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CEO.Table
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Professional Briefing
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#23
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24. Mai 2025
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Executive.Summary: Netzausbau versus Strompreiszonen – Was Unternehmen eigentlich brauchen
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CEO.Talk: Electricity 4.0 – Gamechanger für smarte Unternehmen
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CEO.Picks: Return on AI? Wer Mensch und KI trennt, verschenkt Potenzial
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ESG.Table: Welche ESG-Software Experten empfehlen
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Africa.Table: Warum Saudi-Arabien seine Afrika-Strategie ändert
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CEO.Presseschau: Fachkräfte verstehen Unternehmensstrategien nicht + Die Rückkehr des Egoismus + Investor Kühne über die AfD
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CEO.Index: Airbus in der Zeitenwende – Stark im Geschäft, schwach in der Präsenz
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CEO.Success: Mit KI zum Top-Talent – Neue Chancen für Unternehmen
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Security.Table: Windräder als Spionagegefahr
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Europe.Table: Omnibusse – EU-Kommission kündigt weitere Verschlankungen an
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CEO.Personnel: Böddeling folgt auf Reiche + Chardon wird Citroën-CEO + Jørgensen verlässt Novo Nordisk
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Research.Table: „Grüne Chemie Ost“
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China.Table: USA fürchten Schlupfloch für Chinas Tech-Firmen
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CEO.Standpunkt: Souveränität und Sicherheit im Orbit – Warum Europa jetzt eigene Standards braucht
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Executive.Summary
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Netzausbau versus Strompreiszonen – Was Unternehmen eigentlich brauchen
Von
Alexander Güntzler & Kristian Kudela
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Eine Aufteilung des deutschen Stromnetzes in mehrere Preiszonen stößt in der Energiebranche auf Ablehnung. Das belegt eine aktuelle Umfrage des CEO.Table unter führenden Unternehmen der Energiewirtschaft. Den Vorschlag hatte die europäische Netzagentur ENTSO-E, gemacht, um so jährlich bis zu 339 Millionen Euro einzusparen, vor allem durch geringere Redispatch-Kosten.
Doch die Reaktion der Wirtschaft ist eindeutig: „Ein Split wäre eine massive Veränderung der Rahmenbedingungen“, sagte EnBW-CEO Georg Stamatelopoulos dem CEO.Table. Die Folge wären höhere Strompreise im Süden und ein Vertrauensverlust bei Investitionen in Erneuerbare Energien im Norden. Noch deutlicher äußert sich Rheinenergie-Chef Andreas Feicht: Alleine die Umsetzungskosten eines „Zonensplits“ beziffert er auf 2,4 Milliarden Euro – fast das Siebenfache des errechneten Nutzens. Zudem drohten Liquiditätsverluste am Terminmarkt, Unsicherheiten bei Offshore-Auktionen und ein steigender Förderbedarf für Erneuerbare.
Auch RWE und Eon sprechen sich in einem gemeinsamen Positionspapier gegen eine Aufspaltung der Preiszone aus. Eine Marktspaltung würde aus ihrer Sicht Absicherungsgeschäfte der Industrie erschweren, die Marktliquidität schwächen und die Preisvolatilität erhöhen. Stattdessen fordern sie einen beschleunigten Netzausbau, insbesondere von Nord nach Süd, sowie eine netzdienliche Standortwahl für neue Kraftwerke, Speicher und Erzeuger.
Ein zentraler Hebel ist laut Energiewirtschaft die Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Das ist die Grundvoraussetzung für die Transformation unserer Industrie. Nur wenn wir Netzinfrastruktur europäisch denken, können wir Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaziele in Einklang bringen“, sagt Miguel Ángel López Borrego, CEO der Thyssenkrupp AG. Und Tim Holt, Vorstandsmitglied von Siemens Energy, ergänzt: „Hersteller von Energietechnologien brauchen Planungssicherheit“. Statt sehr spezifischer Anforderungen seien funktionale Ausschreibungen entscheidend, um Technologien für das Stromnetz schneller und kostengünstiger zu entwickeln.
Ein Großteil der geplanten Stromleitungen sind noch nicht fertig gestellt. Die Leitung A-Nord, die Windstrom aus dem Norden ins Rhein-Ruhr-Gebiet bringen soll, benötigte trotz gesetzlicher Beschleunigungsinstrumente 7 Jahre bis zur Genehmigung. Ähnlich schwierig verläuft der Prozess beim Projekt SuedLink: Obwohl die Leitung seit 2013 im Bundesbedarfsplan steht, begann der Bau erster Abschnitte erst 2023, die Fertigstellung ist für 2028 geplant. Aktuell sind lediglich 325 von insgesamt rund 696 Kilometern genehmigt. Insgesamt sind 16.800 Kilometer Leitungen gesetzlich vorgesehen – davon verantwortet die Bundesnetzagentur etwa 9.600 Kilometer (siehe Grafik). Bis 2030 sollen nach deren Plänen rund 4.500 Kilometer in Betrieb gehen.

Um den Ausbau schneller und kostengünstiger zu gestalten, sieht RheinEnergie-Chef Feicht als Alternative zum aufwendigen Erdkabelausbau den verstärkten Einsatz von Freileitungen. Nach Berechnungen der Bundesnetzagentur ließen sich so rund 33,5 Milliarden Euro beim Netzausbau einsparen. Im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung darauf verständigt, neue Hochspannungs-Gleichstromleitungen „wo möglich als Freileitungen“ zu realisieren – ein Kurswechsel gegenüber dem gesetzlichen Erdkabelvorrang, den die Große Koalition 2016 verankert hatte.
Ein zentrales Problem bleibt die Struktur des Stromsystems. Während im Norden zunehmend erneuerbarer Strom produziert wird, liegt die industrielle Nachfrage hauptsächlich im Süden. Die Folge: Strom wird im Norden abgeregelt und im Süden teuer ersetzt – ein ineffizienter Mechanismus, finanziell wie klimapolitisch. Allein 2024 entstanden dadurch Kosten von 2,8 Milliarden Euro, davon 1,1 Milliarden Euro allein für konventionellen Redispatch. Diese Kosten treiben maßgeblich die Netzentgelte, die 2024 Rekordwerte erreichten (siehe Grafik). Gleichzeitig entfiel im selben Jahr erstmals der staatliche Zuschuss für Übertragungsnetzbetreiber-Entgelte aus dem Strompreisbremsengesetz, was die Kosten zusätzlich erhöhte.

