Das milliardenschwere Projekt mit 3.000 geplanten direkten Arbeitsplätzen und rund 30 Milliarden Euro Investition wird nicht weiterverfolgt, da Intel nach massiven Verlusten seine Strategie neu ausrichtet und bereits geplante Projekte in Deutschland und Polen stoppt. Ursprünglich hatte die Bundesrepublik 9,9 Milliarden Euro Subventionen zugesagt.
Die Gründe:
Einnahmeprobleme: Im zweiten Quartal 2025 verzeichnete Intel einen Nettoverlust von 2,9 Milliarden US-Dollar, bei einem Umsatz von 12,9 Milliarden US-Dollar. Die Einnahmen des Unternehmens schrumpften zwischen 2021 und 2024 um mehr als 30 Prozent – insbesondere wegen des verstärkten Wettbewerbs im CPU-Markt.
Sparkurs: Aufgrund der finanziellen Lage hat Lip-Bu Tan, seit diesem Jahr Intel-CEO, einen globalen Sparkurs eingeführt. Dieser enthält Kostenkürzungen in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar bis 2025. Die Belegschaft soll bis Ende 2025 um rund 25.000 auf 75.000 Mitarbeitende reduziert werden.
Zu viel zu früh: Laut CEO Tan habe das Unternehmen „zu früh zu viel investiert — ohne ausreichende Nachfrage“. Das gab er als wichtigen Grund für das Projekt-Aus an. Dadurch wäre die Produktionsfläche "unnötig fragmentiert und nicht ausreichend ausgelastet". Intel plant nun die Aktivitäten in Costa Rica, Vietnam und Malaysia zu konsolidieren.
Höhere Kosten: Die ursprünglich kalkulierten Kosten von 17 Milliarden Euro für die Fabrik in Magdeburg erhöhten sich auf rund 30 Milliarden Euro. Gründe für den Kostenanstieg waren unter anderem deutlich gestiegene Energie- und Baukosten.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagt zu der Entscheidung: „Das jetzt verkündete Aus ist kein guter Tag für Europa. Es ist ein herber Rückschlag für den europäischen Chips Act.“