Der Frauenanteil in deutschen DAX-Vorständen beträgt rund 26,2 Prozent – mehr als jedes vierte Vorstandsmitglied ist eine Frau. Obwohl dies über dem europäischen Durchschnitt von 23,7 Prozent liegt, bleibt Deutschland hinter den „Top Five“ zurück. Einige Länder haben die 30-Prozent-Marke bereits überschritten: Frankreich, Großbritannien, Schweden, Island und Spitzenreiter Norwegen mit 33,1 Prozent.
Laut der EU-Richtlinie sollen 33 Prozent der Unternehmensführungspositionen bis Mitte 2026 mit Frauen besetzt sein. Die Umsetzung variiert je nach Land. In Deutschland gilt das „FüPoG II“ – bei einem Vorstand mit mindestens drei Mitgliedern muss eines davon weiblich sein.
Die durchschnittliche Vorstandsgröße bleibt in Deutschland mit sechs Mitgliedern stabil. Im Vergleich zu einigen der größten Volkswirtschaften Europas zeigt sich ein gegenläufiger Trend: In Großbritannien besteht ein Vorstand durchschnittlich aus zehn Personen, in Frankreich sogar aus zwölf.
Merck, Beiersdorf und Siemens Healthineers erreichen Geschlechterparität im Vorstand. Schlusslichter sind Heidelberg Materials, Porsche AG, Volkswagen AG, BMW AG und Qiagen. Den letzten Platz nimmt Porsche SE ein, hier gibt es keine Frauen im Vorstand.
Seit 2014 hat sich der Frauenanteil in Dax-40-Unternehmen mehr als verfünffacht. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg von rund drei Prozent zu verzeichnen. Bezieht man jedoch MDAX und SDAX mit ein, zeigt sich ein deutlicher Unterschied: Der Frauenanteil in Vorständen liegt hier jeweils unter 20 Prozent, im SDAX sogar unter 15 Prozent, mit einer rückläufigen Entwicklung.
Die Amtszeit von Frauen im Vorstand beträgt durchschnittlich acht Jahre. Männer bleiben dagegen elf Jahre Mitglied. Grund dafür: Der Karriereweg von männlichen Vorständen verläuft bei etwa 50 Prozent im gleichen Unternehmen, bei Frauen ist dies nur bei einem Drittel der Fall.