Der durchschnittliche Industriestrompreis stieg dadurch auf 18,75 Cent pro kWh. Das macht Deutschland zu einem der teuersten Stromstandorte Europas. Beschaffung, Netzentgelte und Vertrieb bilden dabei mit 16,75 Cent den größten Anteil – dreimal so hoch wie vor zehn Jahren.

Die Koalition hat sich in ihrem Koalitionsvertrag allerdings darauf verständigt, eine einheitliche Strompreiszone zu behalten. | |
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CEO.Talk
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Frédéric Godemel, Executive Vice President für Energiemanagement bei Schneider Electric.
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Electricity 4.0 – Gamechanger für smarte Unternehmen
Um die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, muss die Geschwindigkeit der Energiewende weltweit mindestens verdreifacht werden – das betont Frédéric Godemel, Executive Vice President bei dem französischen Global-Player Schneider Electric, mit Verweis auf aktuelle Analysen der Internationalen Energieagentur (IEA). „Europa steht bei Digitalisierung und Netzinvestitionen auf Augenhöhe mit China. Nordamerika hinkt noch hinterher,“ sagt der Manager im Gespräch mit Table.Briefings. Trotzdem seien weitere Investitionen auch in Europa notwendig.
Ein zentrales Instrument für eine weltweite Transformation ist Electricity 4.0 – ein Konzept, das Schneider Electric maßgeblich mitprägt. Electricity 4.0 steht für die Verschmelzung von Elektrifizierung und Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette: von der Erzeugung über die Verteilung bis zum Verbrauch. Laut aktuellen Studien ist Electricity 4.0 drei- bis fünfmal effizienter als herkömmliche Energiesysteme und gilt als Schlüssel zur Dekarbonisierung (siehe Grafik). Bis 2040 soll der Anteil erneuerbarer Energien am globalen Strommix von derzeit sechs auf 40 Prozent steigen. „Wir befinden uns in einer neuen Ära der Energie,“ betont Godemel.

Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz sind dabei der zentrale Hebel, um Energieflüsse zu optimieren. „Electricity 4.0 muss Angebot und Nachfrage kontinuierlich optimieren. Künstliche Intelligenz wird dabei enorm helfen.“ So können etwa smarte Gebäudemanagementsysteme und digitale Plattformen wie Ecostruxure von Schneider Electric den Energieverbrauch in Echtzeit analysieren und steuern, was nachweislich zu Einsparungen von sieben bis zehn Prozent führen kann. Das Unternehmen setzt seit mehr als 20 Jahren auf Nachhaltigkeit. Deshalb wurde der französische Elektrotechnik-Konzern 2025 bereits zum zweiten Mal von Corporate Knights als das nachhaltigste Unternehmen der Welt ausgezeichnet.
Ein praktisches Beispiel ist der EUREF-Campus in Berlin sowie Düsseldorf: Hier werden Wärmepumpen mit Seewasser betrieben, alle Heiz- und Kühlsysteme sind vollständig elektrifiziert und die Gebäudeautomation sorgt dafür, dass nur tatsächlich genutzte Flächen beheizt oder beleuchtet werden. Solche Pilotprojekte zeigen, wie durch intelligente Steuerung, Flexibilität und die Integration erneuerbarer Energien der Energieverbrauch dauerhaft gesenkt werden kann. „Neben Neubauten wie aktuell dem EUREF-Campus in Düsseldorf müssen wir vor allem den Bestand adressieren – Gebäude verursachen insgesamt 37 Prozent der CO₂-Emissionen,“ betont Godemel.
Laut Schneider Electric amortisiert sich jede sanierte Immobilie in etwa sieben Jahren. Dennoch werde bei vielen Neubauten noch immer nicht in Technologien investiert, die sich nach wenigen Jahren rechnen – für Godemel „unverständlich“. In der Industrie sind bislang nur 20 Prozent der Prozesse elektrifiziert, obwohl mit heutiger Technik bereits 50 Prozent möglich wären, „ein potenziell riesiger Fortschritt“ laut dem Manager. Vor allem auf der Nachfrageseite, also in Gebäuden, der Industrie und dem Verkehr, müsse ein Wandel stattfinden. | |
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CEO.Picks
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Tamer Boyaci (ESMT Berlin).
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Return on AI? Wer Mensch und KI trennt, verschenkt Potenzial
Generative KI verspricht viel, doch laut IBM erreichen nur 25 Prozent der Projekte den erwarteten ROI (siehe Grafik). Die Ursache liegt selten im Modell, sondern in fehlender Orchestrierung: zu wenig Integration, kein einheitliches Steuerungssystem, unklare Verantwortlichkeiten.
Ich habe dieses Thema als meinen CEO.Pick gewählt, weil die nächsten Jahre entscheiden, wer KI skaliert – und wer stecken bleibt. Wer jetzt keine Architektur plant, verliert nicht nur Effizienz, sondern mittelfristig auch seine Souveränität.

Im Zentrum dieses Wandels stehen nicht einzelne Modelle, sondern Agentensysteme. Das sind spezialisierte, autonome Softwareeinheiten, die Aufgaben ausführen: Code schreiben, Lagerbestände anpassen, Rechnungen abgleichen. Erst wenn sie miteinander kooperieren, entsteht echte Produktivität. Accenture betreut heute über 50 solcher Systeme, IBM integriert über 150 Agenten in seine neue watsonx-Orchestrierungsplattform.
Der Weg beginnt mit einem kontrollierbaren Pilotprojekt, setzt klare Standards voraus und mündet in einer „Agent Ops“-Ebene, die Transparenz, Eingriffsrechte und Protokollierung zusammenführt. Gleichzeitig braucht es Führungskräfte, die Agenten verstehen und begleiten können. Konzepte, durch die Mitarbeitende und Agenten gemeinsam lernen, sind der Schlüssel zu Akzeptanz und Fehlervermeidung.
