stimmung von 1.800 C-Level-Führungskräften aus 19 Märkten und 12 Branchen in Bezug auf KI erfasst.
Zwar sei die allgemeine Motivation für KI hoch, dennoch mangelt es in vielen Unternehmen an der optimalen Umsetzung: Indem sie zu viele KI-Investitionen tätigen, verwässern Unternehmungen ihre Bemühungen. Führende Unternehmen sollten sich eher auf die Tiefe als auf die Breite konzentrieren, so die Autoren der Umfrage. Zudem schulen viele Unternehmen zu wenige Mitarbeiter in KI: Weniger als ein Drittel der Unternehmen haben ein Viertel ihrer Belegschaft für die Nutzung von KI ausgebildet. Im Vergleich zur vor einem Jahr zwar ein Anstieg, doch den Autoren zufolge immer noch zu wenig. asc
Kernfusion: Weshalb die Erwartungen zu hoch sindDas Büro für Technikfolgen-Abschätzung des Deutschen Bundestages (TAB) hat in einer aktuellen Studie die Potenziale und Herausforderungen der Kernfusion untersucht. Das Ergebnis: Mit Fusionskraftwerken ist erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts zu rechnen. Ob sie dann einen nennenswerten Beitrag zur Stromerzeugung leisten können, sei fraglich, schreiben die Autoren.
Damit dämpfen die Politikberater vom TAB die teils hohen Erwartungen der Politik deutlich. In ihren Wahlprogrammen für die anstehende Bundestagswahl nennen FDP und Union die Kernfusion als Option für die künftige Energieversorgung in Deutschland. Doch auch wenn Politiker wie Bettina Stark-Watzinger oder Kanzlerkandidat Friedrich Merz erste Fusionskraftwerke bereits in zehn bis 15 Jahren sehen, sieht die Realität anders aus.
Zwar habe es in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gegeben und auch das BMBF hatte angekündigt, die Fusionsforschung umfangreich zu fördern. Aber es bestünden weiterhin große Herausforderungen, schreibt das TAB. Dazu gehörten insbesondere “die Entwicklung (fusions)kraftwerkstauglicher Materialien, das Tritiummanagement sowie die Integration aller Teile in ein Gesamtsystem”. Mehr dazu lesen Sie hier. mw
Indien und USA bauen ihre Industriepartnerschaft weiter ausMit Hilfe eines bilateralen US-amerikanischen und indischen Kooperationsprogramms im Bereich Raumfahrt und Verteidigung sind sieben indische Startups ausgewählt worden, die Partnerschaften mit US-Verteidigungsbehörden eingehen können. Zu den ausgewählten Unternehmen gehören das Weltraumbildgebungsunternehmen KaleidEO, der Raketenhersteller EtherealX und das KI-gesteuerte Unternehmen Shyam VNL.
Diese Initiative, die von Indusbridge Ventures und FedTech ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, indischen Firmen Zugang zum weltweit größten Verteidigungs- und Raumfahrtmarkt zu verschaffen und mögliche Zusammenarbeit mit führenden US-Verteidigungsunternehmen wie Northrop Grumman, Lockheed Martin und RTX zu ermöglichen.
Mit dem Programm sind jährliche Einnahmen zwischen 500 Millionen und eine Milliarde US-Dollar für die ausgewählten Unternehmen verbunden. Die Zusammenarbeit unterstreicht die wachsende strategische Partnerschaft zwischen Indien und den USA im Bereich der Verteidigungs- und Dual-Use-Technologien. kk
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CEO.Standpunkt
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Drei Vorschläge für einen funktionierenden WohnungsmarktVon Lars von Lackum
Kaum eine Branche ist so kapitalintensiv und damit zinsabhängig wie die Wohnungswirtschaft. Entsprechend hart war die Landung, als Inflation und Zinsen 2022 sprunghaft anstiegen. Marktteilnehmer hatten die Zinswende zwar erwartet – aber nicht in dieser Schnelligkeit. Aktuell ziehen Bestandsimmobilien wieder mehr Anleger an, die Preise stabilisieren sich. Für 2025 rechne ich mit einer soliden Seitwärtsbewegung mit Tendenz nach oben. Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt hoch. Die Kaltmieten werden weiter anziehen und bleiben doch, mit einer deutlich geringeren Steigerung als bei anderen Dingen des täglichen Bedarfs, in weiten Teilen Deutschlands bezahlbar. Sie sind zwischen 2020 und November 2024 im Schnitt um gut acht Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Der Preis für einen Döner hat sich innerhalb von fünf Jahren um 75 Prozent auf 7,00 Euro erhöht – unsere durchschnittliche Monatsmiete je Quadratmeter liegt bei 6,78 Euro.
Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Branche in puncto Nachhaltigkeit – im Bestand und im Neubau. Für die notwendigen Investitionen braucht es ausreichend privates Kapital, das sich entsprechend verzinsen muss. Eine schrittweise Rückkehr zu effizienten, marktorientierten Lösungen ist daher unerlässlich:
Erstens: Weniger und zielgenauere MietenregulierungEine aktuelle Studie von empirica zeigt: Wir haben regionalen Wohnungsmangel und nicht die viel zitierte bundesweite Wohnungsnot. Geprägt wird die Debatte jedoch von der Situation in Hotspots wie Berlin. Andernorts gibt es dagegen Alternativen. Leider findet man nur wenig Mieterinteressenten, die von Düsseldorf ins gut angebundene, günstigere Gelsenkirchen ziehen, solange die Mietpreisregulierung die Wohnungsmärkte versteinert. Aufgrund des hohen Schutzes aller Bestandsmieter – ob Mindestlohnempfänger oder Millionär – gibt niemand seine angestammte Wohnung auf, selbst wenn sich der Bedarf, zum Beispiel durch den Auszug der Kinder, verändert hat. Auch daher leben wir hierzulande mit 47,5 Quadratmeter pro Kopf im Durchschnitt deutlich großzügiger als unsere europäischen Nachbarn bspw. in Frankreich mit 33 Quadratmeter.
Um den regionalen Mangel nachhaltig zu beheben, muss dem Mietpreis sukzessive seine Steuerungsfunktion zurückgegeben werden. Behutsame erste Schritte wären die Lockerung der Kappungsgrenze und höhere Anforderungen an die Mietpreisbremse – sozial abgefedert durch eine gezielte Unterstützung derjenigen Menschen, die wirklich finanzielle Unterstützung brauchen.
Zweitens: Marktbasierter sektorübergreifender CO₂-Preis für effizienten KlimaschutzEs braucht einen marktbasierten sektorübergreifenden CO₂-Preis, und zwar jetzt, sofort. Das stellt sicher, dass die stets kostengünstigsten Lösungen zum Einsatz kommen, auch und insbesondere in der Wohnungswirtschaft. Die Politik hat hier lange Zeit einseitig auf gedämmte Fassaden fokussiert und damit Fehlanreize gesetzt, die nachweislich keinen positiven Klimaeffekt hatten. Wir brauchen mehr Fokus auf die Emissionseffizienz, also die möglichst kostengünstige Reduktion von CO₂-Emissionen, als auf die Energieeffizienz – in Berlin und in Brüssel. Also kein GEG-Heizungsgesetz und auch keine EPBD-Gebäuderichtlinie.
Drittens: Neubau ermöglichenWer unter aktuellen Bedingungen rentabel bauen möchte, braucht Neuvermietungsmieten von 20 Euro je Quadratmeter. Neben dem Mangel an bezahlbarem Bauland sind es vor allem energetische und kommunale Auflagen wie Stellplatzschlüssel, der Erhalt der Flatterulme oder die neue Kita, die das Produkt prohibitiv teuer machen. Diese nachvollziehbaren Wünsche müssen zurückgestellt werden, damit bezahlbarer Neubau wieder möglich wird.
Lars von Lackum ist seit 2019 CEO der LEG Immobilien. Sein Vertrag wurde jüngst vorzeitig für die kommenden fünf Jahre verlängert.
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CEO.Economics
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Höhere Militärausgaben kurbeln Konjunktur anVon Moritz Schularick
Es heißt, dass Generale zwar Schlachten, Ökonomen aber Kriege gewinnen. Wenn man die deutsche Debatte der letzten Monate verfolgt hat, dann sieht es in der Tat nicht gut aus um die Kriegstüchtigkeit des Landes. Denn die Debatte um die Notwendigkeit höherer Verteidigungsausgaben zeugt nicht zuletzt von einer nahezu totalen Abrüstung in militärökonomischen Fragen. Ein paar Beispiele:
Erstens ist das Land die meiste Zeit damit beschäftigt, Inputs zu diskutieren – ob wir jetzt zwei, drei oder vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) investieren müssen – während eigentlich notwendige Outputs, also militärische Fähigkeiten, im Zentrum stehen sollten. Dazu gehört etwa eine funktionierende Luftverteidigung, mit der wir deutsche Großstädte gegen mehr als hundert in Kaliningrad stationierte SS-26 Raketen schützen können. Zurzeit können wir das nämlich nicht. Dazu gehört auch, dass wir im Bedarfsfall in Europa ausreichend Artillerie-Munition produzieren können und unseren Rückstand in der Militärtechnologie, etwa bei Drohnentechnologien, aufholen und weiterhin den Freiheitskampf der Ukraine unterstützen können. Wenn man das will, dann werden wir auf absehbare Zeit mit Verteidigungsausgaben von drei bis vier Prozent des BIPs planen müssen – aber nur unter der Voraussetzung, dass die Bundeswehr von einer Friedensverwaltungsbürokratie zu einer effizienten und schlagkräftigen Truppe wird, die das frische Geld besser einsetzt.
