Das deutsch-finnische Quantencomputer-Start-up IQM hat in einer Series-B-Runde 320 Millionen Dollar eingesammelt. Das ist die bislang größte Finanzierung in diesem Bereich außerhalb der USA. Damit steigt das Gesamtvolumen auf rund 600 Millionen Dollar.
Mit dem frischen Kapital will IQM vor allem den US-Markt erschließen. „Der amerikanische Markt ist der größte und technologieaffinste - es ist für uns ein No-Brainer, dort aktiv zu sein“, sagt Co-CEO Jan Goetz im Gespräch mit Table.Briefings. Europäische Technologiesouveränität bleibe jedoch weiterhin strategisch zentral, der Schritt in die USA sei eine Wachstumschance, nicht aber auf Kosten der europäischen Aktivitäten.
Im globalen Wettlauf um Quantencomputing sieht Goetz Deutschland in einer koordinierenden Führungsrolle. Er fordert neben einer breiten Förderung von Forschung auch Leuchtturmprojekte wie den Quantencomputer am Leibniz-Rechenzentrum voranzutreiben. Solche Vorhaben hätten internationale Strahlkraft und könnten helfen, Top-Talente nach Deutschland zu holen.
Konkrete Anwendungsfelder gebe es bereits viele. Besonders profitieren könnten Branchen, die sich aktuell im Wandel befinden: Automobilhersteller wie Volkswagen und BMW, die Chemie- und Pharmaindustrie sowie die Finanzbranche. Einige von ihnen arbeiteten bereits mit IQM zusammen, so Goetz. Lisa Brunßen