Für CEOs bedeutet das: KI entfaltet nur dort ihr Potenzial, wo Systeme, Standards und Menschen zusammenspielen.
Tamer Boyaci ist Professor und Michael Diekmann Chair in Management Science an der ESMT Berlin. | |
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CEO.News
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ESG-Software: Welche Lösungen Experten empfehlen
Für komplexe Berichtspflichten und strategisches Nachhaltigkeitsmanagement gibt es inzwischen viele Anwendungen. Allein in Europa gibt es über 150 Anbieter für ESG-Software mit unterschiedlichsten Nachhaltigkeits-Schwerpunkten. Die Top-ESG-Tools lassen sich in drei Gruppen einsortieren, Überschneidungen sind möglich.
Die erste Gruppe sind Anwendungen, welche die ESG-Leistung eines Unternehmens überwachen und verbessern (ESG-Performance-Management). Software-Lösungen aus diesem Bereich bewerten Unternehmensstrategien auf Basis von Kennzahlen, damit die Firmen ihre ESG-Ziele effektiver erreichen. Sie erlauben es, Ziele zu definieren und zeigen, mit welchen Maßnahmen sich beispielsweise CO₂-Emissionen schnell senken lassen. In dieser Gruppe finden sich die Anbieter allgemeiner Enterprise Ressource Planning-Systeme (ERP), die teils zusätzliche Module für Nachhaltigkeitsperformance anbieten. Auch ESG-Spezialisten bieten Performance-Management an, zugeschnitten auf einen oder wenige Anwendungsbereiche.
Zur zweiten Gruppe gehören Anwendungen, mit denen sich Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte erstellen lassen (ESG-Disclosure-Management). Sie sind vergleichbar mit Redaktions- oder Layoutsoftware, mit der Unternehmen ihre ESG-Daten etwa gegenüber Investoren offenlegen. Vorgefertigte Schablonen und Reporting-Standards stellen sicher, dass Anwender die gesetzlichen Vorgaben einhalten.
Die dritte Gruppe schließlich umfasst Systeme, die ESG-Daten erfassen, speichern und datengestützte Entscheidungen in Bezug auf Nachhaltigkeit ermöglichen (ESG-Data-Management). Diese Systeme führen nicht nur sämtliche Daten zusammen, sie vereinheitlichen diese auch. Diese Anwendungen bieten die Möglichkeit, um Software sowohl zur ESG-Leistung als auch dem Disclosure-Management nutzen zu können.
Was CSR-Manager vor einem Einkauf der passende ESG-Lösung für Ihr Unternehmen bedenken sollten, hat der ESG.Table in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hier analysiert. Welche Anbieter sich am Markt bewährt haben, können Sie im ESG.Table lesen. Anna Gauto
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Warum Saudi-Arabien seine Afrika-Strategie ändert
Lange Zeit galt Saudi-Arabien als Religionsförderer weltweit – auch in Afrika. Mittlerweile setzt das Land aber nicht mehr so stark auf Soft Power, sondern verfolgt klare Wirtschaftsinteressen auf dem Nachbarkontinent. Warum sich das Königreich für den Politikwechsel entschieden hat und wie die Interessen regional variieren, lesen Sie im Africa.Table. David Renke
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Tödlicher Unfall setzt chinesische Hersteller unter Stress
China diskutiert über die Verantwortung von Assistenzsystemen in Elektroautos. Aktuell ist das Vertrauen in die Technik erschüttert. Anlass ist ein tödlicher Unfall dreier Studentinnen, die Ende März auf der Autobahn mit einem Level 2-Assistenzsystem verunglückten. Im Jahr 2024 waren 59,7 Prozent aller Neuwagen in China mit einem solchen System ausgestattet.
Doch Forschung und Entwicklung haben die Gesetzgebung überholt. Im Testbetrieb befinden sich bereits Fahrzeuge mit Level 3-Fahrassistenten. Noch im laufenden Jahr sollen erste Modelle chinesischer Hersteller auf den Markt kommen. Die Regierung muss jetzt dringend festlegen, wer unter welchen Umständen für mögliche Schäden verantwortlich ist, die beim Fahren mit Level 3 entstehen können.
Die Branche sucht zudem nach geeigneten Versicherungsmodellen, die industrieweite Standards schaffen. Bislang schließen die Kunden ihre Versicherung direkt mit dem Hersteller ab. Der wiederum besitzt eine Rückversicherung mit einem Versicherungsunternehmen. Kommt dieses zu dem Schluss, die Technik des Herstellers sei nicht verlässlich genug, kann es schlicht die Haftung ablehnen. Mehr dazu lesen Sie im China.Table. Christian Domke Seidel und Jörn Petring
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Klimafonds KTF: Weniger Auffüllung als geplant?
