Der US-amerikanische Tech-Konzern Meta wird nach eigenen Angaben sein Projekt Waterworth frühestens 2028 fertigstellen. Angesichts der derzeitigen Lieferengpässe in der Meerkabelindustrie kann dies sogar noch länger dauern. Das berichtete Anniki Mikelsaar vom Oxford Internet Institute, die zusammen im Team mit Professor Vili Lehdonvirta forscht, im Gespräch mit dem CEO.Table. Meta-Führungskräfte haben darüber auf einer Konferenz diese Woche berichtet.
Meta will mit einem 50.000 Kilometer langen Kabelsystem fünf Kontinente verbinden. Mit der Fertigstellung wird das längste und leistungsfähigste Einzelvertragskabel der Welt entstehen. Es markiert einen Wendepunkt, da die Meeresverbindungen bislang von Telekommunikationsunternehmen und Konsortien dominiert werden.
Seekabel-Expertin Mikelsaar warnt davor, dass Meta mit dem Projekt Waterworth einen steigenden Trend zur „kritischen Infrastrukturen in den Händen weniger großer Technologieunternehmen“ setze. Durch massive Investitionen in die Infrastruktur würde der Konzern einen enormen Zugang zu Daten in wichtigen Volkswirtschaften wie Brasilien, Südafrika oder Indien erhalten und bündeln. Dies könnte Meta ermöglichen, eigene KI-Modelle effizienter mit Daten aus verschiedenen geografischen Regionen zu trainieren und damit eine Vormachtstellung aufzubauen. Kristián Kudela