Ziehen sich die USA zurück, wird es teurerZweitens gehört dazu, dass wir uns ehrlich über die verschiedenen Szenarien unterhalten müssen, auf die wir uns vorbereiten müssen. Alle im politischen Berlin bisher diskutierten Planungen beziehen sich auf den Fall, in dem sich Europa weiterhin auf die USA verlassen kann. Noch traut sich niemand ernsthaft darüber nachzudenken, was wäre, wenn die USA als Anker für die Verteidigung Westeuropas ausfallen.

Es geht nicht darum, Trump kurzfristig glücklich zu machen, sondern sich auch auf Szenarien vorzubereiten, die außerhalb der Komfortzone liegen. Die drei bis vier Prozent des BIP, die wir jetzt diskutieren, beziehen sich auf den ersten Fall. Sie beziehen sich auf die Notwendigkeit größerer Fähigkeiten zur Abschreckung eines aggressiven Russlands. Wenn sich die USA in Isolationismus zurückziehen und Europa komplett auf eigenen Füßen stehen muss, dann sind die Zahlen deutlich höher.
Konjunkturimpuls durch MilitärausgabenDrittens gehört dazu, dass wir nicht nur die Kosten – von Kanzler Scholz in einem höchst unglücklichen Vergleich als “Zeche” bezeichnet – sondern auch die ökonomischen Effekte von deutlich höheren Verteidigungsausgaben in die Betrachtung einbeziehen. Über die ökonomischen Konsequenzen von Aufrüstungsprogrammen können Ökonomen in der Tat etwas sagen. Um wie viel steigt das BIP, wenn der Staat mehr für Verteidigung ausgibt? Die seriösen Schätzungen reichen hier von einem Multiplikator von 0,6 bis 1,5. In anderen Worten, wenn wir dauerhaft zwei Prozent des BIP mehr für Verteidigung ausgeben, dann steigt das deutsche BIP um eins bis drei Prozent. In einem Land, das seit zwei Jahren in der Rezession feststeckt, wäre ein Wachstumsschub von zwei Prozent ein dringend benötigter Anschub. Aber haben wir überhaupt die Ressourcen, insbesondere die Arbeitskräfte für diesen Konjunkturimpuls? Bis vor kurzem konnte man hier durchaus geteilter Meinung sein. Angesichts der täglich wachsenden Krise in der Autoindustrie und den Zulieferern führt hier kein Weg mehr an der Schlussfolgerung vorbei, dass wir diesen Impuls auch ökonomisch gut gebrauchen können.
Verteidigungsinvestitionen von der Schuldenbremse ausnehmenSchließlich zur viel diskutierten Frage der Finanzierung. Auch hier gibt es relativ klar ökonomische Antworten. Vorübergehende Erhöhungen der Verteidigungsausgaben sollten über Kredit finanziert werden. Permanente Zuwächse müssen langfristig über Steuern aus dem Haushalt finanziert werden. Aber auch bei der Finanzierung permanenter Zuwächse spricht vieles dafür, den Übergang zu “smoothen” und graduell im Bundeshaushalt umzuschichten, und zwar als Teil von Reformen, welche die deutschen Sozialsysteme zukunftsfest machen. Das wird nicht von heute auf morgen gehen, sondern nur über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren. Bis dahin besteht die erstbeste Lösung darin, Verteidigungsinvestitionen von der Schuldenbremse auszunehmen, damit wir als Land geopolitisch handlungsfähig sind, wenn wir es sein müssen. Die zweitbeste Lösung ist ein zweites, sehr viel größeres Sondervermögen in Kombination mit einer glaubhaften Verpflichtung, jedes Jahr den regulären Verteidigungshaushalt zu erhöhen, sodass wir in zehn Jahren keine weiteren Kredite brauchen. Oder mit anderen Worten: Verteidigung hat ihren Preis.
Prof. Moritz Schularick ist Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW).
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