Das neue Sondervermögen der Bundesregierung könnte weniger zusätzliches Geld für den Klimaschutz bringen als gedacht. Denn das Finanzministerium plant offenbar, Klima-Investitionen aus dem regulären Haushalt in den KTF zu verschieben und auch Energiepreissenkungen aus dem Sondervermögen zu bezahlen. Der WWF warnt davor in einer aktuellen Analyse. Opposition und Umweltverbände laufen Sturm, auch die Energiewirtschaft zeigt sich besorgt. Details können Sie im Climate Table lesen. Malte Kreutzfeldt
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MINT-Fachkräftelücke gefährdet Regierungsvorhaben
Für Klimaschutz, Infrastruktur oder Verteidigung werden mehr MINT-Fachkräfte gebraucht. Schon jetzt ist der Mangel groß, wie der neue MINT-Report des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt. Eine Gesamtstrategie für MINT-Bildung fehle bisher. Was das für die Bildungslandschaft bedeutet, lesen Sie im Bildung.Table. Anna Parrisius
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Bastian Ernst: Rüstungskenner neu im Verteidigungsausschuss
Bei Dynamic Nobel Defence hat Bastian Ernst seinen Job als Head of Business Digital gekündigt, um sich voll auf sein Bundestagsmandat zu konzentrieren. Seine Kontakte und seine Expertise aus der Rüstungsindustrie nimmt er mit und macht klar: Er weiß, wo die Industrie noch Spielraum hat, und wo es im Beschaffungsprozess hakt. Welche Industrie-Unternehmen der 38-Jährige noch gut kennt, lesen Sie im Security.Table. Wilhelmine Preußen
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CEO.Presseschau
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Manager Magazin: Die Rückkehr des Egoismus Selbstherrlichkeit und Egoismus erleben in Führungsetagen ein Comeback. Doch wie können Mitarbeitende und die Gesellschaft diesem Trend aktiv entgegenwirken? („Das Führungsprinzip Trump – und wie wir damit umgehen sollten“)
Welt: Kühne glaubt an Vernunft Der Investor und Mäzen Klaus-Michael Kühne zeigt sich im Hinblick auf die öffentliche Meinung zur AfD zuversichtlich: Früher oder später werde die Bevölkerung erkennen, dass dieser Partei keine führende Rolle zukommen dürfe. Die AfD, so Kühne, erinnere in Teilen an dunkle Kapitel der deutschen Geschichte. („Diese halbe Nazi-Partei erinnert an düstere Zeiten“)
Manager Magazin: Top-Abfindung für Lutz Meschke Der frühere Finanzchef von Porsche, Lutz Meschke, erhält laut Unternehmen eine Abfindung von 11,6 Millionen Euro. Zusätzlich zahlt der Sportwagenbauer dem Manager, der im Februar überraschend ausschied, weiterhin die vertraglich vereinbarten Bezüge bis Ende dieses Jahres – obwohl sein ursprünglicher Vertrag bis Ende 2027 lief. („Porsche zahlt Ex-CFO Meschke mehr als 11,6 Millionen Euro“)
Capital: Längere Erwerbstätigkeit ist notwendig Beamte allein können die Rentenkasse nicht stabilisieren. Eine Reform ist erforderlich, da die junge Generation die finanziellen Lasten nicht allein tragen kann. Ein entscheidender Schritt wäre die Anhebung des Rentenalters und eine längere Erwerbstätigkeit, um das System nachhaltiger zu gestalten. („Warum wir länger arbeiten müssen – und das auch okay ist“)
Computerwoche: Ferri Abolhassan sieht Bedeutungsgewinn T-Systems-CEO Ferri Abolhassan betont die zentrale Rolle des Unternehmens für die Telekom. Dank seines einzigartigen Know-hows in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Technologien positioniert sich T-Systems als wichtiger Differenzierungsfaktor. Diese Zukunftstechnologien gewinnen zunehmend an Bedeutung und werden die Entwicklung der Telekom nachhaltig prägen. („T-Systems-CEO im Interview: Digitale Fähigkeiten auch selbst nutzen“)
Forbes: Manager müssen Verantwortung übernehmen Führungspersönlichkeiten entstehen nicht in Zeiten des Erfolgs, sondern im Umgang mit Schwierigkeiten. Viele Organisationen stehen aktuell vor unvorhergesehenen Herausforderungen, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen – wirtschaftliche Unsicherheiten, politische Veränderungen und operative Instabilität. In einer zunehmend unvorhersehbaren Welt ist starke, vorausschauende Führung entscheidender denn je. („How To Lead In Difficult Times“)
Forbes: Mitarbeitenden fehlt Verständnis Viele Führungskräfte glauben, dass Widerstand gegen die Unternehmensstrategie aus Apathie oder Sturheit entsteht. Doch die eigentliche Herausforderung liegt oft woanders: Mitarbeitende engagieren sich nicht, weil sie die Strategie nicht verstehen. Ohne klares Verständnis fehlt die Basis für Überzeugung – und ohne Überzeugung kann keine Leidenschaft für die Umsetzung entstehen. Eine transparente und nachvollziehbare Kommunikation ist daher entscheidend für den Erfolg einer Strategie. („Why Employees Aren’t Committing To Your Company’s Strategy“)
Wall Street Journal: Die wichtigsten US-Aufsichtsräte Wer sind die einflussreichsten Aufsichtsratsmitglieder großer börsennotierter US-Unternehmen? Das erste jährliche Ranking des Wall Street Journal nennt 250 von ihnen. („The Top Corporate Board Directors“)
CEO World Magazine: Mary Barra ist spitze An der Spitze der Liste der einflussreichsten Frauen in der Wirtschaft 2025 steht die GM-Chefin Mary Barra. Dicht dahinter folgen Accenture-CEO Julie Sweet, Citi-CEO Jane Fraser und AMD-CEO Lisa Su. Die Top-Frau Europas, Ana Botín von Santander, belegt Platz 5. („Revealed: The World’s Most Powerful Women in Business, 2025“)
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CEO.Index
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Airbus in der Zeitenwende: Stark im Geschäft, schwach in der Präsenz
Während der europäische Flugzeugbauer Airbus seinen US-amerikanischen Rivalen Boeing deutlich hinter sich lässt und die Branche auch insgesamt vom geopolitischen Umbruch profitiert, bleibt CEO Guillaume Faury ein weitgehend Unbekannter. Seit über sechs Jahren führt der französische Ingenieur Airbus erfolgreich – doch selbst in Vorstandsetagen und auf der Straße löst sein Name meist nur Fragezeichen aus.

Trotz starkem Wachstum und klarer Positionierung in Strategie und Nachhaltigkeit liegt Airbus bei fast allen Imagewerten deutlich hinter dem Rüstungskonzern Rheinmetall. Dabei gibt sich der Konzern in Geschäftsberichten transparent und schlägt inhaltlich sogar deutsche Größen wie Commerzbank, Adidas oder MTU. Auch als Arbeitgeber steht Airbus gut da. Doch Faury bleibt im Vergleich zu seinen DAX40-Kollegen in den deutschen Leitmedien auffallend zurückhaltend: Weder Präsenz noch Bewertung spiegeln wider, dass auch Airbus von der „Zeitenwende“ profitiert. Es fehlt der kommunikative Impuls nach Außen, der Airbus ins verdiente Rampenlicht rückt.

