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Erscheinungsdatum: 20. Dezember 2024

CEO News 21.12.2024

Europas größter Touristikkonzern TUI mit derzeit weltweit rund 65.0000 Beschäftigten setzt auf KI, um Produkte zu verbessern und Geschäftsprozesse zu vereinfachen. Jeder fünfte Mitarbeiter nutzt bereits täglich KI, sagt TUI-Personalvorstand Sybille Reiß. Bei der Beschreibung von Hotelangeboten auf der Website, aber auch im Kundenservice wird KI eingesetzt. Der Konzernbetriebsrat sieht die Entwicklung bisher nicht kritisch. Schon vor sechseinhalb Jahren hatte der Konzernbetriebsrat mit dem Vorstand eine Vereinbarung zur Digitalisierung geschlossen, die flexibles Arbeiten beinhaltet und seit diesem Jahr um den grundsätzlichen Umgang mit KI erweitert wurde. Außerdem schult der Konzern derzeit rund 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem hauseigenen KI-Tool. Die TUI Gruppe konnte bisher im Geschäftsjahr 2024 den Umsatz auf 23,2 Milliarden Euro steigern, mehr als 20 Millionen Kunden buchten mit der TUI, ein Plus von 1,3 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem Hotelbuchungen und Kreuzfahrtreisen liegen auf Rekordniveau, teilte die TUI mit. Michael Bröcker

Das Münchner Energie-Start-up erhält 6,5 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium für die Weiterentwicklung von Stellarator-Fusionskraftwerken mit Hilfe von KI. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn, dem Forschungszentrum Jülich und der Technischen Universität München (TUM) entwickelt. Das Programm „AI for Fusion Engineering“ soll KI-gestützte Simulationswerkzeuge entwickeln, die Kernfusions-Anlagen optimieren. „Dieses Projekt wird den Prozess für Stellaratoren beschleunigen, die Kosten senken und die Zuverlässigkeit und Leistung dieser Geräte verbessern, die den klarsten und robustesten Weg zur kommerziellen Fusionsenergie bieten“, sagte Francesco Sciortino, Mitbegründer und CEO von Proxima Fusion. Zudem konnte das Start-Up den ehemaligen Manufacturing Director des Raumfahrt-Unternehmens SpaceX Barrington D’Arcy zu sich holen. Er wird Produktions-Chef des Unternehmens. Michael Bröcker

Daniel Křetínský hat einen neuen Coup gelandet: der tschechische Unternehmer kauft die Muttergesellschaft IDS der britischen Royal Mail, die schon von König Heinrich VIII im Jahr 1516 gegründet wurde. Die Übernahme durch seine Investmentgesellschaft EP Group für rund 4,3 Milliarden Euro wurde jetzt von der britischen Regierung genehmigt.

Křetínský, Gründer des Energiekonzerns EPH und damit auch Miteigentümer des Lausitzer Braunkohlekonzerns LEAG, machte bereits mit seinen Minderheitsbeteiligungen an ProSiebenSat.1, der französischen Einzelhandelskette Casino, der Zeitung Le Monde oder dem englischen Fußballverein West Ham Schlagzeilen. Die Royal Mail Übernahme war in Großbritannien umstritten, da sein Transportunternehmen EUStream russisches Gas nach Europa befördert und ihm deshalb eine Nähe zum Kreml unterstellt wurde.

Křetínský ist dafür bekannt, kriselnde Unternehmen aufzukaufen. So hat er nun auch ein Auge auf die Stahlsparte des ThyssenKruppKonzerns geworfen. Nach Recherchen von CEO.Table will er das Energie-Know-how seiner Holding EPCG mit der energieintensiven Stahlerzeugung des Ruhrkonzerns zusammenführen. Die Essener und Křetínský arbeiten derzeit an einem neuen Geschäftsplan, der im Frühjahr 2025 vorliegen soll. Kristián Kudela

Eine andere Tochter-Gesellschaft von ThyssenKrupp hat Rheinmetall-CEO Armin Papperger im Visier. Er will die Werften-Sparte des Ruhrkonzerns ThyssenKruppMarineSystems (TKMS) übernehmen. Der Zukauf der Düsseldorfer, die sich bislang auf das Rüstungsgeschäft der Landstreitkräfte und die Munitionsfertigung konzentrierten, soll laut dem Handelsblatt dazu beitragen, dass Rheinmetall zu den Top 10 der weltweit größten Rüstungskonzernen aufsteig t. 2023 erzielten die Rheinländer einen Umsatz von fast 7,2 Mrd. Euro. Um sein Ziel zu erreichen, muss Papperger CASC überholen, die im gleichen Geschäftsjahr 13,96 Mrd. Dollar erwirtschafteten.

Papperger verknüpft den Einstieg bei TKMS allerdings mit Staatsaufträgen. An dem Bieterverfahren beteiligen sich mehrere Unternehmen, darunter auch die Bremer Werftengruppe Lürssen. Auch der Bund denkt über eine Beteiligung nach, damit TKMS mit seiner Wehrtechnik nicht an ausländische Investoren verkauft wird. Thilo Boss

Der Flughafen BER wächst und konnte sein Passagieraufkommen im ablaufenden Jahr um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Demnach flogen 25,3 Millionen Menschen von Berlin aus, im Vorjahr waren es rund 23 Millionen. Im Vergleich zu anderen deutschen Flughäfen steht Berlin gut da, in Köln gingen die Zahlen um 0,4 Prozent nach oben, Düsseldorf wuchs um 3,3 Prozent und Frankfurt um 3,7 Prozent.

Das größte Wachstum am BER kam mit plus 12,7 Prozent aus dem Kontinental-Verkehr, der innerdeutsche Verkehr schrumpfte dagegen leicht auf drei Millionen Passagiere. Die größte Einzelairline am Flughafen, die irische Fluggesellschaft Ryanair, wuchs im ablaufenden Jahr um knapp 20 Prozent, die britische EasyJet legte um 5,3 Prozent bei den Passagieren zu, die Lufthansa um 3,4 Prozent.

2025 will der Flughafen vor allem mit neuen Verbindungen nach Skandinavien, Südeuropa und Kanada (Toronto) punkten. Für die Fluggäste soll die Abfertigung künftig noch schneller gehen, die Self-Check-In-Terminals werden auf 18 Airlines ausgeweitet, neue CT-Körperscanner auch Terminal 2 sollen die Wartezeit in den Sicherheitskontrollen um 50 Prozent reduzieren. Die Geschäftsführerin Aletta von Massenbach forderte im Gespräch mit dem CEO.Table eine Abschaffung der Flugverkehrssteuer und eine Reduktion der EU-Regulierung. Die hohe Kostenbelastung in Deutschland durch Steuern und Gebühren habe in den vergangenen 10 Jahren dem Luftverkehrsstandort in Deutschland massiv geschadet. Michael Bröcker

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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