Techem-CEO Matthias Hartmann will den Konzern mithilfe einer konsequenten Digitalisierungsstrategie und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in zehn Jahren zu einem integrierten Energiedienstleister transformieren. Dafür führen die Hessen eine technologische Plattform ein, die verschiedenste Anwendungsfälle im Sinne von energetischen Dienstleistungen auf digitalen Wegen ermöglicht. „Das betrifft die gesamte Steuerung von Energieströmen. Wir optimieren die Wärme- und Wasserversorgung, helfen den Energiebedarf zu senken und verbessern gleichzeitig den Service für Mieter und Vermieter, indem wir effizienter und verlässlicher als die Wettbewerber sind. Techem steht in zehn Jahren für einen integrierten Energiedienstleister, der die gesamte Breite des Energiemanagements in der Immobilie anbietet. Das ist unser Ziel“, sagte Hartmann im Gespräch mit dem CEO.Table.
KI wird laut Hartmann dabei für effizientes Energiemanagement immer wichtiger. Sie sei schon heute aus einem modernen Heizungskeller nicht mehr wegzudenken. Die ersten Applikationen würden bei Lösungen von Techem bereits zum Einsatz kommen. „Das intelligente Datenmanagement ist die Basis dafür, Wärme und Wasser effizient einzusetzen, dadurch Kosten zu sparen und die Ziele auf dem Weg zur Klimaneutralität im Jahr 2045 zu erfüllen“, sagte Hartmann. So könne etwa durch digitales Monitoring und optimale Einstellungen im klassischen Bestand einer Gas- oder Öltherme die Effizienz im Heizungskeller heute schon durchschnittlich um 15 Prozent gesteigert werden. Bei einem Wärmepumpensystem seien es sogar um die 27 Prozent. „Wir werden eine cloudbasierte Dekarbonisierungsplattform aufbauen und der Immobilienwirtschaft in Summe Lösungen anbieten, die bei der Umsetzung des individuellen Dekarbonisierungspfades helfen“, sagte Hartmann.
Für die Transformation hat die Techem Group bereits kräftig investiert. Laut Hartmann hat der Konzern in den letzten fünf Jahren bereits über eine Milliarde Euro in digitale Infrastrukturen und den Ausbau dieses Geschäfts ausgegeben. „Dies werden wir fortschreiben“, sagte der CEO. Dies fange bei internen Personalschulungen in der eigenen Tech-Akademie an und höre bei der Anschaffung der erforderlichen Hardware auf. „Die Technologie verändert sich, und damit auch das Geschäftsmodell. Der Datenhaushalt wird aufgebaut. Damit ergeben sich Notwendigkeiten, aber auch Möglichkeiten zu mehr Analytik im Sinne von Mehrwertdienstleistungen für den Kunden. Und das wiederum erfordert Investition“, so Hartmann.
Techmen ist im September des letzten Jahres für 6,7 Milliarden Euro verkauft worden. Mehrheitlich ist der US-amerikanische Fonds TPG eingestiegen. Minderheitsanteile hält jetzt GIC, ein Staatsfonds aus Singapur. Die Verträge sind am 30. September 2024 unterschrieben worden. Der Konzern rechnet damit, dass noch im ersten Halbjahr Brüssel grünes Licht gibt und das Closing wie geplant erfolgt.
Das ganze Wortinterview mit Techem-CEO Matthias Hartmann können Sie unter dem Link abrufen.