Die gesamte Studie zum 23. CEO Impact Index kann unter Media Tenor kostenfrei heruntergeladen werden. Wie auch alle anderen 22.
Roland Schatz ist Gründer und Chefredakteur des Forschungsinstitutes Media Tenor International AG. | |
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CEO.Success
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Die Gründerinnen von Empion, Larissa Leitner und Annika von Mutius, wollen Talente und Unternehmen matchen. (Quelle: Patrycia Lukas)
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Mit KI zum Top-Talent: Neue Chancen für Unternehmen
Von
Deniz Karaaslan & Lisa Brunßen
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Der Fachkräftemangel gilt als zentrales Wachstumsrisiko deutscher Unternehmen – doch das Problem liegt tiefer. Viele Beschäftigte arbeiten in Jobs, die weder zu ihren Werten noch zu ihren Stärken passen: Es besteht eine Fehlallokation von Talenten. Das führt zu hoher Fluktuation, geringer Motivation und teuren Fehlbesetzungen.
Recruiting steht vor einem Umbruch, ähnlich wie Produktion und Logistik vor Jahren. Noch werden Bewerbungen oft manuell vorsortiert, Künstliche Intelligenz (KI) bietet jedoch Chancen, passgenauer und effizienter zu vermitteln. „Gerade beim Thema Effizienzsteigerung sehe ich viel Potenzial“, sagt Carolin Ludwig, Deputy Director of HR an der ESMT Berlin. Auch die Bundesregierung sieht hier Chancen: Das 2020 gegründete KI-Observatorium des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) analysiert den KI-Einsatz auf dem Arbeitsmarkt und erarbeitet mit relevanten Akteuren praxisnahe Lösungen. Laut dem BMAS könne KI HR-Prozesse beschleunigen, die Passgenauigkeit erhöhen und Beschäftigte im HR entlasten.
Hier setzt das Berliner Start-up Empion an: Ein KI-basierter Robo Advisor bringe Talente und Unternehmen anhand von Skills, Werten und Persönlichkeit zusammen. Entwickelt wurde das Verfahren hierfür von den Gründerinnen Annika von Mutius und Larissa Leitner. Ziel von Empion sei laut von Mutius „eine präzise, datenbasierte Allokation der richtigen Menschen auf die richtigen Vakanzen“.
Gerade bei der Personalauswahl ist Einsatz von KI im Recruiting jedoch sensibel. „Transparenz und Nachvollziehbarkeit bilden zentrale Voraussetzungen für einen vertrauenswürdigen und menschenzentrierten Einsatz“, so ein Sprecher des BMAS gegenüber Table.Briefings. Empion nutze dafür gesellschaftliche Validierungsdatensätze, analysiere Bias mit dem sogenannten Feature Engineering und erlaube durch einen „Human-in-the-loop“-Ansatz menschliche Korrekturen. Die Entscheidungen sollen für alle Beteiligten nachvollziehbar bleiben, die Datenverarbeitung erfolge DSGVO-konform.
In den kommenden Jahren könnte KI den Bereich Recruiting transformieren. Das 4-Level-Modell beschreibt die technologische Reife von Unternehmen im Umgang mit KI – von einfachen, unterstützenden Tools bis hin zur vollständigen Automatisierung. „Viele Unternehmen sind noch auf Level 0 bis 1“, sagt Co-Gründerin von Mutius. Empions Vision sei das Potenzial jedes Einzelnen optimal auszuschöpfen, um Wirtschaftswachstum und erfüllende Arbeitsverhältnisse zu fördern. Ihre Nominierung zur „Gründerin des Jahres“ bei den diesjährigen German Startup Awards bestätigt den Erfolg dieser Vision. | |
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CEO.Politics
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Offshore-Windräder sind ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende in Deutschland. Manche könnten zum Sicherheitsrisiko werden.
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Verteidigung: Windräder als Spionagegefahr
Das Verteidigungsministerium prüft derzeit, ob chinesische Bauteile im geplanten Offshore-Windpark „Waterkant“ in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone in der Nordsee verboten werden sollen. Hintergrund sind sicherheitspolitische Bedenken: Die Anlagen könnten durch die verbaute Technik aus China ein potenzielles Einfallstor für Spionage oder Sabotage darstellen und somit die Landesverteidigung gefährden.
Vor allem der geplante Standort ist kritisch: Vom Windpark aus könnten wichtige Seehandelswege und Versorgungsrouten des Militärs sowie militärisches Übungsgebiet direkt eingesehen und ausspioniert werden. Warum ein Stopp des Genehmigungsverfahrens beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie die deutsche Offshore-Windindustrie vor teure Probleme stellen könnte, lesen Sie im Security.Table. Lisa-Martina Klein
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Omnibusse: EU-Kommission kündigt weitere Verschlankungen an
Abbau überflüssiger Bürokratie stellt die Brüsseler Behörde an die erste Stelle ihrer Binnenmarktstrategie. Die Kommission kündigt an, die gesamte EU-Gesetzgebung (acquis communautaire) zu überprüfen. Und sie will weitere Omnibus-Gesetze zur Vereinfachung vorschlagen. Nach dem jetzt vorgestellten vierten Omnibus für Mittelständler (Mid-Caps) sollen noch ein Digital-Omnibus sowie ein Umwelt-Omnibus folgen. Was die Kommission für Vereinfachungen in diesen Bereichen plant, lesen Sie im Europe.Table. Markus Grabitz, Corinna Visser, Till Hoppe und János Allenbach-Ammann
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Strafzölle auf Düngemittel aus Russland
Das EU-Parlament hat für Strafzölle auf Düngemittel und bestimmte Agrarprodukte aus Russland und Belarus gestimmt. So sollen weniger Einnahmen in Moskaus Kriegskasse fließen. Was der Schritt für hiesige Düngehersteller bedeutet, lesen Sie im Agrifood.Table. Cornelia Meyer
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Entwicklungspolitik: Alabali-Radovan setzt neue Prioritäten in Afrika-Politik
Rund zwei Wochen ist Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan mittlerweile im Amt. Am Donnerstag hat die neue BZZ-Chefin im Rahmen des Africa Days der KfW in Berlin nun ihre erste afrika-politische Rede gehalten. Darin wird deutlich, dass es mit ihr neue Prioritäten geben wird. „Unser Ziel ist es, Entwicklungszusammenarbeit und die Außenwirtschaftsförderung enger zu verzahnen“, sagte Alabali-Radovan in ihrer Rede am Donnerstagnachmittag. Zurzeit würde daran gearbeitet, dieses Ziel schnell und effektiv umzusetzen, so die Ministerin weiter. Vor allem im Energiesektor sollen künftig langfristige wirtschaftliche Partnerschaften entstehen.
Zwar sind solche Bekundungen eines Richtungswechsels nicht neu. In dieser Klarheit war die Botschaft der Ministerin allerdings bemerkenswert. Gleichzeitig warb Alabali-Radovan – angesichts der weltweiten Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit – für mehr private Investitionen. „Wir müssen erfolgreicher darin werden, öffentliche und private Ressourcen zu kombinieren“, sagte die Ministerin. Welche weiteren Prioritäten die Ministerin setzt, lesen Sie im Africa.Table. David Renke und Katrin Klein
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CEO.Personnel
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Golem: Claudia Nemat verlässt Telekom Claudia Nemat, Vorständin für Technologie und Innovation bei der Deutschen Telekom, wird ihren Vertrag nicht verlängern. Bereits Ende März wurde sie in den Verwaltungsrat des Industrieautomatisierers ABB berufen. Künftig plant Nemat, sich verstärkt eigenen unternehmerischen Projekten zu widmen, zu investieren und in internationalen Verwaltungsräten aktiv zu sein. Bereits jetzt ist sie Mitglied der Aufsichtsgremien von Airbus Defence und dem Chemiekonzern Lanxess. („Technologiechefin Claudia Nemat verlässt die Telekom“)
Manager Magazin: Böddeling folgt Reiche Das Energieunternehmen Westenergie hat eine neue Führungsspitze: Der erfahrene Energiemanager Bernd Böddeling übernimmt das Amt des Vorstandsvorsitzenden. Die Position wurde vakant, nachdem die bisherige CEO, Katherina Reiche, zur Bundeswirtschaftsministerin berufen wurde. Böddeling wird die Rolle jedoch zunächst nur bis zum 31. Dezember 2025 ausüben. Bis dahin soll ein langfristiger Nachfolger gefunden und eingesetzt werden. („Westenergie findet Ersatz für Katherina Reiche“)
Logistra: Stefan Mecha lenkt VW-Nutzfahrzeuge Zum 1. Juli übernimmt Stefan Mecha die Führung von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Er tritt die Nachfolge von Carsten Intra an, der nach fünf Jahren im Unternehmen im Rahmen eines Ruhestandsprogramms ausscheidet. („Neuer CEO bei Volkswagen Nutzfahrzeuge: Stefan Mecha startet im Juli 2025“)
DieNews: Katharina Höhne führt Kneipp Zum 1. Juni 2025 übernimmt Katharina Höhne die Leitung des Familienunternehmens Kneipp. Die Betriebswirtin tritt die Nachfolge von Alexander C. Schmidt an, der sich nach über sieben Jahren auf eigenen Wunsch aus der Unternehmensgruppe zurückzieht. („Katharina Höhne wird CEO von Kneipp“)
Autohaus: Xavier Chardon wird Citroën-CEO Zum 2. Juni 2025 wird Xavier Chardon neuer CEO des französischen Autobauers Citroën. Er tritt die Nachfolge von Thierry Koskas an und berichtet künftig an Jean-Philippe Imparato, COO, des Mutterkonzerns Stellantis für die Region Enlarged Europe. Mit Chardons Ernennung setzt Citroën auf Stabilität und umfassende Markenerfahrung. Der Manager ist seit fast zwei Jahrzehnten in verschiedenen Positionen für die Marke tätig. („Stellantis-Konzern: Xavier Chardon wird Citroën-Chef“)
AssCompact: Dominik Heck leitet Versicherungsverband Dominik Heck ist neuer Geschäftsführer beim Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV). Der 44-Jährige übernimmt ab sofort die Leitung des Geschäftsbereichs Kommunikation. Er tritt die Nachfolge von Stefan Reker an, der nach 16 Jahren beim PKV-Verband in den Ruhestand geht. Heck ist bereits seit vielen Jahren mit dem Verband und seinen Themen vertraut. („PKV-Verband bekommt neuen Geschäftsführer Kommunikation“)
Market Steel: Maximilian von Löbbecke ist Renault-Trucks-Chef Seit dem 1. April 2025 leitet Maximilian von Löbbecke die Geschäfte von Renault Trucks in Deutschland. Er tritt die Nachfolge von Frédéric Ruesche an, der das Unternehmen nach fünfeinhalb Jahren verlässt, um eine neue Aufgabe innerhalb der Volvo Group zu übernehmen. Von Löbbecke bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in der internationalen Geschäfts- und Unternehmensentwicklung mit und war bereits für führende Hersteller von Lkw und Sonderfahrzeugen tätig. („Maximilian von Löbbecke wird neuer Geschäftsführer von Renault Trucks in Deutschland“)
Finanzen: Christian Jehle neuer Bechtle-Vorstand Zum 1. Januar 2026 tritt Christian Jehle als Chief Financial Officer (CFO) in den Vorstand von Bechtle ein. Zuvor war er CFO bei Computacenter in Großbritannien. In der Anfangsphase übernimmt Jehle Verantwortungsbereiche, die bislang bei CEO Thomas Olemotz lagen. Sein Vertrag läuft bis Ende 2028. („Bechtle-Aktie fällt: Bechtle verstärkt Führungsteam mit neuem CFO“)
Backstage Pro: Richard Grenell wird Live-Nation-Vorstand Der frühere US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, übernimmt einen neuen Job und wird Vorstandsmitglied beim Live-Entertainment-Konzern Live Nation. Grenell war von 2018 bis 2020 als US-Botschafter in Deutschland tätig. Zudem fungierte er zwischen 2019 und 2021 als Abgesandter von US-Präsident Donald Trump bei den Verhandlungen zwischen Serbien und dem Kosovo. („Live Nation beruft Ex-US-Botschafter Richard Grenell in den Vorstand“)
Textilwirtschaft: Stephan Sturm ist Aufsichtsratsvorsitzender Hugo Boss hat einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Stephan Sturm übernimmt den Vorsitz und folgt damit auf Hermann Waldemer, der das Amt seit 2020 innehatte und zuvor bereits seit 2015 dem Aufsichtsrat angehörte. Sturm bringt umfassende Erfahrung in der Unternehmensaufsicht mit. Zwischen 2015 und 2021 war er Mitglied des Lufthansa-Aufsichtsrats und leitete dort zuletzt den Prüfungsausschuss. Seit April 2025 gehört er zudem dem Aufsichtsrat von Knorr-Bremse an. („Hugo Boss hat neuen Vorsitzenden im Aufsichtsrat“)
Finanzen: Lars Fruergaard Jørgensen verlässt Novo Nordisk Nach über drei Jahrzehnten bei Novo Nordisk hat Lars Fruergaard Jørgensen am Freitag seinen Rücktritt bekannt gegeben. Seit Januar 2017 führte er das Unternehmen als CEO und trug maßgeblich zu dessen beeindruckendem Wachstum bei. Seine Karriere bei dem Pharmakonzern begann bereits 1991. („Novo Nordisk-Aktie rutscht ab: Novo Nordisk-CEO kündigt Rücktritt an“)
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CEO.Tech&Science
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Zirkuläre Start-ups: Erfolgreich am Markt
Europäische Start-ups im Bereich der Kreislaufwirtschaft haben 2023 mehr als neun Milliarden US-Dollar an Finanzierung eingenommen. Damit trotzen sie dem Trend: Die Finanzierung aller Start-ups des Kontinents ging seit 2021 leicht zurück. Das zeigt die am Donnerstag veröffentlichte Start-up Landkarte von Circular Republic – einer Initiative des Innovations- und Gründungszentrums UnternehmerTUM.
Zirkuläre Lösungen für kritische Rohstoffe in Feldern wie Energie und Batterien schnitten dabei am besten ab und erhielten meisten Kapital, heißt es in einer Mitteilung der Initiative. Am geringsten fiel die Finanzierung hingegen bei Start-ups, aus der Reparatur- oder Aufbereitungsbranche. Diese Asymmetrie zeigt sich auch bei den Gründungszahlen: Mehr als ein Viertel der Start-ups entwickelten Produkte aus nachwachsenden oder recycelten Materialien. Weniger als ein Prozent hingegen Lösungen zur Demontage von Produkten. Wie Matthias Ballweg, Mitgründer und Direktor von Circular Republic, die gute Entwicklung begründet, lesen Sie im ESG.Table. Nicolas Heronymus
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„Grüne Chemie Ost“
Im „Netzwerk Grüne Chemie Ost“ schließen sich Exzellenzcluster, Institute und Inkubatoren zusammen, um nachhaltige Verfahren schneller in die industrielle Praxis zu bringen. Warum Ostdeutschland zum Zentrum nachhaltiger Chemie wird, lesen Sie im Research.Table. Markus Weisskopf
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USA fürchten Schlupfloch für Chinas Tech-Firmen
In den vergangenen Jahren haben chinesische Tech-Konzerne vermehrt Rechenzentren in der Golfregion errichtet. Das droht zum Ärgernis zwischen Golfstaaten und den USA zu werden. Denn die chinesischen Firmen könnten dort vom Zugang zu Hochleistungs-Chips profitieren, die unter das Regime US-amerikanischer Exportkontrollen gegen China fallen. Mehr über die Gemengelage erfahren Sie im China.Table.
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Vorzeigeprojekt für CO2-Speicherung in Norwegen vor Problemen
Das Projekt „Northern Lights“ in der norwegischen Nordsee gilt als Hoffnungsträger für die CO₂-Speicherpläne in vielen Länder Europas. Auch in Deutschland setzten Politik und Unternehmen darauf. Jetzt tauchen allerdings Fragezeichen zu Finanzierung, technischer Kapazität und Transport des Vorhabens auf. Die Kosten sind gestiegen und es fehlen Spezialschiffe für den Transport des Treibhausgases. Die ganze Geschichte finden Sie im Climate Table. David Haas und Jule Zentek
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CEO.Standpunkt
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Dirk Stenkamp, Vorstandsvorsitzender der Tüv Nord AG. (Quelle: Tobias Koch)
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Souveränität und Sicherheit im Orbit: Warum Europa jetzt eigene Standards braucht
Weltraumgestützte Technologien und Systeme bestimmen unser tägliches Leben. Unsere Mobilität und Kommunikation wären ohne Satelliten nicht möglich. Diese sind auch essenziell beim Betrieb von Stromnetzen oder beim Monitoring von Umweltveränderungen. Sie helfen dabei, Ernten zu überwachen, Naturkatastrophen schneller zu erkennen oder den Flugverkehr effizient zu steuern. Auch Unternehmen verlassen sich zunehmend auf Satellitenkonnektivität, etwa für die Logistik in Echtzeit oder für den Betrieb entlegener Industrieanlagen. Gleichzeitig entwickeln Start-ups Medikamente in Schwerelosigkeit oder testen 3D-Druckverfahren für die Raumfahrt.
Raumfahrt steht hoch im Kurs. Mit dem neuen Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt hat die Bundesregierung ein Zeichen gesetzt. Es war eine klare, nötige und vielleicht sogar überfällige Konsequenz, der Raumfahrt einen eigenen Platz in einem Ministerium einzuräumen.
Eine eigene Satelliteninfrastruktur ist der Schlüssel für europäische Daten-Unabhängigkeit. Noch wird der Orbit von wenigen Playern sowohl infrastrukturell als auch wirtschaftlich dominiert. Mit dem europäischen IRIS²-Programm (Infrastructure for Resilience, Interconnectivity and Security by Satellite) soll sich das ändern. Die Europäische Union plant damit eine eigene unabhängige, sichere und leistungsfähige Satelliteninfrastruktur, um Europas digitale Souveränität zu stärken. Geplant ist der Aufbau einer multiorbitalen Konstellation mit 290 Satelliten – 264 in niedriger Erdumlaufbahn (LEO) und 18 in mittlerer Erdumlaufbahn (MEO).
Neue Räume der Zusammenarbeit entstehen. Die Zahl der Anwendungen und Anbieter im All nimmt zu. Zusätzliche Akteure drängen in den Orbit, die Eintrittsbarrieren sinken. Die Dynamik ist hoch, denn sie zeigt den technologischen Fortschritt und den Willen zur Entwicklung. Gleichzeitig entstehen neue Anforderungen etwa an die Koordination der Technologien, an die Sicherheit der Systeme oder an die Qualität der eingesetzten Materialien. Wer koordiniert die Vielzahl an Systemen? Wer kontrolliert die Qualität von weltraumbasierten Produkten und Dienstleistungen? Je mehr Akteure zusammenwirken, desto wichtiger wird ein gemeinsames Verständnis für Zuverlässigkeit und Verantwortung. Es entstehen über nationale und institutionelle Grenzen hinweg neue Räume der Zusammenarbeit.
Ein Markt entsteht – aber ohne Sicherheitsarchitektur. Die wirtschaftliche Dynamik im New Space ist beeindruckend, aber sie ist nicht ohne Schattenseite. Bereits heute häufen sich Beinahe-Kollisionen im Orbit, etwa zwischen defekten Satelliten und aktiven Systemen. Auch Cyberattacken auf Raumfahrtsysteme nehmen zu: Ein erfolgreicher Angriff auf einen Navigations- oder Wettersatelliten könnte ganze Infrastrukturen auf der Erde gefährden, vom Bahnverkehr bis zur Energieversorgung. Und wenn kommerzielle Anbieter suborbitale Transporte oder Biotech-Labore im All planen, stellt sich die Frage: Wer prüft die Zuverlässigkeit dieser Systeme? Wer garantiert ihre Sicherheit?
Regulierung hinkt der technischen Entwicklung hinterher. Während Staaten wie Frankreich oder die USA konkrete Raumfahrtstrategien verfolgen, Zertifizierungsverfahren aufsetzen und Standards etablieren, ist Deutschland in vielen Bereichen noch in der Sondierungsphase. Die Konsequenz: Deutsche Unternehmen sind im internationalen Vergleich oft zu langsam. Nicht aus Mangel an Innovationskraft, sondern wegen fehlender regulatorischer Klarheit. Dabei ist es gerade jetzt entscheidend, ein gemeinsames Verständnis für Sicherheitsanforderungen zu entwickeln. Es reicht nicht, technologische Entwicklungen nur zu fördern. Sie müssen auch überprüfbar, zertifizierbar und beherrschbar sein.
Erfahrung in sicherheitskritischen Systemen kann helfen. Die Tüv Nord Group verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Prüfung komplexer technischer Systeme. Ob in industriellen Großanlagen, in der Energieversorgung oder in digitalen Infrastrukturen: Überall dort, wo Ausfälle kritische Folgen haben, sorgen wir für verlässliche Prüfverfahren und klare Standards. Seit mehr als zwei Dekaden haben wir uns insbesondere auch auf das Engineering und die Prüfung von Komponenten für den Einsatz im Weltraum spezialisiert. Hier arbeiten wir mit Kunden aus der Raumfahrtindustrie an Risikomodellen für orbitale Systeme, prüfen Komponenten und Subsysteme, die extremen physikalischen Bedingungen im All standhalten müssen, und erarbeiten Sicherheitskonzepte für weltraumgestützte Kommunikationsnetze. Damit bringen wir die Logik sicherer Systeme dorthin, wo sie künftig dringend gebraucht wird.
Chancen erkennen – Sicherheit mitdenken. Der Orbit bietet vielfältige Anwendungsfelder, die in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen werden. Dazu gehören Kommunikation und Navigation ebenso wie etwa suborbitale Transportlösungen oder wissenschaftliche Experimente unter den Bedingungen der Mikrogravitation. All diese Entwicklungen haben eines gemeinsam: Ihre Funktionsfähigkeit hängt maßgeblich von der Qualität der eingesetzten Technik und der Sicherheit ihrer Abläufe ab. Es lohnt sich daher, mögliche Schwachstellen frühzeitig mitzudenken, etwa durch transparente Standards, nachvollziehbare Prüfprozesse und unabhängige Bewertungen.
Gemeinsam gestalten – mit Standards und Verlässlichkeit. Wenn es gelingt, Raumfahrt von Beginn an mit einem Bewusstsein für Qualität und Sicherheit zu denken, können neue Anwendungen nicht nur schneller realisiert, sondern auch langfristig stabil betrieben werden. Der Aufbau technischer Standards, verbunden mit einem strukturierten Dialog zwischen Industrie, Wissenschaft und Behörden, kann dabei helfen, neue Entwicklungen verantwortungsvoll abzusichern. Die TÜV NORD GROUP steht bereit, diesen Weg als Partner für Prüfung, Zertifizierung und Systemverständnis mitzugestalten. Es geht um nicht weniger als eine erfolgreiche und zukunftsgewandte Standortpolitik und die technologische Souveränität Europas.
Dr. Dirk Stenkamp ist Vorstandsvorsitzender der Tüv Nord AG. Davor arbeitete er als Mitglied des Vorstands der Carl Zeiss SMT AG und Mitglied des Vorstands und Chief Operating Officer bei centrotherm photovoltaics AG, Blaubeuren. Stenkamp hat seit 2014 eine Gastprofessur an der Shanghai Maritime University inne und ist berufenes Mitglied im Kuratorium des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme (IKTS). | |
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